Bahr will Landapotheken entlasten

Bahr will Landapotheken entlasten Berlin (dapd). Apotheken auf dem Land sollen für Notdienste extra entschädigt werden. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) kündigte am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“ an, Landapotheken, die besonders häufig Notdienste machen müssten, sollten dafür als Anerkennung eine Pauschale erhalten. Vor seiner Rede auf dem Apothekertag in München bekräftigte der FDP-Politiker, die Bundesregierung wolle „die Apotheke vor Ort“ erhalten. Allerdings sei es nicht Aufgabe des Gesundheitsministers festzulegen, wie viele gebraucht würden. „Das regelt der Markt“, sagte er. Er reagierte damit auf Äußerungen des Fachverbandes, der vor einem Apothekensterben warnt und höhere Honorare fordert. Mit rund 21.000 Apotheken habe Deutschland eine sehr gute Versorgung. Forderungen nach mehr Geld hielt er entgegen, die Koalition habe zum 1. Januar 2013 eine Erhöhung der Vergütung für jede abgegebene Arzneimittelpackung um 25 Cent auf 8,35 Euro beschlossen. Berücksichtigt werden müsse dabei auch, dass die Zahl der abgegebenen Packungen gestiegen sei. dapd (Politik/Politik)

FDP bremst bei der Börsensteuer

FDP bremst bei der Börsensteuer Berlin (dapd). Die FDP tritt bei der Einführung der Finanztransaktionssteuer auf die Bremse. FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Wissing stellte am Mittwoch Bedingungen und drang darauf, Kleinsparer vor zu hoher Belastung zu schützen. Regierungssprecher Steffen Seibert versicherte, die Interessen „der Wirtschaft, der Kleinanleger, der Bürger“ sollten berücksichtigt werden. Die SPD warnte davor, zu stark auf die Interessen der Finanzbranche einzugehen. Elf EU-Länder, darunter Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, hatten am Dienstag erklärt, eine Abgabe auf Börsenumsätze einführen zu wollen. Damit sind die Voraussetzungen für die in den EU-Verträgen vorgesehen verstärkte Zusammenarbeit erfüllt, die eine Beteiligung von mindestens neun Staaten vorschreibt. Die Details sind noch unklar. Beispielsweise muss noch geklärt werden, welche Transaktionen wie stark belastet werden und wohin die Einnahmen fließen sollen. Wissing bekräftigt Skepsis Wissing forderte von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) „ein konkretes Modell“ für eine Finanztransaktionssteuer in Deutschland. Nötig seien Entlastungen für Kleinsparer etwa über einen höheren Sparerfreibetrag, sagte Wissing im Deutschlandfunk. Die FDP werde auf keinen Fall akzeptieren, dass die Steuer ohne eine solche Entlastung eingeführt wird und die Banken die zusätzlichen Belastungen einfach an ihre Kunden weitergeben könnten. Zudem verlange die FDP eine Regelung, die verhindert, dass bestimmte Finanzgeschäfte aus dem Geltungsbereich der Steuer in „nicht-regulierte Märkte“ ausgelagert werden. Er habe diese Steuer immer skeptisch gesehen, sagte Wissing. Regierungssprecher Seibert betonte in Berlin, bei der Einführung der Abgabe müsse darauf geachtet werden, „dass wir keinen Schaden anrichten in unseren Finanzsystemen, sondern Nutzen erzielen“. Damit sei man erst einmal beschäftigt. Die Frage, wie die Einnahmen aus der Steuer verwendet werden sollten, sei später an der Reihe. Die Verabredung der elf Staaten bezeichnete Seibert als „sehr gute Entwicklung“. „Wissing müsste es besser wissen“ SPD-Fraktionsvize Joachim Poß erklärte, die Bedenken der FDP seien nicht überraschend. „Die FDP lehnt eine stärkere Heranziehung des Finanzsektors zur Finanzierung der Krisenkosten nach wie vor ab“, beklagte er. „Insbesondere Herr Wissing, der es eigentlich besser wissen müsste, überzeichnet die Probleme einer Finanztransaktionssteuer“, sagte Poß und urteilte: „Die FDP spricht vom Schutz der Kleinsparer; sie meint aber den Schutz ihrer Freunde in der Finanzbranche.“ Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel bezeichnete den Beschluss der elf Staaten für die Steuer als „Erfolg für die unzähligen Menschen, die sich seit Jahren und Jahrzehnten nicht nur in den Parteien, sondern vor allem in Gewerkschaften und Initiativen unermüdlich für dieses Thema eingesetzt haben“. Bislang hätten die Regierungen in Europa „nur die kleinen Leute zur Kasse gebeten“. Jetzt müssten auch die Hauptverursacher der Krise, nämlich „die Zocker in den Banken und an den Börsen“, einen Teil der Kosten tragen. dapd (Politik/Politik)

Roth fordert nach Pussy Riot-Urteil eine klare Ansage an Russland

Roth fordert nach Pussy Riot-Urteil eine klare Ansage an Russland Moskau/Berlin (dapd). Nach dem Urteil im Berufungsprozess in Russland gegen Mitglieder der Punkband Pussy Riot fordert die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth von der Bundesregierung eine klare Ansage an die Putin-Administration in Moskau. Es seien „klare Worte“ der Bundesregierung gegenüber Präsident Wladimir Putin „und seinen Helfershelfern in Politik, Verwaltung und Justiz nötig“, sagte Roth am Mittwoch in Berlin. Roth forderte zudem eine „wirkungsvolle Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Kräfte in Russland“. Auch eine Aufnahme aller Bandmitglieder und ihres Umfeldes in Deutschland solle die Bundesregierung ermöglichen. Das Verfahren gegen die drei Mitglieder der Frauenband bezeichnete Roth als „Schauprozess“, „der an Absurdität und Anti-Rechtsstaatlichkeit kaum zu überbieten ist“. Knapp zwei Monate nach dem Hafturteil gegen die drei Mitglieder der regierungskritischen Punkband Pussy Riot hatte ein Berufungsgericht in Moskau am Mittwoch eine der Sängerinnen auf freien Fuß gesetzt. Die Haftstrafen gegen die anderen beiden Frauen wurden jedoch bestätigt. Der Fall hat international Empörung ausgelöst. dapd (Politik/Politik)

Außenminister fordern Abschaffung der Todesstrafe

Außenminister fordern Abschaffung der Todesstrafe Berlin/Frankfurt am Main (dapd). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) setzt sich mit seinen Amtskollegen aus fünf europäischen Ländern für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein. Eine entsprechende Erklärung der Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz veröffentlichte am Mittwoch die „Frankfurter Rundschau“. „Solange die Todesstrafe existiert, werden wir weiterhin dagegen kämpfen“, heißt es in dem Text. „Die Vorstellung, im Namen der Gerechtigkeit zu töten, widerspricht den Grundwerten, für die unsere Länder einstehen“, schreiben die sechs Außenminister anlässlich des „Welttages zur Abschaffung der Todesstrafe“. Noch im Jahr 2012 solle der UN-Generalversammlung eine Resolution gegen die Todesstrafe vorgelegt werden. Nach Angaben von Amnesty International halten weltweit derzeit noch 58 Staaten an der Todesstrafe fest. In 20 Ländern sind laut der Menschenrechtsorganisation vergangenes Jahr Todesstrafen tatsächlich vollstreckt worden. dapd (Politik/Politik)

Entscheidung zu Fusion von EADS und BAE erwartet

Entscheidung zu Fusion von EADS und BAE erwartet München (dapd). Spannung bis zum Schluss: Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS will am (heutigen) Mittwoch bis 18.00 Uhr (MESZ) eine Mitteilung abgeben, ob bei britischen Behörden eine Verlängerung der Frist für die Fusionsverhandlungen mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems beantragt wird. Das sagte ein EADS-Sprecher der Nachrichtenagentur dapd. Der Sprecher dementierte Medienberichte, dass noch vor Öffnung des Londoner Aktienmarkts ein Statement geplant sei. Ohne eine Fristverlängerung wäre die Fusion geplatzt. BAE-Chef Ian King und EADS-Chef Tom Enders hatten sich am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Durch das Zusammengehen würde der weltweit größte Luftfahrt- und Rüstungskonzern entstehen. Stolperstein waren zuletzt britische Bedenken gegen die geplanten Staatsbeteiligungen von Deutschland und Frankreich an dem neuen Konzern, die London für zu hoch hält. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

FDP pocht auf Bedingungen für Finanztransaktionssteuer

Berlin (dapd). Die FDP fordert von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) „ein konkretes Modell“ für eine Finanztransaktionssteuer in Deutschland. Im Deutschlandfunk bekräftigte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Volker Wissing am Mittwoch die Bedingungen seiner Partei für diese Steuer, für deren Einführung es jetzt eine Mehrheit in der Eurogruppe gibt.

FDP pocht auf Bedingungen für Finanztransaktionssteuer weiterlesen

Westerwelle bekräftigt kritischen Dialog mit Russland

Westerwelle bekräftigt kritischen Dialog mit Russland München/Berlin (dapd). Außenminister Guido Westerwelle (FDP) will im deutsch-russischen Verhältnis auch künftig nicht auf Kritik verzichten. Die deutsche Russland-Politik sei von Partnerschaft und Offenheit geprägt, „in der auch kritische Dinge angesprochen werden können und müssen“, sagte eine Außenamtssprecherin am Dienstag in Berlin. Das sei und bleibe Kurs des Ministers. Damit reagierte die Sprecherin auf einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, wonach Westerwelle die geplante Kritik des Bundestags an einer autoritären Herrschaft von Russlands Präsident Wladimir Putin entschärft haben soll. „Über Entschließungsanträge entscheidet der Bundestag allein“, stellte die Sprecherin klar. Mit Entschließungsanträgen fordert das Parlament die Bundesregierung zu einem bestimmten Verhalten auf. Trotz Änderungen weiterhin deutliche Kritik Das Blatt hatte berichtet, dass im Auswärtigen Amt ein in der CDU/CSU-Fraktion erarbeiteter Entwurf für den Entschließungsantrag entschärft worden sei. So sei unter anderem eine Passage gestrichen worden, wonach der Bundestag eine „erhebliche Gefahr“ sehe, „dass Russland durch rechtsstaatliche Defizite, fehlende Investitionen und mangelnde Innovation statt Modernisierung eine Zeit der Stagnation, statt Fortschritt und Entwicklung Rückschritte auf dem Weg zu einem offenen und modernen Staat drohen“. Auch seien mehrere kritische Hinweise auf den Umgang der russischen Führung mit der Opposition gestrichen worden. Über den Entschließungsantrag soll voraussichtlich in der Woche vor den Mitte November in Moskau stattfindenden deutsch-russischen Regierungskonsultationen abgestimmt werden. Konsultationen mit dem Auswärtigen Amt sind bei außenpolitischen Anträgen indes ein normaler Vorgang. Laut Zeitung soll das Ausmaß der Änderungen aber diesmal für einigen Verdruss in der Unionsfraktion gesorgt haben. Dennoch enthalte der Entwurf weiterhin eine Reihe von Kritikpunkten und Forderungen an die Adresse Moskaus. dapd (Politik/Politik)

Beck wirft Koalition Heuchelei bei Transparenzregelung vor

Beck wirft Koalition Heuchelei bei Transparenzregelung vor Berlin (dapd). Im Streit um die Offenlegung von Nebeneinkünften werfen die Grünen den Regierungsparteien „Heuchelei“ vor. Volker Beck, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen, sagte der Zeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe), die Koalition rufe in Einzelfällen nach vollständiger Offenlegung aller Nebeneinkünfte, verhindere aber seit langem in den parlamentarischen Gremien eine Gesetzesänderung für mehr Transparenz. „Wir wollen keine Lex Steinbrück, sondern eine Regelung, die für alle gleichermaßen gilt“, sagte Beck. Die Grünen haben für die kommende Woche eine aktuelle Stunde zu dem Thema im Bundestag beantragt. Kommenden Donnerstag beschäftigt sich zudem ein Gremium des Ältestenrates mit Vorschlägen für eine Reform der Meldepflichten für Nebenverdienste. dapd (Politik/Politik)

SPD-Linke fordert von Steinbrück Sozialwahlkampf

SPD-Linke fordert von Steinbrück Sozialwahlkampf Frankfurt/Main (dapd). Die SPD-Linke fordert Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf, die Sozialpolitik zum Schwerpunkt des Bundestagswahlkampfs zu machen. Nur mit einem Angebot für die unteren und mittleren Gesellschaftsschichten könne die Wahl 2013 gewonnen werden, heißt es in einem Positionspapier der SPD-Linken-Chefin Hilde Mattheis und des Vorsitzenden des Arbeitnehmerkreises, Klaus Barthel, aus dem die „Frankfurter Rundschau“ (Dienstagausgabe) zitiert. Glaubwürdig sei dies allerdings nur, wenn sich die SPD-Mandatsträger „zu ihren politischen Fehlern bekennen“. Das ist eine indirekte Aufforderung an den Kanzlerkandidaten, sich doch noch von der Agenda 2010 zu distanzieren. Verlangt wird auch eine Überprüfung der Hartz-Gesetze. Das Rentenniveau müsse über 50 Prozent liegen, statt wie geplant auf 43 Prozent zu sinken. Die SPD-Parteilinke plädiert unter anderem für eine Vermögens- und Erbschaftssteuer und einen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Auch Leiharbeiter sollten vom ersten Arbeitstag an genauso bezahlt werden wie die Stammbelegschaft. dapd (Politik/Politik)

Deutsche halten das Rentensystem für reformbedürftig

Deutsche halten das Rentensystem für reformbedürftig Berlin (dapd). Fast jeder Deutsche hält eine weitere Reform des Rentensystems für notwendig. Nach einer am Montag in Berlin veröffentlichten Studie der Gothaer Versicherungen sind 90 Prozent der Bundesbürger der Ansicht, dass das System der gesetzlichen Altersvorsorge weiter geändert werden muss. 41 Prozent halten zudem den Generationenvertrag für ungerecht, weil Jüngere zu stark belastet würden. Relativ stark ausgeprägt ist der Studie zufolge die Sorge um die finanzielle Sicherheit im Alter. Mit 49 Prozent hat knapp die Hälfte der Deutschen Angst davor, dass die Rente im Alter nicht zum Leben ausreicht. Zudem befürchten 65 Prozent der Befragten, dass sich die Eurokrise negativ auf ihre Rente auswirken wird. Nur knapp jeder Zweite ist aber der Meinung, ausreichend für das Alter vorgesorgt zu haben. 43 Prozent denken der Studie zufolge, sie müssten mehr tun. Mit 77 Prozent stelle fehlendes Geld das größte Hindernis für mehr private Altersvorsorge dar, gefolgt von Zweifeln an der Sicherheit der Anlageprodukte mit 39 Prozent. Knapp jeder Vierte (23 Prozent) derjenigen, die keine zusätzliche Altersvorsorge betreiben, gibt das Geld lieber für andere Dinge aus, die ihm heute wichtiger sind. 73 Prozent der Befragten sind allerdings klar, dass sie im Alter mit weniger Geld auskommen müssen. Mehrheit für Versicherungspflicht bei Beamten Eine Anhebung des gesetzlichen Rentenalters stellt für die Mehrheit der Befragten dabei keine sinnvolle Option zur Stabilisierung des Rentensystems dar. Nur zehn Prozent befürworten einen solchen Schritt. Mit sechs Prozent halten der Studie zufolge aber noch weniger Menschen ein Absenken der Rente für eine gute Möglichkeit. Für 22 Prozent stellt eine Anhebung der Rentenversicherungsbeiträge eine angebrachte Option dar. Die Mehrheit hält aber eine teilweise Finanzierung der Renten über Steuermittel (58 Prozent) und eine verpflichtende Einbeziehung von Beamten und Selbstständigen in die Rentenversicherung (83 Prozent) für sinnvoll. Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden der Gothaer Versicherungen, Werner Görg, kann eine erfolgreiche Reform nur gelingen, „wenn auf mittlere Sicht ein Transfer zu einem zumindest zu einem großen Teil kapitalgedeckten System erfolgt“. Staatliche Förderung sei dabei ein wichtiger Anreiz, sagte Görg. Ein wichtiges Instrument könne die Förderung der betrieblichen Altersvorsorge sein. Diese werde in Deutschland noch zu wenig genutzt. „Der Zwang zu privater Vorsorge würde aber eine falsche Sicherheit der Systeme signalisieren“, sagte er weiter. Für die Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im August und September 1.518 Menschen im Alter zwischen 20 und 70 Jahren befragt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)