Prominente Bundespolitiker scheitern bei hessischer FDP

Prominente Bundespolitiker scheitern bei hessischer FDP Bad Homburg (dapd). Bei der Aufstellung ihrer Kandidatenliste für die nächste Bundestagswahl hat die hessische FDP am Wochenende prominente Politiker durchfallen lassen. Sowohl Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms als auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto, scheiterten auf dem Landesparteitag in Bad Homburg an Gegenkandidaten. Beide werden damit dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Der 71 Jahre alte Solms unterlag bei der Wahl des Spitzenkandidaten am Samstag dem Sozialpolitiker und stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, mit 124 zu 154 Stimmen. Das Votum der Delegierten dürfte das Ende der politischen Karriere des über die Parteigrenzen hinweg anerkannten Finanzpolitikers Solms bedeuten. In einer kämpferischen Rede hatte der frühere Bundestagsfraktionschef vor der Abstimmung vergeblich dafür geworben, die Partei mit ihm als bekannten Gesicht der hessischen FDP aus dem Umfragetief zu führen. Es bleibe keine Zeit, ein neues Personaltableau in der Öffentlichkeit zu verankern. Der Parteiführung in Berlin warf Solms vor, nach dem Erfolg bei der letzten Bundestagswahl Vertrauen verspielt zu haben. Sie habe Themen vernachlässigt und die falschen Ressorts im Bundeskabinett besetzt. Innerhalb der FDP hatte es nach der Regierungsbildung 2009 kritische Stimmen gegeben, weil der entschieden für Steuersenkungen eintretende Solms nicht Bundesfinanzminister geworden war. Den Weg zu der Kampfabstimmung um Platz eins der FDP-Landesliste hatte der frühere Bundesvorsitzende Wolfgang Gerhardt mit dem Verzicht auf eine neuerliche Bundestagskandidatur freigemacht. Der 68-Jährige will sich künftig ganz auf sein Amt als Vorstandsvorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung konzentrieren. Der Parteitag wählte Gerhardt einstimmig zum Ehrenvorsitzenden der hessischen Liberalen. Der 56-jährige neue Spitzenkandidat Kolb stellte sich hinter die Führung der Bundespartei und verwies auf Erfolge bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit. Beim Thema Hartz IV habe er erfolgreich „Beglückungsversuche“ anderer Parteien abgewehrt, sagte Kolb, der sich auch als mittelständischer Unternehmer vorstellte. Hahn bringt vorgezogenen Bundesparteitag ins Gespräch Der 60-jährige Otto, der auf seine Erfahrungen als Kultur- und Medienpolitiker sowie im Berliner Wirtschaftsministerium verwies, fiel auf Platz drei ebenfalls glatt durch. Er unterlag dem 37 Jahre alten Finanzpolitiker Björn Sänger aus Nordhessen mit 86 zu 185 Stimmen. Auf die noch als aussichtsreich eingeschätzten Listenplätze Zwei und Vier wurden jeweils ohne Gegenkandidaten der Bundestagsabgeodnete Stefan Ruppert und die Vorsitzende der FDP im Main-Taunus-Kreis, Bettina Stark-Watzinger, gewählt. Der hessische Landesvorsitzende und Justizminister Jörg-Uwe Hahn wandte sich auf dem Parteitag entschieden gegen ein neues NPD-Verbotsverfahren. „Politische Extremisten bekämpft man politisch und nicht mit dem Gericht“, sagte er. Die hessische Landesregierung halte den Verbotsantrag für falsch. Nur um das Vorgehen der übrigen 15 Bundesländer nicht zu blockieren, habe sie sich bei der Entscheidung darüber der Stimme enthalten. Hahn warnte die FDP davor, sich mit ständigen Personaldebatten und „dummen Interviews“ selbst unter fünf Prozent zu reden. Parteichef Philipp Rösler sei mit großer Mehrheit gewählt worden. Nach einem Wiedereinzug in den niedersächsischen Landtag im Januar solle die FDP daher erwägen, ihren Bundesparteitag von Mai auf März vorzuverlegen, um die Personaldebatte endgültig abzuschließen. dapd (Politik/Politik)

Hessische FDP lässt prominente Bundespolitiker durchfallen

Hessische FDP lässt prominente Bundespolitiker durchfallen Bad Homburg (dapd). Prominenz nicht mehr gefragt: Bei der Aufstellung ihrer Kandidatenliste für Wahl 2013 hat die hessische FDP am Samstag bekannte Bundespolitiker durchfallen lassen. Auf dem Parteitag in Bad Homburg scheiterten sowohl Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms als auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Hans-Joachim Otto. Das Votum der Delegierten dürfte das Ende der politischen Karriere des ehemaligen Fraktionschefs Solms bedeuten. Der über Parteigrenzen hinweg anerkannte Finanzpolitiker unterlag bei der Wahl des Spitzenkandidaten in Hessen dem stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion und Sozialpolitiker Heinrich Leonhard Kolb. Der 56-Jährige bezwang mit 154 Stimmen den 71 Jahre alten Solms, auf den trotz einer kämpferischen Rede nur 124 Stimmen entfielen. Vor der Abstimmung hatte Solms vergeblich damit geworben, er könne als bekanntes Gesicht der hessischen FDP versuchen, die Partei aus dem Umfragetief zu führen. Der Bundesparteiführung warf er vor, nach dem Erfolg bei der letzten Bundestagswahl Vertrauen verspielt zu haben. Sie habe Themen vernachlässigt und die falschen Ressorts im Bundeskabinett besetzt. Innerhalb der FDP hatte es nach der Regierungsbildung 2009 kritische Stimmen gegeben, weil der entschieden für Steuersenkungen eintretende Solms nicht Bundesfinanzminister geworden war. Nach dem Verzicht des in Bad Homburg zum Ehrenvorsitzenden der FDP Hessen gewählten ehemaligen Parteichefs Wolfgang Gerhardt auf eine neuerliche Kandidatur für den Bundestag sei er das bekannteste Gesicht der FDP in Hessen, sagte Solms. Und angesichts der schlechten Umfragewerte habe die Partei keine Zeit, erst ein neues Personaltableau in der Öffentlichkeit zu etablieren. Kolb stellte sich dagegen hinter die Parteiführung in Berlin und verwies auf Erfolge bei der Verringerung der Arbeitslosigkeit. Und beim Thema Hartz IV habe er erfolgreich „Beglückungsversuche“ anderer Parteien abgewehrt, sagte Kolb, der sich auch als mittelständischer Unternehmer vorstellte. Der 60-jährige Otto, der auf seine Erfahrungen als Kultur- und Medienpolitiker sowie im Berliner Wirtschaftsministerium verwies, fiel auf Platz drei ebenfalls glatt durch. Er unterlag dem 37 Jahre alten Finanzpolitiker Björn Sänger mit 86 zu 185 Stimmen und dürfte damit ebenfalls dem neuen Bundestag nicht mehr angehören. Auf die noch als aussichtsreich eingeschätzten Listenplätze zwei und vier wurden jeweils ohne Gegenkandidaten der Bundestagsabgeodnete Stefan Ruppert und die Vorsitzende der FDP im Main-Taunus-Kreis, Bettina Stark-Watzinger, gewählt. Der hessische Landesvorsitzende und Justizminister Jörg-Uwe Hahn wandte sich auf dem FDP-Parteitag entschieden gegen ein NPD-Verbotsverfahren. „Politische Extremisten bekämpft man politisch und nicht mit dem Gericht“, sagte er. Man dürfe sich dabei nicht auf das Glatteis der Juristerei begeben. Die hessische Landesregierung halte den Verbotsantrag für falsch, habe sich aber bei der Entscheidung darüber der Stimme enthalten, weil sie das Vorgehen der übrigen 15 Bundesländer nicht blockieren wollte. Hahn sagte, die FDP dürfe sich nicht mit ständigen Personaldebatten selbst unter fünf Prozent reden. Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler sei mit großer Mehrheit gewählt worden. Nach einem Wiedereinzug in den niedersächsischen Landtag solle die FDP daher erwägen, ihren Bundesparteitag von Mai auf März vorzuverlegen und damit die Personaldebatte endgültig abzuschließen. dapd (Politik/Politik)

Marchionne bleibt Chef des europäischen Autoherstellerverbandes

Marchionne bleibt Chef des europäischen Autoherstellerverbandes Brüssel (dapd). Der Chef des Autokonzerns Fiat, Sergio Marchionne, ist trotz seines Streits mit dem Konkurrenten VW als Präsident des europäischen Autoherstellerverbandes ACEA bestätigt worden. Der Vorstand habe Marchionne auch für 2013 in das Amt gewählt, teilte der ACEA am Freitag in Brüssel mit. Marchionne hatte im Sommer einen Streit mit dem Volkswagen-Konzern losgetreten, indem er dem Konkurrenten vorwarf, andere Hersteller mit aggressiven Preissenkungen anzugreifen. „Es ist ein Blutbad bei den Preisen und ein Blutbad bei den Margen“, sagte Marchionne im Juli in einem Interview. Ein VW-Vertreter nannte ihn daraufhin als Verbandschef untragbar. Später hieß es dann, der Streit sei beendet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundestag uneinig über NPD-Verbotsantrag

Bundestag uneinig über NPD-Verbotsantrag Berlin (dapd). Nach dem einstimmigen Votum der Länder für ein neues NPD-Verbotsverfahren zeigt sich der Bundestag in der Frage zwiegespalten. Während die Opposition geschlossen für einen Gang nach Karlsruhe plädiert, deutet sich in der schwarz-gelben Koalition eine ablehnende Haltung an. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) stellte sich am Freitag an die Spitze der Gegner eines Verbotsantrags. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann warb dagegen für eine „fraktionsübergreifende Verständigung“. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Donnerstag einstimmig für die Einleitung eines neuen NPD-Verbotsverfahrens ausgesprochen. Die Länder wollen den Verbotsantrag am Freitag nächster Woche im Bundesrat beschließen. Neben dem Bundesrat und der Bundesregierung ist auch der Bundestag antragsberechtigt. Parlamentspräsident Lammert sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der Antrag der Länder sei „nicht durchdacht“ und lediglich ein „Reflex“ auf die Mordanschläge des rechtsextremen Terrortrios NSU. Die juristischen Begründungen leuchteten ihm nicht ein. Sein Fazit: „Man soll es besser bleiben lassen.“ Er habe seine Auffassung in Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen bereits erläutert. SPD wirbt für fraktionsübergreifende Einigung Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Oppermann, forderte die Bundestagsfraktionen dagegen auf, sich gemeinsam für einen Verbotsantrag auszusprechen. „Alle Demokraten sollten eine klare Trennlinie zwischen freiheitlicher Demokratie und organisiertem Rassismus ziehen“, sagte er. Die Erfolgsaussichten für ein Verbot seien besser als je zuvor. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin schloss sich dem an. „Ich bin dezidiert für ein Verbot“, sagte er der Zeitung „Die Welt“. Den Skeptikern in den eigenen Reihen riet er, sich erst einmal anzusehen, was die Innenminister auf den Tisch legten. Er würde ich nicht leichtfertig erklären, dass die Innenminister keine Sachkenntnis hätten. Die FDP-Fraktion ist geschlossen gegen einen erneuten Verbotsantrag. Auch in der Union gibt es viele Skeptiker. Justizministerin sieht V-Leute-Problem nicht ausgeräumt Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will sich in der Frage eng mit dem Bundestag abstimmen. „Ich halte es für richtig, dass wir, also die Bundesregierung, den sehr engen Schulterschluss mit dem Bundestag suchen“, sagte er im Deutschlandfunk. „Es gibt natürlich keine Automatik, dass, wenn ein Verfassungsorgan sagt, wir stellen den Antrag, alle anderen automatisch mit müssen“, betonte der CSU-Politiker. Er bestätigte, dass die Bundesregierung erst im ersten Quartal 2013 ihre Entscheidung dazu treffen werde. Friedrich ist sich in dieser Frage mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) einig. Die FDP-Politikerin sagte der Zeitung „Die Welt“: „Die Bundesregierung ist gut beraten, sich eine eigene Meinung zu bilden.“ Aus ihrer Sicht sei das V-Leute-Problem, an dem das erste Verfahren 2003 in Karlsruhe gescheitert war, „noch nicht sicher ausgeräumt“. Dem widersprach der Innenminister unter Hinweis auf die rund 1.000 Seiten umfassende Materialsammlung, die dem Beschluss der Ministerpräsidenten zugrunde liegt. „Dieses Material ist V-Mann-frei.“ Friedrich sagte weiter, die Ministerpräsidenten hätten ihre Entscheidung auch „unter dem Eindruck der NSU-Morde“ sowie dem Vordringen der NPD in Landtage beispielsweise in Sachsen getroffen. Leutheusser-Schnarrenberger ergänzte, die Länder wollten ein politisches Signal geben und blendeten dabei ihre eigenen Zweifel aus. dapd (Politik/Politik)

Ramsauer weist Vorwurf der Spatenstichpolitik zurück

Ramsauer weist Vorwurf der Spatenstichpolitik zurück Berlin (dapd). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat Kritik an seiner Ausgabenpolitik zurückgewiesen. Das größte Volumen des Etats gehe nach Nordrhein-Westfalen, es folge Berlin, an dritter Stelle stehe Bayern, erklärte Ramsauers Sprecher Sebastian Rudolph am Freitag in Berlin. „Insofern erkenne ich da keine Spatenstichpolitik, sondern eine Politik der Notwendigkeit.“ Der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Sören Bartol, hatte Ramsauer für das umfangreiche Bauprogramm der Regierung scharf kritisiert. „Ramsauer macht Wahlkampf mit dem Spaten. Die Sondermillionen für die Verkehrsinvestitionen werden zum Strohfeuer“, sagte er der „Bild-Zeitung“. Nach Angaben der Zeitung plant das Verkehrsministerium mit dem Geld neue Bauprojekte vor allem in Bayern. Im Wahlkampfjahr 2013 werde dort mehr als doppelt so häufig wie in anderen großen Bundesländern mit dem Bau neuer Straßen begonnen. dapd (Politik/Politik)

Länder bleiben mit NPD-Verbotsantrag vorerst allein

Länder bleiben mit NPD-Verbotsantrag vorerst allein Berlin (dapd). Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat sich an die Spitze der Gegner eines neuen NPD-Verbotsantrages gestellt. Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagausgabe) sagte Lammert: „Man soll es besser bleiben lassen.“ Das angestrebte Verfahren sei „nicht durchdacht“ und lediglich ein „Reflex“ auf die Mordanschläge des rechtesextremen Terrortrios NSU. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) kündigte derweil an, in der Frage eines NPD-Verbotsantrags eng mit dem Bundestag zusammenarbeiten zu wollen. Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Donnerstag einstimmig für die Einleitung eines neuen NPD-Verbotsverfahrens ausgesprochen. Die Länder wollen Verbotsantrag kommenden Freitag im Bundesrat beschließen. Neben dem Bundesrat und der Bundesregierung ist auch der Bundestag antragsberechtigt. Parlamentspräsident Lammert sagte, die juristischen Begründungen für einen Verbotsantrag leuchteten ihm nicht ein. Er habe seine Auffassung in Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen erläutert. Merkel hatte nach zwar Verständnis für die Entscheidung der Ministerpräsidenten geäußert, jedoch auch auf „rechtliche Risiken“ hingewiesen. Die Zurückhaltung der Bundesregierung bekräftigte Innenminister Friedrich am Freitag im Deutschlandfunk. Der Antrag der Länder sei „jetzt Realität. „Aber es gibt natürlich keine Automatik, dass, wenn ein Verfassungsorgan sagt, wir stellen den Antrag, alle anderen automatisch mit müssen“, betonte der CSU-Politiker. „Ich halte es für richtig, dass wir, also die Bundesregierung, den sehr engen Schulterschluss mit dem Bundestag suchen“, fügte Friedrich hinzu. Er bestätigte, dass die Bundesregierung erst im ersten Quartal 2013 darüber entscheiden werde, ob sie beim Bundesverfassungsgericht einen eigenen Antrag stellt, die NPD zu verbieten. Friedrich ist sich in dieser Frage mit Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) einig. Die FDP-Politikerin sagte der Zeitung „Die Welt“: „Die Bundesregierung ist gut beraten, sich eine eigene Meinung zu bilden.“ Aus ihrer Sicht sei das V-Leute-Problem, an dem das erste Verfahren in Karlsruhe gescheitert war, „noch nicht sicher ausgeräumt“. Dem widersprach der Innenminister unter Hinweis auf die rund 1.000 Seiten umfassende Materialsammlung, die dem Beschluss der Ministerpräsidenten zugrunde liegt. „Dieses Material ist V-Mann-frei.“ Friedrich sagte weiter, die Ministerpräsidenten hätten ihre Entscheidung auch „unter dem Eindruck der NSU-Morde“ sowie dem Vordringen der NPD in Landtage beispielsweise in Sachsen getroffen. Leutheusser-Schnarrenberger ergänzte, die Länder wollten ein politisches Signal geben und blendeten dabei ihre eigenen Zweifel aus. dapd (Politik/Politik)

Autohändler Weilbacher setzt Eilantrag gegen Daimler durch

Autohändler Weilbacher setzt Eilantrag gegen Daimler durch Stuttgart (dapd). Der brandenburgische Autohändler Weilbacher fährt im Rechtsstreit mit Daimler einen wichtigen Etappensieg ein: Das Landgericht Stuttgart gab einem Antrag auf einstweilige Verfügung statt, mit dem Weilbacher den Autokonzern zwingen will, dem 130-Mann-Betrieb wieder Teile zu liefern. „Der Antrag ist in unserem Sinne entschieden worden“, sagte Geschäftsführer Michael Weilbacher der Nachrichtenagentur dapd am Donnerstag. „Uns ist schon ein Stein vom Herzen gefallen.“ Denn nach Angaben Weilbachers stand seine Existenz auf dem Spiel. Daimler hatte dem Unternehmen mit vier Niederlassungen in Brandenburg zu Ende November die Kundendienst- und Teilvertriebsverträge für Pkw, Transporter und Lkw von Mercedes-Benz gekündigt. „Das hat man schon sehr deutlich gemerkt“, sagte Weilbacher. Die Arbeit habe deutlich nachgelassen, weil wichtige Teile fehlten. „Jeder Tag tat uns enorm weh.“ Eine Gerichtssprecherin bestätigte, dass eine Entscheidung in dem Streit gefallen sei. In welche Richtung, wollte sie nicht sagen. Es könnten aber noch Rechtsmittel eingelegt werden. Der Autohändler und Daimler streiten sich schon seit Jahren. Entzündet hatte sich der Kampf der ungleichen Kontrahenten an Zinsforderungen der Mercedes-Benz-Bank, die Weilbacher für ungerechtfertigt hielt. Laut Weilbacher soll sie in einem Fall 600.000 Euro zu viel gefordert haben. Er weigerte sich zu zahlen und zog vor Gericht. In dem Fall ist noch nicht entschieden. Daimler kündigte schon einmal die Serviceverträge. Hiergegen erwirkte das Unternehmen aus Brandenburg im vergangenen Jahr bereits eine einstweilige Verfügung. Auch die erneute Kündigung muss Daimler nun wohl zurücknehmen. Weilbacher kündigte jedenfalls an: „Ich bin überzeugt, wir können Freitag wieder Teile bestellen.“ Am Donnerstag war von dem Konzern zunächst keine Reaktion zu erhalten. Eine Sprecherin sagte aber Anfang der Woche: „Wir halten die Vorwürfe der Automobilgesellschaft Weilbacher GmbH für ungerechtfertigt und unbegründet. Wir werden uns mit allen juristischen Mitteln zur Wehr setzen.“ Inzwischen hat sich eine zweistellige Anzahl an Verfahren ergeben, die sich auf einen beachtlichen Betrag summieren. Weilbacher schätzt den Streitwert auf inzwischen mindestens zehn Millionen Euro. Ihm selbst sei inzwischen ein „satter sechsstelliger Betrag“ an Kosten entstanden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Gauck beim Papst – als Mensch und Christ

Gauck beim Papst - als Mensch und Christ Rom (dapd). Sie haben über Europa gesprochen, aber auch über Gott, wie es sich für Christenmenschen gehört. Papst Benedikt XVI. hat am Donnerstag im Vatikan Bundespräsident Joachim Gauck zu einer Privataudienz empfangen. Bei der „herzlichen“ Begegnung habe er ein „hellwaches“ Oberhaupt der katholischen Kirche erlebt, schilderte Gauck nach dem Treffen seine Eindrücke. Um kurz nach 11.00 Uhr begrüßte der Papst seinen Gast in der Sala del Tronetto mit den Worten: „Herzlich Willkommen, Herr Bundespräsident.“ Gauck entgegnete sichtlich bewegt: „Heiliger Vater, es ist mir eine große Freude. Ich komme als Bundespräsident, der seinen Landsmann grüßt, vor allem aber als Mensch und Christ.“ Gauck überreichte als Geschenk unter anderem einen Wanderstock, mit dem sich der Papst auf seinen Spaziergängen in der Sommerresidenz Castel Gandolfo abstützen könne. „Der ist aber groß“, freute sich Benedikt XVI. – und überreichte seinerseits eine Zeichnung der Bauhütte des Petersdoms aus dem 16. Jahrhundert. In der Privatbibliothek des Papstes saßen sich die beiden Staatsoberhäupter schließlich am dunklen Schreibtisch des Kirchenoberhaupts gegenüber. Gauck schwärmte zunächst von seinem privaten Besuch in der eben renovierten Sixtinischen Kapelle in den 90er Jahren. Dann schlossen sich die Türen. Das Treffen dauerte mit 45 Minuten eine Viertelstunde länger als geplant. Kenner des Vatikan bezeichneten dies als ungewöhnlich. So etwas komme „nur sehr selten vor“. Gauck berichtete anschließend von einem „herzlichen Einverständnis“ über die Wichtigkeit der europäischen Idee. Er habe dem Papst versichert, dass Deutschland trotz der seit Jahren schwelenden Euro-Finanzkrise dem europäischen Gedanken treu bleibe. „Wenn zwei Christenmenschen sich treffen, dann sprechen sie auch über Gott“, fügte der Bundespräsident hinzu. Er und der Papst seien sich einig gewesen, „dass die Welt etwas verliert, wenn sie Gott verliert“. Dass der ehemalige Pastor aus Rostock und der katholische Kirchenvater aus dem oberbayerische Marktl die Sorge teilen, dass der hedonistische Zeitgeist im wohlhabenden Westen den Blick auf die existenziellen Fragen des Lebens verstellt, lässt sich unschwer vermuten. Zwar sind der Prunk und die Scholastik der katholischen Kirche dem protestantischen Gemüt Gaucks fremd, dennoch begegnete der Bundespräsident den unbeugsamen Glaubensbrüdern in Rom mit ausdrücklichem Respekt, auch vor ihrer spirituellen Kraft. Der Besuch bei Papst Benedikt XVI. darf auch als Signal an die deutschen Katholiken gewertet werden. Deutschland wird derzeit protestantisch regiert – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist ebenfalls evangelisch. Dieser Bundespräsident aber wünscht sich einen wiedererwachenden politischen Katholizismus. Zu Beginn seines Besuchs im Vatikan unternahm Gauck einen Rundgang durch den Petersdom. An Hunderten von fotografierenden Touristen – meist asiatischer Herkunft – vorbei ging er zum Grab des polnischen Papstes Johannes Paul II. Diese Geste war dem Bundespräsidenten und ehemaligen DDR-Bürgerrechtler ein Anliegen. Gauck hielt inne und senkte den Kopf. Von Johannes Paul und seiner „gewinnenden Menschlichkeit“ sei etwas Besonderes ausgegangen. Der polnische Papst sei ein Konservativer gewesen, habe aber die Gabe besessen, „einen direkten Draht zu unterschiedlichen Menschen zu gewinnen“. Gauck ließ sich im riesigen Petersdom auch den mit einer roten Marmorplatte markierten Ort zeigen, an dem Karl der Große einst vor rund 1.200 Jahren zum Kaiser gekrönt wurde. „Das ist doch ein guter Platz für einen Präsidenten“, meinte ein Mitarbeiter des Vatikan. „Ich bin ein Bürgerpräsident“, winkte Gauck ab. Hier war sie wieder, die Nüchternheit des Protestanten. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)

Länderfront gegen NPD

Länderfront gegen NPD Berlin (dapd). Die rechtsextreme NPD soll nach dem Willen aller Regierungschefs der Bundesländer verboten werden. Die Ministerpräsidenten beschlossen auf ihrer Konferenz am Donnerstag in Berlin mit 16 zu null Stimmen, dem Votum ihrer Innenminister zu folgen und dem Bundesrat einen Antrag für ein Verbot der NPD zu empfehlen, wie die Nachrichtenagentur dapd aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Am Donnerstagnachmittag standen dann Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Plan. Die Innenministerkonferenz hatte sich am Mittwoch in Rostock für einen erneuten Verbotsantrag gegen die rechtsextreme NPD ausgesprochen. Dazu hatten die Ressortchefs zuletzt mehr als 1.000 Seiten Beweismaterial zusammengetragen. Politiker der Bundesregierung von Merkel über Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) bis zu Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zeigten sich hingegen skeptisch und verwiesen auf die Risiken, dass ein Verbotsverfahren scheitern könnte. Das erste Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme Partei war im März 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht an der „V-Mann-Problematik“ gescheitert. Damals hatten Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung ein Verbot der NPD angestrengt. dapd (Politik/Politik)

SPD bedrängt Bundesregierung: Bei NPD-Verbot mitziehen

SPD bedrängt Bundesregierung: Bei NPD-Verbot mitziehen Berlin (dapd). Die SPD bedrängt die Bundesregierung, dem geplanten NPD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht beizutreten. „Jetzt muss die Bundesregierung endlich ihr peinliches Lavieren beenden“, schrieb Parteichef Sigmar Gabriel am Donnerstag auf seiner Facebookseite. Es sei zwar richtig, dass man den „braunen Sumpf“ nicht allein durch das Verbot einer Partei trockenlegen könne. „Aber ich kann es keinem Menschen erklären, dass die Neonazis von der NPD auch noch Steuergelder für ihre menschenverachtende Politik bekommen. Diesen Irrsinn kann man nur durch ein Verbot stoppen“, schrieb Gabriel. Überdies seien alle Bürger im Alltag gefordert: „Wir dürfen nicht wegschauen, wenn im Bus Menschen angepöbelt werden, wenn am Arbeitsplatz fremdenfeindliche Parolen hinausposaunt werden. Niemand muss zum Helden werden. Aber Zivilcourage kann jeder von uns zeigen.“ Am Nachmittag wollten sich die Regierungschefs der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu dem Thema austauschen. Die Innenministerkonferenz hatte sich am Mittwoch in Rostock für einen erneuten Verbotsantrag gegen die rechtsextreme NPD ausgesprochen. dapd (Politik/Politik)