Düsseldorf (dapd). Das amerikanische Unternehmen Anbaric prüft einen Einstieg in das deutsche Stromnetz des Betreibers Tennet. Rund vier Milliarden Dollar will das US-Unternehmen investieren, wie die „WirtschaftsWoche“ aus dem Umfeld des niederländischen Wirtschaftsministeriums berichtet. Tennet gehört dem niederländischen Staat. Anbaric-Chef Edward Krapels werbe derzeit nicht nur beim niederländischen Wirtschaftsminister Maxime Verhagen für sein Konzept, sondern auch bei Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Anbaric hat in vielen Projekten an der Ostküste der USA Erfahrungen mit Unterwasserleitungen gesammelt und verlegte über Land sogenannte HGÜ-Leitungen, die technisch aufwendig sind, aber hohe Spannungsschwankungen bei der Durchleitung von Strom aushalten, der aus Solaranlagen oder Windkraftanlagen gewonnen wird. Dieses Wissen ist auch bei der Energiewende in Deutschland gefragt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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DGB-Chef Michael Sommer fordert Aufbauhilfe
Stuttgart (dapd). Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer fordert eine Art Marshall-Plan, um die schwer angeschlagenen Volkswirtschaften Südeuropas wieder flott zu machen. „Sie müssen Geld in die Hand nehmen, um die Ökonomien in Europa zu stärken und zukunftsfähig zu machen“, sagte Sommer am Freitag dem SWR. Seiner Schätzung nach dürften dafür jedes Jahr ungefähr zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Europas nötig sein. „Das würde überhaupt das Wirtschaftswachstum erbringen, das es ermöglicht, aus der Krise zu kommen“, betonte er. Unter Zugrundelegung des von der europäischen Statistikbehörde Eurostat errechneten gemeinsamen BIP der EU-Staaten aus dem Jahr 2011 entspräche dies knapp 253 Milliarden Euro. Am Sparkurs im Zuge des Fiskalpakts ließ der Gewerkschafter indes kein gutes Haar: „Wir erhöhen die Massensteuern, wir senken die Arbeitseinkommen, wir minimieren die Arbeitsnehmerrechte, wir machen die Nachfrage kaputt“, sagte Sommer. Das Ergebnis sei: „Es geht weiter runter.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gabriel erteilt der Ampel eine Absage
Berlin (dapd). Nach der Nominierung des designierten SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück hat Parteichef Sigmar Gabriel einer Ampel-Koalition mit Grünen und FDP nach der Bundeswahl eine Absage erteilt. „Wir wollen das nicht, weil das sicher eine schwierige Koalition wäre“, sagte Gabriel am Freitagabend im ZDF. Spekulationen über eine Ampel seien „Denksportaufgaben, für Menschen, die nicht genau wissen, was sie machen wollen.“ „Wir wollen eine stabile Mehrheit für SPD und Grüne“, betonte der Parteivorsitzende und schloss zudem erneut eine große Koalition aus. „Wir wollen ja nicht um den zweite Platz spielen“, sagte Gabriel. Zugleich äußerte er sich gelassen über mögliche Widerstände der SPD-Linken gegen Steinbrück: Es gehe nicht darum, „ob die SPD innerparteilich das eine oder andere richtig findet“, sondern um das Beste für Deutschland. dapd (Politik/Politik)
Chinesen kaufen Autozuliefertochter von ThyssenKrupp
Essen (dapd). Die Einkaufstour chinesischer Unternehmen in Deutschland geht weiter. Der chinesische Stahlproduzent Wuhan Iron and Steel Corporation übernimmt ThyssenKrupp Tailored Blanks, ein auf Zulieferungen für die Autoindustrie spezialisiertes Tochterunternehmen des größten deutschen Stahlkochers. Das teilte ThyssenKrupp am Freitag in Essen mit. ThyssenKrupp Tailored Blanks ist darauf spezialisiert, maßgeschneiderte Platinen aus Stahlblech für die Automobilindustrie herzustellen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von weltweit rund 40 Prozent der führende Anbieter in diesem Produktsegment. Es verfügt über insgesamt 13 Werke in Deutschland, Schweden, Italien, der Türkei, den USA, Mexiko und China. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Essener Traditionskonzern hatte im vergangenen Jahr beschlossen, sich von Geschäften mit einem Umsatzvolumen von rund zehn Milliarden Euro zu trennen, um seinen Schuldenberg abzubauen und Spielraum für Wachstum in Schwellenländern zu gewinnen. Dieses Ziel sei nun zu 95 Prozent erreicht, betonte das Unternehmen. Die ThyssenKrupp-Aktie gewann bis zum späten Freitagnachmittag mehr als ein Prozent an Wert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Tim Cook entschuldigt sich für fehlerhafte Karten
Berlin (dapd). Es ist ein ungewöhnlicher Schritt für Apple: Firmenchef Tim Cook hat in einem offenen Brief an die Kunden Fehler in Apples Kartendienst eingestanden. „Wir entschuldigen uns für die Frustration, die das bei unseren Kunden verursacht hat, und tun alles, um die Karten zu verbessern“, schrieb Cook. Apple habe mit den Karten sein Ziel verfehlt. Das Unternehmen hatte in seinem neuen Betriebssystem für seine Handys und Tablets erstmals eine eigene Kartenfunktion eingebaut. Zuvor nutzte das Unternehmen die Kartendienste des Konkurrenten Google. Mit jeder Navigation schickten Apple-Kunden also Daten an den Konkurrenten, die Google zur Verbesserung des eigenen Angebots nutzen konnte. Dem wollte Apple mit dem neuen Betriebssystem offenbar einen Riegel vorschieben. Doch Apples eigene Karten stecken voller Fehler: Straßen, Adressen und Sehenswürdigkeiten sind falsch platziert oder tragen veraltete Namen. Satellitenaufnahmen sind aus nicht zueinander passenden Bildern zusammen geschustert. Kunden beschwerten sich im Internet und sammelten die kuriosesten Fehler. Auch die Stiftung Warentest urteilte nach einem Schnelltest des iPhone 5, die Kartenfunktion wirke nicht ausgereift. Insgesamt jedoch lobten die Tester das Handy jedoch als eines der besten Smartphones, die sie je untersucht hätten. Besonders die Kamera und das neue Design lobten die Tester, der Akku dagegen biete nur mittelmäßige Leistungen. Nun reagiert das Unternehmen auf die Kritik und gelobt Besserung. „Je mehr unsere Kunden unsere Karten nutzen, desto besser werden sie“, versprach Cook. Das Unternehmen habe mit dem eigenen Dienst neue Funktionen wie gesprochene Wegbeschreibungen auf die Handys bringen wollen. In der Zwischenzeit empfahl er frustrierten Kunden, Alternativen zu nutzen – darunter die Karten von Google. Das mobile Betriebssystem iOS 6, das die neue Kartenfunktion mitbringt, können auch Besitzer älterer Apple-Geräte auf ihren iPhones und iPads installieren. Insgesamt läuft das System nach Angaben von Apple bereits auf mehr als 100 Millionen Geräten, fehlerhafte Karten inklusive. (Brief von Cook: http://url.dapd.de/eYcSYZ Fehlersammlung bei Apple-Karten: http://url.dapd.de/xVbdjV ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bund verzichtet auf Verkauf des Petersberg-Anwesens
Berlin (dapd). Der Bund beendet den Versuch, das historische Anwesen auf dem Petersberg bei Bonn zu verkaufen. „Das Privatisierungsverfahren wurde eingestellt“, teilte das Bundesfinanzministerium am Freitag in Berlin mit. „Das Marktumfeld für Hoteltransaktionen hat sich seit Beginn des Privatisierungsverfahrens verschlechtert“, hieß es zur Begründung. Es sei den Bietern nicht möglich gewesen, „adäquate Kaufpreise“ und die notwendigen Modernisierungsinvestitionen „in einer für den Bund akzeptablen Weise zu finanzieren“. Das Ministerium betonte, dass die Einstellung des Verfahrens keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Hotelbetrieb habe, den die Steigenberger Hotels AG führt. Möglicherweise wird die Regierung nun auch frisches Geld in das Petersberg-Anwesen stecken: „Der Bund prüft derzeit die Durchführung von Investitionsmaßnahmen in das Objekt“, teilte das Ministerium mit. Der Bund hatte den Prachtbau mit Rheinblick im August 2011 international zum Verkauf ausgeschrieben. Der Gebäudekomplex befindet sich seit 1978 in Bundesbesitz und gilt als geschichtsträchtiger Ort, an dem wegweisende Verträge unterzeichnet und Konferenzen abgehalten wurden. Dazu gehören das Petersberger Abkommen von 1949, mit dem die Bundesrepublik ihre Souveränität zurückerlangte, und die internationalen Afghanistan-Konferenzen 2001 und 2011. dapd (Politik/Politik)
Stiftung Warentest lobt iPhone 5 trotz mäßigen Akkus
Berlin (dapd). Das neue Handy von Apple hat die Stiftung Warentest in einem Schnelltest weitgehend überzeugt. Das iPhone 5 sei „eines der besten Smartphones“, das die Tester bisher geprüft hätten, erklärte die Stiftung am Freitag in Berlin. Besonders gelobt wurden der Bildschirm und die Kamera. Auch das schnelle Surfen mit LTE-Verbindung beeindruckte die Tester. Sie schränkten jedoch ein, dass die Verbindungsgeschwindigkeit in der Praxis stark davon abhänge, wie gut das Netz vor Ort ausgebaut sei. In Deutschland funktioniert die LTE-Verbindung des iPhone 5 nur im Mobilfunknetz der Telekom, da sie allein die für das Handy passende Frequenz anbietet. Andere Geräte beispielsweise von HTC beherrschten weitere Frequenzen, heißt es im Testbericht. Die Kartenfunktion, die Apple mit seinem neuen Betriebssystem iOS 6 einführte, wirke dagegen noch nicht recht ausgereift. Auch die Akkulaufzeit sei „ziemlich mittelmäßig“: Beim Dauersurfen per UMTS hielt das iPhone 5 etwa zweieinhalb Stunden durch, eine Stunde weniger als der Vorgänger und nur halb so lange wie das Galaxy S3 von Konkurrent Samsung. (Testbericht im Internet: http://url.dapd.de/DqC5b1 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Beck will Rückzug ankündigen
Mainz (dapd-rps). Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) will offenbar noch am Freitag seinen Rückzug ankündigen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Morgen aus Regierungskreisen. Nach Informationen des SWR will Beck sowohl sein Amt als Regierungschef wie auch als Vorsitzender der Landespartei abgeben. Beide Ämter könnten künftig getrennt werden. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete, dass dabei in Zukunft Sozialministerin Malu Dreyer (SPD) eine wichtigere Rolle spielen dürfte. Das wurde der Nachrichtenagentur dapd aus zuverlässiger Quelle bestätigt. Außerdem wird Innenminister Roger Lewentz (SPD) als einer der Nachfolger gehandelt. Am Abend tritt um 18.00 Uhr die SPD-Landtagsfraktion zu einer Sondersitzung im Mainzer Landtagsgebäude zusammen. dapd (Politik/Politik)
Söder fordert Vetorecht der Bundesbank bei Euro-Rettung
München (dapd). Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) hat ein Vetorecht der Bundesbank gegen gemeinsame Hilfsaktionen der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Euro-Schutzschirms ESM gefordert. Bei jedem Hilfegesuch eines Landes müsse geprüft werden, ob die Gefahr bestehe, dass der deutsche Haftungsrahmen gesprengt werde, sagte Söder der „Süddeutschen Zeitung“. Angesichts der immer tieferen Verstrickungen zwischen EZB und ESM müsse die Bundesbank diese Aufgabe übernehmen. Söder sagte, die Bundesregierung solle ein eventuelles Veto überstimmen können, sei dann aber gezwungen, eine konkrete Begründung zu liefern. Zudem solle der Bundestag das Recht erhalten, vor der Abstimmung über einen Hilfsantrag ein Gutachten der Bundesbank anzufordern. „Die Hilfsprogramme mit all ihren Wechselwirkungen sind doch so kompliziert, dass sie kaum noch jemand durchschauen kann. Hier sollten wir die Expertise der Bundesbank nutzen“, sagte er. Söder verlangte zudem, die Stimmengewichte in den Entscheidungsgremien der EZB zu reformieren. Das Prinzip „ein Land – eine Stimme“ sei nicht mehr haltbar. „Vielmehr müssen sich die Gewichte nach dem Vorbild des Internationalen Währungsfonds verändern: Wer haftet und bezahlt, der bestimmt auch“, forderte er. Bis es so weit sei, müsse eine Arbeitsgemeinschaft der europäischen Rechnungshöfe damit beauftragt werden, das Ausgabegebaren des Schutzschirms regelmäßig darauf hin zu überprüfen, wie groß das Ausfallrisiko für die Steuerzahler in den Geberländern sei. dapd (Politik/Politik)
BayWa übernimmt Cefetra
München (dapd). Der Münchener Mischkonzern BayWa baut sein Agrarrohstoffgeschäft aus. Das MDAX-Unternehmen will bis Jahresende den niederländischen Futtermittelhersteller Cefetra für rund 125 Millionen Euro übernehmen. Der Konzern wolle damit vor allem seine Position als Getreidehändler ausbauen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Getreide ist das Hauptgeschäftsfeld der Niederländer. Der Umsatz von Cefetra betrug im vergangenen Jahr rund 4,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt über 200 Mitarbeiter. BayWa steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,9 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte im selben Zeitraum um 2,7 Prozent auf 91,1 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)