Seehofer trauert in Tel Aviv um Opfer des Olympia-Attentats von 1972

Seehofer trauert in Tel Aviv um Opfer des Olympia-Attentats von 1972 Tel Aviv (dapd). Bayerns Regierungschef Horst Seehofer (CSU) hat in Tel Aviv an der dortigen Gedenkfeier für die Opfer des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft 1972 in München teilgenommen. In seiner Rede sagte der gegenwärtige Bundesratspräsident am Mittwochabend: „Wir trauern mit Ihnen.“ Er setze sich zudem für eine vollständige Aufklärung des „fatalen Fehlschlags“ bei dem Versuch der Rettung der Geiseln ein. Die dafür nötigen Akten müssten freigegeben werden. Seehofer fügte hinzu: „Ich glaube, es gibt kein vernünftiges Argument, dagegen zu sein.“ Seehofer versicherte zugleich, Deutschland setze sich mit Nachdruck dafür ein, dass die Menschen in Israel in Sicherheit und in Frieden leben können. Am 5. September 1972 waren in München palästinensische Terroristen in das Quartier der Israelis im olympischen Dorf eingedrungen. Sie töteten zunächst zwei Mitglieder der israelischen Sportmannschaft. Später starben weitere neun Geiseln und ein deutscher Polizist bei einem Befreiungsversuch auf dem Flugfeld des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck. dapd (Politik/Politik)

Fliegen in neuer Dimension

Fliegen in neuer Dimension Schönefeld (dapd). Er ist ein Zwitter aus Hubschrauber und Kleinflugzeug: der X3 von Eurocopter. Nach einem Senkrechtstart kann er von zwei Propellern angetrieben mehr als 400 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. „Der X3 wird ein völlig neues Segment in der Luftfahrt schaffen“, ist Eurocopter-Präsident Lutz Bertling überzeugt. In spätestens sechs bis sieben Jahren will er damit auf dem Markt sein. Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Schönefeld präsentiert Eurocopter seinen sogenannten Entwicklungsträger, der gerade eine mehrwöchige Tour durch die USA hinter sich hat. „Das Interesse ist groß“, berichtet Bertling. Vor allem Rettungsdienste seien an dieser Kombination aus Helikopter und Flugzeug interessiert, könnte dieses Hybrid doch einen Teil der bisherigen Flotte und Kosten einsparen. Doch auch in Europa dürfte der Bedarf an solchen Fluggeräten groß sein. Viele Flughäfen seien schon an der Kapazitätsgrenze angekommen und müssten neue Start- und Landebahnen bauen, sagt Bertling. Schließlich gebe es kaum einen Unterschied, ob ein großer Airbus abhebt oder ein Kleinflugzeug. „Der Slot ist weg“, also das Zeitfenster zur Belegung der Startbahn. Genau hier könnte der X3 ansetzen. „Es sind nicht nur Versionen mit acht Passagieren vorstellbar, sondern auch mit 25 oder sogar 50 Passagieren“, sagt Bertling. Verbindungen wie München-Stuttgart oder zu kleineren Flughäfen könnten so effektiv auch von bestehenden Airports abgewickelt werden, ohne die Infrastruktur groß zu ändern. Auch das Argument, mit einem Helikopter lasse sich nicht leise fliegen, lässt Bertling nicht gelten. Das „Vibrationsmuster“ sei beim X3 unvergleichlich zu anderen Hubschraubern. Hier werde bereits beim ersten Modell eine Geräuschkulisse erreicht, wie sie in Kleinflugzeugen üblich ist. Die Kurzstrecke in der Luftfahrt, die unter Problemen leidet, könnte also revolutioniert werden. Was für Airlines ein Übel ist, ist für die Hubschrauberhersteller ein Segen: der hohe Ölpreis. „Unter 80 Dollar pro Barrel werden die Vorkommen weiter ausgebeutet, über 80 Dollar werden neue erkundet“, sagt Bertling. Und dafür werden zunehmend Hubschrauber eingesetzt. So spürt Eurocopter den anhaltend hohen Ölpreis von derzeit fast 100 Dollar pro Barrel (159 Liter) schon jetzt in höheren Bestellzahlen. Schließlich wurde in den vergangenen Jahren relativ wenig Kapital in die Entdeckung neuer Öl- und Gasvorkommen investiert. Auch hier könnte der X3 ein neues Segment bedienen. Denn neben den Erkundungen ließe sich der „Flugschrauber“ auch als Transportmittel für die Crews der Plattformen nutzen, die immer weiter vom Festland entfernt gebaut werden. „Wir erreichen mit dem X3 Reisegeschwindigkeiten von kleinen Flugzeugen“, sagt der Eurocopter-Chef. Da könne ein Hubschrauberhersteller in einen neuen Markt eindringen. Bertling hält solche Visionen für wichtig, schließlich schrumpft der Militärmarkt wie für den Kampfhubschrauber Tiger und den mittleren Transporthubschrauber NH90 beständig. Zudem macht Eurocopter sein Geschäft vor allem außerhalb Europas. Allein in den USA hält die Firma einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Hier geht es in den kommenden Jahren nicht nur um Ersatzbeschaffung. „Der Tourismus boomt, und auch die Rettungsorganisationen wollen neues Gerät“, sagt Bertling. Und auch die zivilen Helfer könnten vom X3 profitieren, ist der Eruocopter-Chef nach der US-Tour überzeugt. Denn statt eines kleinen Hubschraubers für die schnelle Rettung und eines Kleinflugzeuges für den späteren Krankentransport inklusive Intensivmedizin würde künftig ein Modell ausreichen. Eine Steigerung der Geschwindigkeit um 50 Prozent bei einer Kostensteigerung um lediglich 20 Prozent spreche da für sich. Bertling ist überzeugt, „dass wir mit dem X3 den Markt für Helikopter grundlegend verändern werden“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Energieanbieter Entega will bei E-Schwalbe aussteigen

Energieanbieter Entega will bei E-Schwalbe aussteigen Suhl (dapd). Den Bemühungen um eine Rückkehr des ostdeutschen Kultrollers Schwalbe in modernisierter Form droht offenbar ein herber Dämpfer. Der Darmstädter Energieanbieter Entega will seine 48-Prozent-Beteiligung am Produzenten der Elektroversion des Rollers, Elektrofahrzeugwerke (Efw) Suhl GmbH, innerhalb der nächsten Wochen verkaufen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung „Freies Wort“. Laut Zeitung ist der erhebliche Investitionsbedarf in Höhe von 2,6 Millionen Euro der Grund. Nachdem die Markteinführung in der Vergangenheit immer wieder verschoben worden war, sollte der E-Roller Anfang 2013 erhältlich sein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Karmann-Insolvenzverwalter geht in Revision

Osnabrück (dapd). Der juristische Streit um die Rückerstattung von Steuermillionen an den insolventen Cabriohersteller Karmann geht weiter. Insolvenzverwalter Ottmar Hermann legte gegen ein Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg (OLG) Revision vor dem Bundesgerichtshof ein, wie ein Sprecher am Dienstag in Osnabrück sagte.

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MZ reichte unvollständigen Insolvenzantrag ein

MZ reichte unvollständigen Insolvenzantrag ein Chemnitz/ Hohndorf (dapd). Über die Eröffnung des Insolvenzverfahren beim Zweiradhersteller MZ kann vorerst nicht entschieden werden. Der am Montag beim Amtsgericht Chemnitz eingegangene Antrag des Unternehmens auf Eröffnung des Verfahrens sei formell ergänzungsbedürftig und könne deshalb nicht bearbeitet werden, sagte ein Sprecher des Amtsgerichtes auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dapd. Die Geschäftsführung sei deshalb zur Abgabe einer weiteren Stellungnahme aufgefordert worden. Sobald diese eingehe und keine weiteren Fragen offen seien, werde das Gericht umgehend entscheiden. Möglicherweise steht der Eröffnung des Verfahrens allerdings dann noch ein Insolvenz-Gutachten im Wege. Ein solches Gutachten, bei dem die noch vorhandenen Werte im Unternehmen erfasst werden, sei zumindest der Regelfall bei Kapitalgesellschaften wie MZ, sagte der Sprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Ärzte starten Protestaktionen

Ärzte starten Protestaktionen Berlin (dapd). Die rund 150.000 niedergelassenen Ärzte haben im Honorarstreit mit den Krankenkasse ihre angekündigte Protestwelle gestartet. Die ersten Aktionen seien am Montagmorgen angelaufen, sagte ein Sprecher des Spitzenverbands Fachärzte auf dapd-Anfrage in Berlin. Ziel sei zunächst die Kassenbürokratie zu blockieren. So würden etwa Anfragen verschleppt und die Zusammenarbeit mit den Kassen auf ein Minimum reduziert. Am Mittwoch soll dann nach einer Urabstimmung entschieden werden, ob auch Praxen geschlossen werden. In den seit Wochen andauernden Verhandlungen zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) lag zuletzt ein Schlichterspruch auf dem Tisch, wonach die Zuweisungen an die Ärzte um 270 Millionen Euro steigen sollen. Daraufhin legte die KBV alle weiteren Verhandlungen auf Eis. Die Ärzte hatten ein Plus von 3,5 Milliarden Euro verlangt. dapd (Politik/Politik)

Kauder sieht Unabhängigkeit der EZB ein wenig beschädigt

Kauder sieht Unabhängigkeit der EZB ein wenig beschädigt Berlin (dapd). Der geplante Kauf von Anleihen der Euro-Krisenstaaten kratzt nach Ansicht des Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder an der Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) von der Politik. Der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe) sagte Kauder: „Weil der EZB-Einsatz an politisch beschlossenen Programmen hängt, ist ihre Unabhängigkeit ein wenig in Frage gestellt.“ Der Bundestag müsse entscheiden, ob ein Land ein Hilfsprogramm erhalte oder nicht. „Und ohne ein Programm wird die EZB nicht kaufen.“ Kauder sicherte dem Gegner des Beschlusses im EZB-Rat, Bundesbankchef Jens Weidmann, zu, die Bundesregierung werde ihm weiter „den Rücken stärken“. Er habe viel erreicht. „Die Geldschleusen werden eben nicht einfach geöffnet.“ dapd (Politik/Politik)

Tillich will Schuldenländer bei Finanzausgleich bestrafen

Tillich will Schuldenländer bei Finanzausgleich bestrafen Berlin (dapd). Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) will bei der Neuordnung des Länderfinanzausgleichs ein Hauptaugenmerk auf die Ausgabenpolitik richten. „Der Finanzausgleich nivelliert die Einkommensunterschiede der Länder, aber er regelt nicht die Ausgabenpolitik“, sagte er der Zeitung „Die Welt“ laut Vorabbericht. Tillich forderte, wenn etwa ein Land das dritte Kindergartenjahr kostenfrei stelle, solle es dafür keine neuen Schulden aufnehmen dürfen. „Ist das aber der Fall, sollte es dafür keinen Finanzausgleich geben“, sagte er. Tillich kritisierte die Neigung, dass der Staat mehr und mehr Leistungen trage, die der Bürger auch selbst bezahlen könne. So fließe ein Großteil des Geldes aus dem Bildungspaket für Kinder von Hartz-IV-Empfängern nicht in die Bildung, sondern ins Schulessen. „Das mag richtig sein, aber das hat mit der ursprünglichen Intention des Bildungspaktes nichts zu tun“, sagte er. dapd (Politik/Politik)

Westerwelle fordert Prozess gegen Assad vor internationalem Gericht

Westerwelle fordert Prozess gegen Assad vor internationalem Gericht Paphos/Zypern (dapd). Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) droht dem syrischen Präsidenten Baschar Assad mit einem Prozess vor dem Internationalen Strafgerichtshof. „Es wäre nur gerecht, wenn Baschar Assad sich eines Tages auch vor der internationalen Gerichtsbarkeit verantworten müsste“, sagte Westerwelle beim Treffen mit seinen EU-Amtskollegen am Freitag im zyprischen Paphos. „Aber wenn durch eine Exillösung das Blutvergießen jetzt schnell beendet werden kann, ein friedlicher Neuanfang in Syrien möglich wird, dann wäre das auch ein gangbarer und akzeptabler Weg.“ Damit spielte er auf ein Angebot der Arabischen Liga an, die Assad kürzlich einen „sicheren Hafen“ für den Fall angeboten hatte, dass er zurücktritt. Zugleich versicherte Westerwelle, dass sich die EU weiterhin um eine gemeinsame Resolution des UN-Sicherheitsrates bemühen werde. Die Verhinderung eines solchen Entschlusses durch die Vetomächte China und Russland nannte Westerwelle kritikwürdig. dapd (Politik/Politik)

CDU-Haushaltsexperte für deutsches Vetorecht in der EZB

CDU-Haushaltsexperte für deutsches Vetorecht in der EZB Köln (dapd). Der CDU-Haushaltsexperte und Kritiker des Eurokurses der Bundesregierung, Klaus-Peter Willsch, setzt sich für ein deutsches Vetorecht in der Europäischen Zentralbank (EZB) ein. Willsch sagte am Freitag im Deutschlandfunk: „Wir brauchen als größter Gläubiger im Spiel ein Vetorecht.“ Der CDU-Politiker forderte angesichts der beschlossenen unbegrenzten Ankäufe von Staatsanleihen durch die EZB eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Es müsse rechtlich überprüft werden, „ob die EZB ihr Mandat nicht überschreitet“. Es könne nicht sein, dass Deutschland immer für das „haftet, was alles schief gehen kann“. Er fügte hinzu: „Wir können uns das nicht bieten lassen.“ Willsch gilt als einer der schärfsten Kritiker innerhalb der Unions-Bundestagsfraktion am Eurokurs der Bundesregierung. Unter anderem votierte er im Parlament gegen die Einrichtung des Rettungsschirms ESM. Der CDU-Politiker rief Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, ihre Eurokrisenpolitik zu ändern. Die Entscheidung zum Anleihenaufkauf unter Verweis auf die Unabhängigkeit der Zentralbank zu akzeptieren, sei „wohlfeil“. Die Unabhängigkeit der EZB könne es nur geben, wenn sich diese „an ihr Mandat hält“. dapd (Politik/Politik)