Stuttgart (dapd). Der Staatsschuldenkrise zum Trotz ist Porsche in Europa im ersten Halbjahr mit einem Wachstum bei den Kundenauslieferungen von knapp einem Fünftel ordentlich durchgestartet. Insgesamt verkauften die Zuffenhausener in den ersten sechs Monaten weltweit 69.171 Fahrzeuge und damit 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Porsche am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Im wichtigsten Absatzraum Europa konnte der Sportwagenhersteller im Gegensatz zu anderen Autokonzernen die Verkäufe deutlich steigern und kam auf mehr als 26.000 Fahrzeuge. Porsches Vertriebsvorstand Bernhard Maier bremste allerdings die Euphorie: „Besonders mit Blick auf den europäischen Wirtschaftsraum bleiben wir wachsam und werden bei Bedarf schnell reagieren“, sagte er. „Aktuell planen wir für 2012 dennoch ein zweistelliges Wachstum.“ Im Juni zog das Wachstum insgesamt sogar noch einmal an. Im vergangenen Monat verkaufte Porsche weltweit 18,9 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. In Europa betrug der Zuwachs 28,3 Prozent. In Deutschland kamen die Zuffenhausener sogar auf ein Plus von 41,3 Prozent. Im ersten Halbjahr konnte Porsche in allen Verkaufsregionen zulegen. Vor allem in China war der Sportwagenhersteller mit einem Plus von knapp einem Viertel auf mehr als 15.200 Fahrzeuge erfolgreich. Im gesamten Wirtschaftsraum Asien-Pazifik erzielte Porsche einen Zuwachs von 17 Prozent. Zugpferd war Porsches Flaggschiff, der 911er. Das im Dezember eingeführte neue Modell sorgte für ein Plus von 27,9 Prozent auf 14.338 Einheiten. Mit 15.601 ausgelieferten Modellen und damit einem Viertel mehr verkauften Fahrzeugen als im Vorjahreszeitraum wies auch die Limousine Panamera hohe Wachstumsraten auf. Von den Stückzahlen war der Geländewagen Cayenne die erfolgreichste Baureihe mit etwa 34.700 verkauften Fahrzeugen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Internetbanking wird immer stärker genutzt
Berlin (dapd). Knapp die Hälfte der Bundesbürger erledigt ihre Geldgeschäfte bereits im Internet. Mehr als 28 Millionen Deutsche zwischen 16 und 74 Jahren und damit über 45 Prozent nutzten das Onlinebanking, teilte der IT-Branchenverband Bitkom am Mittwoch auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit. Das seien rund eine Million Nutzer mehr als im vergangenen Jahr gewesen, und die Zahl werde weiter steigen. Mit diesen Werten liegt Deutschland den Angaben zufolge zwar über dem europäischen Schnitt, aber nur im Mittelfeld. So nutzten etwa 85 Prozent der Norweger oder 80 Prozent der Isländer Onlinebanking-Angebote. Im Durchschnitt der 27 EU-Länder seien es 37 Prozent. Dabei sind die Sicherheitsbedenken beim Onlinebanking einer Bitkom-Erhebung zufolge besonders hoch. Jeder vierte Internetnutzer verzichtet demnach derzeit auf solche Angebote. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schäuble hofft auf rasche Entscheidung des Verfassungsgerichts
Köln (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) pocht auf eine baldige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Gesetze zur Euro-Rettung. Er hoffe, dass diese nicht erst im Herbst falle, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk. Eine verspätete Ratifizierung des ESM und des Fiskalpakts beinhalte erhebliche Gefahren für die Finanzmärkte und die Stabilität der Eurozone. „Deswegen haben wir das Gericht gebeten, so rasch wie irgendmöglich zu entscheiden, denn wie sind in einer äußerst kritischen Lage. Die Ansteckungsgefahr für die Eurozone als Ganzes ist sehr hoch“, sagte Schäuble. Daran ändere aus seiner Sicht auch die Aussage des Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann nichts, wonach ein späteres Inkrafttreten des ESM von den Finanzmärkten „bereits eingepreist“ sei. Daraus zu folgern, dass eine Entscheidung nicht dränge, sei eine „völlig falsche Interpretation“. dapd (Politik/Politik)
Teuerungsrate im Juni bei 1,7 Prozent
Wiesbaden (dapd). Die Inflationsrate in Deutschland hat im Juni nach endgültigen Zahlen bei 1,7 Prozent gelegen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bestätigte sein vorläufiges Ergebnis vom 27. Juni am Mittwoch. Im Mai hatte die Inflationsrate bei 1,9 Prozent gelegen. Die Währungshüter sehen in einem Bereich von unter zwei Prozent Inflation Preisstabilität. Vor dem Mai war zuletzt im Dezember 2010 eine Teuerungsrate von unter zwei Prozent ermittelt worden. Maßgeblich für die geringere Teuerungsrate im Juni war der nachlassende Preisdruck bei Energie: Sie verteuerte sich im Durchschnitt um vier Prozent. Die Nahrungsmittelpreise zogen um durchschnittlich 3,6 Prozent an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Passagieraufkommen am Frankfurter Flughafen steigt auf Rekordwert
Frankfurt/Main (dapd). Der Frankfurter Flughafen gewinnt als europäisches Passagierdrehkreuz weiter an Bedeutung. Wie der Flughafenbetreiber Fraport am Mittwoch mitteilte, sind dort im Juni fast 5,4 Millionen Passagiere gelandet oder abgeflogen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Plus von 5,4 Prozent. Das seit Jahresanfang verzeichnete Passagieraufkommen von 27,4 Millionen Fluggästen war den Angaben zufolge das höchste in der Geschichte des Flughafens. Beim Frachtaufkommen verzeichnete er im Juni mit 180.110 Tonnen dagegen ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür seien die weltweit unsichere konjunkturelle Lage, die europäische Schuldenkrise sowie das Nachtflugverbot in Frankfurt, teilte der Flughafenbetreiber mit. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
VW legt im ersten Halbjahr um mehr als zehn Prozent zu
Wolfsburg (dapd). Starke Geschäfte in Amerika und China haben bei der Automarke Volkswagen im ersten Halbjahr die Absatzdelle in Europa ausgebügelt. Weltweit wurden 2,79 Millionen Fahrzeuge und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum an Kunden ausgeliefert, wie der größte Hersteller Europas am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. Im größten Einzelmarkt China lieferte VW 982.600 Autos (+15,2 Prozent) aus. In Nordamerika legte VW um 24,2 Prozent auf 295.300 Fahrzeuge zu. In Südamerika stiegen die Verkäufe um vier Prozent. In Westeuropa ohne Deutschland sanken die Absätze dagegen um 4,7 Prozent auf 464.300 Stück. „Die Marke Volkswagen Pkw hat sich im ersten Halbjahr trotz der schwierigen Situation in Westeuropa positiv entwickelt. Die erheblichen Unsicherheiten in Europa bleiben aber bestehen und begleiten uns ins zweite Halbjahr“, erklärte Vertriebsvorstand Christian Klingler. Trotz der schwierigen Situation in den südeuropäischen Märkten erhöhte Volkswagen seine Auslieferungen in Gesamteuropa im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent auf 907.900 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lufthansa meldet Passagierzuwachs im ersten Halbjahr
Frankfurt/Main (dapd). Der Lufthansa-Konzern hat im ersten Halbjahr 49,4 Millionen Passagiere und damit 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr befördert. Mit allen drei Fluggesellschaften – Lufthansa, Swiss und Austrian – flogen mehr Menschen als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Dienstag in Frankfurt am Main meldete. Auch die durchschnittliche Auslastung stieg, obwohl Lufthansa in Berlin das Angebot drastisch ausweitete. Mit Lufthansa flogen in den ersten sechs Monaten 2012 insgesamt 35,8 Millionen Fluggäste – ein Plus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Swiss beförderte rund 8,1 Millionen, Austrian Airlines knapp 5,4 Millionen Passagiere. Abgerutscht sind dagegen die Zahlen bei Lufthansa Cargo. Die Frachtsparte transportierte von Januar bis Juni 864.000 Tonnen Fracht und Post – 9,2 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011. Das Angebot lag 7,6 Prozent unter dem Vorjahreswert, die Auslastung sank um 0,7 Punkte auf 68,4 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Innenexperten der Union verteidigen das Meldegesetz gegen Kritik
Berlin (dapd). Die Debatte über das Meldegesetz reißt nicht ab: Die beiden führenden Unions-Innenexperten im Bundestag, Hans-Peter Uhl und Wolfgang Bosbach, haben jetzt die Neuregelung entschieden gegen Kritik verteidigt. Das neue Bundesmeldegesetz schaffe „in allen 16 Bundesländern mehr Datenschutz“, sagte Uhl am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd. Der CSU-Politiker trat zudem Vorwürfen entgegen, das Gesetz komme professionellen Adresshändlern zugute, die persönliche Daten von Bürgern an Firmen verkaufen. Allerdings wollte sich Uhl Änderungen an dem Gesetz auch nicht verschließen. Das Meldegesetz sorgt seit Tagen für Streit. Die Opposition will das Vorhaben im Bundesrat kippen. Aber auch die Bundesregierung verlangt inzwischen Korrekturen. Dabei war der Gesetzentwurf am 28. Juni kurz nach Anpfiff des EM-Halbfinalspiels Deutschland-Italien mit den Stimmen der schwarz-gelben Koalition verabschiedet worden. Der Innenausschuss des Bundestags hatte die Vorlage aus dem Innenministerium noch kurzfristig geändert. Demnach können Firmen bei den Meldeämtern Daten von Bürgern abfragen, wenn diese nicht widersprechen. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Bürger in eine Weitergabe von Daten einwilligen müssen. Das Gesetz ist im Bundesrat zustimmungspflichtig. Die Länder können also noch Änderungen durchsetzen. Im Bundesrat hat Schwarz-Gelb keine Mehrheit. Auch der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), verteidigte den Parlamentsbeschluss zum Meldegesetz vor allem gegen den Vorwurf, man sei der Wirtschaft bewusst entgegen gekommen. „Wenn das ein Geschenk für die Werbewirtschaft sein soll, dann wäre auch die bisherige Rechtslage in den Bundesländern ein solches Geschenk“, sagte Bosbach der „Saarbrücker Zeitung“. Dagegen äußerte SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz in der „Bild-Zeitung“ den Verdacht, dass das Gesetz das Ergebnis der Lobbyarbeit von Interessenverbänden sei. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kündigte derweil in der „Augsburger Allgemeinen“ an, die umstrittene Regelung solle mit Unterstützung der bayerischen CSU/FDP-Koalition rückgängig gemacht werden. „Wir wollen zurück zur Einwilligungslösung“, sagte die FDP-Politikerin. Die bayerische Staatsregierung strebe an, zum ursprünglichen Entwurf zurückzukehren. Ministerpräsident Horst Seehofer betonte am Dienstag vor einer Klausur seines Kabinetts in St. Quirin am Tegernsee, bei den parlamentarischen Beratungen im Bundestag sei „ein dicker Fehler passiert“. Ähnlich bewertete dies der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg. Es gebe „ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Meldebehörden“, sagte Landsberg der „Passauer Neuen Presse“. „Da darf noch nicht einmal der Anschein entstehen, dass Daten an Adresshändler einfach so weitergegeben werden.“ Ohne Einwilligung des Betroffenen sollten Daten nicht weitergegeben werden können, forderte Landsberg. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast warf der Bundesregierung vor, sie verstricke sich „gerade immer tiefer in Widersprüche“. Die Kehrtwende beim Meldegesetz sei nur glaubwürdig, wenn die Regierung auch bei der laufenden europäischen Datenschutzreform ihren Widerstand gegen die Kommission aufgebe. „Sie sollte sich auch bei der Datenschutzgrundverordnung für die ausdrückliche vorherige Einwilligung bei der Verwendung von persönlichen Daten zu Werbezwecken aussprechen“, verlangte Künast. dapd (Politik/Politik)
Seehofer kritisiert dicken Fehler beim neuen Meldegesetz
Gmund (dapd). CSU-Chef Horst Seehofer zeigt sich verärgert über das Zustandekommen des neuen Meldegesetzes. Bei den parlamentarischen Beratungen im Bundestag sei „ein dicker Fehler passiert“, kritisierte der bayerische Ministerpräsident am Dienstag vor einer Klausur seines Kabinetts in St. Quirin am Tegernsee. Bayern werde nun im Bundesrat zu einer Korrektur dieses Fehlers beitragen. Es bleibe die Haltung der CSU, dass persönliche Daten ohne Zustimmung des Betroffenen nicht weitergeleitet werden könnten. Der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl habe zwar argumentiert, das Meldegesetz bedeute eine Verbesserung des Datenschutzes gegenüber dem geltenden Länderrecht. „Aber diese Erklärung hat mir keine Freude bereitet“, betonte Seehofer. dapd (Politik/Politik)
Poß gegen deutschen Eurogruppen-Chef
Berlin (dapd). SPD-Fraktionsvize Joachim Poß begrüßt, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zumindest vorerst nicht Chef der Eurogruppe wird. „Es ist weder im Interesse Deutschlands noch der Eurozone, dass das wirtschaftlich stärkste Land eine solche Position anstrebt“, sagte der Sozialdemokrat am Dienstag in Berlin. Beim vorhergehenden „Gezerre“ um den Posten hätten sich Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel blamiert, urteilte er. Die Eurogruppe hatte in der Nacht beschlossen, dass der bisherige Vorsitzende Jean-Claude Juncker noch mehrere Monate im Amt bleibt. Den künftigen Rettungsschirm ESM wird dagegen ein Deutscher führen: Klaus Regling, derzeit Chef des befristeten Schirms EFSF. Poß lobte diese Entscheidung. Regling sei „ein ausgewiesener und erfahrener Finanzfachmann“. dapd (Politik/Politik)