Winterkorn verordnet VW Blitzreaktion bei Qualitätsproblemen

Winterkorn verordnet VW Blitzreaktion bei Qualitätsproblemen Wolfsburg/Berlin (dapd). Europas größter Autohersteller Volkswagen will bei Qualitätsproblemen schneller reagieren, um Desaster wie bei den fehlerhaften Dieselmotoren von Daimler zu vermeiden. „Wenn etwas passiert, müssen wir das schnell feststellen“, forderte der Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn bei der Vorstellung des neuen VW Golf von seiner Mannschaft. Die Reaktion des Konzerns bei einem Fehler müsse „innerhalb von Tagen“ erfolgen, sagte er. Damit spricht Winterkorn ein Problem der ganzen Autobranche an: Insbesondere bei neuen Modellen werden oft über Wochen und Monate fehlerhafte Teile eingebaut. Wenn dann die Probleme bei den Kunden auftauchen, sind oft schon Tausende Autos gebaut. Zuletzt hatte es den Premiumhersteller Mercedes erwischt. Ein neuer Dieselmotor lief nicht richtig, nach Presseberichten betrug der Schaden mehr als eine halbe Milliarde Euro. Bei dem besonders sparsamen Vier-Zylinder-Dieselmotor, der in nahezu allen Baureihen eingesetzt wurde, waren Injektoren ausgefallen. Das führte zu mindestens 300.000 Werkstattbesuchen. Allerdings ist auch VW nicht frei von Qualitätsärger: Zurzeit klagen viele Käufer des neuen Beetle über Probleme mit dem elektrischen Fensterheber. Viele Kunden erinnern sich auch noch an bei Tausenden Autos gestörten Luftmassenmessern oder an vereiste Kurbelgehäuse. VW wird gerade anfällig für Qualitätsthemen: Der Konzern führt mit dem modularen Querbaukasten (MQB) eine Bautechnik ein, mit der in vielen Modellen gleichartige Teile montiert werden. Damit droht die Gefahr, dass ein Fehler viel häufiger auftaucht. Zu spüren bekommen hat diesen Effekt der japanische Weltmarktführer Toyota: 2010 musste der Konzern Millionen Autos in die Werkstätten rufen, weil es Ärger mit Fußmatten und Pedalen gab. Inzwischen ruft Toyota selbst bei den seltensten Defekten im großen Stil Autos zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zulassungsstopp für mehrere Arztgruppen verhängt

Zulassungsstopp für mehrere Arztgruppen verhängt Berlin (dapd). Für eine bessere Verteilung von Medizinern in Deutschland ist am Donnerstag ein Zulassungsstopp für mehrere Arztgruppen verhängt worden. Die befristete Zulassungssperre gilt ab sofort unter anderem für Jugendpsychiater, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten, Neurochirurgen, Humangenetiker, Laborärzte und Pathologen, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken (G-BA) in Berlin entschied. Die Sperren sind Teil einer Ärztereform, mit der verhindert werden soll, dass in bestimmten Artzgruppen und Regionen ein Überangebot an Medizinern besteht, während es in anderen Bereichen eine Unterversorgung gibt. Die Reform soll in Gänze erst Anfang kommendes Jahr in Kraft treten. dapd (Politik/Politik)

mmobilienunternehmer Jagdfeld angeklagt

mmobilienunternehmer Jagdfeld angeklagt Aachen/Berlin (dapd). Wegen schwerer Untreue in fünf Fällen droht dem Immobilienunternehmer und Geschäftsführer des Adlon-Fonds, Anno August Jagdfeld, ein Prozess am Landgericht Aachen. Wie eine Sprecherin des Gerichts am Donnerstag sagte, hat die Staatsanwaltschaft Köln Anklage gegen Jagdfeld und fünf weitere Personen erhoben. Den Angaben zufolge sollen sie einen Schaden von rund 22 Millionen Euro verursacht haben. Der 65-jährige Jagdfeld wies die Vorwürfe in einer Mitteilung zurück. Wann der Prozess beginnt, ist derzeit noch unklar. Über die Eröffnung der Hauptverhandlung werde noch entschieden, betonte die Sprecherin. Dem Adlon-Fonds gehört das gleichnamige Hotel am Brandenburger Tor in Berlin. Nach Angaben der Gerichtssprecherin soll Jagdfeld im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung beim Adlon-Fonds gegenüber einem beauftragten Unternehmen auf Garantieleistungen verzichtet haben, als ein geplantes Kapitalziel nicht erreicht wurde. Dadurch entstand den Fonds-Anlegern ein Schaden von 14 Millionen Euro. Zudem soll der Immobilienunternehmer zwischen 2008 und 2010 in vier Fällen auf Mietzahlungen und Schadenersatzforderungen verzichtet haben. Dadurch soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft ein weiterer Schaden von acht Millionen Euro entstanden sein. Jagdfeld erklärte in einer Mitteilung der in Düren ansässigen Fundus-Gruppe: „Die Vorwürfe sind vollkommen unzutreffend, was das weitere Verfahren zeigen wird. Daher sehe ich dem gelassen entgegen.“ Den Angaben zufolge haben zwei „offenkundig unzufriedene Anleger“ Anzeige gegen den Immobilienunternehmer erstattet. Im vergangenen Jahr hatte ein Teil der Fonds-Anleger erfolglos versucht, Jagdfeld als Geschäftsführer des Adlon-Fonds abzuwählen. Zugleich monierte der Unternehmer, dass er von der Staatsanwaltschaft vor der Anklageerhebung nicht persönlich gehört worden sei. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Mehr Bestellungen bei der deutschen Industrie

Mehr Bestellungen bei der deutschen Industrie Berlin (dapd). Die deutsche Industrie hat im Juli etwas mehr Aufträge als im Vormonat erhalten. Die Auftragseingänge seien preis- und saisonbereinigt um ein halbes Prozent gestiegen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Im Juni hatte die Industrie noch 1,6 Prozent weniger Aufträge als im Vormonat erhalten. Das Auftragsvolumen wurde im Juli vor allem durch zusätzliche Bestellungen aus dem Inland erhöht. Ihr Umfang wuchs gegenüber dem Vormonat um ein Prozent. Das Volumen der Auslandsaufträge änderte sich dagegen mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum. Je ein halbes Prozent mehr Bestellungen gingen bei den Herstellern von Investitions- und kurzlebigen Produktionsgütern ein. Bei den Konsumgüterproduzenten sank das Volumen aber um 1,2 Prozent. Im Zweimonatsvergleich von Juni und Juli mit April und Mai erhielt die Industrie 1,0 Prozent weniger Aufträge. Gegenüber dem Juni und Juli des Vorjahres blieb Volumen der Aufträge um 6,1 Prozent zurück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Experte will Finanzwissen im Schulunterricht verankern

Experte will Finanzwissen im Schulunterricht verankern Oldenburg (dapd-nrd). Der Direktor des Instituts für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg, Hans Kaminski, will das Fach Wirtschaft im deutschen Schulsystem verankern. Studien zeigten, dass Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene lediglich über ein lückenhaftes Finanzwissen verfügen, sagte Kaminski im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Das könne nicht nur für die Betroffenen negative Konsequenzen haben, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Als Beispiele nannte er die zusätzliche Belastung der Sozialversicherungssysteme, wenn etwa aufgrund unzureichender Altersvorsorge zunehmend Altersarmut entsteht oder durch finanzielle Fehlentscheidungen in privaten Haushalten die Stabilität des gesamten Finanzsystems bedroht wird. Kaminski forderte ein eigenständiges Fach unter dem Namen Wirtschaft, in dem auch Finanzwissen und Finanzkompetenz unterrichtet wird. „Es nützt nichts, wenn das Thema in anderen Fächern mal ein bisschen gestreift wird“, betonte er. Ein Konzept zur Umsetzung hat Kaminski bereits vorgelegt. „Finanzielle Bildung hat nichts mit Spezialistentum zu tun, sondern ist ein integraler Teil der Allgemeinbildung“, sagte er. Es reiche nicht aus, allein die Verbraucherperspektive in den Blick zu nehmen. Vielmehr müssten generelle wirtschaftliche Zusammenhänge auch aus der Unternehmensperspektive sowie die ordnungspolitische Funktion des Staates vermittelt werden. „Nur durch eine mehrperspektivische Sicht ist eine kontroverse Auseinandersetzung mit Themen wie private Altersvorsorge oder Kreditberatungen überhaupt möglich“, unterstrich Kaminski. Zunächst sollten Mindeststandards für die finanzielle Bildung für ganz Deutschland definiert werden. Ein weiterer Schritt sei die Verankerung des Faches in den Lehrplänen der Bundesländer. Wenn dann zusätzlich eine „fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildung“ der Lehrkräfte gewährleistet sei, stünde der Umsetzung des Konzepts nichts mehr im Wege. dapd (Politik/Politik)

Merkel: Bundesfreiwilligendienst ist ein Erfolgsmodell

Merkel: Bundesfreiwilligendienst ist ein Erfolgsmodell Berlin (dapd). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält den Bundesfreiwilligendienst für ein wahres Erfolgsmodell. „Wir sind ein Stück weit reicher geworden, menschlicher in unserer Gesellschaft“, sagte die Regierungschefin am Dienstag in Berlin. Im Kanzleramt feierte sie mit 100 Freiwilligen den Start des Dienstes in das zweite Jahr. Bereits im ersten Jahr übernahmen 35.000 „Bufdis“ die Arbeit des Zivildienstes, der mit Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 abgeschafft wurde. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sagte: „Über 80.000 Freiwillige insgesamt in Deutschland sind ein historischer Rekord.“ Denn knapp 50.000 Jugendliche absolvieren derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Schröder kündigte an, dass die Freiwilligen einheitliche Dienstausweise bekommen sollen. „Wichtig ist, dass die Leistungen der Freiwilligen von unserer Gesellschaft noch stärker anerkannt werden“, sagte die Ministerin. Mit den einheitlichen Ausweisen erhielten Institutionen und Unternehmen die Möglichkeit, beispielsweise mit Ermäßigungen von Fahrpreisen oder Kinokarten den Einsatz der Freiwilligen anzuerkennen. „Aber die schönste Anerkennung ist sicher das Gefühl, gebraucht zu werden“, sagte Schröder. Jeder fünfte „Bufdi“ ist älter als 50 Jahre Im Bundesfreiwilligendienst haben Personen jeden Alters die Möglichkeit, sich in gemeinwohlorientierten Einrichtungen zu engagieren. Einsatzbereiche sind soziale Tätigkeiten, Umweltschutz, Kultur, Sport oder Integration. Ein Beginn des Dienstes ist jederzeit möglich, aber die meisten starten im Sommer. In der Regel dauert der Dienst zwölf Monate. Man kann aber auch auf 6 Monate verkürzen oder auf 18 Monate verlängern. Maximal möglich sind 24 Monate Dienstdauer. Menschen, die älter als 27 Jahre sind, können auch in Teilzeit (mehr als 20 Stunden pro Woche) arbeiten. Die Einführung des neuen Bundesfreiwilligendienstes hat alle Erwartungen weit übertroffen. „Die Nachfrage ist noch größer als das Angebot“, sagte Schröder. Die über 27-Jährigen stellten einen Anteil von etwa einem Drittel der „Bufdis“. Gut 20 Prozent seien älter als 50 Jahre. dapd (Politik/Politik)

Ex-Chefermittler glaubt weiter an eine Ermordung Uwe Barschels

Ex-Chefermittler glaubt weiter an eine Ermordung Uwe Barschels Lübeck (dapd-nrd). Der langjährige Chefermittler der Lübecker Staatsanwaltschaft, Heinrich Wille, geht auch 25 Jahre nach dem Tod des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel (CDU) von einem Mord aus. „Ich bin davon überzeugt, dass Uwe Barschel durch die Hand von Mördern zu Tode gekommen ist“, sagte er in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd in Lübeck. Einen Suizid halte er „nur noch für eine theoretische Möglichkeit, die man nicht im naturwissenschaftlichen Sinne ausschließen kann“. Die kürzlich entdeckten neuen DNA-Spuren auf der Kleidung des Politikers böten zwar tendenziell neue Erkenntnisse. „Sie führen aber auf keinen Tatverdächtigen hin“, sagte Wille. Aus diesem Grund seien die Ermittlungen der Behörde bereits 1998 eingestellt worden. Eine förmliche Aufnahme neuer Ermittlungen sei nicht geboten. Er würde aber Professor Hans Brandenberger zur Präzisierung seiner Überlegungen schriftlich auffordern. Brandenberger zufolge habe ein ein weiteres Medikament, das mit Alkohol als K.O.-Tropfen wirke, eine wesentliche Rolle bei dem Tötungsgeschehen gespielt. Maßgeblich sein die Bewertung von Indizien des Tatortes, die zum Teil auch schon 1987 möglich gewesen sei, sagte Wille. „Der senkrecht von oben nach unten abgerissene zweite Hemdknopf Barschels ist ein Ausdruck diskreter Gewalt, der mit Suizid nicht in Einklang zu bringen ist. Auch das Spurenbild von verschmutztem Badvorleger und Handtuch ist mit Suizid nicht in Übereinstimmung zu bringen.“ Zudem sei das geleerte Whiskyfläschchen aus der Minibar des Hotelzimmers zur Spurenbeseitigung mit Wasser ausgespült worden. Gegen einen Selbstmord Barschels spreche, dass dieser keine suizidale Persönlichkeit gewesen sei, sagte Wille. Barschel habe konkrete Alternativen zur Politik nicht nur in der freien Wirtschaft gehabt. Zudem habe dessen Umfeld gegen Suizid gesprochen. „Er war gut verankert in seiner Familie, hatte persönliche Freunde, was vielen unbekannt war, und ein vertrauensvolles Verhältnis zu mehreren Ärzten.“ „Sofern nicht ein Beteiligter an dem Mord ein Geständnis ablegt, werden die näheren Umstände des Geschehens wohl immer im Dunkel bleiben“, sagte Wille. dapd (Politik/Politik)

FDP-Spitze pfeift Leutheusser-Schnarrenberger zurück

FDP-Spitze pfeift Leutheusser-Schnarrenberger zurück Berlin (dapd). Schwere Schlappe für die Justizministerin: Die Mehrheit des FDP-Präsidiums verwarf am Montag die Pläne von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), den Ankauf von Steuerdaten-CDs unter Strafe zu stellen. „Wir haben darüber diskutiert. Und die Mehrheit des Präsidiums sieht den Vorstoß skeptisch“, sagte Generalsekretär Patrick Döring (FDP) im Anschluss an die Präsidiumssitzung in Berlin. Die Haltung der FDP sei, dass das Steuerabkommen mit der Schweiz ratifiziert werden müsse. Leutheusser-Schnarrenberger hatte sich zuvor für ein Verbot des Ankaufs von Steuerdaten-CDs starkgemacht. Bemerkenswerterweise tat sie dies zunächst unter Verweis auf eine gesetzgeberische Initiative aus den Ländern. Ein von allen 16 Landesjustizministern gefasster Beschluss sieht jedoch ein solches Verbot gerade nicht vor. Das rot-grün regierte NRW hatte zuletzt mehrere CDs mit Daten von Steuerhinterziehern gekauft, die ihr Geld in der Schweiz versteckt haben. Die SPD setzt sich für den weiteren Erwerb solcher Datenträger ein und hält diesen auch für rechtmäßig. Den Vorstoß der Bundesjustizministerin weisen die Sozialdemokraten entschieden zurück. Fraktionsvize Joachim Poß warf Leutheusser-Schnarrenberger am Wochenende sogar vor, eine „Schutzzone für Steuerkriminelle“ errichten zu wollen. Vehementer Widerstand gegen Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger hatte an der Sitzung des FDP-Präsidiums nicht selbst teilgenommen – sie war auf dem politischen Gillamoos-Volksfest in Abensberg. Döring berichtete, man habe sich in dem höchsten Gremium der Partei ein „Stimmungsbild“ über ein mögliches Verbot des Ankaufs von Datenträgern eingeholt, welches sehr klar ausgefallen sei. Dem Vernehmen nach stieß der Vorstoß der Ministerin bei den Mitgliedern des FDP-Präsidiums auf vehementen Widerstand. Döring sagte weiter, seine Partei wolle „zu allererst“, dass das Steuerabkommen, welches Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit seiner Schweizer Kollegin verhandelt hat, in Kraft gesetzt werde – „das ist das, worauf wir uns politisch konzentrieren“. Eine Ratifizierung des Vertragswerks wollen SPD und Grüne im Bundesrat blockieren. Die FDP wolle jedoch „die anderen Akteure überzeugen, dass es klug und richtig ist, eine rechtsstaatlich saubere Lösung dadurch zu finden, dass wir ein Steuerabkommen ratifizieren“, kündigte Döring an und versicherte: „Die Debatte über die Frage, ob wir gesetzgeberisch tätig werden müssen, Datenhandel zu unterbinden, erübrigt sich in dem Moment, wo wir ein Steuerabkommen haben.“ Döring attackierte in der Streitfrage schließlich auch die SPD: „Der schrille Ton, den die Debatte zum Teil angenommen hat, ist aus unserer Sicht unerträglich.“ Dabei verwies er auf eine Äußerung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), die die Schweiz als Schurkenstaat bezeichnet habe. dapd (Politik/Politik)

Europäische Krise setzt Autohändler unter Druck

Europäische Krise setzt Autohändler unter Druck München (dapd). Die anhaltende europäische Staatsschuldenkrise bringt laut einer Studie Autohändler zunehmend in Bedrängnis. Durch den weiter rückläufigen Pkw-Absatz als Folge sinkenden Verbrauchervertrauens sei bereits mehr als ein Fünftel der europäischen Autohändler finanziell unter Druck, geht aus einer am Montag in München vorgelegten Analyse der Beratungsfirma Roland Berger hervor. Dadurch sei auch der Autoabsatz in Gefahr. Zwar werde sich der Markt mittelfristig erholen. Doch vor allem durch ein Einbrechen der Märkte im Süden des Kontinents werde der europäische Pkw-Absatz in diesem Jahr um rund sechs Prozent schrumpfen, schätzten die Roland-Berger-Experten. Die derzeit sinkenden Pkw-Absatzzahlen und der anhaltende Druck an den Finanzmärkten bereiteten vielen Händlern große Probleme im Tagesgeschäft, erklärten die Autoren der Studie. Die Automobilhersteller müssten daher umgehend reagieren, um die Profitabilität der Händler und somit auch die Funktionsfähigkeit ihres Vertriebsnetzwerkes nachhaltig sicherzustellen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Muslime halten stärkeres Engagement gegen Antisemitismus für unnötig

Muslime halten stärkeres Engagement gegen Antisemitismus für unnötig Berlin (dapd). Der Koordinierungsrat der Muslime hält den Aufruf des Zentralrats der Juden für unnötig, sich stärker als bisher gegen Antisemitismus zu wenden. Das machte der Vorsitzende des Koordinierungsrates, Ali Kizilkaya, im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“ (Montagausgabe) deutlich. Grund des Aufrufs war der Angriff offenbar arabisch-stämmiger Jugendlicher auf den Rabbiner Daniel Alter, der in der vorigen Woche im Beisein seiner Tochter in Berlin-Friedenau geschlagen und verhöhnt worden war. Kizilkaya betonte: „So ein Angriff ist ein Angriff auf uns alle. Dagegen muss die Gesellschaft etwas tun.“ Der Appell des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, vom Freitag sei aber nicht nötig gewesen. „Muslime brauchen da keine Lehrstunde.“ Es werde bereits etwas getan. dapd (Politik/Politik)