Osnabrück (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat die rassistische Internet-Hetze gegen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil als „widerwärtig“ verurteilt und die Solidarität der echten Fans mit allen deutschen Spielern gefordert. „Der Fall Özil zeigt nur die Spitze des Eisbergs.“ Die Verwahrlosung der Umgangsformen im Internet sei „erschreckend“, sagte der CSU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Scharf kritisierte Friedrich kroatische Fans, die bei der EM erneut mit rassistischen Gesängen, Affengebrüll und Bananenattacken gegen farbige Spieler auffielen. „Diese Typen muss man isolieren und ihre hirnlosen Aktionen entlarven“, sagte er. „Rassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben.“ Als beschämend bezeichnete der Minister auch „Sieg, Sieg“-Rufe deutscher Zuschauer ausgerechnet in der im Zweiten Weltkrieg von Deutschen besetzten Ukraine. Auch dass einige wenige die verbotene Reichskriegsflagge gezeigt hätten, mache ihn wütend. dapd (Politik/Politik)
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Deutsche Schifffahrt steht vor schmerzhaftem Umbruch
Hamburg (dapd). Der deutschen Schifffahrt droht ein tödlicher Sturm: „Etliche Reedereien werden die kommenden zwölf Monate nicht überstehen“, erklärte die überwältigende Mehrheit der deutschen Schifffahrtsunternehmen in einer Umfrage. Die Reeder leiden unter schwachen Geschäften, aber noch viel mehr unter ihrer wackeligen Finanzierung. 71 Prozent der Unternehmen müssen bis Mitte 2013 „Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität“ ergreifen, wie die Umfrage unter 101 deutschen Reedereien im Auftrag der Wirtschaftsberatungsgesellschaft PwC ergab. „Man muss davon ausgehen, dass die deutschen Reeder an Bedeutung verlieren werden“, sagte der Autor der Studie, der PwC-Schiffahrtsexperte Claus Brandt, am Dienstag in Hamburg. Seit dreieinhalb Jahren steckt die zersplitterte deutsche Schifffahrtsbranche in der Krise. Die rund 280 Reedereien sind oft nur Mini-Betriebe: Die Hälfte davon hat nur ein oder zwei Schiffe, wie Brandt sagte. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Giganten wie Hapag-Lloyd oder Hamburg Süd mit mehr als je 100 Schiffen. Nach der PwC-Untersuchung kommen die Riesen deutlich besser durch die Krise: „Die Kleinen geraten unter Druck“, sagte Brandt. Von den befragten Unternehmen mit weniger als 100 Millionen Euro Jahresumsatz rechnen nur 48 Prozent mit Erlöszuwächsen, rund jedes fünfte fürchtet Einbußen. Demgegenüber sehen sich gut zwei von drei der großen Reedereien auf Wachstumskurs, mit einem Rückgang rechnet keine. Die weltweite Schifffahrt steckt seit 2009 aus drei Gründen in der Krise: Erst brach der Welthandel nach der Lehman-Krise ein. Dann entbrannte 2011 ein Preiskampf in der wichtigsten Reedereisparte, der Containerschifffahrt. Giganten wie MSC oder Maersk kämpfen um Marktanteile und die ganze Branche fuhr in die roten Zahlen. Und darüber hinaus belasten viele neue Riesen-Schiffe den Markt, die zurzeit von den Werften abgeliefert werden: „Zwar wächst das weltweite Transportvolumen trotz der Wirtschaftskrise kontinuierlich. Jedoch ist das Angebot an Schiffsraum durch zahlreiche in den Vorjahren bestellte Schiffe deutlich stärker gewachsen. Dies führt zu geringen Auslastungen und sinkenden Frachtraten“, sagte der Fachmann. Ursache der Krise in Deutschland ist auch das ungewöhnliche Finanzierungssystem der deutschen Schifffahrt: das KG-Modell. Fondsgesellschaften gewinnen vermögende Investoren wie Zahnärzte oder Manager als Anteilseigner für Kommanditgesellschaften, die in Schiffe investieren. Über die Lebensdauer von mehr als 10 Jahren fließen im Idealfall Erträge, die Investoren haben enorme Steuervorteile und am Schluss fallen Gewinne aus dem Wiederverkauf des Schiffs an. Doch in den letzten Jahren fuhren viele der 2.000 deutschen „KG-Schiffe“ Verluste ein. Investoren mussten sogar Geld nachschießen, um den Schiffsbetrieb zu finanzieren. Brandt schätzt, dass 400 der 2.000 Schiffe Sanierungsfälle sind. Er geht davon aus, dass die Krise noch bis mindestens Ende 2013 anhält. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schifffahrtsbranche rechnet mit Übernahmewelle
Hamburg (dapd). Nach dreieinhalb Krisenjahren steht die zersplitterte deutsche Schifffahrtsbranche nach eigener Einschätzung vor einer Konsolidierungswelle. In einer Umfrage unter 101 deutschen Reedereien erklärten 84 Prozent, „etliche Reedereien werden die kommenden 12 Monate nicht überstehen“. 81 Prozent erwarten Fusionen, wie die am Dienstag in Hamburg von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft PwC vorgelegte Studie ergab. Vielen Schiffsbetreibern wird das Geld knapp: 71 Prozent der Reeder müssen „Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität“ ergreifen, 53 Prozent wollen Investitionen zurückstellen. „Man muss davon ausgehen, dass die deutschen Reeder an Bedeutung verlieren werden“, sagte der Autor der Studie, der PwC-Schifffahrtsexperte Claus Brandt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Al-Kaida macht Deutschland für Tod von Geisel mitverantwortlich
Lagos (dapd). Im Fall der in Nigeria getöteten deutschen Geisel hat das Terrornetzwerk Al-Kaida schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung erhoben. Diese habe „grünes Licht“ für die Kommandoaktion am 31. Mai in der Stadt Kano gegeben, hieß es nach Informationen der Gruppe SITE, die extremistische Aktivitäten beobachtet und die Nachricht aus einem Internetforum übersetzt hatte. Die nigerianischen Behörden hatten nach der Aktion mitgeteilt, sie hätten nicht gewusst, dass sich der Ingenieur des deutschen Baukonzerns Bilfinger Berger in dem gestürmten Gebäude aufgehalten habe. Seine Leiche, die Stichwunden aufgewiesen habe, hätten sie erst später entdeckt. dapd (Politik/Politik)
DFB: Friedrich bleibt EM-Vorrundenspielen in der Ukraine fern
Berlin (dapd). Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich verzichtet nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf einen Besuch der deutschen Vorrundenspiele bei der Europameisterschaft.
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Im Schatten der Energiewende wächst die Unsicherheit
Berlin (dapd). Beim Ausbau der Stromnetze muss die Bundesregierung nach Meinung der Mehrheit der deutschen Unternehmen aufs Tempo drücken. Das geht aus dem am Montag in Berlin erstmals vorgestellten Deutschen Energiewende-Index (DEX) der Deutschen Energieagentur (dena) hervor. Zudem ergab die Umfrage für den Index, dass sich viele Unternehmen angesichts ungeklärter Rahmenbedingungen der Energiewende Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland machen. Die deutsche Wirtschaft sorge sich „massiv um die künftige Versorgungssicherheit“, sagte Thomas Kästner, Executive Director bei der Unternehmensberatung Ernst & Young, die die Umfrage gemeinsam mit der dena durchführte. Demnach rechnen über 40 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit in den kommenden zwölf Monaten. Ebenfalls rund 40 Prozent der Befragten befürchteten als Konsequenz der Energiewende Nachteile für ihr Unternehmen. „Wir müssen den Ausbau der erneuerbaren Energien besser mit dem Ausbau der Stromnetze koordinieren“, forderte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. An die Bundesregierung appellierte er, eine „Akzeptanzoffensive“ ins Leben zu rufen. Andernfalls drohe die Unterstützung der Bevölkerung für den voraussichtlich mindestens 20 Milliarden Euro teuren Umbau des deutschen Stromnetzes schwinden. „Die Trassen kommen nicht über Nacht“ Sollte es beispielsweise dazu kommen, dass künftig neu errichtete Windkraftwerke abgeregelt werden müssen, weil das Netz nicht hinreichend ausgebaut sei, würden das viele Menschen im Land nicht verstehen. „Wir müssen aufpassen, dass die Unterstützung der Bevölkerung nicht auf der Strecke bleibt“, warnte Kohler. Zudem müssten „Marktbedingungen geschaffen werden, die den Bau neuer Gaskraftwerke und Speicher wirtschaftlich rentabel machen“. Der Ausbau der deutschen Stromnetze werde von vielen Unternehmen zwar auch als Chance begriffen, müsse aber intensiver als bisher vorangetrieben werden. „Die Trassen kommen nicht über Nacht“ mahnte Kohler. Bis 2020 sollen laut dem kürzlich vorgestellten Netzentwicklungsplan insgesamt 3.800 Kilometer neue Stromtrassen gebaut werden. Auf weiteren 4.000 Kilometer sollen bestehende Stromleitungen ausgebaut werden. Die Befragung soll künftig quartalsweise wiederholt werden. An der ersten Umfrage nahmen laut dena 235 Unternehmen, Städte und Verbände teil. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Authors: dapd News
Hospizstiftung kritisiert Pläne zum Verbot der Suizid-Beihilfe
Berlin (dapd). Der Deutschen Hospizstiftung gehen die Pläne des Bundesjustizministeriums zum strafrechtlichen Verbot der Selbstmordbeihilfe nicht weit genug. „Wer nur die gewerbsmäßige Beihilfe verbietet, schafft faktisch eine gesetzliche Legitimation für jene deutschen Vereine, die bei uns eine organisierte Suizidbeihilfe nach Schweizer Muster et Hospizstiftung kritisiert Pläne zum Verbot der Suizid-Beihilfe weiterlesen