Entwicklungsminister Niebel besucht Mali

Entwicklungsminister Niebel besucht Mali Berlin/Bamako (dapd). Deutschland will seine nach dem Militärputsch in Mali im vergangenen Jahr eingefrorene Entwicklungshilfe schrittweise wiederbeleben. Das kündigte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am Samstag bei einem Besuch in dem westafrikanischen Krisenland an. „Wir werden im Einklang mit der Roadmap schrittweise unsere Entwicklungskooperation mit Mali wieder aufnehmen. Voraussetzung für ein volles Kooperationsangebot ist die freie und faire Durchführung der für Juli angekündigten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen“, sagte er. Niebel war am Samstag am Jahrestag des Putsches in Mali zu einem unangekündigten Besuch eingetroffen. Dort war er zunächst nach Norden in die Stadt Mopti gereist, wo er nach Ministeriumsangaben unter anderem ein Flüchtlingslager besuchte und Hilfsgüter für die Welthungerhilfe übergab. Anschließend wollte der Minister in der Hauptstadt Bamako mit dem malischen Präsidenten Dioncounda Traoréund mit Premierminister Diango Cissoko zusammentreffen. Zudem will der FDP-Politiker Projekte in der Umgebung Bamakos besuchen wie etwa eine Kleinbewässerung in Bélédougou oder ein Ausbildungszentrum für Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen. © 2013 AP. All rights reserved (Politik/Politik)

Rund 150 Rechtsextremisten demonstrieren in Kirchweyhe

Rund 150 Rechtsextremisten demonstrieren in Kirchweyhe Kirchweyhe (dapd). Zwei Wochen nach dem Tod eines am Bahnhof in Kirchweyhe (Landkreis Diepholz) brutal zusammengeschlagenen 25-Jährigen versuchen Neonazis politisches Kapital aus der Tragödie zu schlagen. Auf einem Parkplatz am Rathaus der niedersächsischen Kleinstadt versammelten sich am Samstag nach Polizeiangaben etwa 150 Rechtsradikale, um ihre Solidarität mit dem „Landsmann“ zu bekunden. Gegen den Aufmarsch hatten Bürger wie bereits vor einer Woche mit einer Mahnwache am 500 Meter entfernten Bahnhof ein Zeichen gegen Fremdenhass gesetzt. Die Kundgebung verlief, abgesehen von kleineren Rangeleien, bis zum Nachmittag ohne Zwischenfälle. An der sich anschließenden Demonstration durch ein abgelegenes Wohngebiet hatten sich auch bundesweit bekannte Rechtsextremisten wie der Neonazi Christian Worch und die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck beteiligt. Das Opfer war in der Nacht zum 10. März bei dem Versuch einen Streit zwischen Discobesuchern zu schlichten, zwischen die Fronten geraten und von einem 20-Jährigen mit Tritten gegen Kopf und Oberkörper lebensgefährlich verletzt worden. Er starb wenige Tage später in einer Klinik. Der ausländische Tatverdächtige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. dapd (Politik/Politik)

Kretschmann kritisiert kurzatmige Bundespolitik

Kretschmann kritisiert kurzatmige Bundespolitik Berlin (dapd). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Hektik des Berliner Politikbetriebes und den Regierungsstil von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert. „Das Kurzatmige ist in Berlin sehr, sehr präsent“, sagte Kretschmann der Tageszeitung „taz“ (Wochenendausgabe). Durch „Smartphones und all diese wunderbaren Geräte“ werde es immer schlimmer. „Es wird erwartet, dass man in Echtzeit reagiert“, sagte der 64-Jährige. Er habe das zuletzt erlebt, als er etwas zum gerade neu gewählten Papst Franziskus sagen sollte, obwohl ihm der frühere Erzbischof von Buenos Aires völlig unbekannt war. In so einem Fall habe man als Politiker nur die Alternative: „Entweder ich sage etwas, auch wenn ich wenig weiß. Oder ich recherchiere, denke nach und komme in den Medien nicht vor“, bilanzierte Kretschmann. Kretschmann selbst twittert im Gegensatz zu Spitzenpolitikern wie Umweltminister Peter Altmaier (CDU) weder persönlich, noch schreibt er Kurznachrichten auf dem Handy. Zu Bundeskanzlerin Merkel, die oft SMS schreibt, aber passe das: „Sie ist eine Politikerin der Krisen. Wer weiß, was unsere Bundeskanzlerin will? Niemand weiß es“, sagte Kretschmann. SMS entsprächen Merkels Regierungsstil: „In der Krise schnell handeln, reagieren, moderieren.“ Warnung vor der Lust am Skandalisieren Eine Tendenz zur Kurzatmigkeit hat Kretschmann auch in seiner eigenen Partei erlebt. Nachdem er zwei Jahre Mitglied im Parteirat der Grünen war, sei er froh gewesen, dort auszuscheiden: „Der Horizont war nach rückwärts eine Woche, nach vorwärts 14 Tage.“ Er meint damit „die Taktierer, die keinen Bogen in die Zukunft schlagen können“, sagte der Ministerpräsident. Kretschmann warnte zugleich davor, persönliche Verfehlungen von Politikern zu skandalisieren. Mit Blick auf umstrittene Äußerungen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sagte Kretschmann, es sei fürchterlich, jeden Politiker einem Moraltest zu unterziehen: „Dann haben wir am Ende Jutta Ditfurth als Bundeskanzlerin, also den Fanatismus“, warnte Kretschmann. Ditfurth war Mitbegründerin und Bundesvorsitzende der Grünen, sie ist aber 1991 aus der Partei ausgetreten. 2011 kam sie für die radikalökologische Kleinpartei ÖkoLinX in die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main. dapd (Politik/Politik)

Zypern sucht Ausweg aus drohendem Staatsbankrott

Zypern sucht Ausweg aus drohendem Staatsbankrott Berlin (dapd). Das finanziell schwer angeschlagene Zypern sucht fieberhaft nach einer Lösung, um einen zu Wochenbeginn drohenden Staatsbankrott noch abzuwenden. Erste Teile des sogenannten Plan B wurden in der Nacht zum Samstag bereits beschlossen. Doch reichen diese nach Experteneinschätzung nicht aus, um die zehn Milliarden Euro von internationalen Geldgebern freizubekommen. In Deutschland sehen Wirtschaftsexperten bereits die Gefahr eines Banken-Runs, der auf andere Länder übergreifen könnte. Zypern versucht derzeit, mit Kapitalverkehrskontrollen einen solchen Anlegersturm zu verhindern. Befürchtet wird, dass ohne Maßnahmen wie Obergrenzen bei Überweisungen, Auszahlungen oder Scheckeinlösungen die Bankkunden ihre Einlagen abzuheben versuchen, wenn die Banken, die derzeit geschlossen sind, am Dienstag wieder öffnen. Top-Ökonom Hans-Werner Sinn warnte in der „Welt am Sonntag“ davor, dieses Problem nur für Zypern zu sehen. „Die Gefahr eines europaweiten ‚Bank Runs‘ besteht latent, denn die Bankenwelt Südeuropas ist angeschlagen“, sagte er. Einige Länder und viele Banken der Euro-Zone seien „eigentlich schon pleite“ und könnten nur durch Sonderkredite der Europäischen Zentralbank EZB am Leben erhalten werden. Notkredite laufen am Montag aus Die Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds hat dem hoch verschuldeten Zypern Finanzhilfen von zehn Milliarden Euro zugesagt. Diese erhält das Land aber nur, wenn es 5,8 Milliarden Euro als Eigenleistung erbringt. Der Versuch der zyprischen Regierung, diese Summe durch eine Zwangsabgabe auf alle Spareinlagen einzutreiben, scheiterte am Dienstag im Parlament. Als Alternative setzt die Regierung nun unter anderem auf einen Solidaritätsfonds, zu dem auch Kirche und Rentenkassen beitragen sollen. Hintergrund ist ein Ultimatum der EZB, bis Montag zu einem neuen Rettungsplan zu kommen. Andernfalls stellt sie ihre Notfallkredite für die zyprischen Banken ein. Das würde einen Staatsbankrott bedeuten. Vor diesem Hintergrund drängt Deutschland Zypern zur Eile beim Kampf gegen die Schuldenkrise des Landes. „Zypern muss wissen, dass es nicht pokern kann“, sagte die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) bekräftigte die Bedingungen für weitere finanzielle Hilfen, die neben der Schuldentragfähigkeit auch eine grundlegende Reform des Bankensektors beinhaltet. Deutschland hält nichts von „Plan B: unsozial und absurd Vor allem die geplante Einbeziehung der Pensionsfonds, also der staatlichen Rentenversicherung in die Rettungspläne stieß in Deutschland auf Unverständnis und Widerstand. SPD-Generalsekretärin Nahles nannte es in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ ein fatales Signal, dass jetzt zyprische Rentner anstelle der Kleinsparer zur Bankenrettung herangezogen werden sollten. Auch der Unions-Obmann im Finanzausschuss des Bundestages, Hans Michelbach (CSU), sieht in den neuen Beschlüssen „bestenfalls eine Mischung aus kreativer Buchführung und Scheinlösungen“. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Künast lehnte diese Lösung rundweg ab. „Zum Teil kommen da jetzt Vorschläge, bei denen man sich fragt, ob man sie richtig gelesen hat“, sagte Künast der Zeitung „Die Welt“. Es sei ein absurder Plan, den zyprischen Solidaritätsfonds mit Geldern aus den Rentenkassen zu füllen. Der Wormser Wirtschafts- und Finanzexperte Max Otte sieht den geplanten Sonderfonds als den falschen Weg an. Im Deutschlandradio Kultur sagte er: „Realistisch ist es nicht – und es ist vor allem völlig unsozial.“ dapd (Politik/Politik)

Michelbach sieht bei Zypern nur Scheinlösungen

Michelbach sieht bei Zypern nur Scheinlösungen Berlin (dapd). Der Unions-Obmann im Finanzausschuss des Bundestages, Hans Michelbach (CSU), sieht die Chancen auf Verhinderung eines Staatsbankrotts Zyperns zunehmend skeptisch. „Auch die neuen Beschlüsse sind bestenfalls eine Mischung aus kreativer Buchführung und Scheinlösungen“, sagte Michelbach am Samstag in Berlin. Es entstehe der Eindruck, „dass Regierung und Parlament in Zypern immer fester die Augen vor der Realität verschließen“. Den am Freitagabend in Nikosia beschlossenen Solidaritätsfonds nannte Michelbach „ein Instrument zur verdeckten Ausweitung der Staatsschulden“. Damit wäre die Schuldentragfähigkeit nicht mehr gegeben. Michelbach, der auch Vorsitzender der CSU-Mittelstands-Union ist, rief Parlament und Regierung in Nikosia dazu auf, Vernunft walten zu lassen. „Eine Staatspleite Zyperns wäre für die Eurozone verkraftbar. Aber niemand in der Eurozone will eine solche Pleite“, sagte er. Die Partner seien weiter zur Hilfe bereit. „Nikosia hat die Wahl zwischen Rettung und Insolvenz“, betonte Michelbach. dapd (Politik/Politik)

Kontrolleure beklagen Lebensmittelüberwachung nach Kassenlage

Kontrolleure beklagen Lebensmittelüberwachung nach Kassenlage Berlin/München (dapd). Deutschlands oberster Lebensmittelkontrolleur Martin Müller schlägt Alarm: Maximal die Hälfte aller 1,2 Millionen Lebensmittelbetriebe könnten die Aufsichtsbehörden richtig kontrollieren. Deshalb forderte er in der „Süddeutschen Zeitung“, die Zahl der Prüfer massiv aufzustocken und das Kontrollsystem gründlich zu reformieren. Unterdessen hat der Lebensmittelkonzern Nestlé in Deutschland vorsorglich drei Sorten eines Schokoriegels zurückgerufen. Zuvor waren in Großbritannien Plastikstückchen in KitKat-Chunky-Produkten gefunden worden waren. Als Konsequenz aus den jüngsten Lebensmittelskandalen verlangte Müller, die Zahl der Kontrolleure von derzeit rund 2.400 auf bis zu 3.900 zu erhöhen. „Mit mehr Personal könnten wir einen größeren Druck auf die Betriebe aufbauen, damit die merken, dass wir es ernst meinen“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure. Seit zehn Jahren habe sich am Personalstand nichts geändert. Müller sagte, die Kontrolle werde schwieriger: „Wir müssten eigentlich dafür sorgen, dass schlechte Ware erst gar nicht hereingelassen wird. Doch dafür müssten wir unsere präventive Arbeit verstärken, Frühwarnsysteme entwickeln, für die aber das Geld fehlt.“ Aus seiner Sicht würden Bürger entmündigt, wenn ihnen erst im Nachhinein „die ekligen Tatsachen“ präsentiert würden. Was nütze es dem Verbraucher, „wenn er erfährt, dass die Erdbeeren, die er vor einer Woche gegessen hat, hochgradig mit Pestiziden belastet waren“, fragte Müller. Er forderte zudem, die Lebensmittelkontrolle in Deutschland bundesweit aufzustellen. „Derzeit sind die Kontrolleure den Landesbehörden oder Kommunen unterstellt. Vor allem in den Kommunen wird Lebensmittelüberwachung nach Kassenlage gemacht und vor allem dort wird kein neues Personal eingestellt“, kritisierte der Verbandschef. „Abschreckende Sanktionen“ Müller machte sich außerdem für „abschreckende Sanktionen“ nach dem Vorbild Dänemarks stark. Dort gebe es seit zehn Jahren ein öffentliches Bewertungssystem für Lebensmittelbetriebe. „Gute Betriebe werden mit einem Smiley gewürdigt, schlechte mit einem Schmollgesicht bestraft.“ Das Verhalten der Unternehmen habe sich entscheidend verändert, die Zahl der Beanstandungen sei um fast 30 Prozent gesunken. Auch Grünen-Fraktionschefin Renate Künast dringt auf weitergehende Maßnahmen gegen Fleischskandale. „Nötig sind Schwerpunktstaatsanwaltschaften, um Betrügern bei der Futtermittelproduktion auf die Spur zu kommen“, sagte Künast der Zeitung „Die Welt“. Erforderlich sei zudem eine „bessere Kontrolle der Futtermittelproduktion und des Umgangs mit Schlachttieren“. Deutschland brauche eine „Bund-Länder-Koordination und Verpflichtungen zu regelmäßigen Untersuchungen“. Diese müssten in einem nationalen Register erfasst werden. Drei KitKat-Chunky-Sorten zurückgerufen Unterdessen wurde ein neuer Lebensmittelvorfall bekannt. Bei den zurückgerufenen KitKat-Chunky-Schokoriegeln handelt es sich um die Sorten Hazelnut, Caramel und Peanut Butter mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 06.2013 bis einschließlich 11.2013 (Hazelnut), 06.2013 (Caramel) und 09.2013 bis einschließlich 01.2014 (Peanut Butter), teilte Nestlé in Frankfurt am Main mit. Alle anderen KitKat-Produkte seien vom Rückruf nicht betroffen und uneingeschränkt zum Verzehr geeignet, betonte der Konzern. In Deutschland seien bisher keinerlei Beschwerden gemeldet worden. In Großbritannien habe es sieben Verbraucherreklamationen wegen der Plastikstückchen in KitKat-Chunky-Produkten gegeben. Verbraucher, die in Deutschland die genannten Produkte mit dem entsprechenden Mindesthaltbarkeitsdatum gekauft haben, könnten diese über den Handel oder direkt an die Nestlé Kaffee & Schokoladen GmbH, Frankfurt, zurückgeben. Der Kaufpreis werde erstattet. dapd (Politik/Politik)

Steinbrück: Europäische Einlagengarantie nicht bei Zwangsabgabe

Steinbrück: Europäische Einlagengarantie nicht bei Zwangsabgabe Berlin (dapd). Die europäische Einlagengarantie für Erspartes bis 100.000 Euro ist nach Einschätzung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kein generelles Ruhekissen für Kleinsparer. „Die Garantie für Konten bezieht sich auf den Bankrott-Fall einer Bank, nicht auf die einmalige Erhebung einer Abgabe“, sagte Steinbrück der in Dresden erscheinenden „Sächsischen Zeitung“ (Samstagsausgabe). Insofern sei die Interpretation falsch, dass die Einlagensicherung von 100 000 Euro in einem solchen Fall greifen müsste. Gerade deswegen sei die Einlagengarantie trotz Zypern nicht erledigt, betonte der SPD-Politiker. Zugleich rügte Steinbrück die Bundesregierung für ihre Verhandlungsführung in Sachen Zypern. „Die Einbeziehung der Kleinsparer ist unter aktiver Mitwirkung der Bundesregierung zustande gekommen. Das wird jetzt ein wenig verschleiert. Dabei hätte man dafür schon eine Peilung haben müssen, welche Wirkungen das hat. Dadurch sind dann Ängste entstanden, die sogar bis nach Deutschland schwappen.“ dapd (Politik/Politik)

SPD verwahrt sich gegen DIHK-Kritik: Keine Job-Killer

SPD verwahrt sich gegen DIHK-Kritik: Keine Job-Killer Berlin (dapd). Die SPD weist die Vorwürfe des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zurück, wonach wegen der Steuerpläne von Rot-Grün mehr als eine Million Arbeitsplätze in Gefahr seien. Das sei nichts anderes als „üble und gezielte Hetze gegen Rot-Grün“, sagte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß am Samstag in Berlin. Zuvor hatte DIHK-Chef Eric Schweitzer der „Wirtschaftswoche“ gesagt, die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer von 42 auf 49 Prozent werde 1,4 Millionen Stellen kosten. Diese Behauptungen des neuen DIHK-Chefs seien falsch und „fachlich durch nichts zu belegen“, entgegnete Poß. Er fügte hinzu: „Als Präsident eines großen bundesweiten Interessenverbandes sollte er sich um eine gewisse parteipolitische Neutralität bemühen und massive Eingriffe in den beginnenden Bundestagswahlkampf unterlassen.“ dapd (Politik/Politik)

Kretschmann kritisiert kurzatmigen Berliner Politikbetrieb

Kretschmann kritisiert kurzatmigen Berliner Politikbetrieb Berlin (dapd). Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kritisiert die Hektik des Berliner Politikbetriebes. „Das Kurzatmige ist in Berlin sehr, sehr präsent“, sagte der Grünen-Politiker der Tageszeitung „taz“ (Wochenendausgabe). Durch „Smartphones und all diese wunderbaren Geräte“ werde es immer schlimmer. „Es wird erwartet, dass man in Echtzeit reagiert“, sagte der 64-Jährige. Er habe das zuletzt erlebt, als er etwas zum gerade neu gewählten Papst Franziskus sagen sollte, obwohl ihm der frühere Erzbischof von Buenos Aires völlig unbekannt war. In so einem Fall habe man als Politiker nur die Alternative: „Entweder ich sage etwas, auch wenn ich wenig weiß. Oder ich recherchiere, denke nach und komme in den Medien nicht vor“, bilanzierte Kretschmann. dapd (Politik/Politik)

Kommunen freuen sich über Finanzspritze für Krankenhäuser

Kommunen freuen sich über Finanzspritze für Krankenhäuser Passau (dapd). Der Städte- und Gemeindebund zeigt sich erfreut über die von der Koalition angekündigte finanzielle Entlastung von Krankenhäusern. „Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Doch hält er die Finanzierungsprobleme der Kliniken keinesfalls für gelöst. „Jede dritte der rund 2.000 Kliniken in Deutschland schreibt rote Zahlen, Tendenz steigend“, sagte er. „Die Krankenhäuser haben unter den derzeitigen Rahmenbedingungen keine Chance, die steigenden Personalkosten für die rund 1,1 Millionen Beschäftigten und die steigenden Sachkosten aufzufangen“, sagte Landsberg. Allein der Tarifabschluss für die Klinikärzte in den gut 600 kommunalen Krankenhäusern koste in diesem Jahr 400 Millionen Euro. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), hatte am Freitag in Berlin mitgeteilt, die Kliniken sollten in diesem und im nächsten Jahr um insgesamt 880 Millionen Euro entlastet werden. Eckpunkte dafür hätten die Gesundheitsexperten der Koalitionsfraktionen mit dem Gesundheitsministerium erarbeitet. Kritik kam von der SPD. „Das Programm ist handwerklich misslungen. Es entlastet die Pflegekräfte in keiner Weise“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Karl Lauterbach, der Zeitung. „Es werden sowohl die schlechten als auch die guten Kliniken belohnt. Und es gibt Geld sowohl für überflüssige als auch für notwendige Leistungen.“ dapd (Politik/Politik)