Commerzbank trennt sich von ukrainischem Institut

Commerzbank trennt sich von ukrainischem Institut Frankfurt/Main (dapd). Die Commerzbank verschlankt sich weiter in Osteuropa: Nach dem Verkauf ihrer Beteiligung an der russischen Promsvyazbank trennt sich das Institut nun auch von der ukrainischen Bank Forum. Käufer des rund 96-Prozent-Anteils ist die aus dem Land kommende Smart Group, wie die Commerzbank am Montagabend mitteilte. Über die vertraglichen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Wie die Commerzbank weiter mitteilte, wird das Vorsteuerergebnis bis zum Abschluss des Geschäfts mit rund 286 Millionen Euro belastet. Die Frankfurter Bank hatte sich Mitte Juli von dem Institut in Russland getrennt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Chancen für Sovello sinken

Chancen für Sovello sinken Magdeburg/Thalheim (dapd). Für den angeschlagenen Solarmodulhersteller Sovello aus Sachsen-Anhalt sind die Überlebenschancen weiter gesunken. Über das Vermögen der Sovello GmbH wird am Mittwoch ein förmliches Insolvenzverfahren eröffnet, wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Magdeburg mitteilte. Aufgrund der Unternehmenssituation und rechtlicher Restriktionen werde das Land keine weiteren finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Hilfe vom Land könne wegen beihilferechtlicher Regelungen der EU, nach der Unternehmen in Schwierigkeiten nicht unterstützt werden können, nicht gewährt werden, hieß es. Zudem lägen weder tragfähige Konzepte vor, noch seien die gegenwärtigen Vorstellungen des Investors akzeptabel. Das mit einem potenziellen Investor aus China entwickelte Modell eines Joint Ventures könne vom Land nicht mitgetragen werden, begründete das Ministerium. Das Land hätte die liquiden Fehlbeträge finanzieren und die Kosten einer Transfergesellschaft für etwa 550 Mitarbeiter tragen müssen. Nach den Planungen sollte künftig überwiegend in China produziert werden. Das Land hätte für eine Liquiditätslücke in Höhe von 3,4 Millionen Euro zahlen sollen, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Michael Richter. Für Sovello seien Ende 2011 bereits Darlehen in Höhe von 37 Millionen Euro ausgegeben worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, Joachim Zepernick. Die Solarfirma hatte bereits am 14. Mai wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt und zunächst in Eigenverwaltung betrieben. Die Insolvenz war bereits auf ein Drittel zurückgefahren worden. Damals waren etwa 1.250 Mitarbeiter für den integrierten Solarmodulhersteller tätig, der Solarscheiben, -zellen und -module unter einem Dach produziert. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte: „Ich bin von der Geschäftsführung der Sovello GmbH tief enttäuscht.“ Trotz erheblicher Unterstützung durch das Land sei bislang kein zukunftsfähiges Unternehmenskonzept von Sovello vorgelegt worden. Einen eigenen finanziellen Beitrag habe der Gesellschafter abgelehnt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Joussen übernimmt TUI-Führung von Frenzel

Joussen übernimmt TUI-Führung von Frenzel Hannover (dapd-nrw). Nach 18 Jahren an der Spitze des Reisekonzerns TUI tritt der Vorstandsvorsitzender Michael Frenzel im Februar 2013 ab. Nachfolger wird der Deutschlandchef des Mobilfunkkonzerns Vodafone, Friedrich Joussen. „Mit Herrn Joussen gewinnt die TUI AG einen hoch angesehenen Manager mit internationaler Erfahrung, gerade in dem für die TUI so wichtigen angelsächsischen Umfeld“, erklärte Aufsichtsratschef Klaus Mangold am Montag in Hannover. Frenzel wird mit der Hauptversammlung am 13. Februar seine Laufbahn beenden, wie TUI mitteilte. Der Jurist Frenzel hatte im Januar 1994 den Vorsitz des Vorstandes des damaligen Mischkonzerns Preussag übernommen. Unter seiner Führung wandelte sich der Riese in wenigen Jahren zum größten Touristikunternehmen Europas. Frenzel kaufte Firmen wie Hapag-Lloyd, TUI Deutschland, Thomson Travel und Nouvelles Frontières. 2002 wurde die Preussag in TUI AG umbenannt. Joussen ist seit 2005 Vorsitzender der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland, dem Marktführer im Mobilfunk. Im März war bekannt geworden, dass der erst 49 Jahre alte Joussen zu Ende September 2012 seinen Posten aufgibt. Über sein Ziel wurde damals nichts bekannt. Joussen wird schon am 15. Oktober TUI-Vorstandsmitglied. Der TUI-Vorstand wird dann so aussehen: Frenzel als Vorsitzender, Horst Baier als Finanzchef, Peter Long als Vorstand Touristik und Friedrich Joussen als Mitglied des Vorstands. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Breite Front gegen einen EZB-Anleihekauf

Breite Front gegen einen EZB-Anleihekauf Berlin (dapd). Überlegungen der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen angeschlagener Euroländer zu kaufen, finden in der deutschen Politik keine Unterstützung. In seltener Einigkeit lehnen CSU-Chef Horst Seehofer und Linksfraktionsvize Sahra Wagenknecht eine solche Aktion ab, auch FDP und SPD sind skeptisch. Geteilter Meinung sind Koalition und Opposition hingegen über kritische Äußerungen von Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker zum deutschen Verhalten in der europäischen Schuldenkrise. Juncker bestätigte in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“, dass sich die Euroländer zusammen mit dem Rettungsfonds EFSF und der EZB darauf vorbereiten, notfalls Staatsanleihen schuldengeplagter Euroländer aufzukaufen. Über eine solche Aktion war tagelang spekuliert worden, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi versichert hatte, alles zu tun, um den Euro zu erhalten. Aus Notenbankkreisen verlautete am Montag, es werde zwischen Draghi und Bundesbankchef Jens Weidmann, der die Anleihekäufe sehr kritisch sieht, einen Meinungsaustausch geben. Ob und wann es zu einer EZB-Aktion kommen könnte, ist aber weiter unklar. „Es gibt keinen Antrag irgendeines Landes“, sagte Kommissionssprecher Antoine Colombani. Ein solcher Antrag wäre die Voraussetzung dafür, dass die EZB im Auftrag des Euro-Rettungsfonds EFSF Staatsanleihen aufkaufen könnte. Juncker sagte, entsprechende Entscheidungen hingen „von den Entwicklungen der nächsten Tage ab“. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums dementierte jedoch, dass in Kürze ein außerplanmäßiges Treffen der Eurogruppe anstehe. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ließ nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Timothy Geithner seine Haltung offen. In einer Mitteilung des Ministeriums in Berlin hieß es lediglich, dass beide Ressortchefs erneut die Notwendigkeit für die Politik betont hätten, „alle zur Bewältigung der Finanz- und Vertrauenskrise erforderlichen Reformschritte vereinbaren und umsetzen zu müssen“. CSU-Chef Seehofer hingegen lehnte Anleihekäufe grundsätzlich ab. Es sei nicht Aufgabe der EZB, Staatshilfen auszuweiten. „Die haben eine Politik der Geldwertstabilität zu betreiben“, sagte er im ZDF. Hessens Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) forderte die Bundesregierung auf, eine Klage gegen die EZB vor dem Europäischen Gerichtshof zu prüfen. Die EZB müsse dazu gebracht werden, „sich originär um ihren Auftrag zu kümmern, nämlich die Geldwertstabilität“, sagte Hahn der Zeitung „Die Welt“. Der Ankauf von Staatsanleihen habe mit dem Auftrag nichts mehr zu tun. Die Sprecherin des Bundesfinanzministeriums wies die Forderung zurück. EZB-Anleihekäufe seien europarechtlich „nicht unzulässig“. Die SPD machte die Bundesregierung dafür verantwortlich, dass Staatsanleihekäufe überhaupt diskutiert werden. Mit seiner indirekten Ankündigung habe Draghi lediglich Signale von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und anderen Regierungschefs aufgegriffen, sagte Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier der „Welt“. Sein Vize Joachim Poß sagte im Deutschlandfunk, die SPD würde Anleihekäufe der EZB weder unterstützen noch begrüßen. Wagenknecht erklärte, Anleihekäufe seien keine Lösung. „Diese vorübergehende Maßnahme ist lediglich dazu geeignet, die Banken vor Verlusten schützen und die Kosten der Bevölkerung aufzuzwingen.“ Dagegen befürwortete der Bundesverband deutscher Banken einen EZB-Ankauf spanischer Staatsanleihen. Die Auswirkungen der Eurokrise könnten damit gemildert werden, sagte Geschäftsführer Michael Kemmer der Nachrichtenagentur dapd. Für Wirbel sorgte zudem Junckers Äußerung in der „Süddeutschen Zeitung“, wonach Deutschland „andauernd Innenpolitik in Sachen Eurofragen“ mache. Die Eurozone werde von Berlin „wie eine Filiale“ behandelt. Zudem kritisierte Juncker „alles Geschwätz“ über einen Euroaustritt Griechenlands. Über diese Möglichkeit hatte unter anderen Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gesprochen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte in München, Junckers Äußerungen seien „an Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten.“ Er mache „ein großes Fragezeichen“ dahinter, „ob man jemanden wirklich in dieser Funktion als Eurogruppensprecher behalten kann“. Vize-Regierungssprecher Georg Streiter sagte in Berlin, die Bundesregierung kommentiere Junckers Aussagen ausdrücklich nicht. Er betonte aber: „Natürlich ist Europapolitik immer auch Innenpolitik.“ Dagegen unterstützte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin die Kritik. „Die drastischen Worte des christdemokratischen Eurogruppenchefs sollten der Bundesregierung eine Warnung sein“, sagte er. Merkel müsse „das hysterische Geschwätz“ Röslers stoppen. dapd (Politik/Wirtschaft)

Chancen für Solarmodulhersteller Sovello sinken

Chancen für Solarmodulhersteller Sovello sinken Magdeburg/Thalheim (dapd). Für den angeschlagenen Solarmodulhersteller Sovello aus Sachsen-Anhalt sinken die Chancen auf einen Erhalt des Unternehmens. Am Mittwoch werde das Insolvenzverfahren eröffnet, teilte das Wirtschaftsministerium am Montag in Magdeburg mit. Die zunächst angestrebte Hilfe vom Land könne wegen beihilferechtlicher Regelungen der Europäischen Union nicht gewährt werden. Zudem lägen weder tragfähige Konzepte vor, noch seien die gegenwärtigen Vorstellungen des Investors akzeptabel. Die Solarfirma hatte am 14. Mai wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Damals waren etwa 1.250 Mitarbeiter für den integrierten Solarmodulhersteller tätig, der Solarscheiben, -zellen und -module unter einem Dach produziert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

E.on bekennt sich zu Desertec

E.on bekennt sich zu Desertec Hamburg (dapd). Der E.on-Konzern hat sein Interesse am Wüstenstromprojekt Desertec bekräftigt. „Wir gehören zu den Gründungsmitgliedern der Industrieinitiative DII, die das Projekt durchführt, haben einen Mitarbeiter vollzeit in die Gesellschaft entsandt und werden auch in Zukunft aus Überzeugung am Erfolg von Desertec mitarbeiten“, sagte der Leiter der zuständigen E.on-Tochter Climate & Renewables, Mike Winkel, in einem am Montag veröffentlichtem Gespräch mit dem Hamburger Fachblatt „Energie Informationsdienst“ (EID). Vorher hatte der „Stern“ geschrieben, E.on-Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen habe für Desertec kein offenes Ohr mehr. Winkel sagte dagegen, der Konzern sei „mehr denn je überzeugt, dass erneuerbare Energien aus Nordafrika in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung in der Region, aber auch für Europa spielen können.“ Er räumte ein, man müsse auch bei Desertec über die Wirtschaftlichkeit sprechen. Beim Projekt Desertec soll in den Wüsten Nordafrikas Solarstrom erzeugt werden und irgendwann weit in der Zukunft Europa versorgen. Mehrere deutsche Großkonzerne sind bei dem Projekt dabei. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schwiegervater will Forderungen an Verlagserben Falk kaufen

Schwiegervater will Forderungen an Verlagserben Falk kaufen Hamburg (dapd). Schützenhilfe aus der Familie für den verurteilten Verlagserben Alexander Falk: In den Hamburger Prozess um das eingefrorene Millionenvermögen des wegen versuchten Betrugs verurteilten Falk hat sich der Schwiegervater des 43-Jährigen eingeschaltet. Der vermögende Unternehmer Axel Schroeder spricht mit Falks Gläubigern über den Ankauf der Forderungen, wie der Rechtsanwalt der Gläubiger, Sebastian Rakop, am Montag vor dem Landgericht Hamburg als Zeuge sagte. Es habe „intensive Verhandlungen“ gegeben, sagte Rakop, der für die Frankfurter Kanzlei Clifford Chance tätig ist und die Insolvenzverwalterin der britischen Internetfirma Energis vertritt. Der einstige Star des Neuen Marktes Falk hatte im Jahr 2000 die von ihm kontrollierte Internetfirma Ision an Energis verkauft, aber vorher die Umsätze in die Höhe geschwindelt. Beide Firmen wurden nach dem Geschäft insolvent. Rakop bezifferte die Höhe seiner Forderung an Falk auf 736 Millionen Euro, den damaligen Kaufpreis. Das Landgericht hatte Falk 2008 wegen versuchten Betrugs und anderer Delikte aus dem Ision-Geschäft zu vier Jahren Haft verurteilt, aus der er im August 2011 entlassen wurde. Im Zuge der Ermittlungen waren auch mehr als 31 Millionen Euro aus dem persönlichen Falk-Vermögen eingefroren worden. Jetzt verhandelt das Gericht darüber, was mit dem Geld passieren soll: Geht es an die Gläubiger, an die Staatskasse oder bekommt Falk es zurück, wie seine Verteidiger fordern? Der Frankfurter Rechtsanwalt sagte nicht, wie viel Geld Falks Schwiegervater für die Forderungen gegen seinen Schwiegersohn zahlen will. „Dazu bin ich nicht befugt“, sagte er. Rakop räumte aber am Rande der Verhandlung ein, dass die volle Summe von 763 Millionen nicht zurückzuholen sein werde. Falks Schwiegervater Schroeder ist Mitinhaber und Aufsichtsratschef des Emissionshauses MPC. Er hatte auch die Familie von Falk ausgehalten, während dieser im Gefängnis saß. Das geht aus einer Erklärung von Falks Ehefrau hervor, die im Prozess verlesen wurde. Falk und seine Familie leben heute wieder in einer Millionen-Villa in feinster Hamburger Wohnlage, die seiner Frau gehört, wie aus der Erklärung hervorgeht. Falk hatte den gleichnamigen Stadtplan-Verlag 1995 im Alter von 26 Jahren geerbt und ihn für rund 25 Millionen Euro verkauft, um in Internetunternehmen zu investieren. Er war damals einer der Stars des Börsensegmentes Neuer Markt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Opel-Chefdesigner muss vor Amtsantritt gehen

Opel-Chefdesigner muss vor Amtsantritt gehen Rüsselsheim (dapd). Beim angeschlagenen Autohersteller Opel muss ein weiterer Topmanager gehen: Der designierte Chefdesigner David Lyon tritt seinen Job in Rüsselsheim völlig überraschend nicht an. „Er hat GM verlassen“, sagte eine Opel-Sprecherin am Montag auf dapd-Anfrage. General Motors (GM) ist die amerikanische Muttergesellschaft von Opel. Damit bestätigte die Sprecherin einen Bericht des Fachmagazins „Automobil Industrie“ (Onlineausgabe). Gründe für den Abgang nannte Opel nicht. Zuletzt mussten Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke, zwei weitere Vorstände und Cheflobbyist Volker Hoff den Konzern verlassen. Der Amerikaner Lyon wurde erst Mitte Juni als Nachfolger von Mark Adams präsentiert und sollte seinen neuen Job eigentlich zum 1. August antreten. Er leitete zuletzt das Design der GM-Marken Buick und GMC sowie das konzernweite Innenraum-Design. Nach Informationen des Magazins traf die Entscheidung Mitarbeiter und auch Lyon selbst aus heiterem Himmel. Am Freitag habe GM-Designchef Ed Welburn eine interne Rundmail mit der knappen Botschaft verschickt: „Ab sofort ist David Lyon nicht mehr Mitarbeiter von General Motors.“ Die Suche nach einem Nachfolger laufe bereits und solle „beschleunigt geschehen“, ergänzte ein Unternehmenssprecher auf dapd-Anfrage. Bis es so weit ist, werde der bisherige Chefdesigner Adams ungeachtet seiner neuen Position in Michigan „in der Interimsphase“ das Opel-Markendesign verantworten. Darüber hinaus hat der Hersteller laut einem Vorabbericht der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ (Dienstagausgabe) bestätigt, dass mit Thomas Owsianski, dem Leiter des internationalen Marketings von Opel/Vauxhall, ein weiterer hochrangiger Manager die Marke verlässt und zur VW-Tochter Skoda wechselt. Am Sonntag trennte sich GM außerdem vom Konzern-Marketingchef Joel Ewanick. Der 52 Jahre alte Manager sei zurückgetreten, erklärte der Konzern. Ewanick war erst 2010 von Nissan zu GM gestoßen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Traumschiff Deutschland weiter unter deutscher Flagge

Traumschiff Deutschland weiter unter deutscher Flagge Neustadt (dapd). Das als „Traumschiff“ bekannt gewordene Kreuzfahrtschiff „Deutschland“ fährt weiterhin unter deutscher Flagge auf den Weltmeeren. Die Reederei Peter Deilmann aus dem schleswig-holsteinischen Neustadt sieht von dem vorgesehenen Flaggenwechsel ab und begründete dies am Montag mit dem „großen Interesse an der Flagge unseres Traumschiffes“. Der geplante Flaggenwechsel war auf heftige Kritik gestoßen, auch aufseiten der Bundesregierung. Die Reederei hatte ursprünglich geplant, dass derzeit in London liegende, 175 Meter lange Schiff aus Kostengründen künftig unter der Flagge Maltas fahren zu lassen. Die „Deutschland“ soll nach den Olympischen Spielen die deutschen Sportler nach Hause bringen. „Der Malteser bleibt im Schrank, jetzt müsst ihr uns aber auch alle dabei helfen“, sagte Reederei-Geschäftsführer Konstantin Bissias am Montag. Laut der Reederei ist der Verzicht auf eine Ausflaggung verbunden mit der „Hoffnung, dass all jene, die sich in den vergangenen Tagen so nachdrücklich für die Deutsche Flagge eingesetzt haben, uns auch bei der Bewältigung der Konsequenzen dieser für uns unternehmerisch nicht einfachen Entscheidung unterstützen“. Insbesondere setze das Unternehmen darauf, die in Aussicht gestellte deutliche Erhöhung der Flaggenförderung in Richtung des alten, bis 2009 bestehenden Niveaus, erfolge. Die Reederei Peter Deilmann gehört seit ihrer Insolvenz im Jahr 2010 zum Finanzinvestor Aurelius. Die Reederei befinde sich „noch immer in einer Sanierungsphase“, schrieben die beiden Geschäftsführer Bissias und Andreas Demel am Sonntag in einem offenen Brief an Bundespräsident Joachim Gauck. Mitte Juli hatte sich die Bundesregierung in den Streit um die geplante Ausflaggung des Schiffs eingeschaltet und an Reederei appelliert, ihre Pläne zu überdenken. Bei dem Flaggschiff gehe es auch um eine „politische Symbolik“, warnte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, Hans-Joachim Otto. Zudem gab es Ende vergangener Woche Streit um den Kapitän des Schiffs. Kapitän Andreas Jungblut soll laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung von der Reederei des Schiffes verwiesen worden sein. Jungblut war aus seinem Urlaub nach London gereist, um seiner Besatzung beim Streit um die Ausflaggung beizustehen. Der Kapitän sagte dem Blatt, der Eigner habe ihm mitgeteilt, er sei an Bord nicht mehr erwünscht. Die Reederei sprach stattdessen von Urlaub. Das Schiff ist als „Traumschiff“ der gleichnamigen ZDF-Fernsehserie bekannt geworden. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)

Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung

Kreditinstitute sind misstrauisch bei Schattenbank-Regulierung Frankfurt/Main (dapd). Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) fürchtet mögliche Schnellschüsse bei der Regulierung von Schattenbanken. Dazu zählen Finanzakteure wie Hedge- und Private-Equity-Fonds oder Zweckgesellschaften von Geldinstituten, die nicht in den Bilanzen auftauchen. Diese seien eng mit den offiziellen Banken verflochten, weshalb es schwer sei, eine Trennlinie zu ziehen, sagte BdB-Geschäftsführer Michael Kemmer am Montag in Frankfurt. Wichtiger sei eine Qualitätskontrolle für Finanzprodukte. Es stehe zu befürchten, dass ein strengerer Ordnungsrahmen für zu wenig beaufsichtigte Finanzsektoren in eine stärkere Regulierung europäischer Banken münde, erklärte Kemmer. Die Schere dürfe über dem Atlantik nicht weiter aufgehen, warnte nun Kemmer. „Chancengleichheit im Wettbewerb zwischen den USA und Europa muss gewahrt bleiben.“ Statt einer generell verschärften Regulierung befürworte der BdB eine Qualitätskontrolle von Finanzprodukten und höchste Ansprüche bei der Hinterlegung von Sicherheiten und Nachweisen der Liquidität, sagte Kemmer. Schon bisher sei der Schattenbankensektor keinesfalls unreguliert. „Unzutreffend ist auch, das Geschäfte in diesem Bereich anrüchig sind.“ Die EU-Kommission will bis Ende des Jahres über gesetzliche Eingriffe bei Schattenbanken entscheiden und als Mitglied des globalen Aufsichtsgremiums Financial Stability Board (FSB) zuvor die Interessengruppen konsultieren. Stärker kontrolliert werden sollen Unternehmen und Gesellschaften, die abseits einer Bankenaufsicht Mittel für Kreditvergabe unter anderem über Geldmarktfonds, Verbriefungen und Wertpapierleihen generieren. Für 2010 schätzte das FSB das Geschäftsvolumen der Schattenbanken auf rund 60 Billionen Dollar (49 Billionen Euro) und damit auf etwa einen 30-prozentigen Anteil am weltweiten Finanzsystem. In den USA seien es sogar 40 Prozent. Kemmer räumte ein, dass auch der BdB keine klare Trennlinie zwischen den Geschäftsbereichen ziehen könne. „Die Definition bereitet Probleme. Die Unterscheidung zwischen traditionellen Kreditinstituten hier und Schattenbanken dort ist nicht möglich“, sagte Kemmer. Bestimmte Produkte schlicht zu verbieten, sei wirkungslos. „Die tauchen unter neuen Namen wieder auf dem Markt auf.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)