Deutsche Flughäfen leiden unter europäischer Krise

Deutsche Flughäfen leiden unter europäischer Krise Berlin (dapd). Die deutschen Flughäfen bekommen die Folgen der Eurokrise und der schwächelnden Weltkonjunktur zu spüren. Auf den 22 internationalen Verkehrsflughäfen hierzulande ging im ersten Halbjahr der Umschlag von Frachtgut im Jahresvergleich um 4,2 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen zurück, wie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) am Montag in Berlin mitteilte. „Einmal mehr ist offensichtlich, dass die Luftfracht ein Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist“, sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Demnach sei eine Abschwächung der Wirtschaft zu befürchten. Die Zahl der an den deutschen Flughäfen abgefertigten Passagiere stieg dagegen in den ersten sechs Monaten auf Jahressicht um zwei Prozent auf 94,4 Millionen. Dennoch verzeichne nur noch jeder zweite Flughafen Zuwächse bei den Fluggästen, erklärte der Verband. Grund dafür sei neben der Wirtschaftskrise in Europa vor allem die Luftverkehrsteuer. Besonders grenznahe Flughäfen und solche mit viel innerdeutschem Verkehr haben laut dem ADV darunter zu leiden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Geschäft bei Düngerkonzern K + S zieht kräftig an

Geschäft bei Düngerkonzern K + S zieht kräftig an Kassel (dapd). Der Düngemittel- und Salzhersteller K + S hat im zweiten Quartal von einer wachsenden Nachfrage für Dünger profitiert und seine Ziele für 2012 bekräftigt. Gezogen von einem starken Überseegeschäft und einer guten Voreinlagerung in Europa legten Umsatz und Ergebnis deutlicher zu als erwartet, wie das Unternehmen am Montag in Kassel mitteilte. Der Umsatz zwischen April und Juni stieg auf 996,5 Millionen Euro, nach 821,7 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn legte auf 219,8 Millionen Euro (Vorjahr: 181,9 Millionen Euro) zu. Der Konzern bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Demnach wird der Umsatz für 2012 zwischen 3,9 Milliarden und 4,2 Milliarden Euro erwartet, nach vier Milliarden Euro im Jahr zuvor. Beim operativen Ergebnis rechnet K + S mit einen Wert zwischen 820 Millionen und 900 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten hier 906,2 Millionen Euro zu Buche gestanden. Eine genauere Prognose will der Konzern mit den Halbjahreszahlen am 14. August präsentieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bankenverband fürchtet Regulierung der Schattenbanken

Bankenverband fürchtet Regulierung der Schattenbanken Frankfurt/Main (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) warnt vor einer unüberlegten Regulierung von Schattenbanken. Die Finanzgeschäfte der von der Bankenaufsicht nicht kontrollierten Akteure sei eng mit dem Geschäft der Kreditinstitute verflochten, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer am Montag in Frankfurt am Main. Als Schattenbanken werden Hedge- und Private-Equity-Fonds bezeichnet, die Finanzgeschäfte abwickeln, aber auch Zweckgesellschaften von Geldinstituten. Kemmer forderte, dass strengere Ordnungsrahmen nicht in eine stärkere Regulierung europäischer Banken münden dürften. Die EU-Kommission will noch 2012 über gesetzliche Eingriffe bei Schattenbanken entscheiden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutsche telefonieren mehr mit dem Handy

Deutsche telefonieren mehr mit dem Handy Berlin (dapd). Die Deutschen hängen immer länger am Mobiltelefon. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 3,2 Milliarden Stunden Gespräche per Handy geführt und damit 4,7 Prozent mehr als noch 2010, teilte der IT-Branchenverband Bitkom am Montag unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur mit. Damit habe jeder Bundesbürger im Schnitt fast 40 Stunden im Jahr oder 196 Minuten im Monat mobil telefoniert. 2005 waren es den Angaben zufolge noch nicht mal halb so viel. Verantwortlich für den Boom seien vor allem Flatrates und Volumentarife. Der Statistik zufolge stieg die Zahl der abgehenden Gesprächsminuten um 4,6 Prozent auf 107 Milliarden, die in Mobilfunknetzen ankommenden Gespräche wurden insgesamt um 4,8 Prozent länger und dauerten 86 Milliarden Minuten. Die meisten Gespräche würden dabei nicht mehr extra abgerechnet, sondern seien durch Flatrates oder Zeitvolumen abgedeckt. Das führe mit dazu, dass die Erlöse der Betreiber trotz der starken Nachfrage schrumpften. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Deutsche Bedenken gegen EZB-Kauf von Staatsanleihen

Deutsche Bedenken gegen EZB-Kauf von Staatsanleihen Berlin (dapd). Überlegungen der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen angeschlagener Euroländer zu kaufen, stoßen in der deutschen Politik auf breite Skepsis. CSU-Chef Horst Seehofer lehnt eine solche Aktion ab, die FDP meldet rechtliche Bedenken an. Auch die SPD findet Anleihekäufe problematisch. Für Wirbel sorgen zudem kritische Äußerungen von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker über das deutsche Verhalten in der europäischen Schuldenkrise. Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi vergangene Woche versichert hatte, alles zu tun, um den Euro zu erhalten, gibt es immer wieder Berichte über Pläne der Zentralbank, Staatsanleihen zu kaufen. Am Montag bestätigte Juncker in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“, dass sich die Euroländer zusammen mit dem Rettungsfonds EFSF und der EZB darauf vorbereiten, notfalls Staatsanleihen schuldengeplagter Euroländer aufzukaufen. CSU-Chef Seehofer lehnt dies aber ab. Es sei nicht Aufgabe der EZB, Staatshilfen auszuweiten. „Die haben eine Politik der Geldwertstabilität zu betreiben“, sagte er im ZDF. Daher sehe er Anleihekäufe „sehr, sehr skeptisch“. Hessens Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) forderte die Bundesregierung auf, eine Klage gegen die EZB vor dem Europäischen Gerichtshof zu prüfen. „Es ist an der Zeit, den Werkzeugkoffer des Vertrages von Lissabon zu öffnen und zu schauen, wie man sicherstellt, dass die EZB dazu gebracht werden kann, sich originär um ihren Auftrag zu kümmern, nämlich die Geldwertstabilität“, sagte Hahn der Zeitung „Die Welt“. Der Ankauf von Staatsanleihen der Krisenländer habe mit dem Auftrag der EZB nichts mehr zu tun. Ein Sprecherin des Bundesfinanzministeriums wies Hahns Aufforderung zurück. Anleihekäufe durch die EZB seien nach europäischem Recht „nicht unzulässig“, sagte sie in Berlin. Die SPD machte die Bundesregierung dafür verantwortlich, dass Staatsanleihekäufe überhaupt diskutiert werden. Mit seiner indirekten Ankündigung habe Draghi lediglich Signale von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und anderen Regierungschefs aufgegriffen, sagte Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier der „Welt“. Sein Vize Joachim Poß sagte zu den möglichen Anleihekäufen, die SPD unterstütze eine solche Aktion nicht. Vermutlich müsse sie aber hingenommen werden, da „andere Handlungsmöglichkeiten“ für die Krisenbekämpfung nicht zur Verfügung stünden, sagte Poß im Deutschlandfunk. Die EZB betätige sich dabei als „Handlanger von Frau Merkel“, weil die Kanzlerin selbst nicht handlungsfähig sei. Kritik an der Bundesregierung kam auch von Juncker. Er fragte in der „Süddeutschen Zeitung: „Wieso eigentlich erlaubt sich Deutschland den Luxus, andauernd Innenpolitik in Sachen Eurofragen zu machen? Warum behandelt Deutschland die Eurozone wie eine Filiale?“ Er kritisierte zudem „alles Geschwätz“ über einen Euroaustritt Griechenlands. Über diese Möglichkeit hatte unter anderem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gesprochen. Die CSU reagierte mit heftiger Gegenwehr. Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte in München, Junckers Äußerungen seien „an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.“ Er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppensprecher behalten kann“. Seehofer verzichtete zwar auf eigene Rücktrittsforderungen, sagte aber zu den Äußerungen von Dobrindt: „Der Generalsekretär hat immer recht.“ Vize-Regierungssprecher Georg Streiter sagte in Berlin, die Bundesregierung kommentiere Junckers Aussagen ausdrücklich nicht. Er betonte aber: „Natürlich ist Europapolitik immer auch Innenpolitik.“ dapd (Politik/Wirtschaft)

Bankenverband unterstützt möglichen Staatsanleihen-Kauf der EZB

Bankenverband unterstützt möglichen Staatsanleihen-Kauf der EZB Frankfurt/Main (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) befürwortet den möglichen Ankauf spanischer Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Die Auswirkungen der Euro-Krise könnten damit gemildert werden, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer am Montag der Nachrichtenagentur dapd in Frankfurt am Main. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vergangene Woche die Absicht angedeutet, spanische Anleihen zu erwerben. Die Notenbank könnte damit die Zinsen drücken, die Spanien am Kapitalmarkt zahlen muss. Die EZB könne sich mit der Maßnahme Zeit verschaffen, sagte Kemmer. „Der Ankauf ist richtig und zu begrüßen.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Apple und Samsung fechten Patentstreit vor US-Bundesgericht aus

Apple und Samsung fechten Patentstreit vor US-Bundesgericht aus San Francisco (dapd). Der Patentstreit zwischen Apple und Samsung geht am (heutigen) Montag vor einem US-Bundesgericht in eine weitere Runde. Im vergangenen Jahr hatte Apple seinem südkoreanischen Konkurrenten in einer Klage vorgeworfen, das Design seiner beliebten iPhone- und iPad-Produkte illegal kopiert zu haben. Das im kalifornischen Cupertino ansässige Unternehmen fordert 2,5 Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) Schadensersatz. Samsung wies die Anschuldigungen zurück und warf Apple seinerseits Patentverletzungen vor. Zuletzt hatte Samsung in der juristischen Auseinandersetzung einen Rückschlag hinnehmen müssen. Nach Anordnung eines kalifornischen Bezirksgerichts von Ende Juni muss der Konzern den Verkauf des Mobiltelefons Galaxy Nexus in den USA vorläufig einstellen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Stühlerücken bei Opel hält an: Nun muss auch der Chefdesigner gehen

Stühlerücken bei Opel hält an: Nun muss auch der Chefdesigner gehen Rüsselsheim (dapd). Beim angeschlagenen Autohersteller Opel geht ein weiterer Topmanager: Nach dem Aus für Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke und Entwicklungsvorstand Rita Forst trennt sich die General-Motors (GM)-Tochtergesellschaft nun auch vom designierten Chefdesigner David Lyon. „Er hat GM verlassen“, sagte eine Opel-Sprecherin am Montag auf dapd-Anfrage. Damit bestätigte sie einen Bericht des Fachmagazins „Automobil Industrie“ (Onlineausgabe). Gründe für den Abgang wollte Opel zunächst nicht nennen. Der erst Mitte Juni als Nachfolger von Mark Adams präsentierte Amerikaner, der seinen neuen Job eigentlich zum 1. August antreten sollte, leitete zuletzt das Design der GM-Marken Buick und GMC sowie das konzernweite Innenraum-Design. Nach Informationen des Magazins traf die Entscheidung Mitarbeiter und auch Lyon selbst aus heiterem Himmel. Am Freitag habe GM-Designchef Ed Welburn eine interne Rundmail mit der knappen Botschaft verschickt: „Ab sofort ist David Lyon nicht mehr Mitarbeiter von General Motors.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Scandlines verkauft Frachtroute an schwedische Reederei

Scandlines verkauft Frachtroute an schwedische Reederei Lübeck (dapd-lmv). Die deutsch-dänische Reederei Scandlines trennt sich von ihrer Frachtroute Rostock-Hanko (Finnland). Der Dienst werde zum 1. September an die Reederei Swedish Orient Line verkauft, teilte das Unternehmen am Montag in Lübeck mit. Das Geschäft schließt die Übernahme der Fährschiffe „M/V Merchant“ und „M/V Aurora“ ein. Auch die bislang im Liniendienst Travemünde-Liepaja (Lettland) eingesetzte Fähre „M/V Urd“ geht an das schwedische Unternehmen. Beide Unternehmen machten keine Angaben zum Kaufpreis. Scandlines will sich künftig auf die deutsch-dänischen Linien Puttgarden-Rodby und Rostock-Gedser sowie die dänisch-schwedische Route Helsingör-Helsingborg konzentrieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

EnBW schließt sich Verfassungsbeschwerde gegen Atomausstieg nicht an

EnBW schließt sich Verfassungsbeschwerde gegen Atomausstieg nicht an Karlsruhe (dapd-bwb). Der drittgrößte deutsche Energieversorger EnBW will sich der Verfassungsbeschwerde der anderen großen Stromkonzerne nicht anschließen. Der Karlsruher Konzern begründete den Verzicht am Montag damit, dass er mit mehr als 98 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand sei und es ihm deswegen nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts an der Grundrechtsfähigkeit fehle. Eine Verfassungsbeschwerde sei vor diesem Hintergrund unzulässig. Allerdings teile die EnBW die Auffassung der klagenden Konkurrenten. Allein Deutschlands größter Energieversorger E.on schätzt den Schaden durch die Abschaltung seiner Atomkraftwerke auf rund acht Milliarden Euro und hat Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt. „Wir sind daher zuversichtlich, dass das Bundesverfassungsgericht bei erfolgreichen Verfassungsbeschwerden der Mitwettbewerber im Rahmen seiner Entscheidungen auch die Interessen der EnBW berücksichtigen wird“, hieß es dazu von der EnBW. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)