Bahn führt Sitzplatzreservierung wie im Flugzeug ein

Bahn führt Sitzplatzreservierung wie im Flugzeug ein Hamburg (dapd). Bahnreisende können in Zukunft ihren gewünschten Sitzplatz über das Internet individuell reservieren. Ab Dezember führt das Reiseunternehmen die neue Möglichkeit bei ausgewählten Zügen ein, wie die Geschäftsführerin von DB Vertrieb, Birgit Bohle, am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Dann können Reisende wie im Flugzeug über eine Grafik im Internet ihre Sitze auswählen. Bisher hatten die Passagiere nur die Wahl zwischen Großraum und Abteilwagen, sowie Gang oder Fenster. Der genaue Platz wurde dann vom Bahncomputer zugewiesen. Ab Dezember können in 75 Prozent der ICE-Züge die Plätze individuell reserviert werden, wie Bohle sagte. Das neuen System funktiert nur bei Onlinebuchungen und noch nicht für Intercityzüge. Die Bahn wurde seit Jahren kritisiert, weil sie das aus Flugzeugen gewohnte Modell nicht anbot. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BASF streicht in Krise europäisches Bauchemiegeschäft zusammen

BASF streicht in Krise europäisches Bauchemiegeschäft zusammen Ludwigshafen (dapd). Der Chemiekonzern BASF organisiert wegen eines insgesamt rückläufigen Marktes seinen Bereich Bauchemikalien neu und plant im Zuge dessen auch Stellenstreichungen. So sollen unter anderem die Produktion sowie Marketing und Vertrieb in Südeuropa und Großbritannien angepasst werden, wie das DAX-Unternehmen am Donnerstag in Ludwigshafen mitteilte. Europaweit seien von den Maßnahmen 400 Mitarbeiter betroffen, 70 davon in Deutschland. Das Unternehmen will allen Betroffenen soweit möglich andere Stellen anbieten. „Wahrscheinlich werden wir aber nicht für alle 400 Mitarbeiter Stellen finden“, sagte eine Sprecherin. Allerdings liefen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern in den einzelnen Ländern jetzt erst an. Der Sprecherin zufolge ist der Markt für Bauchemikalien in allen 27 EU-Staaten seit 2007 im Schnitt um 16 Prozent zurückgegangen. Allein in Portugal und Spanien ist nach Unternehmensangaben die Bautätigkeit auf unter 50 Prozent des Niveaus vor der Krise 2008/09 zurückgegangen und weiter rückläufig. Ähnlich sieht es in Italien und Griechenland aus. Selbst in Großbritannien sei die Bautätigkeit deutlich zurückgegangen. In Deutschland sei das Geschäft durch eine wachsende Anzahl von Kleinbetrieben komplexer geworden. Dem will das Unternehmen mit einer höheren Effizienz in den internen Abläufen begegnen. Als weitere Reaktion will BASF das Meyco-Geschäft mit Betonspritzmaschinen für den Tunnel- und Bergbau mit Sitz in Winterthur in der Schweiz verkaufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

IMK: Deutsche Konjunktur schwächelt weiter wegen Eurokrise

IMK: Deutsche Konjunktur schwächelt weiter wegen Eurokrise Berlin (dapd). Der strikte Sparkurs in den Euro-Krisenländern schadet nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weiterhin dem Wirtschaftswachstum in Deutschland. Deshalb rechnet das gewerkschaftsnahe Institut mit einem mageren Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 Prozent in diesem und von 0,4 Prozent im nächsten Jahr, wie IMK-Direktor Gustav Horn am Donnerstag in Berlin sagte. Die Prognose blieb damit für 2012 unverändert. Für 2013 wurde sie um 0,1 Prozentpunkte erhöht. Für den gesamten Euroraum erwartet das IMK einen wirtschaftlichen Rückgang von 0,5 Prozent in diesem Jahr und von weiteren 0,7 Prozent im nächsten Jahr. „Das sind auch schlechte Nachrichten für Deutschland“, sagte Horn. Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern aufzukaufen, entspannt laut IMK die Krise im Euroraum zunächst. Dieser Effekt werde jedoch blockiert durch die Auflage, jegliche Hilfen an „übertrieben harte Sparprogramme“ zu knüpfen. „Nur mit Nachfrage hemmenden Strukturreformen wird man diese Krise nicht bewältigen können“, sagte Horn. „Die Medizin, die wir den Ländern zu schlucken geben, ist schlimmer als die Krankheit“, fügte er hinzu. Die Konjunkturprognose des IMK ist deutlich niedriger als die des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Das DIW hatte noch am Dienstag für Deutschland einen BIP-Zuwachs von 0,9 Prozent für 2012 und einen Anstieg auf 1,6 Prozent für 2013 vorhergesagt. Das Institut erwartet eine Beschleunigung der deutschen Exporte in Folge einer wirtschaftlichen Erholung in Schwellenländern. US-Flaute drückt auf deutsche Konjunktur Neben der Schwäche im Euroraum sieht das IMK jedoch in nachlassenden Impulsen aus den USA einen weiteren Grund für die Eintrübung der deutschen Wirtschaft. Bereits beschlossene massive Ausgabenkürzungen im US-Haushalt könnten das Wachstum dort entgegen anderslautenden Prognosen im nächsten Jahr auf Null drücken, sagte Horn. „Das heißt auch im Klartext, dass die Amerikaner als Motor der Weltwirtschaft ein Komplettausfall sein werden, und das trifft uns als eine der Exportnationen in dieser Welt natürlich in besonderem Maße,“ sagte Horn. Angesichts der zu erwartenden weiteren Konjunkturflaute in Deutschland empfiehlt das IMK, Kurzarbeitsregelungen wieder einzuführen, die während der Wirtschaftskrise 2009 einen größeren Abbau von Arbeitsplätzen verhindert hätten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Audi wächst in China nicht mehr so stark

Audi wächst in China nicht mehr so stark Ingolstadt (dapd). Die deutschen Autohersteller spüren langsam das abflauende Wachstum Chinas. Die VW-Tochter Audi berichtete am Donnerstag, dass der Absatz im September nicht mehr so stark zulegte wie im übrigen Jahr. So steigerte der Ingolstädter Hersteller seine Auslieferungen in China gegenüber dem September 2011 um 20 Prozent auf 35.512 Fahrzeuge. Im August waren es noch 24 Prozent. In den ersten neun Monaten verkaufte Audi in China 297.060 Fahrzeuge – das ist auf ein Plus von 31 Prozent. Eine Sprecherin sagte, der Automarkt in China normalisiere sich langsam etwas. Die chinesische Regierung hatte bereits in den vergangenen Monaten geringere Steigerungen beim Bruttoinlandsprodukt in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal war das Wirtschaftswachstum in China mit 7,6 Prozent auf den niedrigsten Wert seit drei Jahren gesunken. Für das Gesamtjahr geht die Regierung in Peking von einem Plus von 7,7 bis 7,8 Prozent aus. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesverfassungsgericht prüft den Deal im Strafprozess

Bundesverfassungsgericht prüft den Deal im Strafprozess Karlsruhe (dapd). Das Bundesverfassungsgericht prüft am 7. November in mündlicher Verhandlung, ob die gesetzliche Regelung zu den umstrittenen Urteilsabsprachen im Strafprozess mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Das teilte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe mit. Der Zweite Senat verhandelt über drei Verfassungsbeschwerden gegen strafrechtliche Verurteilungen, denen ein sogenannter Deal vorausging. Darunter versteht man eine Verständigung zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Angeklagtem über das Ergebnis des Strafverfahrens. Die Zulässigkeit solcher Urteilsabsprachen wird seit rund 30 Jahren kontrovers diskutiert. Seit August 2009 sind die Voraussetzungen und Grenzen von Deals im Strafprozess gesetzlich geregelt. Die Karlsruher Richter prüfen, inwieweit solche Absprachen gegen das Recht von Angeklagten auf ein faires Verfahren und gegen das Rechtsstaatsgebot des Grundgesetzes verstoßen können. dapd (Politik/Politik)

Interesse an privater Altersvorsorge geht zurück

Interesse an privater Altersvorsorge geht zurück Berlin (dapd). Das Interesse der Deutschen an privater Vorsorge für das Alter sinkt. Das zeigt eine Studie der Postbank und des Instituts für Demoskopie Allensbach, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach wollen 42 Prozent der Berufstätigen ihre private Altersvorsorge nicht mehr erweitern – das ist der höchste Wert seit Start der jährlichen Studie im Jahr 2003. 44 Prozent der Berufstätigen sind der Meinung, ihre Altersvorsorge reiche aus. Unter denen, die das nicht so sehen, sind aber lediglich 14 Prozent bereit, sich für eine bessere Vorsorge bei den heutigen Ausgaben einzuschränken. Den Angaben zufolge verliert zudem die sogenannte Riester-Rente an Attraktivität. Lediglich 16 Prozent der berufstätigen Befragten gaben an, diese sei eine besonders sichere Art der Vorsorge. 2009 hatten das noch 23 Prozent so gesehen, seitdem sank der Wert kontinuierlich. Für die Erhebung wurden 1.642 Bürger ab 16 Jahren persönlich befragt. dapd (Politik/Politik)

Mercedes-Benz Ludwigsfelde liefert 500.0000 Nutzfahrzeuge aus

Mercedes-Benz Ludwigsfelde liefert 500.0000 Nutzfahrzeuge aus Ludwigsfelde (dapd-lbg). Im Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde sind seit 1991 eine halbe Million Nutzfahrzeuge montiert worden. Das 500.000. Fahrzeug sei ein Sprinter, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Transporter sei das Zugpferd der Produktion in Ludwigsfelde. Das Transporterwerk in Ludwigsfelde sei mit 2.100 Beschäftigten einer der größten industriellen Arbeitgeber in der Region. Am Standort Ludwigsfelde begann bereits 1936 die Errichtung eines Daimler-Benz-Werkes für Flugmotoren. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach zurückgebaut. Ab 1965 begann der Aufbau eines Automobilwerks, in dem die Serienproduktion von IFA-Nutzfahrzeugen startete. Bis zur Wiedervereinigung wurden in dem Werk rund 600.000 Lastwagen produziert. Ab 1991 liefen dann Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz vom Band. In die Fertigung wurden mehrere Hundert Millionen Euro investiert. Neben dem Sprinter wird in Ludwigsfelde auch der Vario hergestellt. (Das Werk auf der Daimler-Webseite: http://url.dapd.de/NfZdEO ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kaufprämie für Elektroautos bleibt umstritten

Kaufprämie für Elektroautos bleibt umstritten Stuttgart (dapd). In der deutschen Autoindustrie gehen die Meinungen über eine Kaufprämie für Elektroautos auseinander. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes sagte nach dem Treffen der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) am Montagabend, niemand sei „mit Leidenschaft“ an das Thema Kaufprämie herangegangen. „Wir waren uns ziemlich schnell einig, dass wir das Fass nicht aufmachen wollen.“ Für das Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos bis 2020 sei man auch so auf einem guten Wege. Anders sieht das offenbar der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche. „Unter den heutigen Randbedingungen werden wir wahrscheinlich eher nicht zu einer Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 kommen“, hatte er vor dem Treffen der NPE im ZDF gesagt. Kaufanreize seien ein Thema, das den Absatz weiter fördern könne. Auch wenn zahlreiche Stimmen vor allem aus der Industrie die Zielstellung von einer Million Elektroautos infrage stellen, trauen sich andere bislang nicht so weit vor. Als weitere Anreize werden etwa freie Parkplätze oder die Nutzung von Busspuren für Elektroautos diskutiert. Es wäre „unklug“, schon jetzt eine Kaufprämie anzubieten, sagte der NPE-Vorsitzende Henning Kagermann. Das Gremium hatte selbst im Juni vorhergesagt, dass ohne zusätzliche Förderung bis 2020 höchstens 600.000 Elektromobile auf den Straßen sein werden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) betonte, derzeit sei eine Prämie nicht das Richtige. Die Politik werde aber immer wieder den Entwicklungen angepasst. Hintergrund der unterschiedlichen Bewertungen dürfte auch die unterschiedliche Modellpalette der Hersteller sein. Denn Daimler baut seit diesem Jahr als erster deutscher Hersteller mit dem neuen Elektrosmart ein Elektrofahrzeug in Serie. 2014 will das Unternehmen zudem die B-Klasse mit einer Brennstoffzelle auf den Markt bringen. Auch diese Technik wird in die Zielsetzung der Bundesregierung mit eingerechnet. Kaufprämie bringt keine Hunderttausende Eine Kaufprämie würde somit für Daimler sicherlich interessant sein, um den Absatz anzukurbeln. Auf der anderen Seite bremst Ford-Manager Mattes die Erwartungen an solche Anreize, die in anderen Ländern wie Frankreich bereits gesetzt werden. „Ja, das Volumen ist nach oben gegangen“, sagte er. Allerdings sei die Basis sehr klein. „Das sind keine Hunderttausende“, sagte er. Die anderen deutschen Hersteller sind ohnehin noch nicht so weit. Opel bietet zwar schon den Ampera an. Das Elektrofahrzeug mit Zusatzmotor für Langstrecken ist allerdings baugleich mit dem Chevrolet Volt und wird bei der Konzernmutter General Motors in Detroit hergestellt. Volkswagen bringt seinen E-Golf erst 2013 auf den Markt, genauso wie BMW sein komplett neu konzipiertes Fahrzeug i3. Ausländische Wettbewerber sind den deutschen Unternehmen auf dem Gebiet der Elektromobilität einen Schritt voraus. Renault bietet unter den großen Herstellern die breiteste Modellpalette an rein elektrischen Fahrzeugen in Serie an. Ford hat den Kleintransporter Transit Connect batterieelektrisch im Angebot. Der Ford Focus soll folgen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Autoindustrie streitet über Kaufprämie für Elektroautos

Autoindustrie streitet über Kaufprämie für Elektroautos Stuttgart (dapd). In der deutschen Autoindustrie zeichnet sich ein Richtungsstreit über eine Kaufprämie für Elektroautos ab. Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes sagte nach dem Treffen der Nationalen Plattform Elektromobilität am Montagabend, niemand sei „mit Leidenschaft“ an das Thema Kaufprämie herangegangen. „Wir waren uns ziemlich schnell einig, dass wir das Fass nicht aufmachen wollen.“ Für das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 sei man auch so auf einem guten Wege. Anders sieht das offenbar der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche. „Unter den heutigen Randbedingungen werden wir wahrscheinlich eher nicht zu einer Million Elektrofahrzeuge im Jahr 2020 kommen“, hatte er vor dem Treffen der NPE im ZDF gesagt. Kaufanreize seien ein Thema, das den Absatz weiter fördern könne. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Türkei erhält keine deutsche Entwicklungshilfe mehr

Türkei erhält keine deutsche Entwicklungshilfe mehr Berlin (dapd). Deutschland beendet die klassische Entwicklungszusammenarbeit mit der Türkei. Das Entwicklungsministerium und das türkische Schatzamt trafen eine gemeinsame Entscheidung über die noch zur Verfügung stehenden Restmittel der finanziellen Zusammenarbeit in Höhe von gut 92,5 Millionen Euro: Sie werden für in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien eingesetzt, wie das Ministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz erklärte: „Mit der Türkei ist – nach China – ein weiteres ehemaliges Partnerland aufgrund erfolgreicher dynamischer Entwicklung aus der klassischen deutschen bilateralen Entwicklungskooperation ausgeschieden.“ Die Türkei war mehr als 50 Jahre lang Kooperationsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. dapd (Politik/Politik)