Schäuble erwartet grünes Licht vom Verfassungsgericht für den ESM

Schäuble erwartet grünes Licht vom Verfassungsgericht für den ESM Berlin (dapd). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet nicht mit einem Stopp für den Euro-Rettungsschirm ESM durch das Bundesverfassungsgericht. „Wir haben bei der Schaffung des ESM sorgfältig geprüft, dass er nicht gegen die Verfassung verstößt“, sagte Schäuble der Zeitung „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht. Auch habe das Bundesverfassungsgericht niemals den Kurs der europäischen Integration als gegen das Grundgesetz gerichtet beurteilt. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet am Mittwoch über die Eilanträge gegen den ESM und den Fiskalpakt. Auf die Frage, ob er den Bürgern versprechen könne, dass der Euro die Krise überleben wird, sagte Schäuble: „Ja, das kann ich. Der Euro bleibt eine vertrauenswürdige Währung, wenn ich auch befürchte, dass die Verunsicherung noch eine Weile anhalten wird.“ Verspieltes Vertrauen sei nur langsam zurückzugewinnen. dapd (Politik/Politik)

Linke wirft SPD rentenpolitischen Autismus vor

Linke wirft SPD rentenpolitischen Autismus vor Berlin (dapd). Der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger hat das Rentenkonzept der SPD-Spitze scharf kritisiert. „Es ist in Zeiten implodierender Finanzmärkte geradezu absurd, Betriebsrenten praktisch zur Pflicht zu machen“, sagte Riexinger am Samstag in Berlin. „Ohne eine Rücknahme der beschlossenen Rentenkürzungen, ohne Aussetzung der Rente ab 67 und ohne eine armutsfeste Mindestrente lässt sich die drohende Welle der Altersarmut nicht brechen.“ Die SPD halte an der Absenkung des Rentenniveaus und der Rente ab 67 fest, weil sie „eigene Fehler nicht eingestehen“ könne. „Das ist rentenpolitischer Autismus“, betonte Riexinger. Das Konzept der Sozialdemokraten, das unter anderem eine Mindestrente von 850 Euro und einen massiven Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge vorsieht, sei ein „Masterplan für den Gang in eine große Koalition“. dapd (Politik/Politik)

SPD plant Mindestrente

SPD plant Mindestrente Berlin (dapd). Die SPD will langjährig Versicherte mit einer Mindestrente von 850 Euro vor der Altersarmut bewahren und plant einen massiven Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge. Ein von einer Arbeitsgruppe um Parteichef Sigmar Gabriel erstelltes 33-seitiges Rentenkonzept sieht eine „Solidarrente“ für Vollzeitbeschäftigte vor, die 30 Jahre Beiträge gezahlt haben. Die Kosten werden mit zunächst weniger als einer Milliarde Euro jährlich angegeben und sollten zusätzlich im Bundeshaushalt erwirtschaftet werden. In dem Papier, das am Montag im Parteivorstand diskutiert werden soll, stellen die Sozialdemokraten die von der großen Koalition eingeführte Rente mit 67 nicht in Frage. Auch die geplante Senkung des Rentenniveaus bis 2030 will die SPD beibehalten, weil ein Verzicht darauf etwa 30 Milliarden Euro kosten würde. Das Konzept, das der Nachrichtenagentur dapd vorliegt, sieht allerdings vor, dass jeder Arbeitnehmer bei Abschluss eines Arbeitsvertrages automatisch eine betriebliche Altersversorgung bekommt. Dort soll er bis zu sechs Prozent seines Einkommens gefördert einbringen können. SPD-Chef Gabriel betonte am Samstag: „Die Hoffnungen, dass die Riester-Rente die Absenkungen beim Rentenniveau ausgleicht, haben sich nicht erfüllt. Die betriebliche Altersvorsorge ist dafür wesentlich besser geeignet.“ Erwerbsminderungsrenten ohne Abschläge Eine neue Teilrente soll den Übergang in den Ruhestand erleichtern. Die Arbeit ab dem 60. Lebensjahr könnte danach jährlich um zehn Prozent reduziert werden – bis zu 70 Prozent. Die damit verbundenen Rentenabschläge sollen durch unbegrenzte Hinzuverdienste in anderen „weniger belastenden“ Tätigkeiten ausgeglichen werden können. Außerdem müssten dem Konzept zufolge die Bezieher von Erwerbsminderungsrenten keine Abschläge mehr hinnehmen. Ferner will die SPD Kindererziehungszeiten stärker anrechnen. Gabriel betonte am Samstag: „Das Wichtigste im Kampf gegen Altersarmut ist es, die Erwerbsarmut zu bekämpfen.“ Dafür sei ein gesetzlicher Mindestlohn unabdingbar. Außerdem müsse das Prinzip ‚gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Männer und Frauen, für Leiharbeiter und Stammbelegschaft im Gesetz verankert werden. „All das blockiert die Bundesregierung“, kritisierte der SPD-Chef. Jusos melden Diskussionsbedarf an Die Jusos meldeten umgehend erheblichen Diskussionsbedarf an. Eine Betriebsrente löse das demografische Problem nicht, sagte der Vorsitzende Sascha Vogt in Weimar. Das Konzept sei Augenwischerei. Während eine Erhöhung der Rentenbeiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch getragen würde, müssten für eine Betriebsrente die Beschäftigten allein aufkommen. Vogt kündigte an, dass sich die Jusos in den kommenden Wochen massiv in die Debatte über den Vorschlag einmischen werden. Der SPD-Vorstand will über das Rentenkonzept am 24. September abstimmen. Im November soll ein Parteikonvent endgültig darüber beschließen. dapd (Politik/Politik)

SPD rechnet mit Ja des Verfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm

SPD rechnet mit Ja des Verfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm Berlin (dapd). Die SPD erwartet ein zustimmendes Votum des Bundesverfassungsgerichts zum Euro-Rettungsschirm. Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sagte dem „Tagesspiegel am Sonntag“, das Gericht habe in den bisherigen Entscheidungen zu den Rettungsschirmen immer wieder den Gedanken der demokratischen Legitimation betont. „Ich glaube, dass das Gericht in der Kontinuität dieser Entscheidungen bleiben wird und rechne damit, dass es den Rettungsschirm für verfassungsgemäß erklären wird,“ sagte Oppermann laut Vorabmeldung. Am Mittwoch steht die mit Spannung erwartete Entscheidung des Verfassungsgerichts zu den Euro-Rettungsmaßnahmen an. Der Zweite Senat befindet über mehrere Eilanträge gegen die am 29. Juni vom Bundestag beschlossenen Zustimmungsgesetze zum dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM und zum Fiskalpakt. dapd (Politik/Politik)

Rentenstreit in der CDU

Rentenstreit in der CDU Berlin/Dortmund (dapd). Die von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) geplante Zuschussrente entwickelt sich zum Dauerstreitthema in der CDU. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sagte, das Konzept der Ministerin sei in Ostdeutschland keine Lösung. Er forderte eine andere Finanzierung. Von der Leyen warb für einen schnellen Kompromiss, allerdings ohne konkret zu werden. Der frühere Bundessozialminister Norbert Blüm machte das Konzept der Riester-Rente für Altersarmut verantwortlich. Nach dem Willen von der Leyens sollen Geringverdiener, die 35 Jahre Beiträge gezahlt und privat vorgesorgt haben, eine Zuschussrente erhalten, damit sie im Ruhestand nicht auf Hartz-IV angewiesen sind. Tillich monierte, in Ostdeutschland kämen die Menschen meist nicht auf 35 ununterbrochene Erwerbsjahre. Die Regel seien dort gebrochene Arbeitsbiografien. Dem müsse ein Rentenkonzept Rechnung tragen, das für ganz Deutschland gelten solle. Außerdem solle damit nicht die Rentenkasse belastet werden. „Die Zuschüsse sollten nicht aus der Rentenkasse, sondern aus dem allgemeinen Steueraufkommen kommen“, sagte er der Zeitung „Welt am Sonntag“. Ministerin kennt keinen Königsweg Von der Leyen sagte dagegen: „Für den einzelnen Menschen macht es keinen Unterschied, ob ein Steuer-Euro im Rentenzuschuss oder einem anderen Titel steht.“ Das ganze Rentensystem sei ein Mix aus Beiträgen und Steuermitteln. „Es gibt keinen Königsweg, der Sozialverbände und Arbeitgeber, Alt und Jung zu hundert Prozent befriedigt“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende dem Blatt. „Die Interessen sind immer unterschiedlich, deswegen wird man einen Kompromiss schmieden müssen.“ Tillich kritisierte, die Bundesregierung habe das Konzept der Zuschussrente nicht mit den Ländern abgesprochen. „Sachsen hat bereits im vergangenen Jahr gegenüber der Bundesregierung deutlich gemacht, wie die Situation im Osten aussieht. Wir haben Regelungsbedarf angemahnt. Die Bundesministerin hat nun ein eigenes Konzept vorgelegt“, sagte er. Von der Leyen forderte eine schnelle Einigung. „Wir müssen heute handeln, damit uns diese Welle der Altersarmut nicht eines Tages überrollt“, sagte sie. Jeder Monat, der ungenutzt verstreiche, verschiebe weitere Lasten auf die kommenden Generationen. „Wir sollten in der Rente jetzt die Weichen richtig stellen und sie damit nicht zum Wahlkampfthema machen“, mahnte sie. Blüm: Hungerlöhne bringen nur Hungerrenten Blüm sagte, die Riester-Rente habe das Fundament „der guten alten Rentenversicherung“ ramponiert. Die Riester-Rente sei keine Lösung für Altersarmut, sondern Teil des Problems. „Das Rentenniveau ist für alle abgesenkt worden, aber nicht jeder kann privat vorsorgen“, sagte er den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ (Samstagsausgabe) laut Vorabbericht. „Wir haben noch ein weiteres Problem, gegen das die Rentenversicherung machtlos ist: Wenn Hungerlöhne gezahlt werden, kommen am Ende auch Hungerrenten dabei heraus.“ dapd (Politik/Politik)

Tillich will Zuschussrente aus dem Steueraufkommen bezahlen

Tillich will Zuschussrente aus dem Steueraufkommen bezahlen Berlin (dapd). Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich kritisiert das Konzept einer Zuschussrente von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU). „Die Zuschussrente ist für Ostdeutschland keine Lösung. Die Menschen kommen nicht auf 35 ununterbrochene Erwerbsjahre“, sagte Tillich der Zeitung „Welt am Sonntag“ laut Vorabbericht. Gebrochene Arbeitsbiografien seien die Regel. Dem müsse ein Rentenkonzept Rechnung tragen, das für ganz Deutschland gelten solle. Tillich plädiert dafür, damit nicht die Rentenkasse zu belasten. „Die Zuschüsse sollten nicht aus der Rentenkasse, sondern aus dem allgemeinen Steueraufkommen kommen“, sagte er und kritisierte, die Bundesregierung habe das Konzept der Zuschussrente nicht mit den Ländern abgesprochen. „Sachsen hat bereits im vergangenen Jahr gegenüber der Bundesregierung deutlich gemacht, wie die Situation im Osten aussieht. Wir haben Regelungsbedarf angemahnt. Die Bundesministerin hat nun ein eigenes Konzept vorgelegt“, sagte er. dapd (Politik/Politik)

NRW will auf Fracking-Technologie verzichten

NRW will auf Fracking-Technologie verzichten Düsseldorf (dapd-nrw). Das umstrittene sogenannte Fracking zur Erschließung schwer erreichbarer Erdgasvorkommen wird es in Nordrhein-Westfalen vorerst nicht geben. „Der Einsatz der Fracking-Technologie kann derzeit und bis auf weiteres in NRW nicht genehmigt werden“, sagte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Freitag in Düsseldorf. Die Landesregierung folgt damit der Empfehlung eines Experten-Gutachtens, das auf die Gefahren für die Umwelt verweist. Mittels Fracking soll Erdgas aus für herkömmliche Bohrungen unzugänglichen Gesteinsschichten gewonnen werden. Dazu wird ein Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien mit Hochdruck in das Gestein gepresst, um es aufzubrechen und das Gas freizusetzen. Remmel sieht wegen der zum Einsatz kommenden Chemikalien vor allem eine Gefahr für das Grund- und Trinkwasser. Die vermuteten Erdgasvorkommen, für deren Aufschluss das Fracking nötig wäre, hätten in NRW anders als in anderen Bundesländern eine vergleichsweise geringe Tiefe von weniger als 1.000 Metern. Deshalb sei auch die Gefahr für das Grundwasser höher, so der Minister. Darüber hinaus sei die Entsorgung der beim Fracking enstehenden Abwässer nicht geklärt, stellte der Minister weiter fest. Eine unterirdische Entsorgung sei geologisch ausgeschlossen. Da NRW 60 Prozent seines Trinkwassers aus Oberflächenwasser gewinne, wäre eine überirdische Entsorgung zugleich „äußerst bedenklich“. Die NRW-CDU lehnt dagegen das Fracking nicht grundsätzlich ab. Man müsse „sorgsam prüfen, was ökologisch verantwortbar und was wirtschaftlich von Nutzen für die Menschen in NRW ist“, sagte der Landeschef der Partei, Armin Laschet, in einem Zeitungsinterview. In Trinkwassergebieten solle man das Verfahren aber nicht zulassen. Unterdessen fordern der Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND) ein generelles Fracking-Verbot. Das Gutachten belege die „prinzipielle Unbeherrschbarkeit“ dieser Technologie. dapd (Politik/Politik)

Entscheidung im Rentenstreit noch in diesem Herbst

Entscheidung im Rentenstreit noch in diesem Herbst Berlin (dapd). Zumindest in einem Punkt hat sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) durchgesetzt: Noch in diesem Herbst soll eine Entscheidung im Rentenstreit fallen. Die Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nähmen das Thema Altersarmut „in seiner ganzen Breite ernst“ und würden im Herbst das weitere Vorgehen klären, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Wie eine Lösung im Streit über die Zuschussrente aussehen könnte, sagte er aber nicht. Nach dem Willen der Arbeitsministerin sollen Geringverdiener, die lange gearbeitet und privat vorgesorgt haben, im Alter künftig auf einen Zuschuss aus der Rentenkasse und vom Staat hoffen können. Das Vorhaben ist aber heftig umstritten, selbst in den eigenen Reihen. Einem Medienbericht zufolge distanzierte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch von den Plänen. Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) mahnte mehrfach eine „systematische Lösung“ an und warnte vor vorschnellen Entscheidungen. Von der Leyen machte am Donnerstag dagegen Druck: Sie erwarte bis Ende Oktober Richtungsentscheidungen, betonte sie. Seehofer will Lösung vor Beginn des Wahlkampfes Für eine rasche Einigung sprach sich nun auch CSU-Chef Horst Seehofer aus. „Das Thema liegt jetzt auf dem Tisch, und es wird in den nächsten Monaten nicht einfach in die Schublade zu legen sein“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Süddeutschen Zeitung“. „Je bessere Antworten man darauf findet, desto wahrscheinlicher ist es, dass es dann nicht ein Mittelpunktthema des Wahlkampfes wird.“ Das Konzept der Zuschussrente lehnte er allerdings ab und kündigte zugleich eigene Vorschläge an. „Wir werden die nächsten Wochen nutzen, uns auch innerhalb der CSU konzeptionell mit dieser Frage zu beschäftigen.“ FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle bekräftigte unterdessen die Kritik der Liberalen. „Das ist der falsche Ansatz“, sagte er am Freitag in Mainz. Die Beitragsgebundenheit der Rente sei „absolut richtig“, die Zuschussrente hingegen „eine Enteignung“ derer, die viel in die Rentenkasse eingezahlt hätten. Die Senioren-Union der CDU bezeichnete das bisherige Rentensystem dagegen als nicht zukunftsfähig. „Möglicherweise brauchen wir ein ganz neues Rentensystem“, sagte der Vorsitzende der Vereinigung, Otto Wulff, der Nachrichtenagentur dapd. Es stelle sich die Frage, „ob nicht angesichts der demografischen Entwicklung ein neuer Rentenkonsens zwischen den Generationen, eine neue Rentenformel, notwendig ist“. Von der Leyen schloss weitere Schritte zum Umbau des Rentensystems nicht aus. In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ räumte sie am Donnerstagabend ein, dass mit der Zuschussrente nur ein kleiner Teil des Rentenproblems gelöst werden könnte. Sie verstehe, wenn Merkel diesen Teil auf zehn Prozent beziffere. Diese zehn Prozent seien aber „der erste, dringendste Schritt“, der die Gerechtigkeitsfrage für Geringverdiener löse und Mütter besserstelle. Ein Drittel der Deutschen hat Angst vor Altersarmut Lob hierfür erhielt sie von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Gesetzentwurf der Ministerin greife insbesondere das Problem auf, dass viele Erwerbstätige wegen der Erziehung von Kindern oder der Pflege von Angehörigen nur geringe Rentenansprüche hätten, sagte EKD-Beauftragte Bernhard Felmberg am Freitag. Das Vorhaben sei unbedingt notwendig, um die Lebensleistung derjenigen anzuerkennen, die die Gesellschaft über ihre Erwerbstätigkeit hinaus durch familiäre Leistungen unterstützt hätten. Einer aktuellen Umfrage zufolge hat jeder dritte Deutsche Angst vor Altersarmut. Dies ergab der am Donnerstag veröffentlichte ARD-„Deutschlandtrend“. Immerhin 33 Prozent der Deutschen halten die Zuschussrente für den richtigen Weg, um dem entgegenzuwirken. 40 Prozent sind für die Einführung einer Mindestrente, wie sie die SPD diskutiert. 23 Prozent der Befragten finden, „jeder sollte selbst für eine angemessene Rente sorgen“. Seibert bezeichnete es als richtig und wichtig, dass von der Leyen beharrlich auf das Thema Altersarmut hinweise. Zugleich versicherte er, dass die Ministerin „natürlich“ weiterhin das uneingeschränkte Vertrauen der Kanzlerin genieße. dapd (Politik/Politik)

Grünes Licht für Anbindung von drei Nordsee-Windparks

Grünes Licht für Anbindung von drei Nordsee-Windparks Hamburg (dapd). Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am Freitag grünes Licht für den Bau einer Konverterplattform in der Nordsee gegeben. Dort soll Wechselstrom von Hochsee-Windparks zum Weitertransport ans Festland in Gleichstrom umgewandelt werden. Zugleich erteilte die Behörde am Freitag die Genehmigung für ein Seekabelsystem, das der Anbindung der Windparks Borkum West II, MEG Offshore 1 und Borkum Riffgrund 1 an das Stromnetz dienen soll. Damit ist der Weg geebnet für die Verlegung und Inbetriebnahme von insgesamt sechs Seekabelsystemen. Sie dienen der Anbindung der drei Offshore-Windparks an die Konverterplattform. Das System ist auf eine Leistung von 800 Megawatt ausgelegt. Der späteste Baubeginn ist nach BSH-Angaben für Ende 2014 festgelegt. Die Genehmigung erlaubt demnach eine Laufzeit von zunächst 25 Jahren. Sie beginnt, sobald die Offshore-Windparks an die Konverterplattform angeschlossen sind, deren Standort rund 47 Kilometer nördlich von Borkum liegt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bayern wirtschaftet am besten

Bayern wirtschaftet am besten Berlin (dapd). Bayern und Brandenburg heißen die Sieger in einer neuen Rangliste zur Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Bundesländer. Der Freistaat schnitt in der am Freitag in Berlin vorgestellten Studie „Bundesländer im Vergleich – Wer wirtschaftet am besten“ anhand von rund 100 Indikatoren vor Baden-Württemberg und Hamburg am besten ab. Die größten Verbesserungen im Zeitraum 2008 bis 2011, die im sogenannten Dynamikranking festgehalten werden, konnte Brandenburg für sich verbuchen vor Sachsen und Berlin. Die Hauptstadt ist trotz der Verbesserungen aber dennoch Schlusslicht bei den absoluten Zahlen. Brandenburg ist hier auf Platz 13 zu finden. Erstellt wurde das Bundesländerranking zum 10. Mal von der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und von der „Wirtschaftswoche“. Zu den Indikatoren zählen unter anderem das Bruttoinlandsprodukt, das Einkommen, die Kauf- und Steuerkraft, Arbeitsmarktdaten, aber auch Fakten zum Freizeitwert oder zur Kitabetreuungsquote. Brandenburg verdankt seinen Sieg beim Dynamikranking vor allem den Erfolgen auf dem Arbeitsmarkt. In keinem Land habe sich die Versorgung mit Jobs so stark verbessert, heißt es in der Studie. In Berlin haben sich die Wirtschaftsleistung und die Zahl der Erwerbstätigen von 2008 bis 2011 zwar deutlich verbessert. Die höchste Arbeitslosenquote und die höchste Jugendarbeitslosigkeit sprechen aber gegen die Hauptstadt. Berlin müsse stärker Verantwortung für sich selbst übernehmen, sagte der Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Hubertus Pellengahr. Das Desaster um den Flughafen zeige, dass die Stadt mit „flotten Sprüchen nach dem Motto ‚arm, aber sexy'“ nicht weiterkomme. „Die Hauptstadt-Region ist gut zwei Jahrzehnte nach der Einheit volljährig und braucht ein professionelles Politik-Management“, forderte Pellengahr. Brandenburg und Bayern konnten ihre Spitzenpositionen in den beiden Kategorien vom vorigen Jahr halten. Generell ist die Dynamik der ostdeutschen Bundesländer weiterhin hoch, konstatiert die Untersuchung. Alle Ost-Länder sind im Dynamik-Ranking in der vorderen Hälfte platziert. Das „dynamischste“ Land im Westen ist das „Autoland“ Niedersachsen. Mit Baden-Württemberg und dem Saarland belegen die beiden Länder mit der höchsten Industriequote, also dem Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung, die beiden letzten Plätze im Dynamikranking. ( www.bundeslaenderranking.de ) dapd (Politik/Politik)