Stuttgart (dapd). In seinem elften und letzten Jahr beim Gastronomieausstatter und Haushaltswarenhersteller WMF hat der Vorstandsvorsitzende Thorsten Klapproth noch einmal Rekordzahlen vermeldet. „Wir erzielen 2012 wieder einen Rekordumsatz für den WMF-Konzern – und das zum siebten Mal in Folge“, sagte der Unternehmenschef am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Die Erlöse kletterten um fünf Prozent und übertrafen erstmals knapp die Marke von einer Milliarde Euro, das operative Ergebnis stieg um zehn Prozent auf einen Rekordwert von 71,4 Millionen Euro. Zum 31. Mai verlässt er WMF, um „neue Herausforderungen“ anzunehmen, wie das Unternehmen am Vorabend vermeldete. Wohin es ihn zieht, wollte er nicht verraten. Seine Worte klingen aber ganz so, als ob er bei WMF alles erreicht hat, was er erreichen konnte. „Wir haben die Ziele erreicht, die wir uns gesetzt haben“, sagte Klapproth. Er verwies unter anderem auf die Wertsteigerung des Unternehmens. Die Aktie kletterte in den vergangenen zehn Jahren von unter zehn Euro auf derzeit über 41 Euro. Für Klapproth steht fest, dass es auch künftig mit neuem Chef und neuem Mehrheitseigner aufwärts gehen wird. Der Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hatte im vergangenen Jahr die Mehrheit an dem Traditionsunternehmen erworben und kündigte unter anderem an, die Internationalisierung von WMF nach vorne treiben zu wollen. Damit habe das Unternehmen einen Investor gefunden, der sehr gut zur aktuellen Situation passe, sagte Klapproth. Wer international wachsen wolle, brauche das entsprechende Kapital im Hintergrund. Das operative Geschäft soll nach Klapproth Peter Feld leiten, derzeit beim Nivea-Hersteller Beiersdorf für die Regionen Europa und Nordamerika zuständig. Er habe Feld im Vorstand des Markenverbandes als „begeisternden Markenartikler“ kennengelernt, sagte Klapproth. Davor arbeitete der 48-Jährige für die Konsumgüterkonzerne Johnson & Johnson und Procter & Gamble. Bei Beiersdorf läuft sein Vertrag noch bis zum 31. Juli. Elektrokleingeräte eine der Baustellen im Konzern Auf Feld wartet viel Arbeit: Zum einen muss er die Internationalisierung vorantreiben. Zum anderen muss er sich um das defizitäre Geschäft mit Elektrokleingeräten kümmern. WMF legte im vergangenen Jahr vor allem in den asiatischen Märkten deutlich zu, dort betrug das Umsatzwachstum 17 Prozent. Insgesamt stiegen die Erlöse im Ausland um sechs Prozent und lagen damit leicht über dem Zielwert des gesamten Umsatzwachstums von fünf Prozent. Das Ziel habe auch 2013 weiterhin Bestand, betonte Klapproth. „Besonderen Fokus legen wir dabei auf das internationale Wachstum“, sagte er. Noch kommen 52 Prozent der Umsätze aus Deutschland. Während die Geschäftsbereiche Filialen, Tisch und Küche sowie das Kaffeemaschinengeschäft 2012 zulegen konnten, musste WMF beim Hotelgeschäft einen Umsatzrückgang hinnehmen und verbuchte bei den Elektrokleingeräten sogar ein Minus. Das Volumengeschäft mit Toastern und Wasserkochern der Marken Princess oder petra musste sich dem Wettbewerbsdruck beugen. Die unbefriedigende Entwicklung habe WMF dazu veranlasst, 2012 Wertberichtigungen in Höhe von zehn Millionen Euro vorzunehmen. Mit den teureren Geräten der Marke WMF verlief das Geschäft besser. Für die günstigeren Marken sucht das Unternehmen jetzt nach einer Lösung. „Hier können und wollen wir keine strategische Option ausschließen“, sagte Finanzvorstand Bernd Flohr. Damit könne auch ein Verkauf in Betracht kommen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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WMF-Chef vermeldet zu seinem Abschied Rekorde
Stuttgart (dapd). Zum Abschied hat der scheidende Vorstandsvorsitzende des Gastronomieausstatters und Haushaltswarenherstellers WMF, Thorsten Klapproth, noch einmal Rekordzahlen vorgelegt. „Wir erzielen 2012 wieder einen Rekordumsatz für den WMF-Konzern – und das zum siebten Mal in Folge“, sagte der Unternehmenschef am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Die Erlöse übertrafen erstmals die Marke von einer Milliarde Euro, das operative Ergebnis kletterte um zehn Prozent auf einen Rekordwert von 71,4 Millionen Euro. Am Vorabend war bekannt geworden, dass Klapproth das Unternehmen zum 31. Mai verlässt. Sein Nachfolger soll Peter Feld werden, derzeit beim Nivea-Hersteller Beiersdorf für die Regionen Europa und Nordamerika zuständig. Er habe Feld im Vorstand des Markenverbandes als „begeisternden Markenartikler“ kennengelernt, sagte Klapproth. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Weniger neue Ausbildungsverträge in Deutschland
Wiesbaden (dapd). Die Zahl neuer Ausbildungsverträge in Deutschland ist 2012 gesunken. Insgesamt schlossen im vergangenen Jahr rund 548.100 Jugendliche hierzulande einen Vertrag für eine Berufsausbildung ab, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Das waren 17.700 Verträge oder 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. In den neuen Bundesländern und Berlin nahm die Zahl der Neuabschlüsse im Vorjahresvergleich dabei um 5,5 Prozent ab. In den alten Bundesländern waren es 2,7 Prozent weniger, erklärten die Statistiker. Ein Grund für den Rückgang sei, dass mehr Schulabgänger lieber studierten als eine Lehre zu beginnen. Ende 2012 waren in Deutschland rund 1,43 Millionen Jugendliche in einer Berufsausbildung. Das waren 27.700 oder 1,9 weniger als ein Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Innenministerium sieht kein bundesweites rechtes Gefängnis-Netzwerk
Berlin (dapd). Das in Hessen aufgedeckte rechtsextreme Gefängnis-Netzwerk hat nach bisherigen Erkenntnisse offenbar keine bundesweite Organisationsstruktur. Ein Sprecher von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte am Mittwoch in Berlin, solche Vermutungen könne er „nicht bestätigen“. Das Justizministerium lehnte unter Hinweis auf das angelaufene Ermittlungsverfahren eine Stellungnahme ab. Zudem sei der Strafvollzug Ländersache, hieß es. Hessens Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) hatte am Dienstag erstmals die Existenz rechtsradikaler Zusammenschlüsse in deutschen Gefängnissen bestätigt. „Aus hessischen Haftanstalten heraus ist nach unseren Erkenntnissen Kontakt zu einem Netzwerk Rechtsextremer aufgenommen worden“, sagte Hahn in Wiesbaden. „Es deutet auf eine bundesweite Vereinsstruktur hin.“ Im Fokus der hessischen Ermittler stünden das Gefängnis in Hünfeld (Landkreis Fulda) sowie zwei weitere Standorte des Strafvollzugs im Land. dapd (Politik/Politik)
Der Geist des 19. Jahrhunderts
Hamburg (dapd). Der deutsche Philosoph und Bestselleraustor Richard David Precht hat das Schulsystem in Deutschland als „Fabrikmodell“ bezeichnet. Es atme bis heute den Geist des 19. Jahrhunderts, sagte der 48-Jährige der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut Vorabbericht vom Mittwoch. „Die Systemfehler – die Selektion, das uniforme Lernen mit Fächern, die Benotung von Leistung mit Ziffern – bestehen weiter“, erklärte er. Es reiche nicht aus, an dieses alte System immer wieder etwas Neues anzuflicken. Die Art des Unterrichts widerspreche dem, wie nachhaltiges Lernen funktioniert. „Das, was unsere Kinder in der Schule lernen, und das, was sie im Leben brauchen“ falle stärker auseinander als je zuvor, beanstandete Precht. In seinem neuen Buch „Anna, die Schule und der liebe Gott“ entwirft Precht sein Bild einer besseren Schule. Das Buch kommt am 22. April auf den Markt. dapd (Politik/Politik)
Bundesarbeitsministerium lässt NS-Geschichte aufarbeiten
Berlin (dapd). Das Bundesarbeitsministerium reiht sich in das Bemühen mehrerer Ressorts ein, die eigene Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Dazu setzte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch eine unabhängige Historikerkommission ein. „Wir wollen wissen, welche Rolle das Vorgängerministerium in Kriegswirtschaft, Besatzung und auch bei Genoziden gespielt hat“, sagte die CDU-Politikerin in Berlin. In dieser Legislaturperiode hatten das Bundeswirtschafts- und das Bundesjustizministerium ebenfalls Historikerkommissionen eingesetzt. Das Auswärtige Amt hatte bereits 2010 einen Abschlussbericht zu entsprechenden Untersuchungen vorgelegt. Die Forschungsarbeiten sollen bis Ende 2016 abgeschlossen und anschließend veröffentlicht werden. Zur Kommission gehören den Angaben zufolge Professor Rüdiger Hachtmann vom Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam, Professorin Elizabeth Harvey von der University of Nottingham, Professorin Sandrine Kott von der Université de Genève, Professor Alexander Nützenadel und Professor Michael Wild von der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Professor Kiran Patel von der Universität Maastricht. dapd (Politik/Politik)
Halloren Schokoladenfabrik will 25 Cent je Aktie Dividende zahlen
Halle (dapd). Die börsennotierte Halloren Schokoladenfabrik AG aus Halle will zum fünften Mal in Folge eine Dividende an ihre Aktionäre zahlen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr seien es wie im Vorjahr 25 Cent, sagte Vorstandschef Klaus Lellé am Mittwoch in Halle bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr. Die Hauptversammlung werde darüber am 20. Juni entscheiden. Lellé bezeichnete das Geschäftsjahr 2012 als das erfolgreichste seit der Privatisierung des Unternehmens im Jahr 1992. Der Umsatz sei auf Jahressicht um 32,1 Prozent auf 89,97 Millionen Euro gestiegen. Der Konzernjahresüberschuss lag im abgelaufenen Jahr bei 2,07 Millionen Euro und damit 20,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang wurde mit der erstmals zu tragenden vollen Ertragssteuerbelastung begründet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf
Berlin (dapd). Die Kauflaune der Deutschen stärkt nach einem schwachen Jahresende wieder die einheimische Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt wird nach einer aktuellen Konjunkturprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in diesem Jahr um 0,7 Prozent steigen, wie die Konjunkturforscher am Mittwoch in Berlin mitteilten. 2014 sei ein Wachstum von 1,6 Prozent möglich. Das DIW korrigierte damit seine bisherige Prognose wie bereits angekündigt etwas nach unten. Es war zuletzt von einem Plus von 0,9 Prozent für 2013 ausgegangen. Die Konjunkturforscher begründeten die guten Aussichten in Deutschland vor allem mit der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen erreiche derzeit Rekordhöhen. Zusammen mit einem Anstieg der Bruttolöhne und -gehälter, der über der Teuerungsrate liege, stärke dies den privaten Konsum. Laut den DIW-Forschern bleibt Deutschland damit die Konjunkturlokomotive in Europa. In keinem anderen großen Land des Euroraums werde die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr steigen. Für den Euroraum sei erst in der zweiten Jahreshälfte mit dem Überwinden der Rezession zu rechnen, hieß es. Auf das Jahr gesehen geht das DIW von einem Rückgang des BIP im Euroraum um 0,3 Prozent aus. (Zusammenfassung bis 1300, 40 Zeilen) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Regierung will säumige Krankenversicherte vor Wucherzinsen schützen
Berlin (dapd). Die Bundesregierung will Krankenversicherte, die ihre Beiträge nicht zahlen können, besser vor Verschuldung schützen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf „zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung“. Vorgesehen ist, in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) den Säumniszuschlag von 60 auf 12 Prozent des rückständigen Betrags pro Jahr zu reduzieren. Es gehe darum, Versicherte in einer finanziellen Notlage vor „Wucherzinsen“ zu schützen, sagte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am Morgen in der ARD. Für privat Krankenversicherte ist ein „Notlagentarif“ geplant, der rund 100 Euro im Monat kosten soll. Dieser würde eine Notfallversorgung bei akuten Schmerzzuständen oder bei der Versorgung Schwangerer umfassen. Bahr erklärte, das „geplante Gesetz ist ein wichtiger Schritt, um das Problem sozialer Überforderung von säumigen Beitragsschuldnern zu entschärfen“. Eine Versicherungspflicht gilt in der GKV seit April 2007 und in der privaten Krankenversicherung seit Januar 2009. Eine Kündigung säumiger Versicherter ist damit nicht mehr möglich. In der Folge sind sowohl bei gesetzlich als auch bei privat Versicherten, die ihre Beiträge nicht zahlen, zum Teil erhebliche Beitragsrückstände entstanden. Betroffen sind unter anderen Selbstständige. Allein in der GKV sind Beitragsrückstände von rund 2,2 Milliarden Euro aufgelaufen. In der GKV hat der bisherige Säumniszuschlag von fünf Prozent pro Monat laut Gesundheitsministerium in der Vergangenheit das Problem der Beitragsrückstände eher verschärft. Mit den vorgesehenen Maßnahmen würden Versicherte vor weiterer Überforderung geschützt. Zudem werde ihnen der Abbau entstandener Beitragsschulden erleichtert. dapd (Politik/Politik)
Daimler will die Konkurrenz schlagen
Berlin/Stuttgart (dapd). Unzufriedene Aktionäre, Rendite unter den eigenen Erwartungen, gebremstes Absatzwachstum: Der Autokonzern Daimler ist mit dem Erreichten nicht glücklich. „Wir wollen nicht nur besser werden, als wir gestern oder vorgestern waren. Wir wollen die Konkurrenz schlagen – dauerhaft“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Berlin. Denn BMW und Audi verkaufen derzeit mehr Autos als die Stuttgarter und sind dabei wesentlich profitabler. Doch angesichts schwacher Märkte vor allem in Europa wird die Aufholjagd alles andere als einfach. Daimler hat 2013 bereits im Januar als „Übergangsjahr“ abgehakt. Offenbar könnte das Jahr jedoch noch schlechter verlaufen als zunächst befürchtet. „Seit Jahresbeginn ging die Nachfrage in den europäischen Truck- und Pkw-Märkten stärker als erwartet zurück“, sagte Zetsche. „Deshalb werden wir überprüfen, ob unsere bisherigen marktbezogenen Annahmen für 2013 noch Gültigkeit haben“, sagte er weiter. Näheres will der Konzern bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal erläutern. Der Pkw-Absatz legte im ersten Quartal nur um ein Prozent zu, bei den Lastwagen musste Daimler sogar ein Minus von sechs Prozent verbuchen. Zetsche gab sich dennoch kämpferisch. „Wir wollen ein nachhaltig wettbewerbsstarkes Unternehmen sein, das nicht nur S-Klasse baut, sondern auch S-Klasse ist“, sagte er. Dazu soll unter anderem der Absatz der Marke Mercedes-Benz bis 2015 bei mindestens 1,6 Millionen Fahrzeugen liegen. 2020 will der Konzern mehr Autos verkaufen als die Konkurrenz von Audi und BMW, die derzeit vorne liegen. Durch Einsparprogramme soll das Ergebnis zudem bis Ende kommenden Jahres um insgesamt vier Milliarden Euro verbessert werden. Außerdem soll die Rendite – das Verhältnis von operativem Gewinn zum Umsatz – zulegen. Das gesamte Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars konnte 2012 eine Rendite von 7,1 Prozent einfahren. Ziel ist jedoch ein Wert von zehn Prozent. Diesen Zielwert überschritten Audi und BMW im vergangenen Jahr. Zetsche sieht Daimler auf dem richtigen Weg Angesichts der derzeitigen Situation warb Zetsche vor den Aktionären um Verständnis. „Der eingeschlagene Weg ist richtig – wir müssen ihn aber auch gehen.“ Die Produktoffensive des Konzerns werde sich in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar machen. So wird die A-Klasse-Familie noch in dieser Woche um das Coupé CLA erweitert und in der kommenden Woche in Schanghai mit einer Studie des Geländewagens GLA ergänzt. Zudem wurde die E-Klasse runderneuert, und am 15. Mai feiert die neue S-Klasse Weltpremiere. „Mehr Mercedes als in diesem Auto geht nicht“, sagte Zetsche. Ebenso versprach er die Beendigung der Arbeiten auf einer der Hauptbaustellen des Konzerns: auf dem chinesischen Markt. Daimler fährt dort der Konkurrenz hinterher und verbuchte auf dem Hauptwachstumsmarkt der Automobilindustrie im ersten Quartal als einziger Premiumhersteller einen Rückgang der Verkäufe. Daimler ordnete deshalb bereits im Dezember 2012 den Vertrieb in der Pkw-Sparte in dem Land neu und bestellte mit Hubertus Troska einen eigenen China-Vorstand. Zudem beteiligt sich Daimler an dem chinesischen Unternehmen BAIC. Zetsche stellte klar: „Durch keine dieser Maßnahmen wird sich das Blatt in China über Nacht wenden.“ Aber die Richtung stimme. Zetsche hofft, dass das auch die Aktionäre so sehen. Insgesamt wolle der Konzern ein Investment schaffen, „das Ihr Vertrauen, meine Damen und Herren, auf Dauer verdient“. Doch der Daimler-Chef steht in der Kritik und ist angeschlagen. Im Februar wurde sein Vertrag statt wie erwartet um fünf Jahre nur um drei Jahre verlängert. Die Aktionäre warten seit langem auf einen Höhenflug der Aktie. Das letzte Hoch von über 58 Euro je Aktie stammt aus dem Jahr 2008. Heute liegt das Papier bei rund 41,70 Euro. Jürgen Grässlin von den Kritischen AktionärInnen Daimler etwa warf Zetsche in einem Gegenantrag zur Hauptversammlung eine „unzureichende Managerleistung“ vor. Auch von Großaktionären wie der Union Investment oder der Deka waren kritische Einwürfe zu erwarten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)