München (dapd). Nach dem Rekordjahr 2012 können sich die Mitarbeiter des Autoherstellers BMW über eine hohe Gewinnbeteiligung freuen. Im Schnitt bekommt jeder von ihnen eine Bonuszahlung von knapp 9.000 Euro. Bei einem Facharbeiter sind es 7.630 Euro, wie BMW am Freitag mitteilte. Das entspricht rund zweieinhalb Monatsgehältern. Im Vorjahr waren es 20 Euro mehr. Die Konkurrenten liegen beim Bonus hinter BMW zurück. Der Ingolstädter Konkurrent Audi zahlt im Schnitt 8.030 Euro an jeden Tarifbeschäftigten an den deutschen Standorten als Erfolgsbeteiligung, bei Daimler sind es 3.200 Euro. Die Mitarbeiter hätten „Hervorragendes geleistet und 2012 zum erfolgreichsten Jahr in der Geschichte der BMW Group gemacht“, sagte Personalvorstand Milagros Caiña-Andree. Die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg sei bei BMW über alle Hierarchieebenen hinweg nach dem gleichen Prinzip geregelt, erläuterte das Unternehmen. So berechne sich die Höhe der Erfolgsbeteiligung aus dem Jahresüberschuss, der Umsatzrendite nach Steuern, der Dividende der Stammaktie sowie einem einheitlichen Basiswert für jede Gehaltsgruppe. Der leichte Rückgang der Prämie bei BMW geht auf die schlechtere Umsatzrendite zurück. Der Nettogewinn war 2012 um 4,4 Prozent auf gut 5,1 Milliarden Euro gestiegen. Die Dividende je Stammaktie soll von 2,30 Euro im Vorjahr auf 2,50 Euro steigen, je Vorzugsaktie sollen 2,52 Euro statt 2,32 Euro gezahlt werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Otto Schily und die braune RAF
Berlin (dapd). Die rechtsterroristische Gruppierung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) hätte möglicherweise deutlich eher erkannt und gestoppt werden können. Bereits im Jahr 2004 lag beim Nagelbombenattentat von Köln mit 22 Verletzten ein Überwachungsvideo vor, doch wurde von den Ermittlern nur im Bereich der Organisierten Kriminalität ermittelt, weil ein terroristischer Hintergrund damals ausgeschlossen wurde. Dafür übernahm am Freitag der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) die „politische Verantwortung“. Für diesen „höchst schockierenden Sachverhalt“ trage er als Minister die „politische Verantwortung“, sagte Schily vor dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Dieser will klären, warum das Terror-Trio 13 Jahre fast unbehelligt von den deutschen Sicherheitsbehörden im Untergrund leben konnte. Den drei Rechtsterroristen werden zehn Morde zumeist ausländischer Mitbürger zur Last gelegt, sieben davon fielen in die Amtszeit von Schily. Union und FDP: Ermittlungen in falsche Richtung gelenkt Für diese Panne machten Union und FDP den Ex-Minister mit einem SPD-Parteibuch verantwortlich. Es habe offenbar ein „Kartell des Schweigens“ gegeben, sagte CDU-Obmann Clemens Binninger. Schily habe sehr früh die Weichen auf eine falsche Ermittlungsrichtung gestellt. FDP-Obmann Hartfrid Wolf ergänzte: „Hier wurden sehr früh die Weichen in die falsche Richtung gestellt und das hat Otto Schily zu verantworten.“ Auch der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) zeigte sich unzufrieden. Die bisherige Arbeit im Ausschuss habe gezeigt, dass zumindest „vorurteilsbehaftet ermittelt“ worden sei. Doch wollte er Schily nicht eine direkte Einflussnahme auf die Richtung der Ermittlungen, die Täter im Umfeld der Opfer zu suchen, unterstellen. Die Grünen und die Linken äußerten ihr Unverständnis, warum Schily schon sehr früh einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen habe. Schon der erste Eindruck damals hätte doch auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund gedeutet, sagte Grünen-Obmann Wolfgang Wieland und sprach von einer „braunen RAF“. Petra Pau von den Linken fügt hinzu, es stelle sich schon die Frage, warum der Bund einen möglichen Rechtsterrorismus so lange ausgeblendet habe. BMI: Wir hatten rechten Hintergrund nicht ausgeschlossen Zuvor hatte sich eine Vertreterin des Bundesinnenministeriums gegen den Vorwurf verwahrt, die Behörden seien auf dem rechten Auge blind gewesen. Man habe zwar am Anfang festgestellt, dass es „keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund“ gebe, sagte die zu jenem Zeitpunkt für den Bereich politisch motivierte Kriminalität zuständige Referatsleiterin im Bundesinnenministerium, Christine Hammann, dem Ausschuss. Das heiße aber nicht, dass dies grundsätzlich ausgeschlossen worden sei. Nur habe es eben keine Hinweise darauf gegeben. Schily wies im Ausschuss später darauf hin, dass selbst die Staatsanwaltschaft nach jahrelangen Ermittlungen keinen solchen Hintergrund habe feststellen können. Dennoch bleibe festzuhalten, dass das Versagen bei der Aufklärung dieser rechtsterroristischen Taten eine „schwere Niederlage des Rechtsstaats“ gewesen sei. dapd (Politik/Politik)
Gerry Weber spürt Kaufzurückhaltung der Verbraucher
Halle/Westfalen (dapd). Dank zahlreicher Neueröffnungen hat der Modekonzern Gerry Weber seinen stürmischen Wachstumskurs auch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012/2013 fortgesetzt. Doch ging die Kaufzurückhaltung der Bundesbürger im Weihnachtsgeschäft auch an dem westfälischen Unternehmen nicht spurlos vorbei. Insgesamt steigerte Gerry Weber zwischen Anfang November und Ende Januar seinen Umsatz um zwölf Prozent auf knapp 185 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dabei profitierte der Modehersteller vor allem von der wachsenden Zahl der „Houses of Gerry Weber“ und der Markenstores von „Taifun“ und „Samoon“. Allein im vergangenen Geschäftsjahr waren rund 230 neue Filialen eröffnet und 25 ehemalige Franchise Stores übernommen worden. Doch blieb auch Gerry Weber von der sinkenden Kauflust der Bundesbürger nicht verschont. Auf vergleichbarer Fläche gingen die Umsätze um 3,4 Prozent zurück. Auch die Großhandelsumsätze lagen um 2,8 Prozent unter dem Vorjahr. Das operative Ergebnis und der Periodenüberschuss lagen trotz des Umsatzzuwachses mit 17,8 Millionen beziehungsweise 11,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Auswirkungen der überdurchschnittlichen Expansion des eigenen Filialgeschäfts und das schwache Marktumfeld hätten das Ergebnis belastet, hieß es in Halle. Dennoch bekräftigte der Konzern die Ende Januar gegebenen Umsatz- und Ergebnisprognosen. Im Geschäftsjahr 2012/2013 will der Konzern demnach den Umsatz prozentual zweistellig auf 890 bis 900 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis soll zwischen 131 und 135 Millionen Euro liegen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hatte es knapp 116 Millionen Euro betragen. An der Börse büßte die Gerry-Weber-Aktie bis zum Mittag rund 0,5 Prozent an Wert ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Teuerung in der Eurozone sinkt unter zwei Prozent
Luxemburg (dapd). Die jährliche Inflationsrate im Euroraum ist im Februar unter die Marke von zwei Prozent gesunken und hat damit die Zielvorgabe der Europäischen Zentralbank (EZB) erfüllt. Die Teuerungsrate betrug nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat vom Freitag 1,8 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie noch bei 2,7 Prozent gelegen, im Januar war sie auf 2,0 Prozent zurückgegangen. Die monatliche Inflationsrate betrug im Februar 0,4 Prozent. Teurer wurden auf Jahressicht vor allem Elektrizität sowie Obst und Tabak, während die Preise für Telekommunikation, medizinische Dienstleistungen und Bekleidung sanken. Die niedrigsten jährlichen Teuerungsraten meldeten die Statistiker für Griechenland mit 0,1 Prozent und Portugal mit 0,2 Prozent. Die höchsten Raten verzeichneten Estland mit 4,0 Prozent und die Niederlande mit 3,2 Prozent. Die EZB sieht Preisstabilität bei einer jährlichen Inflationsrate von unter, aber nahe zwei Prozent für gewährleistet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Hotels und Restaurants setzen mehr um
Wiesbaden (dapd). Die Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland haben im Januar mehr umgesetzt als ein Jahr zuvor. Nominal, also in konstanten Preisen, stiegen die Umsätze um 2,8 Prozent und real, das heißt preisbereinigt, um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Dezember 2012 sei der Umsatz kalender- und saisonbereinigt sowohl nominal als auch real um 0,3 Prozent gestiegen. Die Erlöse nahmen sowohl im Beherbergungsgewerbe als auch in der Gastronomie zu. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gerry Weber steigert Konzernumsatz
Halle/Westfalen (dapd). Der Modekonzern Gerry Weber hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2012/2013 dank einer Reihe von Neueröffnungen auf Jahressicht deutlich mehr Umsatz erwirtschaftet. Wie der im MDAX notierte Konzern am Freitag mitteilte, stiegen die Erlöse von November bis Januar um zwölf Prozent auf 185 Millionen Euro. Trotz der Belastungen aus der Expansion und eines schwierigen Marktumfelds blieb das operative Ergebnis mit 17,8 Millionen Euro nahezu konstant. Der Überschuss lag wie im Vorjahr bei 11,5 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 35,5 Prozent auf 4.600. Im Gesamtjahr will der Konzern mit seinen fünf Marken den Umsatz prozentual zweistellig auf 890 bis 900 Millionen Euro steigern. Das operative Ergebnis soll zwischen 131 und 135 Millionen Euro liegen. Im zurückliegenden Geschäftsjahr hatte es knapp 116 Millionen Euro betragen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Edeka bleibt die Nummer eins im Lebensmittelhandel
Frankfurt/Main (dapd). Edeka bleibt der unangefochtene Marktführer im deutschen Lebensmittelhandel. Die Hamburger Handelsgruppe baute im vergangenen Jahr den Vorsprung vor der Konkurrenz sogar aus. Der Marktanteil stieg von 20,7 auf 21,1 Prozent. Das geht aus dem am Donnerstag von der „Lebensmittel Zeitung“ veröffentlichten Ranking der größten Unternehmen des Lebensmittelhandels in Deutschland hervor. Platz zwei belegte mit einem Marktanteil von 15,7 Prozent (Vorjahr: 15,6) die Rewe-Gruppe. Auf dem dritten Rang behauptete sich der Metro-Konzern. Platz vier belegte die Schwarz-Gruppe, zu der neben dem Discounter Lidl auch die Kette Kaufland gehört. Rivale Aldi landete auf dem fünften Platz. Herausgefallen aus der Liste ist die Drogeriekette Schlecker, die im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden musste. Vor allem die anderen Drogeriemärkte hätten von der Schlecker-Pleite profitiert, berichtete die „Lebensmittel Zeitung“. Rossmann nehme mit einem Bruttoerlös von 4,5 Milliarden Euro im Ranking jetzt jenen zehnten Platz ein, den zuvor Schlecker besetzte. Aber auch die Nummer eins im deutschen Drogeriemarktgeschäft, dm-Drogeriemarkt, habe 2012 einen zweistelligen Umsatzzuwachs erzielt. Insgesamt stieg der Bruttoumsatz im Lebensmittelhandel dem Bericht zufolge 2012 um 2,5 Prozent auf 233,5 Milliarden Euro. Die Top 30 im Lebensmitteleinzelhandel vereinten dabei 97,1 Prozent des Branchenumsatzes auf sich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Woelki: Wahl des argentinischen Papstes hat sich früh abgezeichnet
Passau/Berlin (dapd). Die Wahl des argentinischen Kardinals Jorge Mario Bergoglio zum neuen Papst hat sich nach den Worten des Berliner Kardinals Rainer Maria Woelki frühzeitig im Konklave abgezeichnet. „Es hat sich jenseits aller Spekulationen im Vorfeld im Konklave eine eigene Dynamik entfaltet. Es hat keine großen Diskussionen mehr gegeben“, sagte Woelki der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagausgabe). „Die Wahl von Franziskus war eine Fügung durch den Geist Gottes.“ Zu seiner ersten Begegnung mit dem neuen Kirchenoberhaupt sagte Woelki, beide hätten kurz auf Deutsch miteinander gesprochen. „Ich habe ihm gesagt: Sie sind eine große Hoffnung der Welt, auch im Erzbistum Berlin, und ich verspreche Ihnen meine Unterstützung und Solidarität im Gebet.“ Der Papst habe geantwortet: Ja, das bräuchte er sehr – vor allem das Gebet. Es sei eine „sehr herzliche und brüderliche Begegnung“ gewesen. Woelki, der dem Kardinalskollegium erst seit 2012 angehört, äußerte sich bewegt nach seiner Premiere bei einer Papstwahl. „Es wird einem schon anders, wenn man in die Sixtinische Kapelle einzieht, während die Allerheiligen-Litanei gesungen wird und der Blick auf den wiederkehrenden Christus von Michelangelo fällt.“ Er habe „weiche Knie und feuchte Hände bekommen“, sagte Woelki weiter. Auch der Eid vor der Stimmabgabe unter dem Kreuz am Altar mit dem Schwur, nur demjenigen seine Stimme zu geben, den man für den besten hält, das seien „besondere Momente“. dapd (Politik/Politik)
Kauder erteilt Gesetzen zur Homo-Ehe Absage bis zur Wahl
Berlin (dapd). Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) erwartet bis zur Bundestagswahl im Herbst keine Schritte zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Er „gehe davon aus, dass in dieser Legislaturperiode keine gesetzlichen Maßnahmen mehr kommen“, sagte Kauder „Spiegel Online“ am Donnerstag vor einer Debatte im Bundestag zur Homo-Ehe. Beim Adoptionsrecht bestehe „kein Handlungsdruck“. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass ein Lebenspartner das adoptiere Kind des anderen annehmen darf, gelte „ohnehin mit sofortiger Wirkung“. Kauder fügte hinzu: „Bei der steuerlichen Gleichstellung wird eine gesetzliche Regelung allein aus Zeitgründen in diesem Jahr nicht mehr möglich sein, wenn das Urteil im Juni verkündet wird.“ Das Bundesverfassungsgericht hatte für den Sommer eine Entscheidung zum Ehegattensplitting für eingetragene Lebenspartnerschaften angekündigt. Der CDU-Politiker sagte: „Die Union hat sich festgelegt: Wir warten das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur steuerlichen Gleichstellung ab. Dann werden wir entscheiden, was zu tun ist.“ Kauder fügte hinzu: „Wir haben nichts gegen Homosexuelle.“ Der Bundestag berät am (heutigen) Nachmittag über einen gemeinsamen Gesetzentwurf von SPD und Grünen. Sie wollen das Recht zur Eheschließung auf homosexuelle Paare ausweiten. Die ursprünglich ebenfalls vorgesehene Abstimmung über einen weiteren Gesetzentwurf zur Gleichstellung der Homo-Ehe bei Adoptionen wurde hingegen auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Koalition hatte am Mittwoch den Abschluss der Beratungen im Rechtsausschuss erneut vertagt. dapd (Politik/Politik)
Süßwarenindustrie hadert mit Rohstoffpreisen und Exportschwäche
Berlin (dapd). Gestiegene Rohstoffpreise und sinkende Exporte setzen die Süßwarenbranche unter Druck. Nach Schätzungen des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) sank die Produktion der etwa 220 Hersteller im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent auf knapp 3,8 Millionen Tonnen, wie der BDSI-Vorsitzende Dietmar Kendziur am Donnerstag in Berlin sagte. Die Umsätze gingen in dem Zeitraum um 0,3 Prozent auf knapp 12,5 Milliarden Euro zurück. Erstmals seit 2005 nahmen im vergangenen Jahr die Ausfuhren ab. Mit fast 1,7 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikeln wurden etwa vier Prozent weniger exportiert als im Vorjahr. Stark gestiegene Preise für Rohstoffe und Energie hätten zudem die Erlöse gedrückt. Für 2013 rechnet der BDSI nicht mit einer Erholung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)