München (dapd). Siemens-Vorstandschef Peter Löscher und seine Kollegen im Konzernvorstand haben große Aktienpakete des Unternehmens verkauft. Der Vorstandsvorsitzende trennte sich von mehr als 41.000 Stück im Wert von 3,26 Millionen Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Finanzvorstand Joe Kaeser verkaufte 8.464 Aktien mit einem Gesamtvolumen von 671.026 Euro. Bis auf eine Ausnahme erlösten alle Siemens-Vorstände sechsstellige Beträge. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Postbank baut Geschäft aus
Bonn (dapd-nrw). Die Deutsche Postbank hat trotz der schwierigen Marktlage ihren Gewinn dank sinkender Kosten und Wachstums im Kreditgeschäft deutlich gesteigert. In den ersten neun Monaten machte die Tochter der Deutschen Bank unter dem Strich einen Gewinn von 329 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Bonn mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es sechs Millionen Euro gewesen. Zuwächse bei den Geschäften mit Bau- und Ratenkrediten hätten zu dem Ergebnis beigetragen, erklärte die Postbank. Außerdem seien die Kosten um 6,5 Prozent gesenkt und die Integration in den Deutsche-Bank-Konzern vorangetrieben worden. Schwieriges Zinsumfeld Vor Steuern lag das Ergebnis nach Firmenangaben bei 393 Millionen Euro, nach 12 Millionen Euro vor einem Jahr. Vorstandschef Frank Strauß sprach von einem soliden Ergebnis in einem schwierigen Zinsumfeld. „Wir haben unser Kundengeschäft in wichtigen Bereichen bei sinkenden Kosten ausgebaut“, sagte er. Die Postbank ist die Bank mit den meisten Privatkunden in Deutschland. Das Neugeschäft bei Ratenkrediten sei im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro gestiegen. Auch in der privaten Baufinanzierung legte die Postbank zu. Einschließlich ausgezahlter Baudarlehen sei das Neugeschäft in den ersten drei Quartalen um ein Zehntel auf 6,6 Milliarden Euro gewachsen, teilte die Bank mit. Die Risiken baute die Bank nach eigenen Angaben weiter ab und trennte sich vollständig von ihren griechischen Staatsanleihen. Die Kernkapitalquote sei seit dem Jahresende 2011 um 0,5 Punkte auf 11,3 Prozent gestiegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Düstere Aussichten für deutsche Solarfirmen
Bonn/Prenzlau (dapd-nrw). Der Niedergang der deutschen Solarwirtschaft setzt sich unvermindert fort. Selbst der frühere Branchenprimus Solarworld gerät immer tiefer in den Abwärtssog. Im dritten Quartal 2012 häufte der Bonner Konzern unter dem Strich einen Verlust von 68,7 Millionen Euro auf, wie das im TecDAX notierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das ist gut sechsmal so viel wie ein Jahr zuvor. Beim operativen Ergebnis (Ebit) stand ein Minus von fast 46 Millionen Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 19,2 Millionen Euro vor einem Jahr. Der Umsatz brach wegen des Preisverfalls bei Solaranlagen um 41 Prozent auf 128,8 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr sieht Solarworld schwarz. Das Unternehmen erwartet einen deutlichen operativen Verlust und Umsätze weit unter Vorjahresniveau. 2011 hatte der Konzern bei einem Umsatz von 1,04 Milliarden Euro einen Ebit-Betriebsverlust von 233 Millionen Euro verbucht. Ähnlich dramatisch ist die Lage bei der Bosch-Tochter Aleo Solar. Im dritten Quartal 2012 erwirtschaftete der Solarmodulhersteller nach Steuern einen Verlust von 39,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen in Prenzlau mitteilte. Ein Jahr zuvor war noch ein Gewinn von gut drei Millionen Euro erwirtschaftet worden. Der Umsatz halbierte sich auf 56 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr hat Aleo Solar die Erwartungen bereits gesenkt. Das Management rechnet jetzt mit einem Umsatz von rund 280 Millionen Euro und einem verschlechterten Konzernergebnis. 2011 betrug der Umsatz knapp 462 Millionen Euro, der Verlust 32,2 Millionen Euro. Die deutsche Solarwirtschaft macht vor allem die Billigkonkurrenz aus China für ihre Misere verantwortlich, der schon zahlreiche Firmen zum Opfer gefallen sind. Unter der Federführung von Solarworld gehen europäischen Firmen derzeit bei der EU-Kommission juristisch gegen angebliches Preisdumping und unfaire Staatssubventionen in China vor. Doch auch bei einem möglichen Erfolg in Brüssel sei nicht zu erwarten, dass Solarworld Marktanteile von den Chinesen zurückgewinne, sagte Analyst Leonard Herbig vom Zentrum für Solarmarktforschung. Er sieht vor allem auch die heimische Produktion als Problem der Branche. „Die Fertigung am deutschen Standort ist, auch bei einem hohen Automatisierungsgrad, zu teuer,“ erklärte Herbig. Solarworld will noch mehr sparen Angesichts der düsteren Aussichten kündigte Solarworld-Chef Frank Asbeck für seinen Konzern ein Sparprogramm mit weiterem Stellenabbau an. Konkrete Zahlen nannte er nicht. „Wir werden alles dafür tun, dass Solarworld die schwierige Konsolidierungsphase übersteht“, schrieb er im Zwischenbericht. Ende September hatte Solarworld 2.920 Beschäftigte und damit bereits rund 430 weniger als ein Jahr zuvor. Bei Aleo Solar arbeiten die 700 Beschäftigten im Werk Prenzlau in der Uckermark seit Anfang Oktober bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. „Wir sind aber entschlossen, zum Jahresanfang die Produktion wieder aufzunehmen“, sagte Firmensprecher Hermann Iding der Nachrichtenagentur dapd. Am Dienstag hatte Bosch den Finanzspielraum der verlustreichen Solartochter unter anderem durch einen Schuldenerlass um 75 Millionen Euro erweitert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rüstungsexportbericht 2011: Mehr Genehmigungen, doch weniger Exporte
Berlin (dapd). Die Geschäfte der deutschen Rüstungsindustrie laufen holprig. Im vergangenen Jahr erhielten die Waffenfirmen mehr Exportgenehmigungen, realisierten zugleich aber deutlich weniger Umsätze als noch 2010. Das geht aus dem Rüstungsexportbericht für das Jahr 2011 hervor, den das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin bestätigte. Während Regierungssprecher Steffen Seibert von einer Zurückhaltung bei der Genehmigung von Rüstungsexporten sprach, kritisierten die Grünen den offensichtlichen Anstieg um 14 Prozent. Dem Bericht zufolge wurden Einzelausfuhrgenehmigungen für militärische Güter im Wert von 5,4 Milliarden Euro erteilt, 2010 waren es noch knapp 4,8 Milliarden Euro. Die wichtigsten Empfänger sind die Niederlande, USA und Vereinigte Arabische Emirate. Die Exporte in Entwicklungsländer können um 136,5 Millionen auf 501,8 Millionen Euro steigen, das sind 9,3 Prozent aller erteilten Ausfuhrgenehmigungen. Den Großteil der Ausfuhrgenehmigungen entfiel mit 3,1 Milliarden Euro auf EU-, NATO- und NATO-gleichgestellte Länder. Dabei handelt es sich neben Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und der NATO um Australien, Japan, Neuseeland und Schweiz. Bei allen anderen Ländern, den sogenannten Drittländern, wird der Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern „restriktiv gehandhabt“. Deutschland bei Waffenausfuhren weltweit auf Platz drei Zugleich haben deutsche Firmen 2011 deutlich weniger Kriegswaffen exportiert als noch ein Jahr zuvor. Die Ausfuhren lagen hier bei gut 1,28 Milliarden Euro gegenüber rund 2,12 Milliarden Euro im Jahr 2010. Insgesamt kommt Deutschland nach Angaben des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri aber im Zeitraum 2007 bis 2011 auf Rang drei der Liste der weltweit größten Waffenexporteure. Die drei größten Empfänger deutscher Kriegswaffen waren im vergangenen Jahr Brunei mit 304 Millionen Euro, Singapur mit 210,7 Millionen Euro und Irak mit 159,5 Millionen Euro. Auf diese drei Länder entfielen den Angaben zufolge 80 Prozent des Gesamtvolumens der kommerziellen Kriegswaffenexporte an Drittländer. Unter Kriegswaffen fallen Kampfflugzeuge, Schiffe oder Maschinengewehre und Munition. Der Begriff Rüstungsgüter ist weiter gefasst. Er steht für Produkte, die für militärische Zwecke hergestellt werden. Darunter fallen auch Lkw mit Tarnanstrich. Opposition warnt vor „normalen“ Rüstungsgeschäften Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin warf Union und FDP vor, sie hätten sich endgültig von einer restriktiven Rüstungsexportpolitik verabschiedet. „Munter exportiert die Bundesregierung weiter Kampfpanzer nach Saudi-Arabien und Katar und destabilisiert damit eine ohnehin instabile Region. Das ist kurzsichtig und unverantwortlich.“ SPD-Fraktionsvize Gernot Erler rügte, die Koalition betrachte den Rüstungsexport offensichtlich als ganz normales Instrument zur Gestaltung ihrer Außen- und Sicherheitspolitik. Die Linke beklagte ein „Geschäft mit dem Tod“. Seibert entgegnete, Genehmigungen zum Rüstungsexport würden nicht aus kommerziellen Gründen, sondern aus „sicherheitspolitischen“ und „stabilitätspolitischen“ Gründen vergeben. Stets die Frage betrachtet, „ob Krisen durch einen solchen Export verschärft werden oder ob man im Gegenteil zur Stabilisierung von Regionen beiträgt“. Eine Bewertung der Zahlen lehnte Seibert ab. „Wir sehen da keine positive oder negative Entwicklung.“ (Der Rüstungsexportbericht 2011 im Internet: http://url.dapd.de/XYd02O ) dapd (Politik/Wirtschaft)
Sky Deutschland erneut mit operativem Gewinn
Unterföhring (dapd). Dank einer weiteren Steigerung der Kundenzahl hat der Pay-TV-Sender Sky Deutschland das zweite Quartal in Folge operativ schwarze Zahlen geschrieben. Von Juli bis September erzielte das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 18,6 Millionen Euro, wie Sky Deutschland am Mittwoch in Unterföhring bei München mitteilte. Auch in den ersten neun Monaten des Jahres schaffte Sky operativ den Sprung über die Gewinnschwelle auf ein Plus von einer Million Euro. Von Januar bis September 2011 hatte Sky noch einen Verlust von 97 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz stieg nach Firmenangaben im dritten Quartal 2012 im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 331,3 Millionen Euro. In den ersten neun Monate steigerte Sky die Erlöse demnach um 18 Prozent auf 976 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Brian Sullivan sprach von „sehr guten“ Ergebnissen. Sky erhöhte die Zahl der Abonnenten von Juli bis September um 80.000 auf 3,21 Millionen. Neben der Gesamtzahl steigerte der Pay-TV-Sender auch den durchschnittlichen Monatserlös je Kunde von 30,94 Euro auf 32,22 Euro. Mehr als 40 Prozent der Kunden hätten HD-Angebote abonniert und zahlten damit höhere Gebühren. Auch die Nachfragen nach dem Internet-Angebot Sky+ und nach Zweitkarten sei weiter gestiegen, hieß es. Das vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Unternehmen bestätigte seinen Ausblick. Demnach soll das Ergebnis 2012 deutlich steigen, allerdings noch negativ ausfallen, wie Finanzvorstand Steven Tomsic sagte. Ab 2013 will Sky Deutschland dann über das gesamte Jahr operativ schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie von Sky Deutschland legte am Mittwochmorgen zu. Gegen 11.30 Uhr stand sie 5,5 Prozent im Plus bei 3,54 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Celesio sinkt durch Verkaufsprogramm tief in Verlustzone
Stuttgart (dapd). Die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft drückt den Pharmagroßhändler Celesio tief in die Verlustzone. Für die ersten neun Monate 2012 stand beim Ergebnis ein Minus von 190 Millionen Euro zu Buche, wie der MDAX-Konzern am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das lag vor allem an Wertberichtigungen von insgesamt rund 280 Millionen Euro auf die im Laufe des Jahres verkauften Töchter DocMorris, Movianto und Pharmexx. Den Umsatz konnte Celesio dagegen leicht um 1,1 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro steigern. Celesio hatte für die abgegebenen Unternehmen einst viel tiefer in die Tasche greifen müssen als die jetzigen Käufer. „Die ursprünglichen Preise haben sich im heutigen Marktumfeld und aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung der Gesellschaften nicht mehr erzielen lassen“, hieß es. Für die Versandhandelsapotheke DocMorris musste Celesio 2007 beispielsweise 220 Millionen Euro zahlen. Verkauft wurde sie im Oktober für gerade mal 25 Millionen Euro. Das Unternehmen teilte darüber hinaus mit, dass es die irische Pharmagroßhandelstochter Cahill May Roberts für knapp 50 Millionen Euro an das irische Unternehmen Uniphar verkauft. Die Wettbewerbsbehörden müssen hier noch zustimmen. Obwohl dieses Geschäft wie auch der DocMorris-Deal außerhalb des Berichtszeitraumes liegen, sind beide bereits in den Wertberichtigungen enthalten. Das Verkaufsprogramm hat der Konzern damit abgeschlossen. Zwtl.: Verkäufe dienen der Stabilisierung des Kerngeschäfts „Wesentliche Eckpunkte unserer strategischen Neuausrichtung haben wir vorzeitig umgesetzt“, sagte Vorstandschef Markus Pinger, der das in Schieflage geratene Unternehmen, das mehrheitlich zum Familienkonzern Haniel gehört, 2011 übernahm. „Trotz eines weiterhin herausfordernden Marktumfelds haben wir dadurch unser operatives Geschäft stabilisiert und sind profitabel gewachsen“, fügte er hinzu. Operativ sieht sich Celesio auf einem guten Weg. Das eingeleitete Sparprogramm, das ab 2013 jährliche Einsparungen von 50 Millionen Euro bringen soll, habe erste Erfolge erzielt. Der Bereich Patient and Consumer Solutions, der das Apothekengeschäft enthält, wuchs beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)um mehr als ein Drittel auf 206,5 Millionen Euro. Das Großhandelsgeschäft entwickelte sich mit einem Plus von sechs Prozent deutlich schwächer, aber ebenfalls positiv. Celesio bekräftigte das Ziel für das Gesamtjahr, ein bereinigtes Ebitda von mindestens 550 Millionen Euro zu erzielen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zeitung: Kuratorium kürzt Vorstandsgehälter der RAG-Stiftung
Düsseldorf (dapd). Der neue Vorstand der RAG-Stiftung soll deutlich weniger Gehalt bekommen als bisher. Darauf hat sich nach Informationen der Zeitung „Rheinische Post“ aus Kuratoriumskreisen das Kontrollgremium der Kohlestiftung auf seiner letzten Sitzung geeinigt.
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Bundesregierung erlaubt wieder mehr Rüstungsexporte
Berlin (dapd). Die Bundesregierung hat 2011 deutlich mehr Rüstungsexporte genehmigt als noch ein Jahr zuvor. Nach Angaben der „Rheinische Post“ lag der Gesamtwert der Ausfuhrgenehmigungen bei 5,41 Milliarden Euro, 2010 waren es noch 4,75 Milliarden Euro. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, kritisierte den Anstieg um fast 14 Prozent mit den Worten, die Bundesregierung ziehe offenbar Geschäfte den Menschenrechten vor. Der Rüstungsexportbericht 2011 wird offiziell am Mittwoch vom Bundeskabinett verabschiedet. Nach Angaben des Blattes geht daraus hervor, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung 660 Millionen Euro mehr Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter vergeben hat als noch 2010. Zugleich hat Deutschland 2011 den Angaben zufolge deutlich weniger Kriegswaffen exportiert als noch ein Jahr zuvor. Die Ausfuhren lagen hier bei 1,29 Milliarden Euro gegenüber 2,12 Milliarden Euro im Jahr 2010. Unter Kriegswaffen fallen Kampfflugzeuge oder Maschinengewehre. Der Begriff Rüstungsgüter ist weiter gefasst. Er steht für Produkte, die für militärische Zwecke hergestellt werden. Darunter fallen auch Lkw mit Tarnanstrich. Kritik an „Beihilfe zum Wettrüsten“ Scharfe Kritik kam von dem Grünen-Politiker Beck. „Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien oder Indonesien haben nichts mit Stabilität und Frieden zu tun, sondern nur mit Geldmacherei“, sagte er der Nachrichtenagentur dapd. Schwarz-Gelb genehmige Waffenlieferungen in Regionen, die einem Pulverfass glichen. „Die auf Aufrüstung zielende neue Außenpolitik von Schwarz-Gelb belegt: unverbindliche Richtlinien zum Rüstungsexport reichen nicht.“ Daher forderte Beck ein „restriktives Rüstungsexportgesetz und mehr öffentliche Kontrolle bei den Waffenexporten“. Die Linke kritisierte den Anstieg der Exportgenehmigungen als „fatalen Irrweg“. Die Bundesregierung habe offenbar „jegliche Hemmung und jedes Augenmaß“ bei Waffenexporten verloren und rüste Länder in Kriegs- und Krisengebieten immer weiter auf, beklagte der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Jan van Aken. Die Initiative „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“ forderte derweil ein grundsätzliches Exportverbot von Kriegswaffen und Rüstungsgütern. „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten – wer dagegen Panzer und Kriegsschiffe in Kriegs- und Krisengebiete wie den Nahen Osten liefert, tritt die Menschenrechte mit Füßen und heizt das Wettrüsten auf unverantwortliche Weise weiter an“, kritisierte Kampagnensprecherin Christine Hoffmann. dapd (Politik/Politik)
BASF produziert in USA künftig Batteriematerialien für Elektroautos
Ludwigshafen/Elyria (dapd). Der Chemiekonzern BASF macht einen weiteren Schritt bei der Produktion von Batteriematerialien für Elektro- und Hybridautos. Im US-amerikanischen Elyria wurde am Dienstag eine Anlage für Kathodenmaterialien in Betrieb genommen, wie der DAX-Konzern mitteilte. Diese werden von BASF-Kunden wiederum in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt. Die neue Anlage kostete rund 39,4 Millionen Euro. BASF hat es sich zum Ziel gesetzt, führender Anbieter von Materialien und Komponenten für Batterien zu werden. Den Gesamtmarkt schätzt der Konzern bis 2020 auf mehr als 20 Milliarden Euro, das Umsatzpotenzial für BASF liege dann bei mehr als 500 Millionen Euro. Chemische Innovationen würden entscheidend dazu beitragen, „dass Elektromobilität in den kommenden Jahren nachhaltiger und bezahlbarer sein und eine breite Akzeptanz finden wird“, sagte der Leiter des Unternehmensbereichs Catalysts, Frank Bozich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kriselnder Solarkonzern Conergy macht weiter Verluste
Hamburg (dapd). Der angeschlagene Solarkonzern Conergy steht auf seinem Sanierungsweg ungeachtet gesunkener Verluste weiter unter Druck. Durch einen anhaltenden Preisverfall bei Solarprodukten von rund 40 Prozent binnen eines Jahres sackte der Umsatz im dritten Quartal auf 108 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es noch 182,4 Millionen Euro. Den Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte der Hersteller von Solaranlagen um mehr als zwei Drittel auf 35,1 Millionen Euro. Dabei hatten aber im Vorjahresquartal einmalige Abschreibungen zum Minus von 104 Millionen Euro beigetragen. Belastet wurde das Ergebnis im dritten Quartal neben dem Preisdruck auch durch die vorzeitige Auflösung eines langfristigen, teuren Liefervertrags mit der US-Firma MEMC. Dafür zahlte Conergy gut 16 Millionen Euro. Dennoch sieht das Management die Vertragsauflösung als Befreiung von einer Altlast. Conergy sei „weiterhin auf einem guten Weg“, sagte Vorstandschef Philip Comberg. Für das Gesamtjahr 2012 erwartet Conergy weiter einen geringeren Umsatz sowie einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“. Im Vorjahr hatte Conergy einen Umsatz von 754 Millionen Euro erzielt und einen Ebitda-Verlust von gut 84 Millionen Euro gemacht. Conergy hatte im Sommer noch einen positiveren Ausblick gegeben, während zahlreiche Wettbewerber in der kriselnden Solarbranche in die Pleite gingen. Doch im Oktober räumte der Konzern ein, zum zweiten Mal binnen zwei Jahren in Finanznot zu sein. Grund dafür war die Aufzehrung des Eigenkapitals von knapp 160 Millionen Euro um mehr als die Hälfte. Zum 30. September lag das Eigenkapital bei nur noch 72 Millionen Euro. Gemäß Aktiengesetz lud Conergy die Aktionäre daher für den 18. Dezember zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Dabei will der Vorstand nach Firmenangaben erläutern, wie der Verlust entstand. Beschlüsse etwa zu Kapitalmaßnahmen sieht die Tagesordnung nicht vor. Experten halten diese aber für unvermeidbar. „Wir sehen nicht, dass Conergy nach dem Verlust der Hälfte des Grundkapitals einen Kapitalschnitt vermeiden kann“, sagte Analyst Leonard Herbig vom Berliner Zentrum für Solarmarktforschung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)