Institut beendet umstrittenes Schufa-Projekt

Institut beendet umstrittenes Schufa-Projekt Potsdam (dapd). Das umstrittene Internet-Forschungsprojekt der Schufa ist überraschend geplatzt. Nach massiver Kritik von Datenschützern und Politikern an der angeblich geplanten Ausspähung von Internetnutzern ziehen die Auskunftei und das von ihr beauftragte Hasso-Plattner-Institut (HPI) die Notbremse. Der erst im April geschlossene Vertrag mit dem Wiesbadener Unternehmen sei gekündigt worden, teilte das HPI am Freitag in Potsdam mit. Die Schufa begrüßte die Aufkündigung des Vertrages. Der Vorstand habe beschlossen, „das Web-Forschungsprojekt nicht weiter zu verfolgen“, teilte die Auskunftei mit. Das Forschungsprojekt habe eine „Debatte über den Umgang mit frei verfügbaren Daten angestoßen“, die das Unternehmen „erst mit Vorlage der Forschungsergebnisse erwartet hätte“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die „grundsätzliche Frage des Umgangs mit öffentlichen Daten im Netz“ bleibe aber „eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung“, sagte Schufa-Vorstand Peter Villa. Er sprach sich für eine Dialogplattform „mit allen Beteiligten aus der Politik, dem Verbraucher- und Datenschutz sowie der Wirtschaft und Wissenschaft“ aus. Tags zuvor hatte die Ankündigung, dass die Schufa damit die Möglichkeiten zur Auswertung von Nutzerdaten bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken im Internet ausloten will, bundesweit für Aufruhr gesorgt. Unter Politikern und Datenschützern brach ein Sturm der Entrüstung los. Die Schufa, die über die Kreditwürdigkeit von Millionen Deutschen entscheidet, dürfe nicht zur „Datenstasi“ verkommen, wetterte etwa der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Johannes Singhammer (CSU). Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sprach im Zusammenhang mit der Auskunftei vom „Big Brother des Wirtschaftslebens“. Auch Datenschutzbeauftragte des Bundes und vieler Länder zeigten sich entsetzt über die Pläne. Offensichtlich ist der öffentliche Druck auf Schufa und HPI nun zu groß geworden. „Angesichts mancher Missverständnisse in der Öffentlichkeit über den vereinbarten Forschungsansatz und darauf aufbauender Reaktionen“ könne ein solches wissenschaftliches Projekt nicht unbelastet und mit der nötigen Ruhe durchgeführt werden, erklärte HPI-Direktor Christoph Meinel. Damit steht das ursprünglich auf drei Jahre angelegte gemeinsame Internet-Forschungsprojekt vor dem Aus, bevor es überhaupt richtig losging. Tags zuvor hatte sich das HPI bereits beeilt zu versichern, dass es bei dem Schufa-Auftrag lediglich um „Grundlagenforschung“ gehe, nicht aber „um einen konkreten Projektplan“, der der gezielten Sammlung von Nutzerdaten diene. Auch der mit dem Projekt betraute HPI-Fachgebietsleiter Felix Naumann hatte immer wieder vehement bestritten, dass das Einsammeln von Nutzerinformationen geplant sei. „Die Daten, die gewonnen werden, gelangen nicht an die Schufa“, hatte der Forscher betont. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft) Institut beendet umstrittenes Schufa-Projekt weiterlesen

FDP-Abgeordnete hält Betreuungsgeld für verfassungswidrig

FDP-Abgeordnete hält Betreuungsgeld für verfassungswidrig Berlin (dapd). Die schwarz-gelbe Koalition kommt beim umstrittenen Betreuungsgeld nicht zur Ruhe. Wenige Tage, nachdem sich die Bundesregierung auf einen Gesetzesentwurf geeinigt hat, äußerte die FDP-Bundestagsabgeordnete Sibylle Laurischk verfassungsrechtliche Bedenken. Die Zuständigkeit liegt nicht beim Bund, argumentiert sie. Während die SPD bereits den nächsten Schritt plant, reagiert die Union gelassen auf die Kritik. Erst am Mittwoch hatte sich das Bundeskabinett nach langem Streit geeinigt. Ab dem kommenden Jahr sollen Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, zunächst 100 Euro monatlich erhalten. Vom 1. Januar 2014 an werden dann 150 Euro im Monat gezahlt. Die Kosten für den Bund belaufen sich dabei 2013 auf 300 Millionen Euro, für 2014 sind 1,11 Milliarden Euro vorgesehen. Das Gesetz soll noch vor der Sommerpause verabschiedet werden. Laurischk, Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, sagte der „Süddeutschen Zeitung“, das Betreuungsgeld falle „in die Zuständigkeit der Länder“. Es sei fraglich, „ob der Bund an dieser Stelle gesetzesinitiativ sein darf“, sagte die Juristin der Nachrichtenagentur dapd. Sie selbst lehnt das Betreuungsgeld ab: „Der Sinn und Zweck erschließt sich mir nicht.“ Klagen will die FDP-Politikerin gegen das Vorhaben der Koalition aber nicht. Zustimmung erfährt die Familienpolitikerin mit ihrer Kritik von der Opposition. Führende SPD-Politiker planen bereits, rechtliche Schritte gegen das umstrittene Gesetz einzuleiten. Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz soll seine Justizbehörde mit einer Prüfung der Angelegenheit beauftragt haben. Er kündigte zudem an, eine Klage nach Verabschiedung des Gesetzentwurfes vorzubereiten. Ähnlich äußerte sich seine Parteikollegin Manuela Schwesig. Sollte der Entwurf zustimmungspflichtig sein, werde ihre Partei „das Betreuungsgeld stoppen“, sagte die stellvertretende SPD-Chefin der „Süddeutschen Zeitung“. Im Falle einer verfassungsrechtlichen Klage rechnet die Linke bereits mit dem Aus des Betreuungsgeldes. Es sei mehr als fraglich, ob das Gesetz einer Prüfung vor dem Bundesverfassungsgericht standhalten könne, sagte die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, Diana Golze. Es stelle eine „massive Einmischung des Staates“ in die Wahl der Betreuungsform dar. Die Grünen begrüßten die Äußerungen von Laurischk. „Ich freue mich, dass Kolleginnen der FDP auch verfassungsrechtliche Bedenken äußern“, sagte die Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik der Bundestagsfraktion, Katja Dörner. „Es wäre aber deutlich besser gewesen, wenn die FDP sich nicht auf einen billigen Kuhhandel eingelassen und das unsinnige Betreuungsgeld politisch gestoppt hätte.“ Die 36-Jährige fragte zudem, „inwiefern ein Gesetz zulässig ist, das der tatsächlichen Gleichberechtigung von Frau und Mann zuwiderläuft“. Die Union weist die Kritik der Abgeordneten zurück. Der Gesetzesentwurf zum Betreuungsgeld sei verfassungsgemäß, heißt es aus Kreisen der Bundestagsfraktion von CDU und CSU. Die Bundesregierung habe die Gesetzgebungszuständigkeit und die Vereinbarung mit den Grundrechten umfassend geprüft. „Deswegen werden wir den Gesetzentwurf in der nächsten Woche in der vorliegenden Fassung auch einbringen.“ dapd (Politik/Politik) FDP-Abgeordnete hält Betreuungsgeld für verfassungswidrig weiterlesen

Gericht schließt Beweisaufnahme im Buback-Prozess ab

Gericht schließt Beweisaufnahme im Buback-Prozess ab Stuttgart (dapd). Im Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker wegen des Attentats auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback im Jahr 1977 ist ein Ende in Sicht. Am Freitag schloss das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart die Beweisaufnahme in dem seit September 2010 laufenden Mammutprozess ab. Ab Dienstag (12. Juni) sollen an mehreren Tagen die Plädoyers von Bundesanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung gehalten werden. Ein Urteil wird voraussichtlich am 6. Juli gesprochen. Am Freitag hatte der Chemieprofessor und Nebenkläger Michael Buback, der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts, noch zwei Anträge gestellt. Diese wies das Gericht allerdings zurück. Buback hatte unter anderem beantragt, dass die Schuhgrößen der früheren RAF-Terroristen Christian Klar, Knut Folkerts und Stefan Wisniewski ermittelt werden. Buback hatte das mit einem Schuhabdruck begründet, der 1977 in der Nähe des Fundorts eines Motorrads entdeckt wurde. Von dem Motorrad aus wurden die tödlichen Schüsse auf den Generalbundesanwalt und seine beiden Begleiter abgefeuert. Der Nebenkläger sagte, ohne Antworten auf seine Fragen sehe er „eine Lücke, die das Plädoyer sehr stark behindert“. Das Gericht erklärte allerdings, dass der Schuhabdruck zu wenig Merkmale aufweise, um sie einem bestimmten Schuh zuordnen zu können. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft hat der Abdruck mit dem Mordanschlag „nichts zu tun“. Die Bundesanwaltschaft wirft der 59-jährigen Becker vor, maßgeblich an der Entscheidung für den Mordanschlag, an dessen Planung und Vorbereitung sowie an der Verbreitung der Bekennerschreiben mitgewirkt zu haben. Seit 35 Jahren ist ungeklärt, welches RAF-Mitglied am 7. April 1977 in Karlsruhe die tödlichen Schüsse auf Buback und seine beiden Begleiter abfeuerte. Becker hatte Mitte Mai in einer persönlichen Erklärung eine Beteiligung an dem Mordanschlag sowie an seiner Vorbereitung vehement bestritten. dapd (Politik/Politik) Gericht schließt Beweisaufnahme im Buback-Prozess ab weiterlesen

Stahlknecht fordert Strategien im Umgang mit entlassenen Straftätern

Stahlknecht fordert Strategien im Umgang mit entlassenen StraftäternHalle (dapd). Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht fordert von der Bundesregierung Strategien im Umgang mit entlassenen Straftätern. Stahlknecht fordert Strategien im Umgang mit entlassenen Straftätern weiterlesen

Viel Lärm um angebliche Schufa-Schnüffelpläne im Internet

Viel Lärm um angebliche Schufa-Schnüffelpläne im InternetPotsdam (dapd). Ein Internet-Projekt der Schufa sorgt für große Aufregung: Politiker und Verbraucherschützer forderten die Wiesbadener Auskunftei am Donnerstag auf, für Klarheit über das gemeinsam mit dem Postdamer Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) gestartete Projekt zu sorgen. Viel Lärm um angebliche Schufa-Schnüffelpläne im Internet weiterlesen

Lauterbach rechnet mit starkem Preisanstieg bei Pflegeversicherungen

Lauterbach rechnet mit starkem Preisanstieg bei PflegeversicherungenBerlin (dapd). Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet bei den staatlich geförderten privaten Pflegeversicherungen erst mit Billigofferten und dann mit einem drastischen Preisanstieg. Lauterbach rechnet mit starkem Preisanstieg bei Pflegeversicherungen weiterlesen

CDU-Politiker dringen auf Änderungen beim Betreuungsgeld

CDU-Politiker dringen auf Änderungen beim BetreuungsgeldPassau/Berlin (dapd). Nach dem Kabinettsbeschluss zur Einführung des umstrittenen Betreuungsgelds dringen einige CDU-Politiker auf Änderungen am Gesetzentwurf. CDU-Politiker dringen auf Änderungen beim Betreuungsgeld weiterlesen