München (dapd). Für den Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, ist die Eurokrise für den erneuten Rückgang des Geschäftsklimaindex verantwortlich. Die Unternehmen seien verunsichert und stellten Investitionen zurück, sagte Carstensen am Montag der Nachrichtenagentur dapd. Der deutschen Wirtschaft stünden schwere Zeiten bevor. Wie vor einem Jahr hinterlasse die Schuldenkrise eine Konjunkturdelle. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist zum vierten Mal in Folge gefallen. Von Juli bis August ging der Index unerwartet stark um 0,9 Punkte auf 102,3 Punkte zurück. Sowohl Industrie als auch Handel und Baubranche blicken pessimistischer in die Zukunft als vor einem Monat. Von einer Rezession wollte Carstensen nicht sprechen. Dafür bewerteten die 7.000 befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage zu gut, sagte der Ifo-Konjunkturchef. Dies sei auch ein „ermutigendes Zeichen“ dafür, „dass es nicht weiter in dem Tempo bergab geht“. Allerdings ist Deutschland als Motor der europäischen Wirtschaft ins Stottern geraten. „So richtig rund läuft es nicht mehr“, sagte Carstensen. Dass die Industrie ihre Exportaussichten erstmals seit fast drei Jahren negativ bewertet, liege neben der Eurokrise auch daran, dass „China nicht mehr so stark wächst“. Die Chance auf eine Trendwende nach oben „gibt es immer“, erklärte der Ifo-Konjunkturchef. „Es hängt ganz viel davon ab, wie sich die Eurokrise weiter entwickelt.“ Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone könnte nach seinen Worten „so etwas wie ein reinigendes Gewitter sein“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Ifo: Die Unsicherheit über die Eurokrise belastet die Konjunktur
München (dapd). Der dritte Rückgang des Geschäftsklimaindex‘ in Folge ist für den Konjunkturchef des Ifo-Instituts, Kai Carstensen, Beleg für eine Abkühlung der Konjunktur. Grund dafür sei „in erster Linie die Unsicherheit durch die Eurokrise“, sagte Carstensen am Mittwoch der Nachrichtenagentur dapd. Der Geschäftsklimaindex ist von Juni bis Juli saisonbereinigt um 1,9 Punkte auf 103,3 Punkte gefallen. Das ist der niedrigste Wert seit März 2010. Von einer Krise der deutschen Wirtschaft will Carstensen noch nicht sprechen. Der Geschäftsklimaindex liege nach wie vor über dem langjährigen Mittel. Die Prognosen für ein schwaches Sommerhalbjahr scheinen sich jedoch zu bewahrheiten. Da auch die Erwartungen für das kommende halbe Jahr schlechter ausfallen, „ist nicht mehr mit einer guten Konjunktur zu rechnen“. Die Eurokrise habe „realwirtschaftliche Auswirkungen“, erklärte der Ifo-Konjunkturchef. Die Unternehmen stellten wegen der Unsicherheit Investitionen zurück, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht. Dies wiederum trifft die Hersteller von Investitionsgütern wie den Maschinenbau. „Der Konsum läuft kurzfristig weiterhin gut“, erläuterte Carstensen. Das wiederum stütze den Einzelhandel. Es gebe auch „keine Hiobsbotschaften vom Arbeitsmarkt“. Falls die Unsicherheit jedoch anhalten sollte, „kann man nicht garantieren, dass die deutsche Wirtschaft mit einem blauen Auge davonkommt“, sagte der Ifo-Konjunkturchef. Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, „muss man die Eurokrise lösen“, sagte Carstensen. „Nur weiß leider keiner, wie dies geht.“ Immer neue Kapitalspritzen der Euroländer seien keine Lösung, fügte der Ifo-Konjunkturchef hinzu. „Man muss die Gläubiger mit ins Boot holen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ifo: Griechenlands Abschied vom Euro wäre bessere Alternative
München (dapd). Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone hätte laut Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen zwar erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen im Land zur Folge. „Die Erfahrung mit vergleichbaren Fällen legt aber nahe, dass nach gut einem Jahr das Schlimmste ausgestanden ist“, sagte Carstensen der Nachrichtenagentur dapd. Die zu erwartende Abwertung der Währung verbillige die griechischen Produkte gegenüber der ausländischen Konkurrenz. „Dies birgt den Keim für neues Wachstum“, erläuterte der Konjunkturexperte des Münchner Ifo-Instituts. „Die bisher verfolgte Alternative der internen Abwertung durch Lohn- und Preissenkungen ist nicht gelungen und politisch ein Desaster.“ Der wirtschaftliche Ausblick bleibe bei den gegenwärtigen Rahmenbedingungen düster. Ein Austritt wäre für Griechenland also sehr schwierig, „aber viel besser als die Fortsetzung des Status quo“, sagte Carstensen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)