Neu Delhi (dapd). Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat bessere Investitionsbedingungen für deutsche Firmen in Indien verlangt. „Deutsche Unternehmen müssen noch stärker die Chance haben, hier Fuß zu fassen“, sagte er am Donnerstag in Neu Delhi. Bei seinen Gesprächen mit der Regierung werde er auch Fragen des Patentklaus in Indien ansprechen, fügte er hinzu. Dies sei ein „Grundproblem“. Zugleich gründete Rösler in Delhi mit den deutschen Auslandshandelskammern aus Südostasien ein Bündnis, um deutschen Mittelständlern den Sprung in die zehn ASEAN-Staaten zu erleichtern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Trend zum Billigsarg hält an
Bonn (dapd). Die deutschen Sarghersteller leiden unter der billigeren Konkurrenz aus Osteuropa. Die Produktion stagniert 2012, nachdem die Zahl der hergestellten Särge in den vergangenen Jahren bereits stark zurückgegangen ist. Gründe seien die Konkurrenz aus dem Ausland und ein Trend zu Feuerbestattungen, teilte der Verband der Deutschen Zulieferindustrie für das Bestattungsgewerbe (VDZB) am Dienstag mit. „Während Särge ‚Made in Germany‘ kein Exportschlager sind, werden seit Beginn der 90er Jahre zunehmend Särge aus osteuropäischer Produktion auf dem deutschen Markt angeboten“, erklärte der Verband. Im ersten Halbjahr 2012 wurden 75.000 Särge in Deutschland hergestellt, etwa genauso viel wie im Vorjahr. Für das ganze Jahr erwartet der Verband bestenfalls eine Stagnation der Produktion. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Banken schließen Rekapitalisierungsumfrage erfolgreich ab
Frankfurt/Main (dapd). Die an der Rekapitalisierungsumfrage der Europäischen Bankenregulierungsbehörde (EBA) teilnehmenden deutschen Institute haben die Vorgaben erfüllt. Alle zwölf deutschen Banken erreichten zum Stichtag 30. Juni 2012 die Mindestquote von neun Prozent hartem Kernkapital nach Abzug eines Kapitalpuffers, wie die Deutsche Bundesbank und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht am Mittwoch mitteilten. Die Quote betrage im Durchschnitt 10,7 Prozent, wodurch alle Institute zusammen die Mindestkapitalanforderungen der EBA um 15,5 Milliarden Euro übertreffen. Bei der Mehrzahl der Institute habe die Quote über zehn Prozent gelegen. „Damit haben die deutschen Institute die strengen und deutlich über den derzeit gültigen gesetzlichen Mindestkapitalanforderungen liegenden Zielvorgaben der EBA sogar übererfüllt“, erklärte Sabine Lautenschläger, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank. Mit der Rekapitalisierung sollen die Banken vor dem Hintergrund der europäischen Staatsschuldenkrise gestärkt und widerstandsfähiger gegen mögliche weitere Schocks gemacht werden. (Die Ergebnisse der Umfrage im Internet: http://url.dapd.de/kLwArz ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Trierer Bischof in päpstliche Sozialbehörde aufgenommen
Trier (dapd-rps). Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden ernannt worden. Die Kurienbehörde „Justitia et Pax“ befasst sich mit sozialpolitischen Fragen und Fragen des Friedens und der Menschenrechte. Die Entscheidung aus Rom sei am Samstag verkündet worden, wie das Bistum Trier am Sonntag mitteilte. Bischof Ackermann sitzt seit 2008 auch der deutschen Kommission „Justitia et Pax“ vor, die von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken eingerichtet wurde. dapd (Politik/Politik)
BDI-Präsident Keitel verlangt klares Bekenntnis zur Bundesbank
Berlin (dapd). Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, hat in der Eurokrise Rückendeckung für die Bundesbank und deren Präsidenten Jens Weidmann gefordert. „Wir Deutschen haben substanziell gute Erfahrungen mit der Bundesbank gemacht. Es wäre fatal, in der Krise eine solche Institution auch nur annähernd zur Disposition zu stellen“, sagte Keitel der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe) laut Vorabbericht. Er gehe davon aus, dass sich die Bundesregierung „glasklar zur Bundesbank bekennt“. Keitel sagte, Weidmann spiele bei der Europäischen Zentralbank eine extrem wichtige Rolle. „Dank ihm gelten klare Bedingungen für den Ankauf von Staatsanleihen“, sagte er. Weidmann war zuletzt in die Kritik geraten, weil er sich von der Entscheidung der EZB zum unbegrenzten Ankauf weiterer Staatsanleihen europäischer Krisenstaaten öffentlich distanziert hatte. Bei der Abstimmung darüber im EZB-Rat stimmte der Chef der deutschen Notenbank als einziger dagegen. Dafür hatte ihn unter anderem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) scharf zurecht gewiesen. dapd (Politik/Politik)
Barroso kritisiert Sparkassen für Kampagne gegen die Einlagensicherung
Frankfurt/Main (dapd). EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat Deutschlands Sparkassen und Genossenschaftsbanken wegen ihrer Anzeigenkampagne gegen eine europäische Einlagensicherung gerüffelt. „Diese Ängste sind total übertrieben und haben mit unseren Vorstellungen nichts zu tun“, sagte Barroso der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Europäische Kommission habe nicht vor, mit dem Ersparten der Deutschen die Spareinlagen der Spanier abzusichern. „Das ist undenkbar“, erklärte Barroso. Barroso hatte am Mittwoch offiziell die Pläne für eine europäische Bankenunion vorgestellt, die unter anderem von der deutschen Bundesregierung kritisch gesehen werden. Dabei will die EU-Kommission in einem ersten Schritt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine zentrale Aufsicht für die mehr als 6.000 Banken der Eurozone schaffen. Der zweite Schritt ist dann die Gründung europäischer Fonds zur Einlagensicherung und Bankenabwicklung. Dagegen laufen die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken Sturm, weil sie befürchten, dass die Einlagen ihrer insgesamt 80 Millionen Kunden für Finanzhilfen an angeschlagene ausländische Banken genutzt werden könnten. Mit ganzseitigen Anzeigen in deutschen Tageszeitungen, formuliert als offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), hatten die Spitzenverbände der Institute am Donnerstag Front gegen die Brüsseler Pläne gemacht. Sie erinnerten dabei die deutsche Regierungschefin an ihr Versprechen von 2008, dass die Einlagen der heimischen Sparer sicher seien. Eine einheitliche Haftung für Einlagen in der EU bedeute „eine Verminderung des Schutzniveaus“ der deutschen Sparer und gefährde das Vertrauen der Kunden, schrieben die Verbände. Barroso sagte nun der Zeitung, er wolle „eine stärkere europäische Dimension bei der Spareinlagensicherung“. Doch zunächst müssten die EU-Mitgliedsstaaten die Vorschläge für die Bankenaufsicht verabschieden. „Danach sehen wir weiter“, erklärte Barroso. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutschland versiebenfacht Handel mit wichtigsten Schwellenländern
Wiesbaden (dapd). Die Bedeutung der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China für den deutschen Außenhandel ist in den vergangenen 15 Jahren drastisch gewachsen. Allein zwischen 1996 und 2011 versiebenfachte sich der Austausch mit diesen Staaten, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im selben Zeitraum wuchs der deutsche Außenhandel insgesamt um das Zweieinhalbfache. Am stärksten legte der Handel mit China zu, der nach Angaben der Statistiker im Schnitt um 17,8 Prozent pro Jahr wuchs. Zum Vergleich: Die Steigerungsrate des deutschen Handels insgesamt betrug 6,7 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Luftverkehrsbranche fordert Abschaffung der Ticketsteuer
Berlin (dapd). Die Luftverkehrsbranche hat ihre Forderung nach Abschaffung der Ticketsteuer erneuert. Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn bezeichnete die 2011 eingeführte Luftverkehrssteuer als „Negativrechnung für den Bund“, bei der Deutschland 9.000 Arbeitsplätze verlieren könne. Im Interview der Nachrichtenagentur dapd warnte er darüber hinaus davor, dass kleinere Flughäfen möglicherweise schließen müssten. Der Wettbewerb werde allemal zulasten von Air Berlin verzerrt. Der Branchenverband BDL verlangte die Abschaffung der Steuer. Fast 60 Prozent der Steuer müssten deutsche Airlines tragen, sagte Mehdorn, und der „Hauptwettbewerber in Deutschland“, die Lufthansa also, sei weniger betroffen, weil Umsteiger und Cargo von der Steuer ausgenommen sind. Nach seinen Angaben kostete die Steuer Air Berlin 2011 170 Millionen Euro. Im selben Jahr hätten fast 230 Millionen Euro höhere Treibstoffpreise verkraftet werden müssen. „Da wundern sich Leute, wenn Air Berlin im Jahr 2011 250 Millionen Euro Verlust gemacht hat“, fuhr der frühere Bahnchef fort. In diesem Jahr rechne er wieder mit 110 Millionen Euro Treibstoffmehrkosten und 170 Millionen für die Luftverkehrssteuer. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sage zwar immer, Air Berlin sei wichtig für den Wettbewerb, er handele aber nicht entsprechend. Folge sei, dass kleine Flughäfen wie Erfurt vielleicht keine Zukunft haben. Schäuble verliere bis zu 9.000 Arbeitsplätze. „Unterm Strich ist das eine Negativrechnung für den Bund. Abgesehen davon, dass es unfair ist, ist es einfach auch nicht schlau“, sagte Mehdorn. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wies am Dienstag darauf hin, dass auch ein Gutachten des Finanzministeriums die Wettbewerbsverzerrung zeige, da die Steuer „die deutschen Fluggesellschaften und die deutschen Flughäfen stärker und einseitig belastet“. Weil ausländische Airlines viel weniger Abflüge von deutschen Flughäfen hätten als die deutschen, könnten sie die Zusatzkosten leichter tragen. Die deutschen Gesellschaften stehen vor der Wahl, die Ticketsteuer an ihre Kunden weiterzureichen. „Dann verlieren sie Marktanteile.“ Trügen sie die Steuer selbst, „schlägt sich das sofort negativ in den Bilanzen nieder. Beide Wege führen also in die roten Zahlen“, argumentierte der BDL. Die Luftverkehrssteuer „exportiert Arbeitsplätze ins Ausland, verschlechtert die Betriebsergebnisse und entzieht den Unternehmen finanzielle Mittel für Investitionen in leisere und energieeffizientere Flugzeuge“. Aus Branchensicht könne der Bund nur einen Weg einschlagen, und das sei die Abschaffung der Steuer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Brok regt Kosten-Nutzen-Analyse der deutschen EU-Mitgliedschaft an
Bielefeld (dapd). Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Europa-Parlaments, Elmar Brok (CDU), schlägt eine verbesserte Information über die Vorzüge der Europäischen Union vor. „Dafür sollte die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag jährlich eine schriftliche Kosten-Nutzen-Analyse der deutschen EU-Mitgliedschaft für eine anschließende Debatte vorlegen“, sagte Brok der Zeitung „Neue Westfälische“ (Dienstagsausgabe). „Die Bürger sollten über den politischen, wirtschaftlichen und sonstigen Nutzen der deutschen Mitgliedschaft wesentlich besser als bisher informiert werden“, sagte der Europa-Politiker. So könne den Bürgern die Skepsis gegenüber der EU genommen werden. dapd (Politik/Politik)
Deutsche Anleger kehren in Eurokrise zur Aktie zurück
Frankfurt/Main (dapd). Die als risikoscheu eingeschätzten deutschen Anleger haben ausgerechnet in der anhaltenden Eurokrise wieder stärkeres Vertrauen in die Aktie. Im ersten Halbjahr 2012 gab es hierzulande im Durchschnitt rund 10,2 Millionen Anleger, die direkt oder indirekt über Fonds Geld in Aktien gesteckt hatten, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Das waren 15,7 Prozent der deutschen Bevölkerung und 1,5 Millionen Aktionäre oder 17 Prozent mehr als in der zweiten Jahreshälfte 2011. Die Zahl der deutschen Aktionäre lag damit fast wieder auf dem Stand von 2007, dem Jahr vor Beginn der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. „Die seit der Finanzmarktkrise verloren gegangenen deutschen Anleger in die Aktie sind wieder zurückgekehrt“, sagte DAI-Direktor Franz-Josef Leven. Der dritte Anstieg der Aktionärszahl in Folge sei jedoch überraschend und kein Grund zu Euphorie, erklärte Leven. Die Deutschen hätten nicht ihre Liebe zur Aktie entdeckt, sondern angesichts hoher Immobilienpreise und schmaler Renditen bei anderen Anlageformen die Aktie als Sachwert bevorzugt. „Diese Gründe können auch schnell wieder wegfallen“, sagte er. Von der Rekordzahl von fast 12,9 Millionen Aktionären im Jahr 2001, der Hochzeit des Neuen Markts mit aufstrebenden Technologie- und Internetfirmen, ist Deutschland allerdings noch weit entfernt. Auch im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher. Neben den traditionell kapitalmarktorientierten angelsächsischen Ländern haben dem Institut zufolge auch die Niederlande oder Dänemark höhere Aktionärsquoten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)