Berlin (dapd). Dem permanenten Euro-Rettungsschirm ESM droht durch die Klagen in Karlsruhe eine längere Verspätung als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommen Experten des Centrums für Europäische Politik (CEP) in einer Bewertung, die der Tageszeitung „Die Welt“ vorliegt. Hintergrund ist der Eilantrag gegen den Hilfsfonds, der derzeit vom Bundesverfassungsgericht geprüft wird. Bisher wird erwartet, dass sich die Verzögerung auf wenige Wochen beläuft. „Das dürfte Wunschdenken sein“, schreiben die CEP-Experten. „Wahrscheinlich ist eine Verzögerung um Monate.“ Ihre Begründung: „In jedem Fall ist im Anschluss an das Eilverfahren ein umfängliches Hauptsacheverfahren zu erwarten.“ Sollte das Verfassungsgericht dem Eilantrag stattgeben, wovon das CEP ausgeht, „darf der Bundespräsident bis zum Abschluss des Hauptsacheverfahrens nicht ratifizieren“. Ansonsten würde sich Deutschland völkerrechtlich binden, bevor das Urteil aus Karlsruhe vorliegt. dapd (Politik/Politik)
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Fruchtsafthersteller Libehna stellt Insolvenzantrag
Raguhn (dapd). Der traditionsreiche Fruchtsafthersteller Libehna steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen aus Raguhn im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat nach eigenen Angaben bereits am 22. Juni beim Amtsgericht Dessau-Roßlau einen Insolvenzantrag gestellt. Das Ziel des vorläufigen Verwalters Nikolaus M. Schmidt aus Halle sei es, das Unternehmen im Rahmen einer übertragenden Sanierung fortzuführen. Dazu werde an einem Businessplan gearbeitet, auf dessen Grundlage dann das Insolvenzverfahren eröffnet werden könne, sagte ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters am Mittwoch. Zurzeit hat die Libehna Fruchtsaft GmbH 45 Mitarbeiter, darunter acht Lehrlinge. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 7,1 Millionen Euro. Einer der Gründe für den Insolvenzantrag waren laut Verwalter gestiegene Preise für Rohstoffe, die nicht vollständig an den Einzelhandel weiter gegeben werden konnten. Bei der Produktion von Fruchtsirupen hat Libehna eigenen Angaben zufolge mehr als 50 Prozent Marktanteil in Deutschland. Der Name Libehna steht seit 1876 für Säfte, Spirituosen und Grundstoffe. Aktuell gehören zur Produktpalette Fruchtgetränke, Sirup, Essenzen, Spirituosen und Glühweine. Libehna beliefert derzeit Märkte mit Erzeugnissen unter dem eigenen Label Libehna. Daneben wird für Dritte, darunter namhafte Markenhersteller, produziert. ( http://www.libehna-fruchtsaft.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bischofskonferenz kritisiert Kölner Urteil zur Beschneidung
Aachen (dapd). Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Urteil des Kölner Landgerichts zur Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen scharf kritisiert. Das Urteil sei „äußerst befremdlich, weil es der grundgesetzlich geschützten Religionsfreiheit der Eltern und ihrem Erziehungsrecht in keiner Weise gerecht wird“, sagte Heinrich Mussinghoff, Vorsitzender der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, am Mittwoch in Aachen. Das Landgericht bewertete die Beschneidung kleiner Jungen aus religiösen Gründen am Dienstag als Körperverletzung. Dass die Beschneidung dem Wohl des Kindes widerspreche und ihm oder dem späteren Erwachsenen einen Schaden zufüge, werde von den Richtern lediglich behauptet, fügte Mussinghoff hinzu. dapd (Politik/Politik)
Samsung darf Galaxy-Tablet nicht mehr verkaufen
San Francisco (dapd). Rückschlag für Samsung im Patentstreit mit Apple: Der südkoreanische Konzern muss nach dem Urteil eines US-Gerichts den Verkauf des Tablet-Computers Galaxy 10.1 stoppen. Richterin Lucy Koh erklärte am Dienstagabend (Ortszeit) in San Francisco zur Begründung, Apple werde mit seiner entsprechenden Patentklage wahrscheinlich Erfolg haben. Apple führt an, Samsung habe das Design des populären iPads kopiert. „Apple hat in der Sache einen starken Fall präsentiert“, erklärte Koh. Zuvor hatte sie gesagt, das Produkt sei vom iPad des kalifornischen Rivalen Apple „praktisch nicht zu unterscheiden“, sich allerdings im Dezember geweigert, ein Verkaufsverbot zu verhängen. Ein Berufungsgericht forderte sie später auf, den Fall erneut zu prüfen Samsung habe das Recht, mit Apple in einen Wettbewerb zu treten, erklärte Koh nun. Allerdings habe das Unternehmen nicht das Recht, den Markt mit Plagiaten zu überschwemmen. Apple würde „irreparabel geschädigt“, wenn das Galaxy 10.1 weiter verkauft werde. Die Patentklage von Apple wird ab dem kommenden Monat in San Jose verhandelt. Die beiden Unternehmen liefern sich schon seit mehr als einem Jahr erbitterte Rechtsstreitigkeiten über Patente für Smartphones und Tablets in Nordamerika, Europa und Asien. Mit seinen Android-Geräten hat sich Samsung zum größten Wettbewerber von Apple entwickelt. © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)
DIW erwartet weniger Wachstum durch Eurokrise
Berlin (dapd). Die Wirtschaft der Bundesrepublik hat nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im zweiten Quartal deutlich an Fahrt verloren. Das DIW-Konjunkturbarometer zeige für die Monate April bis Juni nur noch ein reales Wachstum von 0,2 Prozent an, teilte das Institut am Mittwoch in Berlin mit. Im ersten Quartal war das deutsche Bruttoinlandsprodukt gegenüber den drei vorangehenden Monaten noch um 0,5 Prozent gewachsen. Im zweiten Quartal hatte das DIW bislang ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Die Krise im Euroraum dämpfe die deutschen Exporte merklich und trage zur Zurückhaltung bei der inländischen Nachfrage bei, sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Die exportorientierte Industrie habe im zweiten Quartal wohl einen deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen. „Die Menschen in Deutschland werden wegen der Krise wieder nervöser“, sagte er. Das schwäche die Konsum- und Investitionsausgaben. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt könne sich kurzfristig etwas verschlechtern. Nach Einschätzung des Instituts bleiben die weiteren Aussichten für die deutsche Konjunktur aber insgesamt gut. Die Krise im Euroraum bleibe zwar eine Belastung, sagte der DIW-Deutschlandexperte Simon Junker. Aber eine expansivere Geldpolitik in den Schwellenländern werde dort das Wachstum antreiben, prognostizierte er. Dies werde die Weltkonjunktur ab Sommer anschieben. In Deutschland könnten damit die Exporte wieder mehr zum Wachstum beitragen. Zudem stärkten die zuletzt kräftig gesunkenen Energiepreise die private Nachfrage. Für das Konjunkturbarometer schätzt das DIW jeden Monat über Daten aus wichtigen Wirtschaftsbereichen das Quartalswachstum. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Polen wird Cebit-Partnerland 2013
Hannover (dapd). Die Computermesse Cebit und der IT-Branchenverband Bitkom machen Polen zu ihrem offiziellen Partnerland 2013. Deutschlands östlicher Nachbar sei ein „attraktiver und hochkompetenter Wirtschaftsstandort“, der über ein „enormes Potenzial an gut ausgebildeten Spezialisten der digitalen Industrie“ verfüge, sagte Frank Pörschmann, Cebit-Vorstand der Deutschen Messe AG, am Mittwoch in Hannover. Zum Eröffnungstag der Computermesse am 6. März 2013 werden hochrangige Regierungsmitglieder beider Länder erwartet. Grundlage für das Partnerjahr sollen zwei neue Kooperationsabkommen zwischen den Branchenverbänden beider Staaten sowie zwischen der Deutschen Messe und dem polnischen Wirtschaftsministerium sein. 2012 war Brasilien das Partnerland der Computermesse. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Das Design der iPhones ist avantgardistisch und visionär
Berlin (dapd). Für Mediendesignerin Julia Schnitzer ist Apple der unangefochtene Trendsetter im Bereich der Mobiltelefone. „Das Design der iPhones ist avantgardistisch und visionär“, sagte die Studiendekanin der Berliner Mediadesign Hochschule der Nachrichtenagentur dapd. „Die Designer verstehen es, Funktion und Ästhetik perfekt miteinander zu verbinden.“ Apple setze die Standards für Smartphones. „Alle anderen Hersteller ahmen das iPhone nur nach.“ Mit dem iPhone und seinem Touchscreen habe Apple das Handy revolutioniert. „Man kann sich das Leben ohne iPhone gar nicht mehr vorstellen“, fügte Schnitzer hinzu. Das Besondere an den iPhones sei die Haptik. „Es ist ein angenehmes Gefühl, das Telefon in der Hand zu haben, und gleichzeitig sieht es eben noch gut aus.“ Vor Einführung des iPhones seien Mobiltelefone mit guten Funktionen eher unansehnlich gewesen. Mit dem iPhone werde dem Benutzer zudem vermittelt, selbst modische Zeichen zu setzen. „Wenn der Kunde sich ein iPhone kauft, signalisiert er damit auch: ‚Ich weiß, was der nächste Trend ist‘.“ Das Unternehmen habe mittlerweile so viele Smartphones verkauft, dass iPhones geradezu Mainstream seien. „Eigentlich schließen sich Avantgarde und Mainstream aus, aber Apple gelingt es, diese Gegensätze zu vereinen“, sagte die Mediendesignerin. Schnitzer ist überzeugt davon, dass Apple auch in Zukunft Vorreiter auf dem Gebiet der Smartphones bleiben wird. „Sie haben ein sehr gutes Team und sie wissen, dass ihre Stärke die Innovation ist.“ Farblich werde es allerdings Veränderungen geben. „Weiß ist bei Smartphones und Laptops wieder out, Schwarz hingegen ist wieder im Kommen“, ist die Expertin überzeugt. (Videolink: http://url.dapd.de/VxmOYW ) © 2012 AP. All rights reserved (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zukunftsstudie: Deutsche bleiben trotz Eurokrise zuversichtlich
Stuttgart (dapd). Die europäische Finanzkrise drückt offensichtlich weniger auf die Befindlichkeit der Deutschen als angesichts der anhaltend schlechten Nachrichten aus dem Euroraum zu erwarten wäre. Das geht aus der am Mittwoch in Stuttgart veröffentlichten Allianz-Zuversichtsstudie für das zweite Quartal 2012 hervor. Mehr als jeder dritte Bundesbürger (37 Prozent) sieht demnach die Gesamtsituation Deutschlands in den nächsten zwölf Monaten „mit Zuversicht“ oder „mit großer Zuversicht“. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im vergangenen Sommer. Leicht eingetrübt hat sich die Stimmung dagegen in Bezug auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Dennoch ist die allgemeine Wirtschaftslage mit 41 Prozent Nennungen nach wie vor der meistgenannte Grund für Zuversicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Trittin greift Merkel und Weidmann in Eurobonds-Debatte scharf an
Berlin (dapd). Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesbankpräsident Jens Weidmann in der Diskussion über die Einführung von Eurobonds scharf attackiert. Die Aussage Merkels, dass es keine Vergemeinschaftung der Schulden gebe, solange sie lebe, sei ein „dummer Satz“ und „heute schon gelogen“, sagte Trittin am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. So habe die Europäische Zentralbank Staatsanleihen von Krisenstaaten aufgekauft, für die Deutschland mit rund 100 Milliarden Euro hafte, „obwohl Frau Merkel sichtbar noch lebt“. Eurobonds stünden derzeit nur nicht auf der Tagesordnung, weil dafür eine große Vertragsänderung nötig wäre. Weidmann, der gewarnt hatte, dass gemeinsame Anleihen der Eurostaaten den Reformwillen in Krisenländern bremsen könnten, halte er „nicht für klug“. Das Spardiktat in der Krise, das Weidmann als ökonomische Weisheit verkaufe, verschärfe die Rezession, kritisierte Trittin. dapd (Politik/Politik)
Zeitung: Kartellamt ermittelt gegen Sportartikelhersteller
Hamburg (dapd). Mehrere Sportartikelhersteller stehen im Fokus des Bundeskartellamts. Wie die Behörde der Zeitung „Financial Times Deutschland“ (Mittwochausgabe) bestätigte, läuft derzeit ein Verfahren gegen das japanische Unternehmen Asics, zudem liegen Beschwerden gegen den deutschen Hersteller Adidas vor.
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