Köln (dapd). Der „Handelsblatt“-Chefredakteur Gabor Steingart hat die „Financial Times Deutschland“ („FTD“) an ihrem letzten Erscheinungstag für ihre journalistischen Innovationen gelobt. Gerade in ihrer Anfangsphase habe die Wirtschaftszeitung frechere Überschriften gebracht, sei in den Kommentaren aufrüttelnder, empathischer und einfühlsamer gewesen, sagte Steingart am Freitag im Deutschlandfunk. Er freue sich daher nicht, „dass wir publizistisch sozusagen ein Stück Vielfalt verlieren“. Das „Handelsblatt“ sei am Freitag vom Respekt vor den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen in Hamburg geprägt gewesen. „Die haben das zwölf Jahre tapfer gemacht, viele Preise gewonnen, wie erwähnt, und waren dem ‚Handelsblatt‘, glaube ich, ein würdiger Wettbewerber“, sagte er weiter. Die „FTD“ habe seine Zeitung auf Trab gebracht. Steingart räumte zugleich ein, dass es „auf der ökonomischen Seite auch Erleichterung“ gebe. Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr hatte am 23. November das Aus der defizitären „FTD“ offiziell bekannt gegeben. Die Zeitung schrieb seit ihrer Gründung im Jahr 2000 Verluste. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
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FTD-Mitarbeiter sollen Klarheit über Schicksal der Zeitung bekommen
Hamburg (dapd). Am Freitag könnte das Aus der von der Einstellung bedrohten Wirtschaftszeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) verkündet werden. Wie ein Sprecher des Verlages Gruner + Jahr (G + J) auf Anfrage mitteilte, sind die 350 Mitarbeiter der hauseigenen Wirtschaftsmedien um 11.00 Uhr zur einer Betriebsversammlung in Hamburg eingeladen, wo sie Informationen zur Entwicklung „rund um die Wirtschaftsmedien“ erhalten sollen. Nach jetzigem Stand gilt es als sicher, dass dort die Einstellung der Printausgabe der im Jahr 2000 gegründeten Zeitung bekannt gegeben wird. 320 Arbeitsplätze würden dann wegfallen, hieß es aus Verlagskreisen. Am Donnerstagabend seien Gespräche mit einem potenziellen Investor für die FTD ergebnislos gescheitert, sagte ein Verlagssprecher auf dapd-Anfrage. Den Verlag habe „ein ernsthaftes Angebot“ vorgelegen, erklärte er, „allerdings konnte der G + J Vorstand dem dort dargestellten Fortführungsszenario weder konzeptionell noch wirtschaftlich folgen“. Seit ihrer Gründung hat die FTD mit Verlusten zu kämpfen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Viel Zuspruch für bedrohte FTD
Berlin (dapd). Aufmunternde Worte für eine bedrohte Zeitung: Die vor dem Aus stehende „Financial Times Deutschland“ (FTD) erhält viel Zuspruch aus der Medienbranche. Der ehemalige Chefredakteur der „FTD“, Christoph Keese, sprach von einem großen Verlust für die deutsche Presselandschaft. „Es waren zwölf anregende Jahre mit der deutschen ‚Financial Times‘. Sie wird dem Land fehlen“, schrieb Keese am Donnerstag in einem Gastbeitrag für die Online-Ausgabe des „Handelsblatts“. Die „FTD“ habe als erste „einen gewissen Humor und eine Menge Sprachwitz in den deutschen Wirtschaftsjournalismus“ eingeführt. Sie sei „vorlauter, angriffslustiger und meinungsfreudiger als andere“ gewesen. Keese war Mitgründer der „FTD“. Im Herbst 2001 übernahm er gemeinsam mit Wolfgang Münchau die Chefredaktion, von September 2003 bis August 2004 leitete er das Blatt alleine. Inzwischen arbeitet er als Konzerngeschäftsführer Public Affairs und Leiter der Finanzkommunikation für den Verlag Axel Springer. Auch Münchau kommentierte in seiner „Spiegel Online“-Kolumne das Schicksal seiner Ex-Kollegen. Die „FTD“ habe bis zuletzt ihre journalistisch hohen Ansprüche erfüllt. „Sie brachte einen neuen Stil in eine allzu angepasste Presselandschaft von Wirtschaftsjournalisten, denen es oft an kritischer Distanz fehlte“, schrieb Münchau. „Die deutsche Medienlandschaft ist ohne die ‚FTD‘ deutlich ärmer.“ „Handelsblatt“-Chefredakteur lobt Konkurrenz Der Chefredakteur von „Süddeutsche.de“, Stefan Plöchinger, postete auf Twitter den Kommentar „Hier fehlt was“ auf lachsfarbenem Hintergrund – in Anspielung auf die charakteristische Papierfarbe der „FTD“. Auch „Handelsblatt“-Chefredakteur Gabor Steingart zollte der Konkurrenz Respekt: „In einem Meer roter Zahlen geht auch die tapferste Redaktion der Welt baden – und in Hamburg ist man tapfer, ideenreich und fleißig bis zum heutigen Tage.“ Die Lage der Zeitungsbranche sei dramatisch. Dafür seien aber nicht nur rückläufige Anzeigenerlöse verantwortlich. „Weltweit haben die Verleger die Kraft des Internets unterschätzt“, schrieb Steingart. Den Entschluss, „die Waren Information und Analyse im Internet gratis feilzubieten“, bezeichnete er als einen „Jahrhundertirrtum“. Dennoch sei die Situation nicht aussichtslos: „Die Zeitung ist in Schwierigkeiten, aber sie ist nicht tot, sie ist auch nicht totzukriegen.“ Im August hatte Steingart für Aufsehen gesorgt, als er „FTD“-Lesern ein kostenloses 100-Tage-Abo des „Handelsblatts“ anbot. Jäkel räumt Versäumnisse ein Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, bezeichnete die „Financial Times Deutschland“ in einem Kommentar für die „Welt“ als „eines der spannendsten Zeitungsprojekte der letzten zehn Jahre“. Die mögliche Einstellung der „FTD“ und der Insolvenzantrag der „Frankfurter Rundschau“ seien aber kein Beleg für die These vom Zeitungssterben. Das Internet biete neue Möglichkeiten. Digitale Zeitungen bräuchten aber ebenso wie gedruckten Ausgaben ein Bezahlmodell. „Unabhängig recherchierter Journalismus hat seinen Preis und seinen Wert“, schrieb Döpfner. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ befragte in ihrer aktuellen Ausgabe zahlreiche Medienmanager zur Zeitungskrise. G + J-Vorstandsmitglied Julia Jäkel äußerte sich zwar nicht direkt zur „FTD“, räumte aber Versäumnisse ein: „Manchmal haben wir uns verhalten wie ängstliche Manager.“ Der Verlag sei „zu zaghaft an die durch das Internet ausgelösten Veränderungen herangegangen, wir haben aber gleichzeitig durch die ewige Diskussion über strukturelle Veränderungen unserer Hefte aus den Augen verloren“. „FTD“-Chefredakteur Steffen Klusmann sagte der Zeitung: „Wir haben nicht radikal genug gedacht und den Qualitätsjournalismus zu sehr in seiner heutigen Form verteidigt“. Er forderte mehr Beweglichkeit „in den Köpfen und bei der technischen Umsetzung“. Der Verlag Gruner + Jahr will die „FTD“ aufgrund der schlechten Ertragslage offenbar einstellen. Die Zeitschriften „Impulse“ und „Börse Online“ sollen verkauft werden. 320 der insgesamt 350 Arbeitsplätze in den „G+J Wirtschaftsmedien“ würden dann wegfallen. Ein entsprechender Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wurde am Donnerstag in Hamburger Verlagskreisen bestätigt. Die „FTD“ soll demnach am 7. Dezember letztmalig erscheinen. (Link zum „Handelsblatt“-Artikel: http://url.dapd.de/GPgsM2 Link zur Münchau-Kolumne http://url.dapd.de/LOhHNy Pllöchinger-Tweet http://url.dapd.de/PXRlc2 ) dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Ungewisses Schicksal für die Financial Times Deutschland
Hamburg/Berlin (dapd). Endgültiges Aus oder Weiterleben im Internet: Die Zukunft der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien ist ungewiss. Unternehmenssprecher Claus-Peter Schrack wies am Samstag einen Medienbericht zurück, wonach geplant sei, die „Financial Times Deutschland“ (FTD), „Impulse“ und „Börse Online“ einzustellen. „Es gibt keine Entscheidung in diesem gesamten Prozess“, sagte Schrack auf dapd-Anfrage. Zu Spekulationen könne und wolle sich Gruner+Jahr nicht äußern. Der „Focus“ hatte vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, nur „Capital“ solle fortgeführt werden. Damit wäre auch die Idee einer reinen Online-FTD vom Tisch. Laut dem Nachrichtenmagazin sollen von den 350 Mitarbeitern der Poolredaktion-Wirtschaftsmedien 330 entlassen werden. Nach Informationen des „Spiegels“ könnte „Capital“ nach Berlin umziehen und stärker politisch ausgerichtet werden. Selbst ein Fortführen der FTD als Online-Ausgabe werde im Gesellschafterkreis eher skeptisch gesehen. Das „Hamburger Abendblatt“ hingegen berichtete, eines der vorliegenden Konzepte sehe vor, die Seitenzahlen der Printausgabe der FTD in den kommenden Jahren zu senken. In einem zweiten Schritt soll die FTD demnach an bestimmten Tagen lediglich digital erscheinen. Am Ende des Konzepts soll eine reine Online-FTD stehen. Die „Financial Times Deutschland“ schreibt seit längerem rote Zahlen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gruner+Jahr weist Spekulationen über Wirtschaftsmedien zurück
Hamburg/Berlin (dapd). Über die Zukunft der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien ist nach Angaben des Verlagshauses noch keine Entscheidung gefallen. Sprecher Claus-Peter Schrack wies am Samstag einen Medienbericht zurück, wonach geplant sei, die „Financial Times Deutschland“ (FTD), „Impulse“ und „Börse Online“ einzustellen. „Es gibt keine Entscheidung in diesem gesamten Prozess“, sagte Schrack auf dapd-Anfrage. Zu Spekulationen könne und wolle sich Gruner+Jahr nicht äußern. Der „Focus“ hatte vorab unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, nur „Capital“ solle fortgeführt werden. Damit wäre auch die Idee einer reinen Online-FTD vom Tisch. Laut dem Nachrichtenmagazin sollen von den 350 Mitarbeitern der Poolredaktion-Wirtschaftsmedien 330 entlassen werden. Das „Hamburger Abendblatt“ hingegen berichtete, eines der vorliegenden Konzepte sehe vor, die Seitenzahlen der Printausgabe der FTD in den kommenden Jahren zu senken. In einem zweiten Schritt soll die FTD demnach an bestimmten Tagen lediglich digital erscheinen. Am Ende des Konzepts soll eine reine Online-FTD stehen. Die „Financial Times Deutschland“ schreibt seit längerem rote Zahlen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)