Berlin (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will einem Zeitungsbericht zufolge mit sogenannten Mautblitzern gegen säumige Lkw-Fahrer und Spediteure vorgehen. Wie die „Bild“-Zeitung (Donnerstagausgabe) vorab berichtete, sollen bundesweit insgesamt 35 mobile Kontrollgeräte an Straßenbrücken über Autobahnen und Bundesstraßen eingesetzt werden. „Mautprellerei ist kein Kavaliersdelikt“, sagte Ramsauer der Zeitung. Die mobilen Einheiten bestehen demnach aus einer Kamera und einem Datensender beziehungsweise -empfänger. Im Kern handelt es sich um die gleiche Technologie, die auch bei den stationären automatischen Kontrollbrücken auf Autobahnen eingesetzt wird. Mautprellern drohen hohe Bußgelder, Fahrern 200 Euro, Spediteuren 400 Euro. Die mobilen Mautblitzer sollen vor allem an Bundesstraßen zum Einsatz kommen. Die Lkw-Maut gilt ab 1. August nicht nur auf den meisten Bundesautobahnen, sondern auch auf 1.135 Kilometern vierspuriger Bundesstraßen. Das soll dem Bundeshaushalt zusätzliche Einnahmen in jährlich zweistelliger Millionenhöhe bringen. dapd (Politik/Politik)
Schlagwort: euro
Schwächelnde Konjunktur setzt MAN deutlich zu
München (dapd). Die Eurokrise und die sich abkühlende Konjunktur haben dem Lastwagen- und Bushersteller MAN in den ersten sechs Monaten des Jahres einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Das operative Ergebnis fiel von 762 Millionen Euro im Vorjahr auf 471 Millionen Euro, wie MAN am Mittwochabend in München mitteilte. Der DAX-Konzern beklagte eine Verunsicherung vieler Kunden wegen der Schuldenkrise. Der Umsatz der MAN-Gruppe lag mit 7,7 Milliarden Euro drei Prozent unter dem des Vorjahreshalbjahres. Der Auftragseingang verringerte sich im selben Zeitraum von 8,8 Milliarden Euro auf 8,3 Milliarden Euro. Vom ersten zum zweiten Quartal sank das Ordervolumen von 4,3 Milliarden auf 4,0 Milliarden Euro. Die MAN-Gruppe geht für das Gesamtjahr von einem leicht rückläufigen Umsatz aus. Besonders ausgeprägt war das Minus im Bereich Nutzfahrzeuge. Hier fiel das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten des Jahres von 475 Millionen auf 211 Millionen Euro. Den Einbruch auf dem EU-Markt konnte MAN zwar durch Zuwächse in Russland und außerhalb Europas ausgleichen, allerdings mit teilweise geringeren Margen, teilte das Unternehmen mit. Die Profitabilität sei außerdem durch gestiegene Kosten belastet worden. Der Umsatz im Geschäft mit Lastwagen und Bussen ging im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zurück. Der vergleichsweise kleine Geschäftsbereich Energie wies ein operatives Ergebnis von 239 Millionen Euro aus. Der Umsatz legte in diesem Bereich um drei Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zu. Mehrheitsaktionär Volkswagen hatte sich in den vergangenen Monaten mehr als 75 Prozent der MAN-Anteile gesichert und kontrolliert damit das Unternehmen. Zuvor hatten bereits die schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania und Volvo Trucks ihre Zahlen vorgelegt. VWs anderer Lkw-Tochter Scania brach demnach im ersten Halbjahr ein Drittel des Gewinns weg. Der Nettogewinn sank dort im Jahresvergleich um 34 Prozent auf umgerechnet 371 Millionen Euro. Der Umsatz ging um zehn Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro zurück. Der schwedische Konkurrent Volvo konnte im zweiten Quartal 2012 dagegen mit einem Umsatz von 9,98 Milliarden Euro zwar einen Rekord aufstellen. Der Gewinn ging bei den Schweden allerdings um rund vier Prozent auf 872 Millionen Euro zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schwächelnde Konjunktur setzt MAN deutlich zu
München (dapd). Die Eurokrise und die sich abkühlende Konjunktur haben dem Lastwagen- und Bushersteller MAN in den ersten sechs Monaten des Jahres einen deutlichen Gewinnrückgang eingebrockt. Das operative Ergebnis fiel von 762 Millionen Euro im Vorjahr auf 471 Millionen Euro, wie MAN am Mittwochabend in München mitteilte. Der DAX-Konzern beklagte eine Verunsicherung vieler Kunden wegen der Schuldenkrise. Der Umsatz der MAN-Gruppe lag mit 7,7 Milliarden Euro drei Prozent unter dem des Vorjahreshalbjahres. Der Auftragseingang verringerte sich im selben Zeitraum von 8,8 Milliarden Euro auf 8,3 Milliarden Euro. Vom ersten zum zweiten Quartal sank das Ordervolumen von 4,3 Milliarden auf 4,0 Milliarden Euro. Die MAN-Gruppe geht für das Gesamtjahr von einem leicht rückläufigen Umsatz aus. Besonders ausgeprägt war das Minus im Bereich Nutzfahrzeuge. Hier fiel das operative Ergebnis in den ersten sechs Monaten des Jahres von 475 Millionen auf 211 Millionen Euro. Den Einbruch auf dem EU-Markt konnte MAN zwar durch Zuwächse in Russland und außerhalb Europas ausgleichen, allerdings mit teilweise geringeren Margen, teilte das Unternehmen mit. Die Profitabilität sei außerdem durch gestiegene Kosten belastet worden. Der Umsatz im Geschäft mit Lastwagen und Bussen ging im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zurück. Der vergleichsweise kleine Geschäftsbereich Energie wies ein operatives Ergebnis von 239 Millionen Euro aus. Der Umsatz legte in diesem Bereich um drei Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zu. Mehrheitsaktionär Volkswagen hatte sich in den vergangenen Monaten mehr als 75 Prozent der MAN-Anteile gesichert und kontrolliert damit das Unternehmen. Zuvor hatten bereits die schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania und Volvo Trucks ihre Zahlen vorgelegt. VWs anderer Lkw-Tochter Scania brach demnach im ersten Halbjahr ein Drittel des Gewinns weg. Der Nettogewinn sank dort im Jahresvergleich um 34 Prozent auf umgerechnet 371 Millionen Euro. Der Umsatz ging um zehn Prozent auf rund 4,5 Milliarden Euro zurück. Der schwedische Konkurrent Volvo konnte im zweiten Quartal 2012 dagegen mit einem Umsatz von 9,98 Milliarden Euro zwar einen Rekord aufstellen. Der Gewinn ging bei den Schweden allerdings um rund vier Prozent auf 872 Millionen Euro zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Wirtschaftsabschwung erreicht den Hamburger Hafen
Hamburg (dapd). Die Wirtschaftsschwäche überrollt das größte deutsche Hafenumschlagsunternehmen HHLA: Zum zweiten Mal in diesem Jahr mussten die Hamburger ihre Umsatz – und Gewinnprognose zurücknehmen. Der operative Gewinn werde bis zu 30 Millionen Euro niedriger ausfallen als die bisher angepeilten 200 Millionen Euro. Schon im Mai hatte der Konzern seine Gewinnschätzung gesenkt. 2011 hatte der Konzern noch 207 Millionen Euro Gewinn eingefahren. Wie die HHLA am Mittwoch in Hamburg mitteilte, wird auch der Containerumschlag nicht mehr wie geplant um fünf Prozent wachsen, sondern lediglich das Niveau des Vorjahres erreichen. Beim Umsatz rechnet die im MDAX notierte HHLA weiter mit 1,1 Milliarden Euro, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Grund für die pessimistischere Einschätzung sind aus Sicht des Unternehmens die Konjunkturabkühlung und neue Fahrpläne der Linienreedereien. Die Abwärtsrisiken hätten deutlich zugenommen, erklärte das Unternehmen. Im Mai hatte der Konzern die schwächeren Geschäfte noch mit Umbauten und der stockenden Elbvertiefung begründet. Die HHLA betreibt drei Containerterminals in Hamburg. Das Unternehmen will nun Investitionen strecken. Bisher waren für dieses Jahr 250 Millionen Euro für neue Kräne und andere Anlagen geplant. Die halbstaatliche HHLA ist mit 75 Prozent Anteil das größte Verladeunternehmen im Hamburger Hafen. Der Konzern betreibt außerdem Bahn- und Straßentransporte in die Zielländer, etwa Polen, Tschechien und Österreich. Auch der andere große deutsche Hafenbetrieb Eurogate mit Terminals in Hamburg und Bremerhaven spürt die Wirtschaftskrise: Der Umschlag entwickele sich nicht wie erwartet, sagte eine Sprecherin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gewinneinbruch schadet Daimler nicht
Stuttgart (dapd). Gewinn geschrumpft und trotzdem obenauf: Daimler bleibt nach einem Ergebniseinbruch im zweiten Quartal optimistisch und überzeugt auch die Börse. Das operative Ergebnis sank vor allem wegen hoher Investitionen in Produktneuanläufe und Problemen im Busgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, das Konzernergebnis fiel mit 1,5 Milliarden Euro elf Prozent niedriger aus, wie der DAX-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Zugleich stieg aber der Umsatz um zehn Prozent auf 28,9 Milliarden Euro. Der Absatz lag mit 570.300 Autos und Nutzfahrzeugen acht Prozent über dem Vorjahreswert. Der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche sagte: „Angesichts unserer planmäßig getätigten Investitionen kann sich auch unser Ergebnis durchaus sehen lassen.“ Auf die unsichere weltweite Konjunktur blickt Zetsche mit Sorge: „Wir beobachten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung aufmerksam, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.“ Die Herausforderung, die angestrebten Ziele zu erreichen, sei „nicht geringer geworden“. Dennoch hält Daimler an diesen fest. Umsatz und Absatz sollen 2012 insgesamt weiter wachsen, das operative Ergebnis (Ebit) erwarten die Stuttgarter dagegen etwa auf Vorjahresniveau. 2011 hatte Daimler einen Rekordumsatz von 106,5 Milliarden Euro erzielt und 2,1 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Das operative Ergebnis lag bei knapp neun Milliarden Euro. Die Börse reagierte positiv. Die Aktie legte bis zum frühen Nachmittag (14.00 Uhr) um mehr als fünf Prozent zu und war damit der Tagesgewinner im DAX. Beobachter hatten damit gerechnet, dass Daimler seine Gewinnerwartungen im Laufe des Jahres zurücknehmen muss. Zetsche bezeichnete solche Erwartungen als Spekulationen. „Wenn wir heute der Meinung wären, dass wir im dritten Quartal eine Gewinnwarnung geben müssten, dann müssten wir die heute geben“, betonte er. Auch Finanzvorstand Bodo Uebber sieht Daimler in der Spur. Ohne die Sonderbelastungen in der Bussparte wäre der Konzern weit oberhalb des angepeilten Ebit von 4,4 Milliarden Euro für das Halbjahr und somit auf dem Weg zu neun Milliarden im Gesamtjahr. Die Bussparte war der einzige Geschäftsbereich, in dem die Absätze zurückgingen – und zwar deutlich um 20 Prozent auf 8.418 Fahrzeuge. Daimler hat mit der Zurückhaltung der öffentlichen Hand in Europa bei Bestellungen zu kämpfen. Zudem läuft das Geschäft mit Fahrgestellen in Lateinamerika äußerst schwach. Das Ebit betrug deswegen minus 57 Millionen Euro. Der Konzern strukturiert den Bereich derzeit um und lässt sich das allein 46 Millionen Euro kosten. Truckvorstand Andreas Renschler rechnet aber mit besseren Zahlen der Sparte in den kommenden beiden Quartalen. Noch höhere Belastungen verursacht derzeit die Markteinführung zahlreicher neuer Produkte. So steht der Konzern im Autogeschäft gerade am Ende eines Produktzyklus und muss viel Geld für neue Modelle wie die A-Klasse in die Hand nehmen. Uebber sprach von mehreren Hundert Millionen Euro. Vor allem in diesem Segment machte der Konzern daher deutlich weniger Gewinn. Das Ebit verringerte sich um 16 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Ähnlich sieht es im Truckbereich aus, wo Daimler allein für die Markteinführung des Actros 300 Millionen Euro ausgab. Hinzu kamen konzernübergreifend Belastungen durch Zinsaufwendungen. Daimler will sich jetzt auf der Kostenseite für Konjunkturschwankungen wappnen. „Wir sind selbstverständlich kontinuierlich und wenn Sie so wollen jetzt verstärkt daran, unsere Effizienzen zu erhöhen“, sagte Zetsche. Dabei würden vor allem die Blöcke Material, Wertschöpfung in Produktion und Entwicklung sowie Fix- und Verwaltungskosten genau geprüft. Im Autobereich will Daimler in China gegenüber den Wettbewerbern BMW und Audi aufholen. Die Konkurrenten hatten den Markt früher für sich erobert und sind dort deutlich besser unterwegs als die Stuttgarter. Zetsche nannte als einen Grund dafür, dass der Vertrieb nicht optimal aufgestellt gewesen sei. „Wir haben eine sehr intensive Analyse der Situation vorgenommen und sind dabei, einzelne Maßnahmen umzusetzen“, betonte er. Welche genau, wollte er nicht sagen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Benzinpreise steigen weiter
München (dapd). Die Spritpreise haben sich in den vergangenen sieben Tagen erneut verteuert. Ein Liter Super E10 kostete im bundesweiten Schnitt zuletzt mit 1,597 Euro knapp einen Cent mehr als vor einer Woche, wie der ADAC am Mittwoch in München mitteilte. Die Dieselpreise stiegen um 1,2 Cent auf 1,454 Euro pro Liter. Der Auto Club Europa (ACE) stellte im Wochenvergleich ebenfalls Preissteigerungen von rund einem Cent fest. Die relative Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar mache sich negativ bemerkbar. „Gleichwohl sehen wir noch hinreichend Spielraum für nachgebende Preise, die Multis müssten dazu bloß ihre hohen Gewinnmargen im Vorfeld des Tankstellengeschäfts reduzieren“, erklärte der ACE. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Studie prognostiziert milliardenschwere Verluste durch Schwarzarbeit
Berlin (dapd). Schwarzarbeit könnte den deutschen Steuerzahler in diesem Jahr rund 65 Milliarden Euro kosten. Zu diesem Ergebnis kommt der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Durch Schattenwirtschaft würden dem deutschen Fiskus rund 50 Milliarden Euro an Steuern und Sozialabgaben verloren gehen, sagte Schneider am Dienstag in Linz und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Hinzu kämen weitere 10 bis 15 Milliarden Euro hinterzogene Steuern durch ins Ausland verschobene Vermögen. Voraussichtlich schrumpft die Schattenwirtschaft in diesem Jahr aber. Den Prognosen zufolge würden in diesem Jahr insgesamt 342,4 Milliarden Euro schwarz erwirtschaftet. Dies sind 1,9 Milliarden Euro weniger als im Jahr 2011. Hiervon müssten Materialkosten abgezogen werden, ein Teil des erwirtschafteten Geldes flösse zudem in den Konsum und käme dem deutschen Fiskus somit wieder zugute. Schneider geht insgesamt von 200 Milliarden Euro aus, die die deutsche Wirtschaft um rund 3,75 Prozent wachsen lassen könnten, wenn diese offiziell ausgegeben würden. Der Studie zufolge entfallen 38 Prozent des Schattenwirtschaftsvolumens auf das Baugewerbe und das Handwerk, gefolgt von den Bereichen „Andere Gewerbe und Industriebetriebe“ und Dienstleistungsbetriebe mit je 17 Prozent. 6.500 Zollbeamte gegen Schwarzarbeit Das Bundesfinanzministerium hat eigenen Angaben zufolge keine Erkenntnisse über die Auswirkungen auf die öffentliche Hand. Es gebe „keinen methodischen Ansatz, der geeignet ist, den Umfang und die Entwicklung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung zu erfassen“, sagte eine Ministeriumssprecherin am Dienstag auf Anfrage. Schwarzarbeit finde im Verborgenen statt und entziehe sich damit jeglicher Kontrolle. Nach Angaben des Ministeriums gehen bundesweit mehr als 6.500 Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vor. Unter anderem sollen sie dafür sorgen, dass Sozialversicherungsbeiträge und Steuern an den Staat abgeführt, Sozialleistungen nicht zu Unrecht bezogen und gesetzlich vorgeschriebene Mindestlöhne gezahlt werden. Im vergangenen Jahr überprüften die Beamten den Angaben zufolge mehr als 524.000 Personen und fast 68.000 Arbeitgeber. Dabei seien Schäden von über 660 Millionen Euro aufgedeckt und über 168.000 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. dapd (Politik/Politik)
SAP kommt eigenen Zielen nach Rekordquartal näher
Walldorf (dapd). Umsatzrekord in einem zweiten Quartal, gute Geschäfte mit Clouddiensten und ein deutlich mehr Gewinn – bei Europas größtem Softwarekonzern SAP läuft derzeit alles nach Plan. Angesichts der vorläufigen Zahlen konnten die beiden Vorstandssprecher Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe ihre Begeisterung am Dienstag kaum verbergen: „Wir liefern weiterhin bahnbrechende Lösungen und sind auf dem richtigen Weg, unsere Ziele für 2015 zu erreichen“, sagten sie in Walldorf. Bis 2015 strebt der Anbieter von Unternehmenssoftware einen Umsatz von 20 Milliarden Euro im Jahr an. Damit würde SAP weiter zum Rivalen Oracle aufschließen. Die Amerikaner wiesen im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet mehr als 27 Milliarden Euro aus, während SAP auf 14,2 Milliarden Euro kam. Bereits in der vergangenen Woche hatte SAP einige Kennzahlen vorab veröffentlicht. Demnach haben die Walldorfer das beste zweite Quartal ihrer Geschichte hingelegt. Der Konzernumsatz stieg nach vorläufigen Berechnungen um 18 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, die Erlöse aus dem Softwaregeschäft legten sogar um 26 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro zu. Am Dienstag reichte SAP nun unter anderem den Gewinn nach Steuern nach: Dieser stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 661 Millionen Euro. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs. SAP beschäftigte nach eigenen Angaben im zweiten Quartal fast 61.000 Mitarbeiter und damit knapp 7.000 mehr als ein Jahr zuvor. Cloud soll beim Wachstum helfen Ein wichtiges Puzzleteil in SAPs Wachstumsstrategie ist die Cloud, also das Bereitstellen von Daten und Anwendungen über das Internet. Dazu hat der Konzern im Februar für 3,4 Milliarden Euro den Spezialisten SuccessFactors übernommen. Im zweiten Quartal wurde die neue Tochter nun erstmals komplett in den Quartalsabschluss einbezogen. Auch das trug zum Umsatzanstieg bei, schlug sich allerdings negativ auf die operative Marge nieder. Sie lag bei 23,6 Prozent im zweiten Quartal nach 26 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Kerngeschäft von SAP besteht aus Unternehmensanwendungen und Analytik. In Zukunft will das Unternehmen neben den Cloudangeboten auch verstärkt in den Bereichen mobile Lösungen und Datenbanken wachsen. In jedem der fünf Bereiche will der Konzern die Spitzenposition einnehmen. Auch hier sieht sich das Unternehmen im zweiten Quartal auf einem guten Weg. Mit der Datenbanktechnik Hana machte SAP 85 Millionen Euro Umsatz und lag damit nach eigenen Angaben im Plan. Im Gesamtjahr will der Konzern hier mindestens 320 Millionen Euro erlösen. Auch bei den mobilen Lösungen sieht sich SAP mit 54 Millionen Euro Umsatz auf dem Weg, die Umsatzerwartungen von 220 Millionen Euro zu erfüllen. Im laufenden Jahr will SAP den Verkauf von Software und softwarebezogenen Dienstleistungen um zehn bis zwölf Prozent steigern. Erwartet wird ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 5,05 Milliarden Euro bis 5,25 Milliarden Euro nach 4,71 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bank: Pleite Griechenlands könnte Deutschland 83 Milliarden Euro kosten
Düsseldorf (dapd). Eine Staatspleite Griechenlands würde die deutschen Steuerzahler nach einer aktuellen Schätzung der Dekabank kurzfristig 83 Milliarden Euro kosten. „Darin enthalten sind die deutschen Anteile an den Auszahlungen aus dem ersten und zweiten Rettungspaket für Athen von bisher 15 und 22 Milliarden Euro“, sagte Dekabank-Experte Carsten Lüdemann der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Hinzu kämen weitere 13 Milliarden Euro an Verpflichtungen, die sich für Deutschland ergäben, weil die Europäische Zentralbank (EZB) im Pleitefall wertlose griechische Staatsanleihen in ihren Büchern stehen hätte. Zudem müsse Deutschland 30 der 106 Milliarden Euro schultern, die die griechische Notenbank über das sogenannte Target-System der europäischen Notenbanken der Bundesbank schulde. Aus den Zahlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Griechenland ergäbe sich darüber hinaus für Deutschland ein Kostenanteil von drei Milliarden Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Studie: Steuerhinterziehung kostet Deutschland 65 Milliarden Euro
Berlin (dapd). In diesem Jahr gehen der öffentlichen Hand in Deutschland einer Studie zufolge rund 65 Milliarden Euro Steuern und Sozialabgaben verloren. Demnach würden durch Schwarzarbeit rund 50 Milliarden Euro Steuern und Sozialabgaben verloren gehen, berichtet die „Bild“-Zeitung (Dienstagausgabe) unter Berufung auf eine Berechnung des Wirtschaftswissenschaftlers Friedrich Schneider von der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Hinzu kämen weitere 10 bis 15 Milliarden Euro hinterzogene Steuern durch ins Ausland verschobene Vermögen. Würden die 65 Milliarden Euro ordentlich versteuert und in Deutschland in den Konsum fließen, könnte die inländische Wirtschaft der Studie zufolge um weitere 3,75 Prozent wachsen. dapd (Politik/Politik)