Essen (dapd). Deutschlands drittgrößter Chemiekonzern Evonik hat die angekündigte Privatplatzierung weiterer Aktien erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt verkauften die Evonik-Eigentümer, die RAG-Stiftung und der Finanzinvestor CVC, rund 12 Prozent des Grundkapitals an institutionelle Investoren aus dem In- und Ausland, wie das Unternehmen und die Eigentümer am Dienstag mitteilten. Der Vorsitzende der RAG-Stiftung, Werner Müller, betonte, mit der Aktienplatzierung habe Evonik „eine wichtige Voraussetzung für die geplante Börsennotierung des Unternehmens erreicht“. Über den Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es. Doch betonte Evonik-Chef Klaus Engel, der Preis habe deutlich über dem beim abgesagten Börsengang im Juni 2012 erreichbaren Niveau gelegen. Evonik verdiente 2012 Engel zufolge unter dem Strich soviel Geld wie noch nie zuvor. Das Nettoergebnis stieg nach der am Dienstag veröffentlichten Konzernbilanz um 15 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Umsatz und operatives Ergebnis lagen allerdings nicht zuletzt wegen des Verkaufs des Geschäfts mit Industrierußen unter den Vorjahreswerten. Der Umsatz sank um 6 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) lag mit 2,6 Milliarden Euro rund 180 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern wieder einen höheren Umsatz und ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Verkäufe der Marke Volkswagen stagnieren im Februar
Wolfsburg (dapd). Die Marke Volkswagen Pkw ist im Februar beim Wachstum vom schwachen europäischen Automarkt ausgebremst worden. In dem Monat wurden 401.400 Fahrzeuge ausgeliefert, das entsprach einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat von 0,4 Prozent, wie VW am Montag in Wolfsburg mitteilte. Die Monate Januar und Februar zusammengenommen verzeichnete VW ein Verkaufsplus von 9,1 Prozent. „Die Marke Volkswagen Pkw konnte sich im Februar dem harten Wettbewerb und den anhaltenden Unsicherheiten in wichtigen europäischen Märkten nicht gänzlich entziehen“, sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler. In Westeuropa ohne Deutschland gingen die Auslieferungen um 11,6 Prozent auf 115.800 Fahrzeuge zurück. Auf dem Heimatmarkt Deutschland verbuchte VW ebenfalls ein deutliches Minus von 9,4 Prozent auf 77.000 Autos. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Brüderle will Finanzhilfen für Hauptstadtflughafen stoppen
Berlin (dapd-bln). Der FDP-Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, Rainer Brüderle, will den neuen Berliner Flughafen BER weitere Bundeshilfen entziehen. „Ich bin mittlerweile für einen Finanzierungsstopp“, sagte Brüderle am Sonntag auf dem FDP-Bundesparteitag in Berlin mit Blick auf immer weiter steigende Baukosten. Zugleich warf er dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) als Aufsichtsratschef vor, dem Unternehmen durch seine Forderung nach erweitertem Nachtflugverbot kräftig zu schaden. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) habe zu der Pannenserie des Hauptstadtflughafens beigetragen, beklagte Brüderle weiter. Unter Hinweis auf immer wieder verschobene Eröffnungstermine fügte der FDP-Mann hinzu: „Das ‚Duo Infernale‘ Wowereit und Platzeck macht uns in der ganzen Welt lächerlich.“ dapd (Politik/Wirtschaft)
FDP-Parteitag macht Brüderle zum Bundestagswahl-Spitzenkandidaten
Berlin (dapd). Mit scharfen Attacken auf Rot-Grün hat FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle rund 200 Tage vor der Bundestagswahl den Wahlkampf der Liberalen eingeläutet. „Ab sofort ziehen wir den blau-gelben Kampfanzug an“, rief Brüderle am Sonntag den 662 Delegierten des FDP-Bundesparteitages in Berlin zu und betonte: „Wir überlassen nicht diesen Fuzzis unser Land.“ Mit großem Beifall kürte der Parteitag Brüderle anschließend offiziell zum Wahl-Frontmann. Brüderle rief die FDP auf, den Kopf nicht hängen zu lassen. Der 22. September sei „Freiheitstag“, denn zur Bundestagswahl sei Freiheit wählbar. Dies müsse dem Wähler nahegebracht und für die Alternative FDP geworben werden: „Mit dem umprogrammierten Steinbrück, dem Westlinken Trittin und dem Ostlinken Gysi kann man keinen Staat machen.“ Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ist für Brüderle der falsche Mann am falschen Platz. „Die SPD hat keinen Kanzlerkandidaten aufgestellt, sondern eine Fettnapfsuchmaschine“, sagte er. Dessen geplante Milliarden-Steuererhöhung zusammen mit dem „Mao-Zuschlag von Möchtegern-Finanzminister Jürgen Trittin“ würden Hunderttausende Arbeitsplätze vernichtet. Daher dürfe Rot-Grün im Herbst nicht an die Macht kommen. Gleichzeitig stützte Brüderle dem neuen Kurs von Parteichef Philipp Rösler, der die FDP näher an die Menschen bringen will. So machte sich der FDP-Fraktionschef erneut für eine Geldwertstabilität im Grundgesetz stark. „Inflation ist der Taschendieb für die kleinen Leute“, sagte er und bezeichnete eine mögliche Geldentwertung zur Lösung der Schuldenkrise als „soziale Schweinerei“. Außenpolitisch warnte Brüderle vor einer lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. „Die EZB darf nicht zum Reparaturbetrieb für unerwünschte Wahlausgänge werden“, sagte der FDP-Fraktionschef mit Blick auf Italien. Auch Finanzhilfen für andere Länder müssten an Vorgaben gebunden bleiben. Deutschland könne und werde nicht für die Schulden anderer Länder in Europa haften. Zugleich mahnte Brüderle die rund 59.000 FDP-Mitglieder, sich von derzeit schlechten Umfragewerten nicht schocken zu lassen. „Wir werden alle gemeinsam einen Wahlkampf hinlegen, da brennt der Baum. Wir werden erfolgreich sein.“ dapd (Politik/Politik)
Jeder vierte kann sich Wahl einer Anti-Euro-Partei vorstellen
München (dapd). Mit dem Euro können sich noch immer viele Deutsche nicht anfreunden. Einer vom Nachrichtenmagazin „Focus“ veröffentlichten Umfrage zufolge kann sich jeder Vierte vorstellen, bei der Bundestagswahl eine Partei zu wählen, die sich für einen Austritt aus dem Euro stark macht. „Bei den 26 Prozent handelt es sich um einen relativ hohen Wert. Dies deutet darauf hin, dass es hier möglicherweise Potenzial für eine neue Protestpartei gibt“, sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid, Klaus Peter Schöppner, dem Magazin. Besonders eurokritisch sind laut Umfrage die 40- bis 49-Jährigen: Hier ziehen vier von zehn Befragten in Betracht, eine Partei zu wählen, die den Euro wieder abwickeln will. Emnid befragte 1007 repräsentativ ausgewählt Personen am 6. und 7. März. Die neu gegründete „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat dem Magazin zufolge über ihre am Donnerstag frei geschaltete Internetseite bis Freitagabend 691 Mitglieder geworben. Die Partei tritt dafür ein, in der Eurozone wieder nationale Währungen oder kleine Währungsverbände einzuführen. Der Gründungsparteitag mit der Wahl eines Vorstands ist für Mitte April geplant. Die AfD will bei der Bundestagswahl im September antreten. dapd (Politik/Politik)
Niebel: Wollte mich auf FDP-Parteitag nicht wegducken
Berlin (dapd). Entwicklungsminister Dirk Niebel hat seinen Posten in der FDP-Spitze verloren. Er unterlag am Samstagabend auf dem FDP-Bundesparteitag in Berlin bei der Beisitzerwahl seinen Herausforderern und trat nicht wieder an. Eine persönliche Niederlage sei das aber nicht gewesen, sagte Niebel der Nachrichtenagentur dapd. Vielmehr könne er jetzt „erhobenen Hauptes“ den Parteitag verlassen. Denn trotz Aufforderungen von Parteifreunden, nicht wieder anzutreten, habe er sich auf dem Parteitag „nicht wegducken“ wollen. Niebel stand wegen seiner Kritik an FDP-Parteichef Philipp Rösler und dem Zustand der FDP seit dem Dreikönigstreffen intern in der Kritik. Vor allem die Jungliberalen wollten Niebel nicht mehr in der Führung der Liberalen sehen. An eine Aufgabe des Ministeramtes denkt Niebel nicht. „Ich habe da eine gute Arbeit gemacht“, sagte der FDP-Politiker der dapd. Das habe auch Parteichef Rösler in seiner Parteitagsrede ausdrücklich anerkannt. dapd (Politik/Politik)
Linke Rede und launiger Auftritt
Hanau (dapd). An die missliche Lage der SPD bei der letzten Landtagswahl in Hessen wurde auf dem Parteitag am Samstag in Hanau nur einmal erinnert: Bei Verleihung der Holger-Börner-Medaille an den ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck bedankte sich der Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel noch einmal ausdrücklich bei dem Geehrten für die damals geleistete Solidarität. Nach dem Debakel um die gescheiterte Ministerpräsidentenkandidatur Andrea Ypsilantis habe sich der damalige Mainzer Regierungschef „nicht weggeduckt“, sondern den Hessen im Wahlkampf ohne Zögern zur Seite gestanden. Ansonsten aber will in der hessischen SPD niemand mehr an das damalige Desaster erinnert werden, das die Partei bei der Landtagswahl Anfang 2009 schließlich auf ganze 23,7 Prozent abstürzen ließ. Im Gegenteil: Der jetzige Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel wird nicht müde, den Wahlsieg am 22. September zu beschwören. Und wie viel schöner ist es noch, dies im Gleichklang mit Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zu tun, der allen Fettnäpfchen im bisherigen Wahlkampf zum Trotz am Samstag keine Fehler machte und die 350 Delegierten zu wahren Jubelstürmen hinriss. Völlig frei redend, kam ihm dabei das erstmals bei einem Parteitag umgesetzte Format des Town Hall Meetings zugute: Wie aus dem Wahlkampf in den USA bekannt, stand der Redner in der Halle des Hanauer Congress Centrums ohne Pult frei in der Mitte des Saales, rundherum von den Delegierten umgeben. Sowohl Steinbrück als auch Schäfer-Gümbel mussten also, mit dem Mikrofon in der Hand, einmal in diese, einmal in jene Richtung sprechen, um allen Delegierten in die Augen schauen zu können. Nur einmal hatte Steinbrück schon ein derartiges Arena-Format absolviert: kürzlich bei einem Bürgerforum in Potsdam. Allerdings fiel damals seine Bemerkung von den „Clowns“ Beppe Grillo und Silvio Berlusconi in Italien, die Steinbrück erheblichen Ärger einbrachten und alle Kunst der Beherrschung des neuen Auftrittsformats überschatteten. Selbstironie über diplomatische Fähigkeiten In Hanau gab es keinerlei Fauxpas bei der Rede des Kanzlerkandidaten. Selbstironisch sprach er sogar selbst einmal von seiner „bekannten Selbstdisziplin und diplomatischen Fähigkeiten“. Nicht nur dabei hatte er die Lacher auf seiner Seite. Ja, er wolle Kanzler werden, obwohl er immer noch mit der ersten Frau verheiratet sei und somit eigentlich gar nicht Karriere machen könne, schmunzelte Steinbrück. Er begeisterte den Parteitag mit einer meisterhaften Mischung aus Ironie und Kampfgeist. Und inhaltlich war es eine ausgesprochen linke Rede des als Parteirechter verschrieenen Steinbrück. Private Vermögen müssten stärker zur Finanzierung öffentlicher Leistungen herangezogen, Steuererhöhungen nicht für alle, aber für einige, seien erforderlich. Das unterschied sich nicht grundlegend von Schäfer-Gümbels in Hanau vorgetragener Forderung nach „1 Prozent Vermögensteuer für 100 Prozent Bildung“. Auch mit dem Ruf nach Zuwanderung und dem entschiedenen Eintreten für Mindestlöhne und soziale Gerechtigkeit kam Steinbrück beim eher linken hessischen Landesverband gut an. Einmal ohne Gegenkandidaten Schäfer-Gümbel lobte nach dem Parteitag nicht nur die gute Stimmung und die Reden. Er freute sich auch darüber, dass die Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl zum ersten Mal seit Langem ohne Gegenkandidaturen vonstatten ging: „ein Hinweis, wie sortiert die hessische SPD ist“, sagte er. Und auch bei der Verabschiedung des Wahlprogramms blieb größerer Streit aus. Nur beim Thema Nachtflugverbot auf dem Frankfurter bedurfte es noch einmal einer persönlichen Intervention Schäfer-Gümbels, um einen Kurswechsel zu verhindern. Delegierte aus Frankfurt und Groß Gerau beantragten, die Forderung nach Verlängerung der Nachtruhe auf dem Flughafen um zwei Stunden von 22.00 bis 6.00 Uhr ins Wahlprogramm zu schreiben. Der Parteichef, der schon zuvor in seiner Grundsatzrede gemahnt hatte, auch an die Arbeitsplätze zu denken, warnte: Man dürfe nicht wieder Vertrauen verspielen, indem man etwas verspreche, das man später nicht einhalten könne. Mit 118 zu 72 Stimmen entschied sich der Parteitag daraufhin für die Linie Schäfer-Gümbels. Und der zeigte sich ganz am Ende „außerordentlich zufrieden“ mit dem Kongress. dapd (Politik/Politik)
(Bild) SPD zeichnet Kurt Beck mit Holger-Börner-Medaille aus
Hanau (dapd). Die SPD hat den ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck mit der Holger-Börner-Medaille ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrung am Samstag auf dem Parteitag der hessischen Sozialdemokraten in Hanau. Der Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel begründete die Vergabe der höchsten Auszeichnung der SPD in Hessen unter anderem damit, dass Beck auch in schweren Zeiten an der Seite der Partei in diesem Bundesland gestanden habe. So habe er die hessische SPD nach dem Scheitern der Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin 2009 im wohl schwierigsten Landtagswahlkampf der Geschichte solidarisch unterstützt und sich „nicht weggeduckt“. Der Preis ist nach dem ehemaligen Bundesminister und hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner benannt. Beck, der von dem Parteitag mit herzlichem Beifall gefeiert wurde, versprach in seiner Dankesrede, sich auch im bevorstehenden Landtags- und Bundestagswahlkampf zu engagieren. dapd (Politik/Politik)
FDP-Nachwuchs will Mindestlohn-Kehrtwende der Parteispitze korrigieren
Düsseldorf (dapd). Die Jungen Liberalen (JuLi) haben den Kurswechsel der FDP-Spitze beim Mindestlohn scharf kritisiert und massiven Widerstand auf dem Bundesparteitag an diesem Wochenende in Berlin angekündigt. „Für uns ist diese abrupte Kehrtwende nicht nachvollziehbar, und wir werden deshalb auf dem Bundesparteitag einen eigenen Antrag dagegen einbringen“, sagte der JuLi-Bundesvorsitzende Lasse Becker „Handelsblatt Online“. „Wer in der Debatte allen anderen Parteien jetzt nur blindlings hinterherrennt, verliert seine Argumente“, betonte er. Becker warnte vor den Folgen von Lohnuntergrenzen. „Die Einführung eines Mindestlohns hätte zur Folge, dass Arbeitsplätze im geringqualifizierten Bereich für den Arbeitgeber nicht mehr wirtschaftlich wären“, sagte er. Damit würde der Mindestlohn zu einem Einstellungshemmnis vor allem für Jugendliche und Arbeitslose ohne Ausbildung. dapd (Politik/Politik)
In Kolumbien entführte Deutsche frei
Berlin/Genf (dapd). Die beiden von kolumbianischen Rebellen entführten Deutschen sind frei. Dies bestätigten das Auswärtige Amt in Berlin sowie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf am Freitagabend. Die zwei Brüder aus Süddeutschland waren Ende des vergangenen Jahres im Osten Kolumbiens entführt worden. Dort waren sie in der Gewalt der linksgerichteten Guerrilla-Organisation Nationale Befreiungsarmee (ELN). Vorerst befänden sie sich in der Obhut der deutschen Botschaft, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. Die ELN ist neben der Farc die kleinere der zwei aktiven Rebellengruppen in Kolumbien. Die Entführer warfen den Deutschen Spionage vor. Laut dem Auswärtigen Amt waren die beiden Rentner als Urlauber unterwegs in der Region Catatumbo. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) äußerte sich erleichtert: „Damit haben auch für ihre Familien viele Wochen der Angst und Ungewissheit ein gutes Ende gefunden“, sagte Westerwelle. Er dankte der kolumbianischen Regierung sowie dem IKRK für die Zusammenarbeit. (Tweet des IKRK: http://url.dapd.de/Ltm42I ) dapd (Politik/Politik)