Köln (dapd). Der jüdische Publizist Michel Friedman hat mit Blick auf den Rassismus und Neonazismus eine „Enthemmung in der Mitte der Gesellschaft“ angeprangert. „Im Vergleich zu dem, was 1992 zu beklagen war, gibt es heute noch weitaus mehr Grund zur Sorge“, sagte Friedman dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er verwies unter anderem auf den Rechtsterror der NSU und das Versagen der Sicherheitsbehörden. Rassisten und Antisemiten agierten heute „unverschämter, sie sind lauter und sichtbarer“, so Friedman weiter. Namentlich griff Friedman die Schriftsteller Martin Walser und Günter Grass scharf an: „Früher hat der Spießbürger seinen Rassismus und Antisemitismus in verrauchten Hinterzimmern ausgetobt. Mittlerweile macht er das beim Champagner-Empfang oder verfasst – wie Martin Walser und Günter Grass – Pamphlete in Rede- oder Gedichtform.“ dapd (Politik/Politik)
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Lautenschläger warnt vor Verwundbarkeit der Banken
München (dapd). Die hiesigen Banken sind nach Ansicht von Bundesbank-Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger heute stabiler als noch vor drei Jahren, im Falle einer weiteren Eskalation der Schuldenkrise aber ebenfalls verwundbar. „Die deutschen Institute sind heute widerstandsfähiger als bei der letzten Krise“, sagte die Bundesbankerin dem „Focus“. Insgesamt sei aber keine europäische Bank vor erheblichen Verlusten geschützt, wenn sich die Staatsschuldenkrise dramatisch zuspitze. Im Hinblick auf die Pläne, eine europäische Bankenaufsicht zu etablieren, sagte Lautenschläger: „Ich stelle mir die Frage, ob eine europäische Aufsicht die Staatsschuldenkrise hätte verhindern können.“ Nach Meinung der obersten deutschen Bankenprüferin könne die Aufsicht bei Risiken heute viel früher eingreifen und mache davon auch Gebrauch. Es sei jedoch kaum möglich, jegliche illegale Zockerei zu verhindern. „Auch in Deutschland werden Regeln gebrochen“, sagte Lautenschläger. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)