München (dapd). Tierschutz ist nach Ansicht von Bauernpräsident Joachim Rukwied selten ein Kaufkriterium für Konsumenten von Fleisch. Den meisten Verbrauchern sei es wichtiger, dass „das Fleisch schmeckt, dass es also zart, saftig und bezahlbar ist“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands der „Süddeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe). „Allenfalls ein kleiner Teil der Konsumenten ist laut zahlreichen einschlägigen Studien dafür empfänglich, wenn mit einem besonders hohen Tierschutz geworben wird“, fügte Rukwied hinzu. Nur die seien auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Neue Anforderungen an den Tierschutz müssten „wirtschaftlich darstellbar“ sein, forderte Rukwied. Setze nur Deutschland höhere Standards, nütze dies nichts. „Dann wird die Produktion eben ins Ausland verlagert“, erläuterte er. Die Grünen-nahe Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Monatszeitung „Le Monde diplomatique“ hatte am Donnerstag einen sogenannten Fleischatlas vorgestellt. Demnach essen die Deutschen mit 60 Kilogramm pro Person doppelt so viel Fleisch im Jahr wie Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Deutschen belegen damit international einen Spitzenplatz. dapd (Politik/Politik)