Ramsauer will Pannen beim Bau des Hauptstadtflughafens aufdecken

Ramsauer will Pannen beim Bau des Hauptstadtflughafens aufdecken Berlin (dapd-bln). Die massiven Pannen beim Bau des neuen Hauptstadtlfughafens in Schönefeld beschäftigen weiterhin die Politik. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) kündigte einen stärkeren Einsatz des Bundes bei der Aufklärung an. „Ich will geprüft wissen, wer für welche Schlamperei haften muss“, sagte Ramsauer dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Der Chef des Verkehrsausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), sieht unterdessen in Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) nicht den richtigen Mann für den Vorsitz im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft. Die Berliner CDU dringt auf eine Sonderkommission BER in der Senatskanzlei. Die Eröffnung des Großflughafens südlich von Berlin ist kürzlich zum vierten Mal seit dem Baubeginn im Jahr 2006 verschoben worden. Grund sind erhebliche Mängel bei Planung und Bau des Airports. Unter anderem funktioniert die Brandschutzanlage nicht. Infolge der Pannen hatten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Platzeck am Mittwoch ihre Rollen als Vorsitzender und Vizevorsitzender des Aufsichtsrats getauscht. Aufsichtsrat neu besetzen Hofreiter sagte im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd: „Ich zweifele daran, dass Platzeck es besser macht. Denn er hat alle Fehlentscheidungen als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates mitgetragen.“ Der Grünen-Politiker forderte den Großteil der Mitglieder des Kontrollgremiums zum Rücktritt auf. „Nach all dem, was sich dieser Aufsichtsrat geleistet hat, braucht es einen umfangreichen Austausch von Personal. „Neben der extremen Schlamperei von Baufirmen sei für die peinlichen Pannen vor allem der Aufsichtsrat verantwortlich. Ramsauer betonte mit Blick auf die schwierige Aufklärung der Pannen: „Hier darf es keine Vertuschung geben.“ Falls Haftungsansprüche festgestellt würden, werde niemand geschont. Schadensersatzansprüche müssten sowohl gegen Leistungs- und Lieferfirmen als auch gegen Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates geprüft werden. Die Gesellschafter hätten bislang weder die Geschäftsführer noch die Aufsichtsräte entlastet. Zugleich zeigte sich der CSU-Politiker überzeugt, dass sich der Flughafen langfristig gut entwickeln wird. „Das Geld der Steuerzahler ist nicht weg“, versicherte Ramsauer. „Der Großflughafen wird auch wieder Geld verdienen.“ Kapazität früher erweitern als geplant Ramsauer sprach sich dafür aus, die Verzögerung dazu zu nutzen, den Flughafen schneller zu erweitern als bisher geplant. „Der Flughafen sollte jetzt die alte Nordbahn von Berlin-Schönefeld komplett sanieren, um beim nächsten Eröffnungstermin gleich mit größerer Flugkapazität und zwei hochmodernen Rollbahnen durchstarten zu können“, sagte er. Platzeck hatte bereits am Freitag gesagt, dass eine vorgezogene Sanierung der zweiten Landebahn geprüft werde. Auch würden frühere Kapazitätserweiterungen in Erwägung gezogen. Dazu solle jedoch zunächst eine neue Verkehrsprognose erarbeitet werden. Auch die Berliner CDU plädiert für eine Anpassung der Kapazitäten. Der BER werde für 27 Millionen Passagiere pro Jahr gebaut, diese Zahl erreichten die Berliner Flughäfen schon jetzt annähernd, sagte Generalsekretär Kai Wegner. In ihrem Beschluss bekennt sich die CDU ausdrücklich zum BER und dessen Potenzial, ein „Motor für Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum“ zu werden. Die Fehlentscheidungen der Vergangenheit müssten schonungslos analysiert werden. Dazu solle nach dem Bund und Brandenburg auch Berlin eine Sonderkommission BER einrichten. Ferner dringt die CDU darauf, die Lasten für die Anwohner der bisherigen Flughäfen Tegel und Schönefeld gerechter zu verteilen. Während Tegel 300 Flugbewegungen am Tag bewältige, seinen es in Schönefeld nur 100. Etwa 50 Bewegungen könnten problemlos verlagert werden. dapd (Politik/Politik)

Brandenburger V-Mann soll eng mit NSU verstrickt gewesen sein

Brandenburger V-Mann soll eng mit NSU verstrickt gewesen sein Potsdam (dapd-lbg). Ein V-Mann des brandenburgischen Verfassungsschutzes soll tiefer in die Affäre um die rechtsextremistische Terrorzelle NSU verstrickt gewesen sein als bislang bekannt. Der V-Mann mit dem Decknamen „Piatto“ sei im unmittelbaren Unterstützerkreis der NSU in Chemnitz aktiv gewesen, als deren Mitglieder 1998 dort untertauchten, berichtete die Zeitung „Potsdamer Neueste Nachrichten“. Bislang habe Brandenburg im Gegensatz zu anderen Ländern wie Thüringen und Sachsen keine Verfehlungen der Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit der Mordserien der NSU festgestellt. Alle relevanten Informationen seien nicht versickert, sondern weitergeleitet worden, hieß es. Jetzt jedoch sehe der NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages weiteren Aufklärungsbedarf. Doppelrolle von „Piatto“? Der Zeitung zufolge besteht der Verdacht, dass der V-Mann des brandenburgischen Verfassungsschutzes in einem anderen groß angelegten Verfahren mehrerer Behörden auf das NSU-Umfeld in Sachsen angesetzt war. Zugleich könnte „Piatto“ eine Doppelrolle zwischen Geheimdienst und NSU-Unterstützerkreis gespielt haben. Der Sprecher des Innenministeriums, Ingo Decker, sagte auf dapd-Anfrage: „Zu quellenbezogenen Informationen äußern wir uns im Detail grundsätzlich nicht öffentlich.“ Alle Informationen gingen aber „in die allgemeinen Lagebeurteilungen des Verfassungsschutzes“ ein. In Bezug auf „Piatto“ bleibe es bei der bisherigen Einschätzung, wonach Brandenburg seinerzeit alle relevanten Informationen an die zuständigen Dienststellen anderer Bundesländer und des Bundes weitergeleitet hat, fügte Decker hinzu. „Dessen ungeachtet überprüfen wir selbstverständlich fortlaufend unseren Erkenntnisstand vor dem Hintergrund der laufenden Aufarbeitung des NSU-Komplexes.“ dapd (Politik/Politik)

Lage am Hamburger Flughafen beruhigt sich nach Streik

Lage am Hamburger Flughafen beruhigt sich nach Streik Hamburg (dapd). Ein Streik des Sicherheitspersonals hat am Freitag auf dem Hamburger Flughafen zu massiven Behinderungen geführt. Im Laufe des Samstag (19. Januar) sollte sich der Flugverkehr wieder normalisieren, wie eine Sprecherin des Flughafens nach dem Ende der Arbeitsniederlegung am Freitagabend der Nachrichtenagentur dapd sagte. Passagieren wird dennoch empfohlen, vor Abflug den Status der gebuchten Airline zu prüfen. Eine Bilanz des Streiks konnte am Abend noch nicht gezogen werden. Wegen des unangekündigten Ausstandes des Sicherheitspersonals kam es am Freitag zu massiven Behinderungen. Tausende Passagiere standen vor den Sicherheitskontrollen, die Wartezeit betrug bis zu vier Stunden. Pro Stunde konnten nur 50 bis 80 Passagiere abgefertigt werden, etwa 12.000 hätten es aber an diesem Tag sein sollen. Am Mittag forderten die Verantwortlichen die Reisenden deshalb auf, nicht mehr zum Flughafen zu kommen. Stattdessen sollten sie sich telefonisch bei ihrer Fluggesellschaft melden und gemeinsam mit dieser nach einer Lösung suchen. Der Grund: Die meisten Gesellschaften warteten den Angaben zufolge nicht auf ihre verspäteten Passagiere und flogen ohne sie ab. Mehr als jeder dritte der insgesamt 176 Abflüge am Freitag wurde sogar gestrichen. „Heute ist ein schwarzer Tag für die Luftfahrt in Hamburg und bedeutet einen deutlichen Imageverlust für unsere Branche in Deutschland“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Hamburg Airport, Michel Eggenschwiler, am Freitag. Der unangekündigte Streik sei in seiner Länge und seinem Umfang „völlig unangemessen und unverhältnismäßig“. Die Gewerkschaft ver.di hatte 260 der rund 600 Luftsicherheitsassistenten zu dem ganztägigen Streik aufgerufen. Mit dem Ausstand sollte die Forderung nach einem Stundenlohn von 14,50 Euro untermauert werden. Ver.di zufolge war der Bundesverband für Sicherheitswirtschaft bis zum Ende vergangener Woche aufgefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. „Das ist nicht geschehen“, begründete ver.di-Fachbereichsleiter Peter Bremme die Arbeitsniederlegung. Die Beschäftigten, die an den Passagierkontrollstellen des Hamburger Flughafens arbeiten, seien Angestellte eines privaten Sicherheitsdienstleisters, erklärte der Flughafen. Dieser übernehme im Auftrag der Bundespolizei die Kontrolle der Flugpassagiere. „Der Flughafen und die Fluggesellschaft spielen in diesem Tarifstreit keinerlei Rolle, Verhandlungspartner ist alleinig der private Dienstleister der Bundespolizei“, sagte Eggenschwiler. Seiner Auffassung nach kommt der Streik einer Schließung des Flughafens gleich. „Passagiere können nach Hamburg kommen, Hamburg aber mit dem Flugzeug nicht mehr verlassen“, sagte der Geschäftsführer. Das betreffe Passagiere, Flughäfen und Fluggesellschaften gleichermaßen. Allein dem Hamburg Airport entstehe ein Umsatzverlust im mittleren sechsstelligen Bereich. Unterdessen rief der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, den Bund auf, für die Sicherheitskontrollen zu sorgen. „Denn die Kontrolle der Sicherheit ist per Gesetz eine staatliche Aufgabe, die nur stellvertretend an private Firmen weitergegeben werden kann“, sagte Siegloch. Wenn diese ausfielen, müsse der Staat für Ersatz sorgen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Chaos am Hamburger Flughafen

Chaos am Hamburger Flughafen Hamburg (dapd). Am Hamburger Flughafen ist es am Freitag wegen eines Streiks des Sicherheitspersonals zu massiven Behinderungen gekommen. Tausende Passagiere stauten sich vor den Sicherheitskontrollen, die Wartezeit betrug bis zu vier Stunden, wie eine Sprecherin des Flughafens mitteilte. Pro Stunde könnten nur 50 bis 80 Passagiere abgefertigt werden – bei 19.000 erwarteten Fluggästen am Freitag. Am Mittag riefen die Verantwortlichen die Reisenden schließlich dazu auf, erst gar nicht zum Flughafen zu kommen. Stattdessen sollten sie sich telefonisch bei ihrer Fluggesellschaft melden und nach einer Lösung suchen. Der Grund: Die meisten Gesellschaften warteten den Angaben zufolge nicht auf ihre verspäteten Passagiere und flogen ohne sie ab. Einzelne der insgesamt 176 Abflüge am Freitag wurden sogar gestrichen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte am Freitag 260 der insgesamt rund 600 Luftsicherheitsassistenten zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Mit dem Ausstand soll den Angaben zufolge ein Stundenlohn von 14,50 Euro durchgesetzt werden. Ver.di zufolge war der Bundesverband für Sicherheitswirtschaft bis zum Ende letzter Woche aufgefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. „Das ist nicht geschehen“, begründete der zuständige ver.di-Fachbereichsleiter Peter Bremme die Arbeitsniederlegung. Die Beschäftigten, die an den Passagierkontrollstellen des Hamburger Flughafens arbeiten, seien Angestellte eines privaten Sicherheitsdienstleisters, teilte der Flughafen mit. Dieser übernehme im Auftrag der Bundespolizei die Kontrolle der Flugpassagiere. Streik kommt einer Schließung gleich Nach Ansicht des Vorsitzenden der Geschäftsführung des Hamburg Airport, Michael Eggenschwiler, kommt der Streik einer Schließung des Flughafens gleich. „Passagiere können nach Hamburg kommen, Hamburg aber mit dem Flugzeug nicht mehr verlassen“, sagte Eggenschwiler. Das betreffe Passagiere, Flughäfen und Fluggesellschaften gleichermaßen. Allein dem Hamburg Airport entstehe ein Umsatzverlust im mittleren sechsstelligen Bereich. Unterdessen rief der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft den Bund auf, für die Sicherheitskontrollen zu sorgen: „Denn die Kontrolle der Sicherheit ist per Gesetz eine staatliche Aufgabe, die nur stellvertretend an private Firmen weitergegeben werden kann“, sagte Klaus-Peter Siegloch. Wenn diese ausfielen, müsse der Staat für Ersatz sorgen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Thüringer Staatsanwalt verdächtigte Geheimdienst der Hilfe für NSU

Thüringer Staatsanwalt verdächtigte Geheimdienst der Hilfe für NSU Berlin (dapd). Die Staatsanwaltschaft Gera hat das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) verdächtigt, der späteren Terroristen-Gruppe NSU beim Untertauchen geholfen zu haben. Die Staatsanwaltschaft habe Ende der 1990er Jahre einen ungeheuerlichen Verdacht gehabt, sagte der Geraer Oberstaatsanwalt Gerd Schultz am Donnerstag dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Zwar habe er eine Hilfestellung des LfV für das Trio „nicht für wahrscheinlich“ gehalten. Ein möglicher Ermittlungsansatz sei dies aber gewesen. Schultz sagte, es sei der Staatsanwaltschaft sehr merkwürdig vorgekommen, dass die sonst so erfolgreiche Zielfahndung des Landeskriminalamts Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe trotz intensiver Spurensuche nicht habe finden können. Auch die Fahnder hätten sich das nicht erklären können. Diese hätten vermutet, dass die Gruppe Unterstützung erhalten haben könnte. Hinweise auf Hilfe aus der rechtsextremen Szene habe es damals aber nicht gegeben. Schultz erklärte, die Staatsanwaltschaft habe schließlich einen Brief an die LfV-Spitze und darin unter anderem gefragt, ob der Geheimdienst über Erkenntnisse zum Aufenthaltsort des Trios verfüge oder ob jemand aus dessen Reihen für das LfV arbeite. Daraufhin sei ein Vertreter des LfV in Gera erschienen und habe alle Fragen knapp mit Nein beantwortet. „So etwas habe ich nie mehr erlebt“, Schultz. Der Ausschuss arbeitet seit Anfang 2012 die Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) auf. Die Terrozelle lebte mehr als ein Jahrzehnt unentdeckt von den Sicherheitsbehörden im Untergrund und wird bundesweit für zehn Morde verantwortlich gemacht. dapd (Politik/Politik)

Airbus stellt 2013 rund 1.000 Mitarbeiter in Deutschland ein

Airbus stellt 2013 rund 1.000 Mitarbeiter in Deutschland ein Hamburg/Toulouse (dapd-nrd). Der Flugzeugbauer Airbus will im laufenden Jahr rund 1.000 neue Mitarbeiter in Deutschland einstellen. Damit würde nur jeder dritte der 3.000 neuen Jobs in Deutschland entstehen. Airbus-Produktionsvorstand Günter Butschek machte am Donnerstag in Toulouse aber klar, dass noch zahlreiche Stellen bei Zulieferern oder Dienstleistern hinzukämen. Airbus will in diesem Jahr die Produktion erhöhen und peilt nach 588 Auslieferungen im Jahr 2012 nun mehr als 600 Flugzeugübergaben an Kunden an. Die Bundesregierung hatte mehrfach gefordert, dass Deutschland gerecht an der Aufgabenverteilung innerhalb des deutsch-französischen Gemeinschaftsunternehmens EADS, zu dem Airbus gehört, beteiligt sein müsse. Zuletzt forderte Berlin, Deutschland müsse eine Führungsrolle bei der Konstruktion des Nachfolgers des erfolgreichsten Airbus-Modells, des A320, übernehmen. Der Nachfolger steht für 2030 an. Butschek sagte dazu, das Unternehmen sei bereit, über diese Forderung zu sprechen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Alles auf Anfang in Schönefeld

Alles auf Anfang in Schönefeld Berlin (dapd-lbg). Ein neuer Termin für die Eröffnung des Hauptstadtflughafens „Willy Brandt“ ist erst in mehreren Monaten zu erwarten. Die Bestandsaufnahme und die nötigen Umplanungen werden voraussichtlich bis zum Sommer dauern, sagte der neue Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), nach einer Sitzung des Bundestagsverkehrsausschusses am Donnerstag in Berlin. Auch ein Nachfolger für den abgelösten Flughafenchef Rainer Schwarz ist noch nicht Sicht. Gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und dem Baugeschäftsführer der Flughafengesellschaft, Horst Amann, berichtete Platzeck im Ausschuss über die Lage in Schönefeld. Nach der Bestandsaufnahme müsse noch mit den Behörden die Genehmigungsfähigkeit geklärt werden. „Und dann kann man seriös einen neuen Eröffnungstermin benennen.“, sagte Platzeck. „Alles, was vorher genannt wird, hat keine Grundlage und wäre deshalb nicht seriös.“ Absage aus München Unklar sei auch, wann es einen neuen Geschäftsführer gebe. „Es wird schon einige Wochen dauern“, sagte Platzeck. „Wir wollen ganz klar auf Qualität setzen. Wir brauchen jemanden an der Spitze, der dieses Projekt erfolgreich an den Markt und ans Netz bringt.“ Nach der Pannenserie in Schönefeld musste der umstrittene Flughafenchef Schwarz seinen Hut nehmen. Der Aufsichtsrat entband ihn am Mittwoch von seinen Aufgaben als Geschäftsführer. Platzeck deutete an, dass bisherige Interessenten zu hohe Gehaltsvorstellungen gehabt hätten. Eine Absage kam bereits vom Technikchef des Münchner Flughafens, Thomas Weyer. Der für den Posten gehandelte Geschäftsführer stehe „für einen Wechsel nach Berlin definitiv nicht zur Verfügung“, sagte ein Sprecher des Münchner Flughafens auf dapd-Anfrage. Platzeck betonte, dass es nur eine Chance gebe, dass Projekt erfolgreich zu Ende zu führen, wenn Berlin, Brandenburg und der Bund als Anteilseigner zusammenarbeiten. „Und ich gehe davon aus, dass das auch passieren wird.“ Auch Verkehrsminister Ramsauer sagte, dass jetzt alles dafür getan werden müsse, damit der Flughafen fertig gebaut werde und in Betrieb gehen könne. Bauherr wollte rund 500 Änderungen Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Toni Hofreiter (Grüne), geht jedoch davon aus, dass noch ein „ganzer Schwung von Diskussionen“ zu erwarten ist. Es gebe viele offene Fragen an der Baustelle. Auch er mahnte zur Kooperation von Berlin, Brandenburg und dem Bund. Das Projekt könne nur funktionieren, wenn alle Anteilseigner zusammenarbeiten „und nicht einzelne versuchen, aus den Schwierigkeiten politisches Kapital zu schlagen“, warnte er mit Blick auf die Bundestagswahl. Vertreter des Planungsbüros, dem im Sommer vergangenen Jahres gekündigt worden war, sagten vor dem Ausschuss, dass der Flughafen zu 96 Prozent fertig sei. Eine Bauruine gebe es nicht. Notwendig sei aber eine bessere Projektsteuerung. Ihren Angaben zufolge gab es zu ihrer Zeit rund 500 Änderungswünsche des Bauherrn. Die Kosten für das Projekt in Schönefeld haben sich seit Baubeginn 2006 von zwei Milliarden auf über vier Milliarden Euro mehr als verdoppelt. dapd (Politik/Politik)

Baden-Württemberg lässt Seehofer bei Länderfinanzausgleich abblitzen

Baden-Württemberg lässt Seehofer bei Länderfinanzausgleich abblitzen Stuttgart/Kreuth (dapd). Baden-Württemberg erteilt Bayern hinsichtlich einer Verfassungsklage gegen den Länderfinanzausgleich erneut eine Absage. Finanzminister Nils Schmid (SPD) wies am Donnerstag in Stuttgart die Aufforderung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), sich der Klage anzuschließen, zurück. Der dringende Reformbedarf des Ausgleichssystems sei offensichtlich, dennoch setze Baden-Württemberg weiter auf eine Verhandlungslösung „statt auf unnötige Konfrontation“, sagte der SPD-Politiker. „Bei allem Verständnis für die sich im Wahlkampf befindenden Bayern ist die von dort angekündigte Klage zur Zeit nicht hilfreich“, fügte der Vizeministerpräsident hinzu. Seehofer hatte angesichts der neuen Zahlen zum Länderfinanzausgleich an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) appelliert, sich der Klage von Bayern und Hessen anzuschließen. Kretschmann müsse die Interessen seines Landes über parteipolitische Interessen stellen. Das „Handelsblatt“ hatte zuvor über die vorläufige Abrechnung des Länderfinanzausgleichs für 2012 berichtet. Demzufolge gibt es nur noch drei Geberländer. Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zahlten den Berechnungen zufolge insgesamt im vergangenen Jahr 7,9 Milliarden Euro in den Länderfinanzausgleich ein. Größter Zahler ist Bayern mit 3,9 Milliarden Euro. dapd (Politik/Politik)

Spiritualität des Verbrechens : Debatte um Missbrauch geht weiter

Spiritualität des Verbrechens : Debatte um Missbrauch geht weiter Trier (dapd-rps). Die Debatte um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche wird durch neue Erkenntnisse weiter befeuert. Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, zeigte sich am Donnerstag erschüttert über den Abschlussbericht zur Telefonhotline für Betroffene. Dass die Beschuldigten häufig systematisch die psychische Wirkung von Riten wie der Beichte oder dem Gebet ausgenutzt hätten, sei „das besonders perfide und für mich als Bischof auch abscheulich“, sagte der 49-Jährige in Trier. Der Bischof sprach angesichts der 1.824 ausgewerteten Fälle von einer „Spiritualität des Verbrechens“. Zwischen März 2010 und Ende 2012 wurden über die Hotline der katholischen Kirche 8.465 Gespräche geführt. Mehr als 60 Prozent der Nutzer gaben an, selbst Opfer sexueller Gewalt geworden zu sein. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke nannte diese Zahl im ARD-„Morgenmagazin“ erschreckend. Hotline wurde weniger gefragt Die Hotline war zum Jahresende 2012 eingestellt worden. Die sinkende Nutzung des Angebots habe seit längerem keine Aufrechterhaltung des mehr gerechtfertigt, verteidigte Ackermann den Schritt. Zugleich versicherte er, dass die Bischofskonferenz sich „mit gleich bleibender Intensität und Konsequenz um eine gründliche und transparente Aufarbeitung“ der Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche bemühen werde. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen wollte er jedoch keinen neuen Zeitplan nennen. Die Katholische Kirche hatte das Institut unter der Leitung des Wissenschaftlers Christian Pfeiffer mit der Bewertung der Missbrauchsfälle beauftragt, dann aber die Zusammenarbeit beendet. Daraufhin entbrannte eine heftige Diskussion um den Aufklärungswillen in der katholischen Kirche. Ackermann will Missbrauchsbeauftragter bleiben Ackermann stellte am Mittwoch klar, dass er seine Aufgabe als Missbrauchsbeauftragter der Bischofskonferenz fortsetzen wolle. „Ich habe mir diese Aufgabe nicht gesucht“, sagte der Bischof, doch sehe er sich „in der Verpflichtung“, diesen Auftrag zu Ende zu führen. Unterdessen hat der Kriminologe Pfeiffer in seiner Kritik an der Kirche nachgelegt. Er sieht keinen Grund, dem Drängen nach Unterlassung des Zensurvorwurfs nachzugeben. „Da ich das belegen kann, sehe ich keinen Grund, es zu unterlassen“, sagte Pfeiffer der Wochenzeitung „Die Zeit“. Die Kirche habe in den bestehenden Forschungsvertrag eine Blockadeklausel einbauen wollen, wonach eine Veröffentlichung von Ergebnissen seiner Missbrauchsstudie nur nach einer „ausdrücklichen vorherigen schriftlichen Zustimmung“ des Verbandes der Diözesen Deutschlands möglich gewesen wäre. dapd (Politik/Politik)

Mehr Tierwohl kostet auch mehr Geld

Mehr Tierwohl kostet auch mehr Geld Berlin (dapd). Wer als Verbraucher Wert auf artgerechte Tierhaltung legt, muss auch tiefer in die Tasche greifen. „Mehr Tierwohl kostet auch mehr Geld“, sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, am Donnerstag zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin. Umfassende Zahlen konnte der Bauernpräsident noch nicht nennen. Angesichts von 50 bis 60 Millionen Mastschweinen und zehn Euro Mehrkosten pro Tier, kämen aber schnell 500 Millionen Euro zusammen. „Da geht es nicht um Peanuts“, sagte der Bauernpräsident. Deutsche Landwirte hielten ihr Vieh bereits tiergerecht, betonte Rukwied. Sie arbeiteten aber auch „an einer weiteren Verbesserung des Tierwohls“. So habe der Bauernverband zwei Arbeitsgruppen eingesetzt – die eine Gruppe beschäftige sich mit Tierwohlkriterien und die andere Gruppe mit der „Einpreisung“ des Tierschutzes. Derzeit fänden erste Beratungen statt, konkrete Ergebnisse würden für Mai erwartet, sagte der Bauernpräsident. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)