Berlin (dapd). Die Linkspartei fordert eine Erhöhung des Kindergelds. „Es ist absolut nicht nachzuvollziehen, dass das Existenzminimum für Erwachsene steigt und für Kinder nicht“, sagte Parteichef Bernd Riexinger der Zeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe). Er verwies darauf, dass das Kindergeld seit drei Jahren nicht mehr angepasst worden ist. In dem Zeitraum habe es eine Inflation von sieben Prozent gegeben. „200 Euro Kindergeld und 300 Euro Kinderregelsatz wären ein kleiner Schritt zu mehr Gerechtigkeit“, sagte Riexinger. Die Höhe des Kindergelds beträgt derzeit 184 Euro monatlich für das erste und zweite Kind, 190 Euro für das dritte Kind. dapd (Politik/Politik)
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Bahn erhält nur wenig von zusätzlichen Infrastrukturmitteln
Passau/Berlin (dapd). Die vom Koalitionsausschuss beschlossenen zusätzlichen Mittel für Verkehrsinfrastruktur in Höhe von 750 Millionen Euro sollen vor allem in den Straßenbau fließen. Nach einem Bericht der „Passauer Neuen Presse“ sollen voraussichtlich 600 Millionen Euro in Erhalt, Aus- und Neubau von Bundesfernstraßen gesteckt werden. Etwa 100 Millionen Euro gebe es zusätzlich für Wasserstraßen, 50 Millionen Euro seien für den Schienenverkehr vorgesehen. Bei der Bahn gebe es derzeit „nur wenige baureife Projekte“, schrieb das Blatt unter Berufung auf Koalitionskreise. Ein Bahnsprecher erklärte dazu auf dapd-Anfrage: „Angesichts des erheblichen Investitionsbedarfs für die Schiene begrüßen wir jede Erhöhung der Mittel.“ Wegen des systembedingt nötigen Vorlaufs bei Bauprojekten „werben wir für eine Verstetigung der Mittel, weil nur so langjährig laufende Schienenprojekte durchfinanziert werden können“. 2013 wird es dem Blatt zufolge „auch einige Spatenstiche“ für neue Straßen geben. Ansonsten würden bestehende Projekte finanziert und beschleunigt. Die Gespräche über die Verteilung der Mittel seien wohl erst zu Jahresbeginn 2013 endgültig abgeschlossen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Haushaltsausschuss drückt Neuverschuldung 2012
Berlin (dapd). Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat eine deutlich niedrigere Neuverschuldung für das laufende Jahr beschlossen als zunächst geplant. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt 2012 beschloss das Gremium am Donnerstag, die Summe der frischen Kredite auf 28,1 Milliarden Euro zu senken. Im Regierungsentwurf waren 32,1 Milliarden Euro eingeplant gewesen. Unions-Haushälter Norbert Barthle (CDU) bezeichnete den Beschluss als positives Signal. Die Koalition baue „Schritt für Schritt die strukturelle Neuverschuldung weiter ab“. FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke erklärte, dass die Kreditaufnahme niedriger ausfallen könne, sei der „klugen und vor allem sparsamen Haushaltspolitik der Koalition“ zu verdanken. dapd (Politik/Politik)
Arbeitsplatz-Abbau und Sechs-Milliarden-Sparprogramm bei Siemens
Berlin (dapd). Schlechte Nachricht für die 130.000 Mitarbeiter von Siemens in Deutschland und die 280.000 im Rest der Welt: Der Konzern will Arbeitsplätze abbauen und bereitet ein massives Sparprogramm vor. Bis 2014 sollen sechs Milliarden Euro eingespart werden, wie das Unternehmen mitteilte. „Am Ende des Tages hat das natürlich Auswirkungen auf Stellen“, sagte Vorstandschef Peter Löscher am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz im Gasturbinenwerk Berlin. Eine konkrete Zahl der bedrohten Jobs nannte Löscher nicht. „Wir werden dann mit den Betroffenen sprechen, mit den Arbeitnehmervertretungen sprechen, und ihnen zeitnah dann auch jeweils die Veränderungen zeigen“, fügte er hinzu. Gleichzeitig berichtete er von einem Gewinn von 5,2 Milliarden Euro für 2012. Der Siemens-Gesamtbetriebsrat reagierte mit Verwunderung auf die Ankündigung. „Angesichts des zweitbesten Ergebnisses der Unternehmensgeschichte ist die Höhe der Einsparungen überraschend“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, Lothar Adler, in München der Nachrichtenagentur dapd. Stellenstreichungen seien „keine innovative Antwort auf ein unsicheres Wirtschaftsumfeld, und wir werden einen Abbau nach der Rasenmähermethode nicht hinnehmen“. Das Sparprogramm selbst soll 1,5 Milliarden Euro kosten. Darunter seien Abschreibungen auf Anlagen, wenn Standorte verkleinert würden, aber auch Abfindungen für Mitarbeiter, sagte Finanzchef Joe Kaeser. „Wer mit dem Abbau von Stellen prahlt, als Manager, der muss sich vorher fragen lassen, warum er keine Arbeitsplätze schafft“, sagte er. „Deshalb würden wir nur ungern darüber sprechen.“ Die Firma gehe von jährlich drei Prozent Produktivitätsgewinn und zwei bis drei Prozent Preisverfall aus, die ausgeglichen werden müssten. Der Finanzvorstand fügte hinzu: „Wir sprechen mit den Betroffenen zuerst, schwer genug, weil man eben auch sicherstellen muss, dass das Geschäft gut weitergeht.“ Wenn es nur zeitweise Schwächen gebe, wie beim Umsatz mit der Autoindustrie, würden auch keine strukturellen Einschnitte gemacht. Probleme beim Umsatz Der Umsatz 2013 solle sich dem dieses Jahres nur „annähern“, teilte Siemens mit. Im Geschäftsjahr 2012 (bis 30.9) stieg er noch um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro. Der Gewinn werde weiter zurückgehen auf 4,5 bis 5 Milliarden Euro. 2011 betrug er noch 7,4 Milliarden Euro. Löscher sagte, die Konzernspitze habe nicht von oben herab einen Stellenabbauplan vorgegeben. Der Vorstandschef sprach von einem „Fitnessprogramm“. Es gehe darum, „die Ärmel aufzukrempeln, die Produktivität zu erhöhen“ und die Organisation zu verbessern. Drei Milliarden Euro will Siemens allein im Einkauf sparen. Die Firma spüre „Gegenwind aus der weltweiten Wirtschaft“. Der Auftragseingang sackte in diesem Jahr um zehn Prozent auf 76,9 Milliarden Euro ab, der Bestand betrug aber 98 Milliarden Euro. Laut Siemens summieren sich negative Effekte auf 1,2 Milliarden Euro nach Steuern. 327 Millionen Euro Belastung seien entstanden durch eine schlechtere Bewertung des Iran-Geschäfts wegen der verschärften Sanktionen. 133 Millionen Euro Belastung stammten aus den Schwierigkeiten beim Anschluss von Windparks, 106 Millionen Euro Belastung machten die Probleme beim finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto aus. Zu verkaufende Geschäftsteile, vor allem das Solargeschäft, erwirtschafteten 595 Millionen Euro Verlust. Die Produktivitätsgewinne wird Siemens erst 2014 einstreichen. Die Firma will dann die „Ergebnismarge der Sektoren“ steigern von 9,5 auf mindestens 12 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze war bis Ende September von 402.000 auf 410.000 gestiegen. Bei Siemens verbleiben sollen 370.000 Stellen. So soll nach der Solarthermie auch die Geschäftseinheit Wassertechnik verkauft werden, die Frischwasser aufbereitet sowie Abwasser behandelt und 2012 eine Milliarde Euro Umsatz erzielte. Sie sei aber extrem kleinteilig. Gleichzeitig kündigte der Konzern den Kauf der belgischen Software-Firma LMS International für 680 Millionen Euro an. Das Unternehmen mit Sitz in Löwen habe in den ersten neun Monaten des Kalenderjahres 2012 einen Umsatz von über 140 Millionen Euro erwirtschaftet und beschäftige 1.200 Mitarbeiter. LMS biete Software zum Modellieren, Simulieren und Testen mechatronischer Systeme in Fahrzeugen und Flugzeugen an, hieß es. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Siemens vor Arbeitsplatz-Abbau und Sechs-Milliarden-Sparprogramm
Berlin (dapd-bay). Keine guten Aussichten für die Siemens-Beschäftigten: Der Konzern bereitet sich mit einem Arbeitsplatzabbau und einem massiven Sparprogramm auf schlechtere Zeiten vor. Bis 2014 sollen sechs Milliarden Euro eingespart werden, wie Siemens am Donnerstag in Berlin mitteilte. „Am Ende des Tages hat das natürlich Auswirkungen auf Stellen“, sagte Vorstandschef Peter Löscher auf der Bilanz-Pressekonferenz in Berlin. „Wir werden dann mit den Betroffenen sprechen, mit den Arbeitnehmervertretungen sprechen und ihnen zeitnah dann auch jeweils die Veränderungen zeigen“, fügte Löscher hinzu. Der Siemens-Gesamtbetriebsrat reagierte mit Verwunderung auf die Ankündigung. „Angesichts des zweitbesten Ergebnisses der Unternehmensgeschichte ist die Höhe der Einsparungen überraschend“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Lothar Adler der Nachrichtenagentur dapd in München. Personalabbau sei „keine innovative Antwort auf ein unsicheres Wirtschaftsumfeld, und wir werden einen Abbau nach der Rasenmähermethode nicht hinnehmen“, fügte Adler hinzu. Das Sparprogramm selbst soll 1,5 Milliarden Euro kosten. Darunter seien Abschreibungen auf Anlagen, wenn Standorte konsolidiert würden, aber auch Abfindungen für Mitarbeiter, sagte Finanzchef Joe Kaeser. „Wer mit dem Abbau von Stellen prahlt, als Manager, der muss sich vorher fragen lassen, warum er keine Arbeitsplätze schafft“, sagte er. „Deshalb würden wir nur ungern darüber sprechen.“ Die Firma gehe von jährlich drei Prozent Produktivitätsgewinn und zwei bis drei Prozent Preisverfall aus, die ausgeglichen werden müssten. Der Finanzchef fügte hinzu: „Wir sprechen mit den Betroffenen zuerst, schwer genug, weil man eben auch sicherstellen muss, dass das Geschäft gut weitergeht.“ Wenn es nur zeitweise Schwächen in Geschäften gebe, wie bei dem Umsatz mit der Autoindustrie, würden aber auch keine strukturellen Maßnahmen ergriffen. Der Umsatz 2013 werde sich dem von 2012 nur „annähern“. Im Geschäftsjahr 2012 (bis 30.9) stieg er noch um sieben Prozent auf 78,3 Milliarden Euro. Der Gewinn werde weiter zurückgehen auf 4,5 bis 5 Milliarden Euro. Löscher sagte, die Konzernspitze habe nicht oben herab einen Stellenabbauplan definiert. Löscher sprach von einem „Fitnessprogramm“. Es gehe darum, „die Ärmel aufzukrempeln, die Produktivität zu erhöhen“ und die Organisation zu verbessern. Drei Milliarden Euro will Siemens allein im Einkauf sparen. Die Firma spüre „Gegenwind aus der weltweiten Wirtschaft“. Der Auftragseingang sackte in diesem Jahr um zehn Prozent auf 76,9 Milliarden Euro ab, der Bestand betrug aber 98 Milliarden Euro. „2012 haben wir mit 5,2 Milliarden Euro das zweithöchste operative Ergebnis in unserer Unternehmensgeschichte erzielt“, sagte Löscher. 2011 waren es 7,4 Milliarden. Kaeser bezifferte die negativen Sondereffekte auf 1,2 Milliarden Euro nach Steuern. 327 Millionen Euro Belastung seien entstanden durch eine schlechtere Bewertung des Iran-Geschäfts wegen der verschärften Sanktionen. 133 Millionen Euro Belastung stammten aus den Schwierigkeiten beim Anschluss der Windparks, 106 Millionen Euro Belastung machten die Probleme beim finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto aus. Zu verkaufende Geschäftsteile, vor allem das Solargeschäft, machten 595 Millionen Euro Verlust. Die Produktivitätsgewinne werde Siemens erst 2014 einstreichen. Die Firma will dann die „Ergebnismarge der Sektoren“ steigern von 9,5 auf mindestens 12 Prozent. Die Zahl der Arbeitsplätze bis Ende September war von 402.000 auf 410.000 gestiegen. Bei Siemens verbleiben sollen 370.000 Jobs. So soll nach der Solarthermie auch die Geschäftseinheit Wassertechnik verkauft werden, die Frischwasser aufbereitet sowie Abwasser behandelt und 2012 eine Milliarde Euro Umsatz erzielte. Sie sei aber extrem kleinteilig und habe kaum Gemeinsamkeiten mit dem weltweiten Siemens-Vertrieb, hieß es. Einen Käufer nannte Siemens nicht. Gleichzeitig kündigte der Konzern den Kauf der belgischen Software-Firma LMS International für 680 Millionen Euro an. Das Unternehmen mit Sitz in Löwen habe in den ersten neun Monaten des Kalenderjahres 2012 einen Umsatz von über 140 Millionen Euro gehabt und beschäftige 1.200 Mitarbeiter. Die Firma biete Software zum Modellieren, Simulieren und Testen mechatronischer Systeme in Fahrzeugen und Flugzeugen an. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Motorenhersteller Deutz schafft nur noch einen kleinen Gewinn
Köln (dapd). Der Kölner Motorenbauer Deutz hat im dritten Quartal Verluste gerade noch einmal vermieden. Wegen der schwachen Autokonjunktur und einer sinkenden Nachfrage aus Europa und China verdiente das Unternehmen zwischen Juli und September unter dem Strich nur 0,1 Millionen Euro, wie Deutz am Donnerstag in Köln mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Gewinn von 20,7 Millionen Euro zu Buche gestanden. Auch Umsatz, Absatz und Auftragseingänge brachen massiv ein. Deutz stellt sich daher auf härtere Zeiten ein. „Vor dem Hintergrund des derzeit schwachen Marktumfeldes haben wir Maßnahmen zur Kostensenkung und Ergebnisverbesserung eingeleitet und stellen dabei auch etablierte Strukturen nochmals auf den Prüfstand“, sagte Vorstandschef Helmut Leube. Der Umsatz für 2012 werde in der unteren Hälfte der bereits gesenkten Prognose zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro liegen. Im dritten Quartal brach der Umsatz laut Firmenangaben auf Jahressicht um gut 30 Prozent auf 288,4 Millionen Euro ein. Der Absatz sackte auf 38.368 Motoren ab, nachdem die Kölner ein Jahr zuvor gut 61.300 Stück verkauft hatten. Der Auftragseingang fiel um mehr als ein Viertel auf rund 260 Millionen Euro. Das dritte Quartal sei saisonal bedingt eines der schwächeren, erklärte die Firma. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Commerzbank kämpft um Vertrauen
Frankfurt/Main (dapd-hes). Die Commerzbank will mit Investitionen und Kostenkontrolle zurück auf Erfolgskurs kommen. Bis 2016 soll vor allem der Umbau des Privatkundengeschäfts die zuletzt mageren Gewinne stärken, wie der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing am Donnerstag in Frankfurt am Main erklärte. Die Bank wolle bis dahin zwei Milliarden Euro investieren und die Kosten unter der heutigen Marke von knapp 7,3 Milliarden Euro halten. Wie viele Stellen dadurch wegfallen könnten, sagte Blessing nicht. Über einen Arbeitsplatzabbau wird seit Wochen spekuliert. Durch die Neuausrichtung will die Commerzbank eine Million neue Privatkunden gewinnen. Dazu kehrt das Institut unter anderem zu seinem alten Slogan „Die Bank an Ihrer Seite“ zurück, mit dem es bereits zwischen 1977 und 2002 warb. Die Bank wolle herausstellen, dass sie für Fairness und Kompetenz stehe, sagte Blessing. Im September hatte bereits die Deutsche Bank erklärt, dass sie das Vertrauen der Privatkunden zurückgewinnen wolle. Auch Blessing sagte, eines der großen Probleme sei, dass das Vertrauen der Kunden seit der Finanzkrise angeknackst sei. Mit transparenter Beratung wolle die Commerzbank gegensteuern. „Wir verkaufen einem Kunden ein Produkt lieber nicht, wenn es nicht fair ist“, sagte Blessing. „Wir wollen eine neue Bank, die moderne Technologien und traditionelle Werte vereint.“ Ziel ist laut Blessing, im Privatkundengeschäft 2016 einen operativen Gewinn von mehr als einer halben Milliarde Euro zu erwirtschaften. Vor 2014 würden sich aber die geplanten Investitionen aber nicht auszahlen. Stabiles Quartalsergebnis auf niedrigem Niveau Im dritten Quartal erzielte die Commerzbank nach eigenen Angaben im Kerngeschäft einen operativen Gewinn von 692 Millionen Euro. Davon stammen 41 Millionen Euro aus dem zuletzt sehr schwachen Privatkundengeschäft, das operativ leicht zulegte. Dagegen seien unter anderem durch die Abwicklung der Schiffs- sowie der Immobilienfinanzierung operative Verluste in Höhe von 476 Millionen Euro angefallen, hieß es. Nach Steuern fiel zwischen Juli und September ein Gewinn von 78 Millionen Euro nach 275 Millionen im Vorquartal. Schwer vergleichen lässt sich das dritte Quartal 2012 mit dem Vorjahreszeitraum, als vor allem wegen hoher Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen ein Verlust von 687 Millionen Euro verbucht worden war. Blessing kündigte an, dass die Commerzbank dieses Jahr genug Geld verdienen werde, um die Zinsen auf die Hilfen aus dem staatlichen Rettungsfonds Soffin zu zahlen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Solarfirmen kämpfen weiter gegen die Branchenkrise
Niestetal/Sulzemoos (dapd). Deutschlands Solarfirmen stemmen sich weiter gegen die tiefe Krise der Branche. Dabei musste SMA Solar im dritten Quartal 2012 einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen, wie die Firma am Donnerstag im hessischen Niestetal mitteilte. Doch blieb der weltweit größte Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen in den schwarzen Zahlen und bekräftigte seine kürzlich gesenkten Prognosen. Phoenix Solar aus dem bayerischen Sulzemoos konnte die Verluste zumindest eindämmen, auch wenn der Umsatz deutlich absackte. Bei SMA Solar fiel für die Zeit von Juli bis September der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Jahresvergleich um rund 57 Prozent auf 32,3 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 21,5 Millionen Euro, nachdem es ein Jahr zuvor noch fast 53 Millionen Euro waren. Der Quartalsumsatz schrumpfte um 24 Prozent auf 362,7 Millionen Euro. SMA Solar hatte der Branchenkrise lange Zeit getrotzt. Wegen massiver Kürzungen bei der Solarförderung und steigenden Preisdrucks rechnet die Firma für 2013 aber inzwischen im besten Fall mit einem ausgeglichenen Ergebnis bei einem Umsatz zwischen 900 Millionen und 1,3 Milliarden Euro. 2012 soll der Umsatz noch 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro erreichen. Das operative Ergebnis wird bei 100 bis 150 Millionen Euro erwartet. SMA Solar hatte angekündigt, 450 von weltweit 5.500 Stellen zu streichen. SMA Solar könne sich dem Preisrückgang auf dem Markt für Wechselrichter nicht entziehen, sagte der Analyst Leonard Herbig vom Berliner Zentrum für Solarmarktforschung. „Die Zahl der Wettbewerber von SMA Solar wächst weiterhin“, erklärte er. Phoenix Solar macht weniger Verlust Der Umsatz von Phoenix Solar fiel im dritten Quartal auf Jahressicht um 64 Prozent auf 40,8 Millionen Euro. Den Nettoverlust verringerte der Großhändler von Solaranlagen nach dem Abbau von 60 Prozent der Arbeitsplätze dagegen von 13,3 Millionen auf 4 Millionen Euro. Die Firma hatte sich bis August von 170 der mehr als 300 Beschäftigten in Deutschland getrennt. Für 2012 hatte Phoenix Solar seine Umsatzerwartungen bereits im Oktober deutlich zurückgeschraubt. Statt 210 bis 240 Millionen Euro erwartet die Firma noch Erlöse von 150 bis 170 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Umsatz von Phoenix Solar bricht ein
Sulzemoos (dapd). Phoenix Solar hat im dritten Quartal einen weiteren massiven Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. Die Erlöse des Großhändlers von Photovoltaik-Anlagen gingen von Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 64 Prozent auf 40,8 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag im oberbayerischen Sulzemoos mitteilte. Phoenix Solar litt weiter unter einer schwachen Nachfrage nach Solaranlagen und dem heftigen Preiskampf. Den Nettoverlust verringerte das Unternehmen nach dem Abbau von 60 Prozent der Arbeitsplätze dagegen von 13,3 Millionen Euro auf 4,0 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten habe sich das Minus im Jahresvergleich von 40,1 Millionen auf 22,1 Millionen Euro reduziert, hieß es. Das Unternehmen hatte sich bis August von 170 der mehr als 300 Beschäftigten in Deutschland getrennt. Für das Gesamtjahr hatte Phoenix Solar seine Umsatzerwartungen bereits im Oktober deutlich zurückgeschraubt. Statt 210 bis 240 Millionen Euro erwartet das Solarunternehmen nur noch Erlöse zwischen 150 und 170 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Sparprogramme sollen Ergebnis bei HeidelbergCement verbessern
Heidelberg (dapd). Der Baustoffkonzern HeidelbergCement begegnet einer nachlassenden Nachfrage in Westeuropa mit Sparanstrengungen und hält an seinen Zielen für 2012 fest. Die Ergebnisqualität habe sich im dritten Quartal vor allem dank der verordneten Einsparungen weiter verbessert, sagte der Vorstandsvorsitzende Bernd Scheifele am Donnerstag in Heidelberg. „Unser Programm ‚FOX 2013‘ ist ein großer Erfolg und wir haben unser Einsparziel für 2012 bereits übertroffen“, sagte er. Mit weiteren Einsparungen und gezielten Preiserhöhungen sieht sich der DAX-Konzern gut für die kommenden Monate gerüstet. Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 8,9 Prozent auf 3,94 Milliarden Euro. Dazu trugen den Angaben nach auch steigende Preise und eine günstige Entwicklung der Wechselkurse bei. Das operative Ergebnis legte um 15,5 Prozent auf 649 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb dem Konzern ein Überschuss nach Anteilen Dritter in Höhe von 258,9 Millionen Euro, das waren 3,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das FOX-Programm habe bereits Einsparungen von 241 Millionen Euro generiert, angestrebt waren für 2012 rund 200 Millionen Euro. Weitere Einsparungen sollen die beiden Programme „Leo“ und „Perform“ beisteuern. Bei Ersterem will der Konzern bis 2014 Logistikkosten in Höhe von 150 Millionen Euro sparen. Durch das zweite Programm soll die Marge im Geschäftsbereich Zement verbessert werden. Mitarbeiterzahl in reifen Märkten abgebaut Durch die Sparprogramme hat HeidelbergCement fast 1.300 Stellen in Nordamerika, Großbritannien, Spanien und in einigen osteuropäischen Ländern abgebaut. Gleichzeitig kamen 600 neue Mitarbeiter in Wachstumsmärkten, wie Indien und Indonesien hinzu. Unter dem Strich beschäftigte der Konzern Ende September 53.729 Mitarbeiter. Operativ kämpft HeidelbergCement mit einer nachlassenden Nachfrage auf den west- und nordeuropäischen Märkten. Demgegenüber steht eine steigende Nachfrage in Nordamerika und Asien. „Der Zement- und Transportbetonabsatz profitierte im dritten Quartal 2012 von der fortgesetzten Erholung des Wohnungsbaus in Nordamerika“, hieß es. Von allen Konzerngebieten zeigte Nordamerika das stärkste Absatzwachstum, gefolgt von Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum. Konzernchef Scheifele warnte vor einer weiterhin schwierigen Lage vor allem in Europa. „Die Notwendigkeit der Länder, ihre Schulden abzubauen, dürfte das Absatzwachstum in den reifen Märkten auf absehbare Zeit dämpfen“, sagte er. „Wir werden unsere Anstrengungen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung unvermindert fortsetzen und wo nötig weitere Kapazitätsanpassungen vornehmen“, kündigte er an. Der Vorstand halte am Ziel fest, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)