Hamburger Solarfirma Conergy wieder in Finanznot

Hamburger Solarfirma Conergy wieder in Finanznot Hamburg (dapd). Der angeschlagene Solarkonzern Conergy steckt mitten auf seinem Sanierungsweg erneut in einer tiefen Finanzklemme. Zum zweiten Mal binnen nicht einmal zwei Jahren ist das Grundkapital der Gesellschaft von knapp 160 Millionen Euro um mehr als die Hälfte aufgebraucht, wie Conergy am Montagabend in Hamburg mitteilte. Zum 30. September lag das Eigenkapital bei nur noch 72 Millionen Euro. Als Grund für den Verlust nannte Conergy einen schwachen Geschäftsverlauf und Kosten für die vorzeitige Auflösung eines teuren Liefervertrags mit dem US-Unternehmen MEMC. Conergy muss nun laut Aktiengesetz wegen der Aufzehrung des Eigenkapitals rasch eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um den Anteilseignern die prekäre Lage zu erklären. Vorstandschef Philip Comberg bemühte sich, die Aktionäre zu beruhigen. Auf den operativen Geschäftsbetrieb habe der Schritt keine Auswirkungen, sagte er. Auch seien derzeit keine Kapitalmaßnahmen geplant. Eigentlich hatte sich Conergy schon auf dem Weg der Besserung gesehen, während reihenweise Konkurrenten aus der schwer gebeutelten Solarbranche in die Pleite gehen oder wie Siemens den Ausstieg aus dem Solargeschäft beschließen. Noch im August hatte Comberg nach einem verringerten Verlust durch den Abbau von Stellen im zweiten Quartal erklärt, „dass sowohl unsere strategische Neuausrichtung als auch unsere verbesserten Kostenstrukturen zum Tragen kommen“. Vorzeitige Vertragsauflösung trotz Kosten „eine Befreiung“ Für 2012 wollte Conergy daher eigentlich wieder operativ ein leicht positives Ergebnis erwirtschaften. Stattdessen erklärte die Firma im September, mit einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) „im mittleren zweistelligen Millionenbereich“ zu rechnen. Grund dafür war auch die Auflösung des ursprünglich noch bis 2018 laufenden Vertrags mit MEMC zur Abnahme von Siliziumwafern, dem Grundstoff für Solaranlagen, zu Preisen über dem aktuellen Marktniveau. Der im September beschlossene Freikauf aus der Vereinbarung kostet Conergy 21 Millionen Dollar (gut 16 Millionen Euro) und drückt massiv das Ergebnis. Dennoch sei die Auflösung des Vertrags „eine Befreiung von einer schweren Last aus der Vergangenheit und eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Fortkommen des Unternehmens“, erklärte Comberg nun. Denn Conergy könne damit für seine Solaranlagen Material zu marktgerechten Konditionen einkaufen und vom allgemeinen Preisrückgang profitieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundeswehr nimmt Talibanführer fest

Bundeswehr nimmt Talibanführer fest Berlin (dapd). Das „Kommando Spezialkräfte“ (KSK) der Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge einen der meistgesuchten Talibanführer Nord-Afghanistans festgenommen. Bei dem Festgenommenen handele es ich offenbar um den von den Taliban eingesetzten „Schatten-Gouverneur“ der Provinz Kundus, Mullah Abdul Rahman, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Der Zugriff erfolgte nach Informationen der Zeitung am Freitagabend. SK-Soldaten und afghanische Spezialkräfte landeten mit einem Hubschrauber nahe der Ortschaft Ghunday Kalay (Provinz Kundus), wo am vergangenen Freitag ein Treffen ranghoher Talibanführer stattfand. Dort hätten die deutschen Soldaten Rahman und mindestens eine weitere Person festnehmen können. Die beiden Festgenommenen wurden inzwischen von Masar-e-Sharif in die afghanische Hauptstadt Kabul geflogen und den dortigen Behörden übergeben. Der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Ernst-Reinhard Beck (CDU), gratulierte dem „Kommando Spezialkräfte“ zu dem Einsatz. Zu „Bild“ sagte Beck: „Wir freuen uns , dass unsere Spezialkräfte nach intensiver Suche einen der gefährlichsten Taliban-Führer gefasst haben. Das ist ein großer Gewinn für die Sicherheit unserer Soldaten. Die Präsenz unserer Spezialkräfte zeigt nachhaltige Wirkung.“ dapd (Politik/Politik)

Özdemir schließt Schwarz-Grün im Bund aus

Özdemir schließt Schwarz-Grün im Bund aus München (dapd). Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat nach dem Erfolg von Fritz Kuhn bei der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl eine schwarz-grüne Koalition auf Bundesebene ausgeschlossen. „Wir reichen den Unionswählern die Hand. Ich sehe aber nicht wie wir im Bund zusammenkommen sollten. Dafür sind die Unterschiede dann doch zu groß“, sagte Özdemir am Montag dem Bayerischen Rundfunk. Die Union werde sich „Gedanken darüber machen müssen, ob sie die Großstädte für verloren erklärt“, sagte der Grünen-Parteichef nach der Wahl des Grünen Kuhn zum Oberbürgermeister im jahrzehntelang CDU-geführten Stuttgart: Mit „Schnapsideen wie dem Betreuungsgeld“ gewinne man in den Metropolen „keinen Blumentopf mehr“. dapd (Politik/Politik)

Handel erwartet ein gutes Weihnachtsgeschäft

Handel erwartet ein gutes Weihnachtsgeschäft Stuttgart (dapd). Dem Handel in Deutschland steht offenbar ein ordentliches Weihnachtsgeschäft bevor. Danach erwarten die Händler allerdings, dass die Eurokrise voll auf die Kauflaune der Verbraucher durchschlägt. 40 Prozent der großen Handelsunternehmen rechnen in der diesjährigen Adventszeit mit einem Umsatz über dem Vorjahresniveau, wie aus dem am Montag veröffentlichten Handelsbarometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) hervorgeht. Das Handelsbarometer wird halbjährlich erstellt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft befragt dafür 140 leitende Angestellte großer deutscher Unternehmen aus der Branche. Das Wachstum in der Weihnachtszeit wird sich aber voraussichtlich auf niedrigem Niveau bewegen. Im Durchschnitt rechnet der Handel laut Studie mit einer Umsatzsteigerung um 0,7 Prozent. 11 Prozent der Firmen erwarten demnach eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr, 49 Prozent rechnen mit keiner Veränderung. Nach dem Jahreswechsel könnte die Kauflaune der Verbraucher aber nachlassen. Jedes neunte Unternehmen erwartet laut Studie, dass sich seine Lage im kommenden Halbjahr verschlechtern wird. Vor einem Jahr hatten lediglich vier Prozent diese Aussage gemacht. 60 Prozent erwarteten geringfügige negative Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in der Eurozone, 8 Prozent erhebliche negative Auswirkungen. Nach Ansicht von Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young, wird der Wettbewerb unter den Handelsunternehmen schärfer. „Gerade angesichts des dynamisch wachsenden Internethandels trennt sich im stationären Handel derzeit die Spreu vom Weizen“, sagte er. Trotz der negativen Aussichten für 2013 wollten 43 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen erhöhen. Acht Prozent rechneten mit sinkenden Investitionsausgaben. Die Folge ist laut Harms ein verschärfter Verdrängungswettbewerb. „Der Wettbewerbsdruck steigt – für die Unternehmen, die nicht mitziehen können, wird es immer enger“, sagte er. Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit den Erwartungen des Handelsverbandes Deutschland (HDE). Trotz zunehmender Sorgen um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung rechne etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen mit einem Umsatzplus, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth bei der Herbstpressekonferenz im September. Die Diskussion um die Euro-Schuldenkrise sorge für eine erhebliche Verunsicherung der Einzelhändler und belaste die Stimmung. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Air Berlin muss sich für oder gegen uns entscheiden

Air Berlin muss sich für oder gegen uns entscheiden Frankfurt (dapd). Für Air Berlin wächst der Druck, sich zwischen der Flugallianz One World und dem künftigen Kooperationspartner Air France zu entscheiden. „Sollten wir enger zusammenrücken, müsste Air Berlin wählen – bei ihrer Allianz zu bleiben oder aber zu ‚Sky Team‘ von Air France-KLM zu wechseln“, sagte Air-France-Chef Alexandre de Juniac der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Der Lufthansa-Rivale ist seit Frühjahr Mitglied in dem von British Airways geführten „One World“-Verbund, um dort mit den anderen Mitgliedern Flugpläne und Streckennetzes aufeinander abzustimmen. Doch ein ähnliches Codesharing-Abkommen hat vor kurzem der Air-Berlin-Großaktionär Etihad Airways mit Air France und dem niederländischen Partner KLM vereinbart. „Mit Air Berlin können wir uns künftig besser gegen die Billigfluganbieter in Europa wehren“, sagte de Juniac der Zeitung weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Jahr-Familie will in Gruner+Jahr investieren

Jahr-Familie will in Gruner+Jahr investieren Düsseldorf (dapd-nrd). Die Verlegerfamilie Jahr will ihre Beteiligung an Europas größtem Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr nach dem gescheiterten Anteilstausch mit dem Medienkonzern Bertelsmann behalten. „Die Gesellschafterstruktur ist absolut stabil. Es gibt keine weiteren Verhandlungen der Jahr-Familie“, sagte der Geschäftsführer der Jahr-Holding, Winfried Steeger, dem „Handelsblatt“. Nun wollten die Jahrs in das Haus investieren, sagte Steger. „Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten. Wir haben große Marken, die noch nicht ausreichend genutzt sind.“ Die notwendigen finanziellen Mittel dafür seien da. Die Familie hält 25,1 Prozent an Gruner+Jahr („Stern“, „Gala“), die restlichen Anteile besitzt Bertelsmann. Am Freitag hatten die Gütersloher bekannt gegeben, dass die Gespräche mit der Jahr-Familie über einen Anteilstausch beendet wurden. Ursprünglich wollte Bertelsmann den Zeitschriftenverlag komplett übernehmen und im Gegenzug die Jahr-Familie mit vier bis fünf Prozent an Bertelsmann beteiligen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Steinbrück wirft Merkel bei Bankenaufsicht Wahltaktik vor

Steinbrück wirft Merkel bei Bankenaufsicht Wahltaktik vor Berlin (dapd). Der Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Frage der europäischen Bankenaufsicht Wahltaktik vorgeworfen. Sie wolle die Realisierung der Bankenunion bis mindestens nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr verzögern, sagte der frühere Bundesfinanzminister im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Damit wolle Merkel die bei der Bevölkerung unpopuläre Rekapitalisierung von Banken durch den Steuerzahler aus dem Wahlkampf heraushalten. Er selbst plädiere für ein Modell, bei dem sich die Geldhäuser über einen Fonds selbst für Notfälle rüsteten, sagte Steinbrück. Diejenigen, die die Krise maßgeblich mitverursacht hätten, müssten sehr viel stärker als bisher an den Aufräumarbeiten beteiligt werden. Dass die Europäische Zentralbank künftig die Aufsicht über die Kreditinstitute erhalten soll, nannte der Sozialdemokrat im Grundsatz richtig. Jedoch dürfe es nur um systemrelevante Geldhäuser gehen und nicht um Sparkassen oder Genossenschaftsbanken. dapd (Politik/Politik)

Rentsch will hessische Unternehmen mit China verknüpfen

Rentsch will hessische Unternehmen mit China verknüpfen Wiesbaden (dapd-hes). Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) ist am Samstag zu einer siebentägigen Delegationsreise nach China aufgebrochen. Vor allem wolle er die Beziehungen des Landes zur Volksrepublik stärken und hessische Unternehmen beim Ausbau ihrer Geschäftskontakte unterstützen, sagte Rentsch vor dem Abflug. Ein Schwerpunkt der Reise werde die Platzierung des Finanzplatzes Frankfurt in China bilden. Aber auch die Zusammenarbeit im Bereich der Industrie sowie Informationstechnologie solle mit den chinesischen Partner erörtert werden, betonte der Minister. Begleitet wird Rentsch von rund 60 Vertretern aus dem Finanzsektor, der Chemie- und Pharma-Branche, der Metall- und Elektroindustrie sowie aus dem Software und IT-Bereich. Reiseziele sind die Städte Peking, Tianjin und Shanghai. dapd (Politik/Wirtschaft)

Union rügt Ermittlungen zum Kölner Nagelbombenanschlag

Union rügt Ermittlungen zum Kölner Nagelbombenanschlag Köln (dapd-nrw). Der Unions-Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages, Clemens Binninger, hat die Ermittlungen zum Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004 scharf kritisiert. „Ein Beweis dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verfassungsschutz beim Nagelbombenanschlag nicht funktioniert hat, ist der Umgang mit dem Video, auf dem man die beiden Täter sieht“, sagte der CDU-Politiker dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Der Verfassungsschutz habe keine DVD von der Polizei bekommen. „Stattdessen mussten die Verfassungsschützer auf die Homepage der Kölner Polizei zugreifen. Sie haben das Video dann immer wieder angeklickt, um möglicherweise jemanden zu erkennen“, sagte Binninger. Die Kölner Polizei ihrerseits habe die Homepage überwacht, um festzustellen, wer sich das Video am häufigsten ansehe. Die ersten, die in Verdacht gerieten, seien dann auch Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz gewesen. Vier Wochen nach dem Anschlag, bei dem 22 Menschen verletzt wurden, habe das Bundesamt für Verfassungsschutz dann ein Dossier zum Thema Rechtsextremismus herausgegeben, dessen Theorieteil sich mit den Erkenntnissen deckte, die man später über das NSU-Trio und seine Arbeitsweise gewonnen habe. Im Personenteil würden die Bombenbastler Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe sogar namentlich genannt, allerdings „falsch bewertet nach dem Motto, die sind untergetaucht und nicht mehr in Erscheinung getreten“. dapd (Politik/Politik)

Ramsauer: Bundesregierung hält an Elbvertiefung fest

Ramsauer: Bundesregierung hält an Elbvertiefung fest Berlin (dapd). Die Bundesregierung steht weiter zur umstrittenen Elbvertiefung. „Auch wenn die juristischen Wege das ganze Projekt immer wieder in eine Warteschleife schicken, Hamburg unterstützt das Vorhaben mit ganzer Kraft“, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer der „Bild“-Zeitung (Freitagausgabe). Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte dem Eilantrag von Umweltschützern gegen den Planfeststellungsbeschluss stattgegeben. Damit ist das 400-Millionen-Euro teure Projekt zunächst gestoppt. Das Aus für die Elbvertiefung sieht Ramsauer jedoch nicht. „Es ist manchmal schwer zu ertragen, wie lange Großprojekte von der Planung bis zur Umsetzung dauern. Wir brauchen aber Infrastruktur für Wohlstand und Arbeitsplätze“, sagte der Minister dem Blatt. Die Unter- und Außenelbe müsse für die größer gewordenen Containerschiffe fit gemacht werden. Bei der noch ausstehenden Hauptverhandlung vor dem Bundesverwaltungsgericht hoffe er, „dass die Ampeln für die Elbvertiefung dann auf Grün gestellt werden“. dapd (Politik/Politik)