Schwerin/Lubmin (dapd). Nach dem Kompromiss von Bund und Niedersachsen bei der Suche nach einem Atommüllendlager lehnt das Land Mecklenburg-Vorpommern die Aufnahme weiterer Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen ab. Es bleibe dabei, dass im atomaren Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin nur atomare Reststoffe aus den früheren DDR-Atomkraftwerken Rheinsberg und Lubmin eingelagert würden, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Montag auf dapd-Anfrage. In die alten Bundesländer seien keine Castor-Behälter gebracht worden. Sie verwies darauf, dass bereits neun Castor-Behälter von Forschungsanlagen des Bundes aus den alten Bundesländern aufgenommen wurden. Damit sei die Aufnahmekapazität für Castoren ausgeschöpft. Die Deponierung ist bis zur Überführung in ein Endlager in etwa 40 Jahre vorgesehen. Der rund 240 Millionen Euro teure Lagerkomplex am Greifswalder Bodden war 1999 in Betrieb gegangen. Derzeit 74 Castor-Behälter im Hochsicherheitstrakt 8 Nach Angaben der bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) stehen im ZLN-Hochsicherheitstrakt 8 jetzt insgesamt 74 Castor-Behälter mit hoch strahlenden Brennelementen. Unter ihnen befinden sich auch fünf Behälter mit verglasten Plutonium- und Uranrückständen aus der früheren Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe sowie vier Castor-Behälter mit Brennelementen aus dem Forschungszentrum Karlsruhe und dem ehemaligen deutschen Atomfrachter „Otto Hahn“. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums sagte, er könne noch nicht sagen, an welchen Standorten wiederaufbereitete Brennstäbe künftig gelagert würden. Dafür sei auch die Zustimmung der jeweiligen Länder notwendig. Am Sonntag hatte sich Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) mit Niedersachsen darauf geeinigt, dass mindestens bis 2015 kein Castor-Transport ins niedersächsische Gorleben rollen soll. Wenn die Brennstäbe nicht ins Wendland transportiert werden, müssen sie an einem anderen Ort gelagert werden. dapd (Politik/Politik)