Von Schlecker ins eigene Geschäft

Von Schlecker ins eigene Geschäft Maikammer (dapd). „Sonjas Drogerie“ ist ein nur 32 Quadratmeter großes Geschäft im pfälzischen Weinort Maikammer. Aber für die 43 Jahre alte Geschäftsführerin steht der Laden auch für die Befreiung aus der Arbeitslosigkeit und ihr Vertrauen in die Zukunft. Im März war Sonja Weisenburger bei der insolventen Drogeriekette Schlecker entlassen worden – seit Anfang Juni ist sie ihre eigene Chefin. Seit 1995 hatte die Pfälzerin bei Schlecker gearbeitet, zuletzt als Springerin, was bedeutet, dass sie je nach Bedarf in verschiedenen Filialen der Region eingesetzt wurde. „Als ich erfuhr, dass ich meine Stelle verliere, flossen die Tränen“, erinnert sich die 43-Jährige an die Situation im März: „Aber schon am nächsten Tag habe ich diesen Laden für meine eigene Drogerie reservieren lassen.“ Das Geschäft, das nur wenige Schritte von Sonja Weisenburgers Wohnung entfernt liegt, hatte zuvor fast zwölf Jahre leer gestanden. Direkt nebenan gibt es einen Gemüseladen, schräg gegenüber eine Bäckerei und ein paar Meter weiter bietet ein Imbiss Dönerkebab an. „Nachdem die Schlecker-Filiale in Maikammer geschlossen hatte, gab es keine Drogerie mehr im Ort. Also dachte ich mir, dass dies auch eine gute Chance für mich sein könnte“, berichtet die Geschäftsfrau. Bevor es losgehen konnte, musste die gelernte Hotel- und Restaurantfachfrau einige Hürden nehmen. Mithilfe einer Existenzgründungsberaterin erstellte sie einen Business- und Finanzplan. Einen Kredit bei einer Bank nahm sie nicht auf, stattdessen finanzierte die alleinstehende Frau den Gang in die Selbstständigkeit mit ihrem Ersparten. Mitarbeiter hat sie erst einmal keine eingestellt: Sonja Weisenburger ist Geschäftsführerin und Verkäuferin in einem, die Bestellungen erledigt sie in der Mittagspause vom heimischen Computer aus. „Allerdings war es am Anfang nicht einfach, überhaupt die Waren geliefert zu bekommen“, berichtet sie. Ein großer Konzern, der Nahrungsmittel, Kosmetika und Pflegeprodukte herstellt, habe ihr mitgeteilt, dass erst ab einem erwarteten Jahresumsatz von einer Million Euro geliefert werde, beschreibt sie die gängigen Geschäftsbedingungen. „Im Grunde kann ich meine Ware nur von Zwischenhändlern beziehen“, sagt sie. Dennoch sei ihr Geschäft gut angelaufen. „Aufgrund meiner jahrelangen Arbeit bei Schlecker weiß ich, welche Produkte am wichtigsten sind,“ berichtet die Ladenbesitzerin, die von Sonnencreme und Kosmetika bis hin zu Rasierklingen so ziemlich alles verkauft, was die Kunden im Alltag benötigen. Neben den Bewohnern des Ortes zählen auch Touristen zu ihren Kunden. „Gerade für die älteren Leute aus der Nachbarschaft ist das Angebot ganz praktisch“, findet Semra Kurt, die im Döner-Imbiss schräg gegenüber arbeitet. Eine Drogerie habe nach dem Aus für die Schlecker-Filiale im Ort schon gefehlt. Nun müsse man sich nicht mehr extra ins Auto setzen, nur weil gerade mal die Flasche mit dem Putzmittel leer sei. „Wir kaufen auch dort ein“, sagt Semra Kurt. Manchmal bekomme sie Anrufe von früheren Kolleginnen, die sich für ihren beruflichen Weg interessieren, berichtet Sonja Weisenburger. Allein in Rheinland-Pfalz waren Mitte Juli laut Arbeitsagentur von 1.248 ehemaligen Schlecker-Beschäftigten, die sich arbeitslos gemeldet haben, 973 noch immer auf Jobsuche. Für Sonja Weisenburger ist dieses Kapitel Vergangenheit. Auch dass die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Schlecker-Insolvenz jetzt gegen 14 Personen, darunter Firmengründer Anton Schlecker, wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung, Bankrott und Untreue ermittelt, quittiert die 43-Jährige Ladenbesitzerin nur noch mit einem Schulterzucken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zeitung: Investment-Banking der Deutschen Bank streicht 1.000 Jobs

Zeitung: Investment-Banking der Deutschen Bank streicht 1.000 Jobs Düsseldorf (dapd). Die Deutsche Bank reagiert offenbar mit Stellenstreichungen auf den Geschäftseinbruch an den Kapitalmärkten. Die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wollen in den nächsten Wochen gut 1.000 Stellen im Investment-Banking abbauen, überwiegend im Ausland, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Finanzkreise berichtet. Auf dapd-Anfrage wollte ein Sprecher der Bank den Bericht am Donnerstag nicht kommentieren. Der Stellenabbau erfolgt dem Zeitungsbericht zufolge unabhängig von der neuen strategischen Ausrichtung der internationalen Großbank, die Jain und Fitschen im September ankündigen wollen. Mit dem Schritt hole die Deutsche Bank nach, was die internationale Konkurrenz bereits vorgemacht hat. So hat Brady Dougan, der Vorstandsvorsitzende von Credit Suisse, angekündigt, dass die Schweizer Bank im laufenden Jahr 3.500 Arbeitsplätze abbauen will. Bei der Deutschen Bank handele es sich um eine „taktische Anpassung und nicht um einen Wechsel der Strategie“, die vielleicht schon mit den Zahlen über das zweite Quartal am 31. Juli veröffentlicht werden könnte, hieß es dem Blatt zufolge in Finanzkreisen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Breite Mehrheit für Spanien-Hilfen erwartet

Breite Mehrheit für Spanien-Hilfen erwartet Berlin (dapd). Im Bundestag zeichnet sich eine breite Mehrheit für die geplanten Spanien-Hilfen ab. Vor der Abstimmung im Parlament warben Politiker von Koalition und SPD am Donnerstagmorgen für das Paket. Der Bundestag stimmt am Nachmittag darüber ab. Spanien soll aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF bis zu 100 Milliarden Euro an Darlehen erhalten, um damit seine angeschlagenen Banken zu stützen. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle, verteidigte das Hilfspaket für den spanischen Bankensektor als dringend notwendig. Die Finanzhilfe sei erforderlich, „um die spanische Wirtschaft am Leben zu erhalten und damit auch negative Auswirkungen für uns zu vermeiden“, sagte der CDU-Politiker im dapd-Interview. Derzeit habe Spanien „ein ernsthaftes Problem mit seinem Bankensektor“. Die geplante Unterstützung ziele darauf ab, die Branche zu stabilisieren. Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt, verlangte zugleich eine Kontrolle des Umbaus des spanischen Bankensektors. „Wir erwarten von den europäischen Institutionen eine wirksame Kontrolle dieser Hilfen im Hinblick auf eine Restrukturierung des spanischen Bankensektors“, sagte Hasselfeldt der „Rheinischen Post“. Die CSU-Politikerin rechnet mit einer Mehrheit der Stimmen der Koalition und bekräftigte die Haftung des spanischen Staates. „Ich erwarte bei der Abstimmung über die Hilfen für Spaniens Banken eine breite Mehrheit in der Koalition. Es ist klar, dass in erster Linie der spanische Staat für die Hilfen haftet und nicht der deutsche Steuerzahler.“ Der FDP-Finanzexperte Volker Wissing warb ebenfalls für eine Zustimmung zu den Rettungsmaßnahmen. „Ich halte die Situation in der Euro-Zone für so instabil, dass wir ein Zusammenbrechen spanischer Banken nicht riskieren können“, sagte Wissing dem Hörfunksender Radio Eins. Es gebe aber keine Blankoschecks. Spanien müsse zum einen haften und zum anderen einen „strengen Konsolidierungspfad gehen“. Barthles Kollege von der SPD, Carsten Schneider, ging davon aus, dass auch seine Fraktion zustimmen wird unter den jetzigen Bedingungen, wonach der spanische Staat für etwaige Verluste haftet. Kritisch bewertete Schneider, dass die Regierungskoalition voraussichtlich wieder auf Stimmen der Opposition angewiesen sein werde. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sagte am Morgen in der ARD, Spanien müsse geholfen werden, seine Banken zu retten. Allerdings müssten nicht lebensfähige Banken abgewickelt werden, mahnte Oppermann im Nachrichensender n-tv. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler warnte derweil vor weit höheren Risiken für den Steuerzahler als offiziell angegeben und kündigte an, im Bundestag die Hilfen abzulehnen. Die geplante Rettung von spanischen Banken, die gar nicht systemrelevant seien, sei „ein schwarzes Loch, das Steuergelder ohne Ende aufsaugen wird“, sagte Schäffler, der Maßnahmen zur Euro-Rettung immer wieder kritisch sieht. Wenn man diese Umverteilung beginne, würden statt der von Spanien mitgeteilten Summe von 60 Milliarden Euro wahrscheinlich 400 Milliarden Euro benötigt. In der Grünen-Bundestagsfraktion, die erst am Mittag über ihr Abstimmungsverhalten entscheiden will, gibt es Bedenken, ob den Hilfen im vorgesehenen Umfang zugestimmt werden soll. Der finanzpolitische Sprecher der Fraktion, Gerhard Schick, sagte der WAZ-Mediengruppe: „Es ist notwendig, Spanien zu stützen. Aber jetzt das Geld im vollen Umfang von 100 Milliarden Euro freizugeben, wäre eine Generalvollmacht – ohne dass man weiß, was mit dem Geld wirklich passieren soll.“ Das Bundesfinanzministerium warb bei den Abgeordneten um Zustimmung zu dem Rettungspaket. Der Parlamentarische Geschäftsführer Steffen Kampeter (CDU), sagte im ARD-„Morgenmagazin“, die entsprechende Vorlage aus seinem Hause sei tragfähig. Klar sei aber auch: „Die Leistungen gibt es nur bei Gegenleistungen.“ Spanien habe einen viel versprechenden Reformkurs eingeleitet. dapd (Politik/Politik)

Westerwelle rät Israel zur Zurückhaltung nach Anschlag

Westerwelle rät Israel zur Zurückhaltung nach Anschlag Köln (dapd). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) warnt nach dem Anschlag auf israelische Touristen in Bulgarien mit mindestens acht Toten vor übereilten Schuldzuweisungen. „Es ist jetzt an der Zeit, auch verantwortungsvoll zu handeln“, sagte Westerwelle am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Deutschland verfüge über keine eigenen Erkenntnisse zu den möglichen Tätern. „Deswegen raten wir auch zur Zurückhaltung“, sagte Westerwelle zu möglichen Schuldzuweisungen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), plädierte ebenfalls für Besonnenheit. Die Hintermänner seien aus seiner Sicht noch unklar, sagte er im Deutschlandfunk. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte umgehend nach dem Bombenanschlag am Mittwoch den Iran verantwortlich gemacht und eine entschlossene Reaktion angekündigt. dapd (Politik/Politik)

Zeitung: Deutsche Bank streicht 1.000 Arbeitsplätze

Zeitung: Deutsche Bank streicht 1.000 Arbeitsplätze Düsseldorf (dapd). Die Deutsche Bank reagiert auf den Geschäftseinbruch an den Kapitalmärkten. Die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen wollen in den nächsten Wochen gut 1.000 Stellen im Investment-Banking abbauen, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Finanzkreise. Der Stellenabbau erfolge unabhängig von der neuen strategischen Ausrichtung der internationalen Großbank, die Jain und Fitschen im September ankündigen wollen. Mit dem Schritt hole die Deutsche Bank nach, was die internationale Konkurrenz bereits vorgemacht hat. So hat Brady Dougan, der Vorstandsvorsitzende von Credit Suisse, angekündigt, dass er in seiner Bank im laufenden Jahr 3.500 Arbeitsplätze abbauen will. Bei der Deutschen Bank handele es sich um eine „taktische Anpassung und nicht um einen Wechsel der Strategie“, die vielleicht schon mit den Zahlen über das zweite Quartal am 31. Juli veröffentlicht werden könnten, hieß es in Finanzkreisen. Die Stellen sollen offenbar überwiegend im Ausland gestrichen werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Seehofer warnt vor dumpfen Parolen in der Europa-Politik

Seehofer warnt vor dumpfen Parolen in der Europa-Politik München (dapd-bay). Mit einer eindringlichen Mahnung von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zur Euro-Schuldenkrise hat sich der bayerische Landtag in die Sommerpause verabschiedet. Seehofer rief am Mittwochabend alle Fraktionen dazu auf, trotz des bevorstehenden Wahlkampfes auf „dumpfe Parolen“ in der Europa-Politik zu verzichten. Die europäische Integration sei „die genialste Idee der Nachkriegsgeschichte“. Seehofer forderte, auch im Interesse der Jugend dürfe diese „große Idee“ nicht beschädigt werden. Zugleich sei es jedoch wichtig, die „nationalen Interessen“ zu vertreten und auf die Stabilität der Währung und die Sicherheit der Arbeitsplätze zu achten. Der Ministerpräsident riet ferner dazu, nicht direkt nach der Sommerpause im September den Landtagswahlkampf zu starten. Es reiche aus, wenn dies mit voller Kraft im Juli nächsten Jahres geschehe. Zuvor solle der Landtag die Zeit noch „für vernünftige Arbeit nutzen“. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher sagte, der Meinungsstreit gehöre zwar zu einer Demokratie. Er hoffe aber, dass dies im Wahlkampf „ohne Verletzungen auf der ein oder anderen Seite geschieht“. Es gehe darum, in den nächsten 14 Monaten die Unterschiede zwischen den Parteien „in einer fairen Auseinandersetzung deutlich zu machen“. Rinderspacher dankte Seehofer dafür, dass er am 8. Juli am Festakt in Regensburg zum 120-jährigen Geburtstag der bayerischen SPD teilgenommen hat. Damit habe der CSU-Chef „ein gutes Zeichen der politischen Kultur gesetzt“. Rinderspacher fügte hinzu: „Möge uns dieser gegenseitige Respekt auch nach der Sommerpause erhalten bleiben bis zum Wahltag!“ Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) dankte dem ganzen Kabinett für die gute Zusammenarbeit. Die Landtagspressestelle verwies darauf, dass die Abgeordneten im vergangenen Plenarjahr ein „umfangreiches Arbeitsprogramm“ bewältigt haben. So fanden seit September 2011 genau 24 Plenarsitzungen statt. Die zwölf Ausschüsse tagten insgesamt 239 Mal – davon entfielen allein 46 Sitzungen auf den Haushaltsausschuss. dapd (Politik/Politik)

Ermittler durchsuchen Schleckers Villa und Firmensitz

Ermittler durchsuchen Schleckers Villa und Firmensitz Stuttgart/Ehingen (dapd). Die Pleite der Drogeriekette Schlecker hat nun auch die Justiz auf den Plan gerufen. Wegen des Verdachts auf „Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung“ durchsuchten am Mittwoch mehr als 160 Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern, wie Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mitteilten. Darunter waren auch die Privatvilla von Firmengründer Anton Schlecker und der Firmensitz im schwäbischen Ehingen. Bei den Razzien stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher, vor allem schriftliche Unterlagen und Datenträger, wie ein LKA-Sprecher auf dapd-Anfrage sagte. Polizei und Staatsanwaltschaft waren mit drei Transportern vor der Zentrale der Drogeriekette vorgefahren. Die Aktion dort dauerte am Nachmittag noch an, die Wohnungsdurchsuchungen waren dagegen laut LKA abgeschlossen. Insgesamt ermitteln die Behörden nach eigenen Angaben gegen 14 Personen. Zur Frage ob auch der Schlecker-Pariarch selbst zu den Verdächtigten gehört, war die Staatsanwaltschaft in Stuttgart bis zum Nachmittag nicht zu erreichen. Medienberichten zufolge wird auch gegen Anton Schlecker ermittelt. Der Insolvenzverwalter der Drogeriekette, Arndt Geiwitz, war bereits vorab über die Ermittlungen informiert worden, wie ein Sprecher auf dapd-Anfrage sagte. Sie seien „Teil der Gesamtaufklärung“ und deshalb bei einer Insolvenz dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich. Der Insolvenzverwalter werde die Ermittlungen „nach allen Kräften unterstützen“. Durchsucht wurden nach Angaben der Ermittler neben der Schlecker-Villa und dem Firmensitz zwei weitere Firmenobjekte im Alb-Donau-Kreis und eines im Raum Osnabrück. Dort hat die Schlecker-Tochter Ihr Platz ihren Sitz. Zwölf der durchsuchten Wohnungen liegen den Behörden zufolge in Baden-Württemberg, zehn davon im Raum Ulm und dem Alb-Donau-Kreis, eine im Kreis Ludwigsburg und eine im Zollernalbkreis. Je eine Privatwohnung wurde demnach in Berlin, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchsucht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schlecker-Pleite ruft Justiz auf den Plan

Schlecker-Pleite ruft Justiz auf den Plan Stuttgart (dapd). Die Pleite des Drogeriekonzerns Schlecker ist nun auch ein Fall für die Justiz. Wegen des Verdachts auf „Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung“ durchsuchten am Mittwoch mehr als 160 Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern, wie Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mitteilten. Ermittelt wird demnach gegen 14 Personen, darunter Medienberichten zufolge auch Firmengründer Anton Schlecker. Der Insolvenzverwalter der Dorgeriekette, Arndt Geiwitz, war vorab über die Ermittlungen informiert worden, wie ein Sprecher am Mittwoch auf dapd-Anfrage sagte. Sie seien „Teil der Gesamtaufklärung“ und deshalb bei einer Insolvenz dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich. Der Insolvenzverwalter werde die Ermittlungen „nach allen Kräften unterstützen“. Durchsucht wurden nach Angaben der Ermittler drei Firmenobjekte im Alb-Donau-Kreis und sowie eines im Raum Osnabrück. Die Schlecker-Firmenzentrale liegt in Ehingen im Alb-Donau-Kreis, wo auch die Familie Schlecker wohnt. In Osnabrück hat die Schlecker-Tochter Ihr Platz ihren Sitz. Zwölf der durchsuchten Wohnungen liegen den Behörden zufolge in Baden-Württemberg, zehn davon im Raum Ulm und dem Alb-Donau-Kreis, eine im Kreis Ludwigsburg und eine im Zollernalbkreis. Je eine Privatwohnung wurde demnach in Berlin, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchsucht. Laut LKA dauerten die Aktionen am Vormittag zum Teil noch an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Durchsuchungen nach Schlecker-Insolvenz

Durchsuchungen nach Schlecker-Insolvenz Stuttgart (dapd-lsc). Die Insolvenz der Drogeriekette Schlecker beschäftigt jetzt auch die Justiz. Mehr als 160 Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchten am Mittwoch Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern, wie Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mitteilten. Der Verdacht lautet den Angaben zufolge auf „Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung“. Ermittelt wird gegen 14 Personen. Darunter soll Medienberichten zufolge auch Firmengründer Anton Schlecker sein. Durchsucht wurden den Angaben zufolge drei Firmenobjekte im Alb-Donau-Kreis und ein Firmenobjekt im Raum Osnabrück. Die Firmenzentrale der insolventen Drogeriekette liegt in Ehingen im Alb-Donau-Kreis, wo auch die Familie Schlecker wohnt. Zwölf der durchsuchten Wohnungen befanden sich den Behörden zufolge in Baden-Württemberg, davon zehn im Raum Ulm/Alb-Donau-Kreis, eine im Kreis Ludwigsburg und eine im Zollernalbkreis. Je eine Privatwohnung wurde in Berlin, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchsucht. Laut LKA dauerten die Aktionen am Vormittag zum Teil noch an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel räumt weiter im Vorstand auf

Opel räumt weiter im Vorstand auf Rüsselsheim (dapd). Im Opel-Vorstand rollen weiter die Köpfe: Nach dem Abgang von Karl-Friedrich Stracke als Vorstandsvorsitzender in der vergangenen Woche werden nun Entwicklungschefin Rita Forst und Finanzchef Mark James ohne Begründung abgelöst. „Ich danke Rita und Mark für ihre harte Arbeit“, erklärte Opel-Aufsichtsratschef Steve Girsky lediglich am Mittwoch in Rüsselsheim. Mit der neuen Personalentscheidung bekräftigt Opel-Mutter General Motors (GM) seine Entschlossenheit, die seit Jahren aufgehäuften Milliardenverluste bei der Tochter endlich zu stoppen. Neuer Chef-Entwickler bei Opel wird Michael Ableson, der bisher die weltweite Entwicklung der Fahrzeuge der Kompaktklasse verantwortete. Hier war ihm mit dem Astra ein großer Erfolg gelungen, denn das Auto wurde als Chevrolet Cruze in den USA und weltweit zu einem Verkaufsschlager. Als Finanzvorstand kommt Michael Lohscheller, der bisher Finanzchef der US-Tochter des Konkurrenten Volkswagen war und dort die Sanierung mit geleitet hatte. Lohscheller bringt auch Erfahrung aus der Autobranche von den früheren Arbeitgebern Daimler rund Mitsubishi mit. Am Mittwoch hatte Opel Strategievorstand Thomas Sedran zum stellvertretenden Vorstandschef ernannt, nachdem Stracke zurückgetreten war. Gleichzeitig sucht der Hersteller weiter nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden. Laut „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ ist unter anderem der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking im Gespräch. Ein Opel-Sprecher lehnte Kommentare zu „Medienspekulationen“ ab. Sedran war erst im April 2012 von einer Unternehmensberatung in den Vorstand gewechselt. Die wichtigste Aufgabe des neuen Vorstands besteht darin, Opel in die Gewinnzone zurückzuführen. Ganz oben steht dabei die geplante Schließung des Werkes Bochum mit mehr als 3.000 Arbeitnehmern, die aktuell nach 2016 geplant ist. Die Arbeitnehmer haben zunächst auf eine Gehaltserhöhung verzichtet, um Bereitschaft zur Kostenreduzierung zu signalisieren. Opel braucht schnell Erfolge: Am Dienstag wurden Absatzverluste im Kernmarkt Europa von 15 Prozent im ersten Halbjahr 2012 bekannt – 8,2 Prozentpunkte schlechter als der Branchendurchschnitt. Über alle Marken hinweg betrug der Einbruch nach Angaben des Branchenverbandes Acea lediglich 6,8 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)