Bremen (dapd). Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat die Vielzahl von Qualitätssiegeln in der Lebensmittelbranche als verwirrend kritisiert. „Es gibt alleine beim Fleisch Dutzende.“ Das nütze dem Verbraucher allerdings nichts, weil jeder Hersteller irgendeine Prüfplakette auf seine Produkte kleben könne, sagte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode dem „Weser Kurier“. Der Verbraucher wisse nicht, welches Siegel seriös sei. Zugleich kritisierte er das Label „Regionalität“, das Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) auf der 78. Grünen Woche vorstellen will. „Damit wird die Transparenz nicht größer. Hersteller können weiterhin ganz legal irgendetwas von Region, Heimat und Ähnlichem erzählen – und das Regionalfenster einfach nicht nutzen.“ Bode plädiert für eine gesetzliche Regelung, die die Hersteller verpflichtet, die Herkunft der Hauptzutaten ihrer Produkte anzugeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Studie: Gewinn der deutschen Autohersteller geht zurück
Stuttgart (dapd). Die Schere in der Autobranche wird größer: Während die deutschen, japanischen und koreanischen Hersteller im dritten Quartal deutlich wuchsen, kämpften die südeuropäischen Hersteller PSA Peugeot Citroën, Renault und Fiat mit sinkenden Umsätzen und rückläufigen Verkaufszahlen. Das geht aus einer Studie hervor, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young am Freitag veröffentlichte. Die höchste Gewinnmarge der Branche hat demnach erneut BMW. Die 17 größten Autokonzerne der Welt wuchsen laut Studie trotz Absatzkrise in Europa insgesamt weiter. Sie hätten ein Umsatzplus von 13 Prozent verzeichnet. Die Gewinne seien um 21 Prozent gestiegen, und der Absatz habe um sieben Prozent zugelegt. Die global aufgestellten Hersteller profitierten laut Studie vor allem vom Wachstum in den USA, wo 15 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft worden seien als im Vorjahreszeitraum, und in China, wo das Plus bei neun Prozent gelegen habe. In Westeuropa hingegen sei der Pkw-Absatz um neun Prozent eingebrochen. Peter Fuß, Partner bei Ernst & Young, hält deswegen auch Werkschließungen für unvermeidlich. „Die europäischen Volumenhersteller müssen jetzt dringend alles tun, um die Kapazitäten massiv herunterzufahren – das schließt auch komplette Werksschließungen mit ein“, sagte er. Während die Umsätze der deutschen Hersteller der Studie zufolge weiter stiegen, gingen die Margen im dritten Quartal jedoch stark zurück. Der Gewinn sank demnach um fünf Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Allerdings habe das auch mit einem Sondereffekt zu tun: der kostspieligen Integration von Porsche in den VW-Konzern. Zudem hätten die deutschen Hersteller massiv investiert. Trotz des Gewinnrückgangs der deutschen Unternehmen insgesamt liegt mit BMW ein hiesiger Hersteller bei der Marge ganz vorne: Mit 11,4 Prozent war die Ebit-Marge, das Verhältnis des operativen Gewinns zum Umsatz, die höchste aller in der Studie untersuchten Konzerne. Insgesamt bewertet Fuß die Stellung der deutschen Konzerne auch im kommenden Jahr gut. „In Europa wird es weiter abwärtsgehen – aber dank der Absatzzuwächse in China und den USA dürften die deutschen Hersteller vorerst ohne größere Blessuren durch die Krise kommen“, sagte er. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)