Kardinal Marx: Papst wird Kurienreform voranbringen

Kardinal Marx: Papst wird Kurienreform voranbringen Berlin (dapd). Papst Franziskus wird nach Einschätzung des Münchner Kardinals Reinhard Marx die Reform der Kurie im Vatikan voranbringen. „Da ist in den letzten Jahren doch einiges so gelaufen, dass wir nicht ganz zufrieden sind“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. „Ich bin überzeugt, das wird er anpacken, aber das geht nicht von heute auf morgen, Schritt für Schritt wird er da vorangehen.“ Marx erwartet vom neuen Papst Überraschungen. „Im Stil wird sich einiges ändern“, sagte der Kardinal. Auch in seiner pastoralen Ausrichtung werde Franziskus sicher einen neuen Ton anschlagen. „Er ist mutig, er ist offen, er hat klare Ideen.“ Zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Papstes gehört für Marx, „das Bild der Kirche positiv wieder ins Blickfeld zu rücken“. Allerdings warnte der Kardinal vor falschen Erwartungen: „Der Papst erfindet die Kirche nicht neu.“ An den grundsätzlichen Überzeugungen der Kirche, beispielsweise zu Fragen der Moral, werde sich nichts ändern. dapd (Politik/Politik)

Verhandlung gegen Jugendpfarrer Lothar König verschoben

Verhandlung gegen Jugendpfarrer Lothar König verschoben Dresden/Berlin/Jena (dapd-lsc). Das Amtsgericht Dresden hat den für Dienstag (19. März) angesetzten Beginn der Hauptverhandlung gegen Jenas Stadtjugendpfarrer Lothar König verschoben. Der Vorsitzende des Schöffengerichts habe den Termin aufgehoben, da sich nach einer Akteneinsicht durch Königs Verteidiger, den Berliner Anwalt Johannes Eisenberg, „strafprozessrechtlich relevante Fragen ergeben haben, die zwingend vor Prozessbeginn zu klären sind“, teilte das Gericht am Montag mit. Damit bestätigte das Gericht eine Mitteilung Eisenbergs vom gleichen Tag. Nach seinen Angaben ist ein unerwarteter Aktenfund Hintergrund für die Absage des Termins. Eisenberg erklärte, die Verteidigung habe am vergangenen Donnerstag erstmals die Originalakten zu dem Prozess in der Geschäftsstelle des Amtsgerichts Dresden einsehen können. Dabei sei man auf „ein etwa 100 Blatt starkes ungeordnetes Konvolut von Lichtbildmappen, CD-ROM mit anklagerelevantem Videomaterial und polizeilichen Auswertungsmaterialien“ gestoßen. Diese Dokumente seien nach Anklageerhebung entstanden, jedoch der Verteidigung bei verschiedenen Aktenübersendungen vorenthalten worden, hieß es weiter. Nach einer Mitteilung der Verteidigung an den zuständigen Richter habe dieser den Termin daraufhin verschoben, da es nicht möglich gewesen sei, damit im Zusammenhang stehende Fragen bis zum geplanten Prozessauftakt zu beantworten. Die Staatsanwaltschaft Dresden wirft König in einem umstrittenen Verfahren unter anderem vor, während einer Demonstration gegen Neonazis im Februar 2011 in der Stadt zur Gewalt gegen Polizisten aufgerufen zu haben. Sie hat in ihn deshalb wegen schweren Landfriedensbruchs und anderer Straftaten angeklagt. Justiz treibt seltsame Blüten Linkspolitiker aus Thüringen und Sachsen werteten die Verschiebung als weiteren Beweis für die Unschuld Königs und griffen vor allem die Staatsanwaltschaft Dresden erneut scharf an. Er nehme den Vorfall kopfschüttelnd zur Kenntnis, sagte Thüringens Linksfraktionschef Bodo Ramelow. Die Absage sei ein weiterer Beleg dafür, dass „das Gebaren der sächsischen Justiz seltsame Blüten treibt“. Rechtsstaatliche Prinzipien blieben bei diesem Verfahren auf der Strecke. Ähnlich äußerte sich die Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Dresdner Landtag, Kerstin Köditz. Das Auftauchen des zusätzlichen Materials mehre einerseits die Zweifel an der juristischen Stichhaltigkeit der Vorwürfe und verstärke andererseits den Verdacht, es handele sich ausschließlich um ein politisch motiviertes Verfahren. Nach Angaben des Amtsgerichtes gibt es noch keine endgültige Entscheidung darüber, wann der Prozess nun beginnen soll. Nach derzeitigem Stand der Dinge sei der wahrscheinlichste Termin der 2. April. dapd (Politik/Politik)

Millionenbußgelder gegen Beiersdorf, Gillette und Co

Millionenbußgelder gegen Beiersdorf, Gillette und Co Bonn (dapd). Das Bundeskartellamt hat gegen sechs bekannte Hersteller von Drogerieartikeln und den Markenverband Bußgelder in einer Gesamthöhe von 39 Millionen Euro verhängt. Die Wettbewerbsbehörde wirft den Unternehmen vor, sich gegenseitig über anstehende Preiserhöhungen und Rabattverhandlungen mit dem Einzelhandel informiert zu haben, wie sie am Montag in Bonn mitteilte. Die Liste der betroffenen Unternehmen liest sich wie ein „Who ist who“ der Hersteller von Körperpflegeprodukten und Reinigungmitteln. Neben dem Nivea-Hersteller Beiersdorf sollen der Kosmetikkonzern L’Oréal, der Odol-Hersteller GlaxoSmithKline, der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (Ariel, Pampers) und der Rasierklingen-Hersteller Gillette sowie der Schuhcreme-Hersteller Erdal-Rex an den verbotenenen Absprachen beteiligt gewesen sein. Behördenchef Andreas Mundt sagte am Montag in Bonn, nach den Ermittlungen des Kartellamts hätten sich die Hersteller in den Jahren 2004 bis 2006 bei regelmäßig stattfindenden Treffen im Arbeitskreis „Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmittel“ des Markenverbands über anstehende Preiserhöhungen, neue Rabattforderungen des Einzelhandels sowie über den Stand und Verlauf von Verhandlungen mit den Einzelhändlern ausgetauscht. Dies sei aber kartellrechtlich verboten. „Der Wettbewerb wird durch solche Verhaltensweisen beeinträchtigt, auch wenn es sich dabei nicht um klassische Preisabsprachen oder andere Hardcore-Kartelle handelt“, sagte Mundt. Schlussstrich unter ein jahrelanges Verfahren Die nun verhängten Bußgelder sind nach Angaben des Bundeskartellamts der Abschluss eines jahrelangen Kartellverfahrens. Bereits 2008 und 2011 waren im gleichen Zusammenhang gegen neun andere Drogerieartikel-Hersteller Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 24 Millionen Euro verhängt worden. Damals traf es unter anderem Henkel (Pril, Fa, Somat), Unilever und Renckitt Benckiser (Calgonit, Vanish). Nach Angaben des Kartellamts hatten „sämtliche in Deutschland führende Anbieter von Markenprodukten in den Bereichen Körperpflege-, Wasch- und Reinigungsmittel“ an dem verbotenen Informationsaustausch teilgenommen. Das Verfahren war durch einen Bonusantrag der Colgate Palmolive GmbH ausgelöst worden, gegen die deshalb kein Bußgeld verhängt wurde. Das Kartellamt betonte, mit Beiersdorf sei eine einvernehmliche Verfahrensbeendigung erzielt werden. Dieser Bußgeldbescheid ist bereits rechtskräftig. Die übrigen Unternehmen können gegen die Entscheidungen des Bundeskartellamts beim Oberlandesgericht Düsseldorf Einspruch einlegen. Procter & Gamble kündigte an, sich gegen das Bußgeld zur Wehr setzen zu wollen. „Wir werden gegen diese Entscheidung Rechtsmittel einlegen“, sagte eine Sprecherin dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe). Es sei ein wesentlicher Grundsatz des Unternehmens, „sich an Wortlaut und Zweck der Gesetze zu halten, wo immer wir operieren“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bayerns Innenminister kritisiert Nein der FDP zu NPD-Verbotsantrag

Bayerns Innenminister kritisiert Nein der FDP zu NPD-Verbotsantrag München/Berlin (dapd-bay). Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den Widerstand der FDP-Bundesspitze gegen einen NPD-Verbotsantrag der Regierung kritisiert. Dies sei „ein völlig falsches Signal“, sagte Herrmann am Montag auf dapd-Anfrage. Er bedauere es „sehr, dass die FDP den breiten Konsens, den es bisher für einen NPD-Verbotsantrag gegeben hat, verlässt“. Der CSU-Politiker fügte hinzu: „Die NPD muss verboten werden. Jetzt müssen eben alle anderen demokratischen Kräfte geschlossen deutlich machen, dass für rassistische Parteien in unserer Demokratie kein Platz ist.“ In den vergangenen Monaten seien viele Belege und Fakten zusammengetragen worden, „die eine Verfassungsfeindlichkeit der NPD klar belegen“. Herrmann betonte: „Die Innenministerkonferenz, die Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundesrat haben sich einmütig und parteiübergreifend für ein NPD-Verbotsverfahren ausgesprochen.“ Ferner gebe es dazu einen einstimmigen Beschluss des bayerischen Landtags. Auch die schwarz-gelbe Koalition Bayerns stehe geschlossen hinter einem NPD-Verbotsverfahren. Herrmann fügte hinzu: „Und ich bin sehr zuversichtlich, dass auch der Bundestag einen eigenen Verbotsantrag stellen wird. Die FDP-Bundesminister haben mit ihrer Position der Sache deshalb keinen Gefallen getan.“ dapd (Politik/Politik)

Streit um Flughafenbahnhof bei Stuttgart 21 geht weiter

Streit um Flughafenbahnhof bei Stuttgart 21 geht weiter Stuttgart (dapd-bwb). Die Finanzierung von Mehrkosten für den Flughafenbahnhof beim milliardenschweren Bahnprojekt „Stuttgart 21“ sorgt weiter für Streit. CDU-Landeschef Thomas Strobl warf den Grünen und vor allem deren Verkehrsminister Winfried Hermann vor, sich bei dem Thema „trotzköpfig-destruktiv“ zu verhalten. Denn alle seien bereit, Verantwortung für die Mehrkosten zu übernehmen – „nur die Grünen sträuben sich, behindern und stehen im Weg“, kritisierte Strobl am Montag in Stuttgart. Im Zuge des Gesamtprojekts „Stuttgart 21“ soll am Flughafen Stuttgart ein neuer Bahnhof gebaut werden. Aus einem Bürgerbeteiligungsverfahren, dem sogenannten Filderdialog, ging hervor, dass nicht die von der Bahn geplante, sondern eine andere, aber teurere Variante gebaut werden soll. Die Frage, wer die Mehrkosten von 224 Millionen Euro für den Flughafenbahnhof tragen soll, sorgt seit längerem für Streit zwischen Landesregierung und Opposition. Allerdings gibt es auch zwischen Grünen und SPD Zoff. Die Grünen lehnen eine Beteiligung an den Mehrkosten strikt ab. Die baden-württembergische SPD fordert dagegen, dass sich das Land an den zusätzlichen Kosten beteiligt. Bahn verlangt Entscheidung bis Freitag Angeheizt wird die Debatte vor allem durch ein Ultimatum, das Bahninfrastrukturvorstand Volker Kefer an die Partner des Bahnprojekts gestellt hatte. Sollten diese bis Freitag (22. März) keine Entscheidung treffen, will die Bahn die ursprünglich geplante Variante des Flughafenbahnhofs bauen. Das bedeutet dann zugleich das Aus für die Variante aus dem Bürgerbeteiligungsverfahren. Am Montag und Dienstag wollte Kefer mit den Projektpartnern wie dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart über das Thema sprechen. CDU-Landeschef Strobl ist der Auffassung, dass die Grünen mit dem Filderdialog die Bürger „nicht beteiligen, sondern nur veräppeln“ wollten. Es sei eine Farce, mit großer Geste eine solche Bürgerbeteiligung durchzuführen, die sich ergebenden Mehrkosten dann aber komplett jemand anderem anhängen zu wollen. Der ökologische Verkehrsclub VCD forderte die Landesregierung dagegen auf, kein zusätzliches Geld für den teureren Flughafenbahnhof auszugeben. „Die Projektbefürworter haben schon längst jegliches Gespür für Geld verloren“, sagte der VCD-Landesvorsitzende Matthias Lieb. Er kritisierte, dass bei „Stuttgart 21“ schon lange nicht mehr der „gesunde Menschenverstand, sondern nur noch Prestigedenken“ die Entscheidungen bestimme. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) sieht in dem Streit um das Bahnprojekt keine Gefahr für die Regierungskoalition im Südwesten. „Rot und Grün ziehen an einem Strang, um das Bestmögliche aus diesem Projekt zu machen“, sagte Schmid den „Stuttgarter Nachrichten“. Auf die Frage, ob die Koalition an der Dauerbelastung zerbrechen könne, antwortete der Minister: „Nein, auf gar keinen Fall.“ Die Belastung nehme mit jeder getroffenen Entscheidung ab. dapd (Politik/Politik)

Krankenkassen sollen mehr für gesundheitliche Vorbeugung ausgeben

Krankenkassen sollen mehr für gesundheitliche Vorbeugung ausgeben Berlin (dapd). Die gesetzlichen Krankenkassen sollen ab 2014 rund 150 bis 180 Millionen Euro jährlich mehr für die gesundheitliche Prävention ausgeben. Das sieht ein vierseitiger Gesetzentwurf aus dem Haus von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) vor, über den das Bundeskabinett am Mittwoch beraten soll. Besonderes Augenmerk soll unter anderem darauf gelegt werden, die Sterblichkeit bei Brustkrebs zu vermindern, depressive Erkrankungen zu verhindern oder früh zu erkennen sowie den Tabakkonsum zu reduzieren. Von der veranschlagten Summe entfallen den Angaben zufolge etwa 35 Millionen Euro auf Präventionsleistungen der Bundeszentrale für gesundheitlich Aufklärung. dapd (Politik/Politik)

Millionenbußgelder gegen Hersteller von Drogerieartikeln

Millionenbußgelder gegen Hersteller von Drogerieartikeln Bonn (dapd). Das Bundeskartellamt hat gegen sechs bekannte Hersteller von Drogerieartikeln und den Markenverband Bußgelder in einer Gesamthöhe von 39 Millionen Euro verhängt. Neben dem Nivea-Hersteller Beiersdorf waren auch die Markenartikler Erdal-Rex, Gillette, GlaxoSmithKline (Odol), L’Oréal und Procter & Gamble (Pampers, Ariel) betroffen. Behördenchef Andreas Mundt sagte am Montag in Bonn, nach den Ermittlungen des Kartellamts hätten sich die Hersteller in den Jahren 2004 bis 2006 bei regelmäßig stattfindenden Treffen im Arbeitskreis „Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmittel“ des Markenverbands über anstehende Preiserhöhungen, neue Rabattforderungen des Einzelhandels sowie über Stand und Verlauf von Verhandlungen mit den Einzelhändlern ausgetauscht. Dies sei aber kartellrechtlich verboten. „Der Wettbewerb wird durch solche Verhaltensweisen beeinträchtigt, auch wenn es sich dabei nicht um klassische Preisabsprachen oder andere Hardcore-Kartelle handelt“, sagte Mundt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schlichter soll Tarifstreit im NRW-Sicherheitsgewerbe beilegen

Schlichter soll Tarifstreit im NRW-Sicherheitsgewerbe beilegen Düsseldorf (dapd). Ein Schlichter soll im festgefahrenen Tarifkonflikt des privaten Sicherheitsgewerbes in Nordrhein-Westfalen vermitteln. Darauf einigten sich am Montag die Arbeitgeber und die Gewerkschaft ver.di nach einer vierten ergebnislosen Verhandlungsrunde. Bis zu einem Schlichterspruch will ver.di nach eigenen Angaben auf Streiks der privaten Sicherheitsdienste an den NRW-Flughäfen verzichten. Im Verlaufe des Tarifstreits war es an den Airports Düsseldorf und Köln/Bonn seit Dezember insgesamt siebenmal zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Ver.di will für die 34.000 Beschäftigten der Branche in NRW Lohnanhebungen zwischen 2,50 und 3,64 Euro pro Stunde durchsetzen. Zuvor hatte die Arbeitgeberseite ihr Angebot für die unterste Lohngruppe laut der Gewerkschaft lediglich um zwei Cent erhöht. Als Schlichter einigten sich die Tarifparteien auf den nordrhein-westfälischen Landesschlichter Bernhard Pollmeyer. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kretschmer fordert weitere finanzielle Hilfen für Ostdeutschland

Kretschmer fordert weitere finanzielle Hilfen für Ostdeutschland Berlin (dapd). Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und sächsische CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer dringt auf weitere finanzielle Hilfen für Ostdeutschland. „Die neuen Bundesländer brauchen noch Unterstützung“, zitierte die „Berliner Zeitung“ (Dienstagausgabe) vorab den CDU-Politiker. Der Aufbau Ost sei gelebte Solidarität und Ausdruck von Patriotismus. „Beides ist in Art und Umfang einmalig in der Geschichte unseres Landes“, sagte er dem Blatt. Kretschmer reagierte auf die jüngste Debatte über den Solidaritätszuschlag. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hatte am Wochenende angekündigt, dass die Liberalen im Entwurf für das Bundestagswahlprogramm den Soli schrittweise bis 2019 abschaffen wollen. dapd (Politik/Politik)

Liberale Burschenschaften bereiten Gründung eines Dachverbandes vor

Liberale Burschenschaften bereiten Gründung eines Dachverbandes vor Bonn (dapd). Bei den Bonner Märzgesprächen haben sich reformorientierte Studentenverbindungen aus ganz Deutschland am Wochenende auf erste Schritte zur Gründung eines neuen Dachverbandes geeinigt. Nun werde ein Gremium gebildet, das einen solchen Schritt inhaltlich und strukturell vorbereiten solle, heißt es in einer Mitteilung der drei Bonner Burschenschaften, die das Treffen ausgerichtet hatten. Ziel der Veranstaltung war es, vor allem den verbandsfreien Burschenschaften eine Plattform für Sondierungsgespräche zu bieten, um über eine künftige gemeinsame Linie nachzudenken. Insgesamt 41 liberale Verbindungen aus ganz Deutschland hatten den Angaben nach an den erstmals stattfindenden Märzgesprächen teilgenommen. Der nach eigenen Angaben größte Zusammenschluss von Burschenschaften im deutschsprachigen Raum – die Deutsche Burschenschaft (DB) – steht seit Jahren in der Kritik. Der Kernvorwurf lautet, die Organisation gehe nicht entschieden genug gegen rechte und rechtsextreme Strömungen in den eigenen Reihen vor. Zahlreiche als liberal geltende Burschenschaften sind deshalb seit Mitte der 2000er Jahre aus dem Verband ausgetreten. In der DB sind nach deren Angaben aktuell noch etwa 100 Studentenverbindungen organisiert. dapd (Politik/Politik)