Solarbranche war Gift für Kapitalanleger

Solarbranche war Gift für Kapitalanleger Frankfurt/Main (dapd). Die Solarbranche war in den vergangenen Jahren Gift für Aktionäre. Doch auch wer sein Geld in Aktien der beiden größten deutschen Energieversorger E.on und RWE oder der Commerzbank anlegte, war schlecht beraten. Das geht aus der am Dienstag in Frankfurt am Main von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) vorgestellten Rangliste der größten Wertvernichter unter den deutschen Aktiengesellschaften hervor. Besonders hart bestraft wurden demnach Kapitalanleger, die in den vergangenen fünf Jahren auf einen Aufschwung der Sonnenenergie wetteten. Die Solarbranche stellte nicht nur die Hälfte der Top Ten in der Negativliste der Aktionärsschützer, sie belegte auch gleich die ersten drei Plätze. Größter Wertvernichter war demnach die inzwischen insolvente Centrotherm Photovoltaik, deren Aktie zwischen Ende 2007 und Ende 2012 fast 99 Prozent ihres Werts verlor. Nicht viel besser schnitt das einstige Vorzeigeunternehmen der Photovoltaikbranche Solarworld ab. Die Bonner Gesellschaft, deren Gründer Frank Asbeck im Jahr 2008 noch mit einer Kaufofferte für den angeschlagenen Autobauer Opel Schlagzeilen machte, büßte seit Ende 2007 rund 97,5 Prozent ihres Werts ein. Platz drei der Rangliste belegte das bayerische Unternehmen Phoenix Solar. Doch auch DAX-Konzerne finden sich unter den Minusmachern. Die Commerzbank belegt Rang 20. Die von der Energiewende gebeutelten Stromkonzerne E.on und RWE finden sich auf den Plätzen 35 und 43. Der erst vor kurzem aus dem DAX abgestiegene Handelsriese Metro belegt Rang 38. Daneben finden sich in der Rangliste der Wertvernichter auch weitere Namen, die den Verbrauchern aus dem Alltag bekannt sind. So belegt die Baumarktkette Praktiker Platz neun. Air Berlin rangiert auf Platz 14, der Edel-TV-Hersteller Loewe auf Rang 27. „Die hohe Präsenz von Werten aus der Solarbranche zeigt deutlich, dass Anleger sich davor hüten sollten, bei ihren Investitionsentscheidungen Trends als Grundlage zu nutzen, statt einer genauen Analyse“, mahnte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Es sei gefährlich, wenn Anleger aus Begeisterung für ein Thema die Risikodiversifizierung ihres Depots vernachlässigten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kein Platz für die Türkei im Gerichtssaal

Kein Platz für die Türkei im Gerichtssaal München (dapd). In der Münchner Redaktion der größten türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ herrscht Fassungslosigkeit. Es sei völlig unverständlich, dass türkische Medien vom NSU-Prozess im Münchner Oberlandesgericht (OLG) ausgeschlossen seien, sagte der Nachrichtenkoordinator der europäischen Ausgabe der „Hürriyet“, Celal Özcan, der Nachrichtenagentur dapd. Dieser Prozess habe schließlich für die Türkei und die Türken in Deutschland eine enorme Bedeutung. Die „Hürriyet“ ist eines von zahlreichen großen internationalen Medien, das im Prozess um die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) keinen der 50 reservierten Presseplätze im Schwurgerichtssaal 101 bekommen hat. Diese gingen fast ausschließlich an deutsche Medienvertreter. Und das, obwohl sich Özcan nach eigenen Angaben gleich am ersten Tag angemeldet hat. „Das ist ein Skandal und eine Schande“, findet der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat. Er werde nicht locker lassen, bis das Gericht und die Politik eine Lösung gefunden hätten, kündigte er in der „Berliner Zeitung“ (Mittwochausgabe) an. In München muss sich ab 17. April die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe vor Gericht verantworten. Angeklagt sind zudem vier mutmaßliche NSU-Helfer. Dem NSU werden Morde an neun ausländischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin angelastet. Fünf Mal ARD, aber keine BBC Vergeben wurden die Plätze nach der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen. Das führte dazu, dass die ARD mit dem BR, dem NDR, dem SWR, dem MDR und dem WDR gleich fünf Mal vertreten ist. Für die britische BBC gibt es dagegen keinen Platz. Auch die „Bild“-Zeitung hat nicht nur einen reservierten Stuhl für ihren eigenen Reporter. Sie ist auch noch durch freie Journalisten, die für das Blatt arbeiten, im Gerichtssaal vertreten. Die „New York Times“ muss hingegen um den Zutritt bangen. Und das SPD-Parteiblatt „Vorwärts“ darf ebenso aus dem NSU-Prozess berichten wie eine Agentur namens „Mandoga Media“ aus Weil am Rhein. Zwei der größten Nachrichtenagenturen der Welt – die französische AFP und die amerikanische AP – müssen aber draußen bleiben. Dass einige Medien mehrmals vertreten sind, sorgt bei „Hürriyet“-Mitarbeiter Özcan für besonderen Unmut. Er schloss nicht aus, dass die Zeitung notfalls auch rechtlich gegen die Vergabepraxis vorgehen werde, wenn sich keine andere Lösung findet. Das OLG schrieb in einer Stellungnahme, die Akkreditierungsbedingungen „waren von Anfang an klar und waren allen Medien bekannt“. Diejenigen, die keinen reservierten Platz hätten, würden keineswegs vom Verfahren ausgeschlossen. Sie könnten „am Prozess teilnehmen, indem sie einen der freien Sitzplätze außerhalb des reservierten Bereichs oder einen der freiwerdenden Sitzplätze innerhalb des reservierten Bereichs einnehmen“. Dass es eng werden würde im Gerichtssaal, stand schon lange fest. Der größte Sitzungssaal der Münchner Justiz fasst nach einem etwa 700.000 Euro teuren Umbau rund 230 Plätze. Angemeldet hatten sich aber mehr als 280 Journalisten. Zudem benötigen die 71 Nebenkläger und ihre 49 Anwälte jede Menge Platz. Einen Umzug in einen externen Saal lehnte Gerichtspräsident Karl Huber aus Sicherheitsgründen ab. „Peinlichkeit“ und „Armutszeugnis“ Die Geschäftsführerin der Deutschen Journalisten Union (dju), Cornelia Haß, sagte, das Bild der bayerischen Justiz sei „an Peinlichkeit nicht zu überbieten“. Auch der Deutsche Journalistenverband (DJV) forderte, dass türkische und griechische Nachrichtenagenturen zur Verhandlung zugelassen werden müssten. Beide Länder seien durch die Morde an neun Migranten besonders betroffen, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken dem „Münchener Merkur“ (Dienstagausgabe). „Umgekehrt würden wir einen Riesenaufstand machen, wenn im Ausland kein deutscher Journalist in den Saal dürfte“, gab er zu bedenken. Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Morde, Barbara John, sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Onlineausgabe): „Der Prozess wird nicht nur in der Türkei aufmerksam verfolgt.“ Ebenso läsen in Deutschland viele Migranten noch türkische Zeitungen oder schauten türkisches Fernsehen. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir mahnte, nur wenn ausländische Medien aus erster Hand berichten könnten, werde deutlich, dass Deutschland die Verbrechen detailliert aufkläre. Das Versagen der Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung der NSU-Morde habe weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) sprach von einem „Armutszeugnis“ für die Justiz. „Man stelle sich nur mal vor, in der Türkei hätte eine faschistische Bande über ein Jahrzehnt lang gezielt Deutsche ermordet“, sagte Pau, die Mitglied des NSU-Untersuchungsausschusses ist. Wenn der Botschafter Deutschlands dann nicht zur Verhandlung dürfe, würden sich deutsche Medien empören und die Regierung die Türkei für nicht EU-reif erklären. dapd (Politik/Politik)

Auswärtiges Amt lädt russischen Gesandten ein

Auswärtiges Amt lädt russischen Gesandten ein Berlin (dapd). Die Bundesregierung ist besorgt über das Vorgehen der russischen Behörden gegen Nichtregierungsorganisationen (NGO) und deutsche Stiftungen. Auf Veranlassung von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) wurde der russische Gesandte ins Außenamt eingeladen, um ihm die Besorgnis der Regierung über das „konzertierte Vorgehen“ gegen zahlreiche NGO’s und die deutschen Stiftungen zu übermitteln, wie das Ministerium in einer Twitter-Nachricht mitteilte. Im Ministerium ist von einem „systematischen Vorgehen mit dem Ziel der Einschränkung der Handlungsfreiheit von Nichtregierungsorganisationen und Zivilgesellschaft“ die Rede. Dies sei nicht akzeptabel. „Eine Behinderung der Tätigkeit deutscher Stiftungen könnte die bilateralen Beziehungen nachhaltig belasten. Dies haben wir der russischen Seite auch deutlich gemacht“, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Unionsfraktionsvize Andreas Schockenhoff (CDU), der auch Russlandbeauftragter der Bundesregierung ist, sagte, es sei „inakzeptabel, dass langjährige deutsche Projektpartner in Russland unter den Generalverdacht geraten, als ‚ausländische Agenten‘ tätig zu sein“. Dieses Vorgehen verstoße gegen den Geist der deutsch-russischen zwischengesellschaftlichen Zusammenarbeit. „Es ist in Russlands Interesse, diese Ebene der deutsch-russischen Beziehungen nicht durch Misstrauen und massives Vorgehen zu untergraben“, mahnte der CDU-Politiker. Russland wolle sich unter anderem mit den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 als weltoffener und moderner Staat präsentieren, gefährde aber mit solchen Aktionen seine eigene Zukunft, warnte Schockenhoff. dapd (Politik/Politik)

Bertelsmann will zügig wachsen

Bertelsmann will zügig wachsen Berlin (dapd-nrw). Trendwende bei Bertelsmann: Nach Jahren schrumpfender Umsätze ist Europas größter Medienkonzern nach Angaben von Firmenchef Thomas Rabe wieder auf Wachstumskurs. „Wir haben 2012 und in den ersten Monaten dieses Jahres wichtige Weichen gestellt, um unser Wachstumsprofil zu verbessern. Dies wird sich bereits im laufenden Jahr positiv bemerkbar machen“, sagte der Manager am Dienstag bei der Präsentation der Konzernbilanz 2012 in Berlin. Für 2014 strebe der Konzern wieder einen Umsatz von 18 Milliarden Euro an, zwei Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. Rabe hatte Anfang 2012 die Führung des Medienkonzerns übernommen. Dabei lautete sein Auftrag von Anfang an, die Wachstumsdynamik des Unternehmens zu vergrößern. Erste wichtige Schritte auf dem Weg dahin waren für den Manager die angekündigte Fusion der Buchsparte Random House mit dem Konkurrenten Penguin und die vor wenigen Wochen bekanntgegebene Komplettübernahme des Musikrechteunternehmens BMG. Sie sollen das Wachstum des Konzerns kräftig anheizen. Doch hat der Manager längst die nächsten Projekte im Visier. Rabe betonte, Bertelsmann wolle das Wachstumstempo „weiter hoch halten“ – sowohl durch organisches Wachstum als auch durch Akquisitionen. So habe das Bildungsgeschäft ebenso wie das Musikrechte-Management das Potenzial, zu einem neuen Unternehmensbereich von Bertelsmann zu werden. Neu erschließen will sich der Konzern auch das Geschäftsfeld Business Information. „Der Konzernumbau ist in vollem Gange“ Ehrgeizige Wachstumspläne verfolgt Bertelsmann darüber hinaus in den Schwellenländern China, Indien und Brasilien. So startete die TV-Tochter RTL Group in diesem Jahr ihren ersten TV-Sender in Indien. „Der Konzernumbau ist in vollem Gange. Die Weichen sind klar auf Wachstum gestellt“, sagte Rabe. Ziel sei es, das Unternehmen in den nächsten Jahren wachstumsstärker, digitaler und internationaler auszurichten. „Wir sind hier auf einem sehr guten Weg“, sagte der Manager. Der Umbau ist allerdings auch nötig. Denn im „klassischen“ Geschäft stagnieren die Geschäfte weiterhin. Ohne die Berücksichtigung der Wachstumseffekte aus der Fusion von Random House und Penguin und ohne den BMG-Deal rechnet Bertelsmann für 2013 nur mit „einer stabilen bis leicht rückläufigen Geschäftsentwicklung“. Im vergangenen Jahr steigerte Bertelsmann seinen Umsatz um 4,5 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis stieg um 1,1 Prozent auf 619 Millionen Euro. Vor allem die Buchsparte Random House glänzte dank des Erfolgs der Erotikroman-Triologie „Fifty Shades of Grey“ mit einem Rekordgewinn. Die TV-Tochter RTL Group und die Zeitschriftentochter Gruner + Jahr mussten dagegen ebenso wie die Dienstleistungssparte Arvato und das Druckgeschäft operativ spürbare Ertragseinbußen hinnehmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Grüne fordern Ende der Gängelung der NGOs in Russland

Grüne fordern Ende der Gängelung der NGOs in Russland Berlin (dapd). Die Grünen fordern von der russischen Führung ein Ende der „gezielten Behinderung und Gängelung“ von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in dem Land. Die von Präsident Wladimir Putin dominierte Duma müsse das sogenannte NGO-Agentengesetz zurücknehmen und den Generalverdacht gegen NGOs aufheben, verlangte Grünen-Chefin Claudia Roth am Dienstag in Berlin. Es sei ein „Armutszeugnis und vor allem ein Zeichen großer Nervosität und Schwäche des Kreml“, wenn Putin meine, mit staatlichen Repressionen das stärker gewordene zivilgesellschaftliche Engagement in Russland unterdrücken zu müssen. An die Bundesregierung und die EU appellierte Roth, das Vorgehen der russischen Behörden, das sich auch gegen deutsche Stiftungen richtet, in Russland viel deutlicher zur Sprache zu bringen. Die russischen Behörden haben in den vergangenen Tagen Büros von vielen Nichtregierungsorganisationen durchsucht. Auch die Büros der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung waren betroffen. Roth vermutete, dass vor allem Informationen über die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Projekte vor Ort gesammelt werden sollen. „Diese Schikanen und Durchsuchungen haben vor allem den Zweck, russische NGOs als ‚ausländische Agenten‘ zu diffamieren und zu diskreditieren“, erklärte Roth. © 2013 AP. All rights reserved (Politik/Politik)

Musikindustrie macht 3,2 Prozent Umsatzminus

Musikindustrie macht 3,2 Prozent Umsatzminus Berlin (dapd). Die Musikindustrie hat die angestrebte schwarze Null im vergangenen Jahr verfehlt. Zwar stieg das digitale Geschäft erneut zweistellig um 19,3 Prozent an, doch gingen die Gesamtumsätze aus Musikverkäufen um 3,2 Prozent zurück, wie der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Dienstag in Berlin bilanzierte. Die Zuwächse in den neuen digitalen Geschäftsfeldern hätten die Verluste im physischen Tonträgermarkt nicht auffangen können, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny. Die Einnahmen aus dem digitalen Geschäft erreichten dagegen mit einem Anteil von 20,5 Prozent in 2012 einen bisherigen Spitzenwert. Rund 8,4 Millionen Menschen kauften Downloads, der Umsatz kletterte damit um 24,4 Prozent auf etwa eine viertel Milliarde Euro. 2011 hatte der Markt erstmals seit 15 Jahren keine Umsatzverluste verzeichnet. Beim Gesamtumsatz gab es ein leichtes Plus von 0,1 Prozent, vor allem dank des boomenden Digitalmarktes. Marktforscher erwarteten daher ab 2013 sogar einen „leichten Aufwärtstrend“. 2010 hatte die Branche noch ein Minus von 4,6 Prozent verbucht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Linke fordert Auskunft über Kapitalflucht aus Zypern

Linke fordert Auskunft über Kapitalflucht aus Zypern Berlin (dapd). Die europäische Schuldenkrise könnte nach Auffassung der Linkspartei über eine konsequente Besteuerung hoher Vermögen abgewendet werden. „Wer Staatsschulden verringern will, muss an das Vermögen der Superreichen ran. Das Vermögen der Euro-Millionäre entspricht in etwa der gesamten Staatsverschuldung der Eurozone“, sagte Parteivize Sahra Wagenknecht am Dienstag in Berlin. Der Anstieg der Staatsverschuldung in Europa gehe maßgeblich auf die Bankenkrise und die unzureichende Besteuerung von Gewinnen und Vermögen zurück. Hohe Vermögen heranzuziehen sei der einzige Weg, die Staatshaushalte zu sanieren, sagte die Wirtschaftsexpertin der Partei. Sie gab zu bedenken, eine Vermögensabgabe für Millionäre würde nicht nur Geldvermögen, sondern auch Wertpapiere und Sachwerte wie Luxusimmobilien treffen. Damit wäre zugleich die „gefährliche Idee“ vom Tisch, Kleinsparer die Rechnung für die „Bankster“ zahlen zu lassen. Wagenknecht kritisierte, die Europäische Zentralbank (EZB) weigere sich, ihre Erhebung über Vermögen in Zypern zu veröffentlichen. Sie verlangte die Freigabe der EZB-Studie vor der Entscheidung des Bundestages über die Bankenrettung in Zypern. Darüber hinaus erwarte die Linke Auskunft darüber, wie es trotz der Bankenschließtage und Kapitalverkehrskontrollen in den vergangenen Tagen zu einer massiven Kapitalflucht reicher Anleger aus Zypern kommen konnte. dapd (Politik/Politik)

Überparteilicher Vorstoß für Frauenquote in Aufsichtsräten

Überparteilicher Vorstoß für Frauenquote in Aufsichtsräten Hamburg (dapd). Eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten aus Regierung und Opposition will nach einem Bericht der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Bundestag gemeinsam für das Gesetz zur Frauenquote in Aufsichtsräten stimmen. Bekomme die Initiative bei der Abstimmung am 18. April eine Mehrheit, so werde der Entwurf des Landes Hamburg Gesetz, schreibt das Blatt laut einem Vorabbericht vom Dienstag. Danach soll der Frauenanteil in Aufsichtsräten bis 2018 auf 20 und bis 2023 auf 40 Prozent steigen. Im Bundesrat hatte der Hamburger Antrag bereits eine Mehrheit gefunden, dort stimmten auch die beiden unionsgeführten Länder Sachsen-Anhalt und Saarland dafür. In beiden Ländern regieren große Koalitionen. Im Bundestag fehlen nach Angaben der Organisatorinnen von der Grünen-Bundestagsfraktion bisher nur vier Stimmen für eine Mehrheit für den Antrag. Zu den Unterstützerinnen gehört auch Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Die Bundesregierung lehnt eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten ab, wie sie auch von EU-Justizkommissarin Viviane Reding gefordert wird. Nach Ansicht der Regierung gibt es keine europäische Rechtsgrundlage für eine Quotenregelung. Nach Redings Plan sollen bereits ab 2020 in den Aufsichtsräten von Großunternehmen 40 Prozent der Managerstellen von Frauen besetzt werden. dapd (Politik/Politik)

Hannover Messe öffnet am 8. April

Hannover Messe öffnet am 8. April Hannover (dapd). Die Hannover Messe peilt in diesem Jahr erneut eine Rekordbeteiligung an. Erwartet werden rund 6.500 Aussteller, etwas mehr als 2011, wie das Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG, Jochen Köckler, am Dienstag in Hannover sagte. Die weltweit wichtigste Industriemesse beginnt am 8. April. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die IT-gestützte Weiterentwicklung der industriellen Produktion. Die Messe wird gemeinsam von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eröffnet. Russland ist in diesem Jahr Partnerland der Messe. Rund 160 russische Aussteller präsentieren sich auf einer Ausstellungsfläche von 4.900 Quadratmetern. Das gesamte Messegelände ist 236.000 Quadratmeter groß. Köckler sagte, die Hannover Messe sei gerade aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Herausforderungen für die ausstellenden Unternehmen so wichtig. Sie müssten zügig auf Nachfrageschwankungen reagieren und globale Absatzmärkte erschließen. Dabei helfe die Informationstechnologie. Die Messe steht unter dem Leitthema „Integrated Industry“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Centrosolar steckt in Finanznot

Centrosolar steckt in Finanznot München (dapd). Die schwer angeschlagene Solarfirma Centrosolar ist mitten auf ihrem radikalen Sanierungskurs in finanzielle Not geraten. Massive Verluste als Folge des anhaltenden Preisverfalls in der darbenden Solarbranche haben das Grundkapital der Centrosolar Group um mehr als die Hälfte aufgezehrt, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Daher verschiebt Centrosolar die Veröffentlichung des Geschäftsberichts und ruft gemäß Aktiengesetz eine außerordentliche Hauptversammlung ein. Der Aktienkurs von Centrosolar brach um mehr als ein Fünftel ein. Ungeachtet der klammen Finanzen glaubt das Unternehmen aber an ein Überleben. „Das Management geht davon aus, dass Centrosolar diese Branchenkrise überstehen wird, und sich nach der Krise wieder sehr gute Geschäftsmöglichkeiten in dem Zukunftsmarkt Photovoltaik ergeben werden“, erklärte die Firma. Der Umsatz des Spezialisten für kleine und mittlere Dachanlagen war 2012 auf Jahressicht um rund 22 Prozent auf 227 Millionen Euro eingebrochen. Die Gruppe machte nach Steuern einen Verlust von 89,4 Millionen Euro. Centrosolar drücken zudem hohe Schulden. Daher hatte die Firma, die rund 1.000 Beschäftigte in Europa und Nordamerika hat, bereits ein Sanierungsprogramm gestartet. Deutschlands Solarfirmen leiden unter der Billigkonkurrenz aus China und Förderkürzungen. Etliche Unternehmen wie Q-Cells oder Solar Millennium waren schon in die Insolvenz gegangen. Das einstige Vorzeigeunternehmen Solarworld aus Bonn steckt inzwischen ebenfalls in großen Schwierigkeiten. Aber auch in China deutet sich eine Konsolidierung des Markts an. Als erstes prominentes Opfer der Solarkrise hatte kürzlich die Firma Suntech, Trikotsponsor des abstiegsbedrohten Fußballbundesligisten 1899 Hoffenheim, Insolvenz angemeldet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)