Dresden/Hirschfelde (dapd). Die Übernahme bekannter Westmarken hat dem ostdeutschen Haushaltschemie-Hersteller fit einen Umsatzschub beschert. Die Erlöse seien 2011 auf 106 Millionen Euro gestiegen und hätten sich damit im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, sagte Firmenchef Wolfgang Groß am Donnerstag in Dresden. 2010 hatte die fit GmbH mit Sitz im sächsischen Hirschfelde 58 Millionen Euro erwirtschaftet. Groß sagte, „die letzten beiden Jahre sind die erfolgreichsten der gesamten fit-Geschichte“. Das starke Wachstum führte er vor allem auf die Übernahme der Marken Kuschelweich und Sunil im Jahr 2009 zurück. Bereits 2000 hatte fit mit dem Kauf der Westmarken Rei und Sanso für Schlagzeilen gesorgt. Insgesamt sei es damit gelungen, eine starke Westverankerung zu erreichen und die Stammprodukte auch in die westdeutschen Verkaufsregale zu bekommen, sagte Groß. Unterstützt werden soll dieser Kurs nun erstmals durch eine bundesweite TV-Werbung, die im Herbst starten soll. Groß sagte, fit sei längst kein Ostprodukt mehr. „Das Thema ist durch.“ Zwar sei der Marktanteil bei fit-Spülmitteln in den neuen Ländern noch deutlich höher. Bundesweit liege er aber inzwischen bei 14,2 Prozent. fit-Produkte seien in allen Bundesländern und allen Handelsketten vertreten. Das Unternehmen mit rund 165 Beschäftigten sei in den vergangenen beiden Jahren auch deutlich ertragsstärker geworden, sagte der Firmenchef. Nähere Angaben zum Ergebnis machte er aber nicht. Er verwies lediglich darauf, dass fit derzeit größter Gewerbesteuerzahler der Stadt Zittau sei, zu der der Ortsteil Hirschfelde gehört. Kauf weiterer Westmarken nicht ausgeschlossen Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von rund 119 Millionen Euro. Ohne das Aus der Drogeriekette Schlecker würde er noch etwas höher ausfallen, hieß es. Die Firma wollte ursprünglich über die Kette Waren für sechs Millionen Euro absetzen. Groß sagte, mittelfristig wolle das Unternehmen moderat wachsen. Ähnliche Umsatzsprünge wie zuletzt sind demnach nicht geplant. Den Kauf weiterer Westmarken schloss der Firmenchef aber nicht aus. Starke Wachstumschancen und künftige Absatzmärkte sieht er langfristig vor allem in Polen, Tschechien und der Slowakei. Dies sei sicherlich „einer der Zukunftsaspekte“. Der Geschäftsführer und alleinige Inhaber der Firma kündigte weitere Investitionen in Höhe von zehn Millionen Euro an. Seit dem Neuanfang des Unternehmens 1993 wurden den Angaben zufolge rund 95 Millionen Euro investiert. Der Chemiker und Manager hatte die Firma damals von der Treuhand gekauft. Unzufrieden zeigte sich der 60-Jährige mit dem Hochwasserschutz für das Firmengelände. Bislang sei nichts geschehen, sagte er. Vor zwei Jahren hatte ein Hochwasser Anlagen der Firma zerstört und die Fertigung vorübergehend lahmgelegt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Europäische Zentralbank belässt Leitzins auf Rekordtief
Frankfurt/Main (dapd). Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins erwartungsgemäß auf seinem historischen Tief von 0,75 Prozent. Das beschloss der Rat der EZB am Donnerstag in Frankfurt am Main. Zum Hauptrefinanzierungssatz leihen sich Geschäftsbanken bei der EZB Geld. Er wurde erst im vergangenen Monat um einen Viertelprozentpunkt gesenkt. Auch die beiden anderen Leitzinssätze blieben gleich. Die sogenannte Spitzenrefinanzierungsfazilität liegt bei 1,50 Prozent. Die Einlagefazilität, also der Zins, den Banken für ihre Einlagen bei der EZB bekommen, bleibt bei 0. Welche Entscheidung der EZB-Rat zum möglichen Kauf von Staatsanleihen traf, wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Dazu wollte sich EZB-Präsident Mario Draghi um 14.30 Uhr auf einer Pressekonferenz äußern. In den vergangenen Tagen hatten Spekulationen die Runde gemacht, wonach die EZB Anleihen von Euro-Krisenstaaten aufkaufen könnte, um deren Zinsniveau zu drücken. Während die angeschlagenen Südländer einen solchen Schritt befürworten, sind die relativ starken Länder in Mittel- und Nordeuropa mehrheitlich gegen einen solchen Schritt. Falls die EZB die Staatspapiere kaufte, würde dies zumindest kurzfristig die Zinsen senken und die Haushalte der betroffenen Länder entlasten. Allerdings würde der Kauf zu einer Ausweitung der Geldmenge führen und damit die Inflationsgefahr erhöhen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Energiewende droht für Stromverbraucher schon bald teuer zu werden
Düsseldorf (dapd). Der stürmische Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland droht für die Stromverbraucher schon im kommenden Jahr teuer zu werden. Große Übertragungsnetzbetreiber erwarten einen drastischen Anstieg der mit der Stromrechnung kassierten Umlage zur Förderung von Sonnen- und Windenergie, wie die Nachrichtenagentur dapd aus Branchenkreisen erfuhr. „Alle wichtigen Einflussfaktoren sprechen dafür“, hieß es dort. Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Donnerstagausgabe) könnte die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgeschriebene Umlage zum Jahreswechsel von 3,59 Cent auf 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen – ein Plus von fast 50 Prozent. Damit würde sich der Öko-Aufschlag auf die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Privathaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden von derzeit jährlich 125 Euro auf rund 185 Euro erhöhen. „Die Entwicklung ist dramatisch. Die derzeitige Umlage ist angesichts des raschen Zubaus bei den Erneuerbaren viel zu knapp bemessen“, zitierte das Blatt einen Insider. Außerdem sorgen niedrige Preise an den Strombörsen für zusätzlichen Subventionsbedarf beim teueren Ökostrom. Dadurch klaffte schon in der ersten Jahreshälfte 2012 eine Lücke von mehr als 224 Millionen Euro zwischen den Einnahmen und den Ausgaben auf dem EEG-Verrechnungskonto. Bis Ende des Jahres drohe sogar eine Unterdeckung in Milliardenhöhe, heißt es in der Branche. Doch auch der deshalb erwartete Anstieg der EEG-Umlage auf über 5 Cent je Kilowattstunde ist nach Einschätzung des Energieexperten des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, nicht das Ende der zu erwartenden Kostenspirale. Bis 2020 sei ein weiterer Anstieg auf bis zu 7 Cent wahrscheinlich, prognostiziert der Fachmann. Dabei werde neben dem Solarboom auch der geplante Ausbau der Windenergie auf hoher See ein wichtiger Kostentreiber sein. Die Förderung der erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Dabei geht es um gigantische Summen. Allein 2011 summierten sich die über das EEG-Gesetz aufgebrachten Subventionen auf 16,4 Milliarden Euro – eine Steigerung von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast die Hälfte des Geldes wurde für die Förderung von Solaranlagen ausgegeben, obwohl deren Anteil an der Stromproduktion lediglich bei 21,2 Prozent liegt. Der drohende Anstieg der EEG-Umlage ist auch politisch brisant. Schließlich hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt, die Belastung der Verbraucher durch die Förderung der Erneuerbaren Energien nicht weiter in die Höhe schießen lassen zu wollen. Der energiepolitische Koordinator der Unionsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), forderte deshalb laut „Handelsblatt“ bereits, das Erneuerbare-Energien-Gesetz müsse „dringend umgebaut werden und sich künftig stärker an den Aspekten Markt und Wettbewerb orientieren“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
ProSiebenSat.1 punktet im Internet und in Skandinavien
Unterföhring (dapd). Dank seiner Online-Aktivitäten und nordeuropäischen TV-Sender ist der Medienkonzern ProSiebenSat.1 auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg von April bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 723,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte. Bei seinen deutschsprachigen Sendern verzeichnete ProSiebenSat.1 einen Umsatzrückgang, und begründete dies auch mit der Fußball-Europameisterschaft, die ARD und ZDF übertrugen. Der bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich um mehr als ein Viertel auf 121,5 Millionen Euro. Trotz Eurokrise und unsicherem Werbemarkt bestätigte der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling das Ziel, den Rekordgewinn von 2011 in diesem Jahr zu übertreffen. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Im vergangenen Jahr betrug das Konzernergebnis 638 Millionen Euro und der Umsatz 2,76 Milliarden Euro. Die Anleger waren von den Zahlen dennoch enttäuscht. Der Aktienkurs fiel bis 13.30 Uhr um 2,4 Prozent auf 16,80 Euro, zwischenzeitlich waren es sogar mehr als 4 Prozent. Analyst Frank Neumann vom Bankhaus Lampe begründete die Verkäufe mit Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe, die das Ergebnis belasteten. Die „allgemeine Nervosität“ am Aktienmarkt habe dann zu den starken Verlusten geführt. „Operativ läuft das Geschäft eigentlich gut“, sagte Neumann. Der TV-Konzern verlängerte unterdessen seinen Lizenzvertrag mit dem Hollywoodstudio Paramount Pictures, der ihm neben Klassikern wie „Indiana Jones“ und „Beverly Hills Cop“ auch die Ausstrahlungsrechte von künftigen Filmen wie „Top Gun 2“ und „World War Z“ sichert. Mit den deutschsprachigen Fernsehsendern setzte ProSiebenSat.1 im zweiten Quartal 471,0 Millionen Euro um – ein Minus von 1,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Marktanteil von ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und Sixx bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern ging im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 von 29,2 Prozent auf 27,6 Prozent zurück. Im ersten Halbjahr kam die Sendergruppe auf eine Quote von 28,1 Prozent, die RTL-Gruppe erreichte 27,5 Prozent. Im internationalen Fernsehgeschäft steigerte ProSiebenSat.1 seine Erlöse um 6,4 Prozent auf 162,3 Millionen Euro. Die Sender in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland profitierten von steigenden Werbeeinnahmen. Während ProSiebenSat.1 in Österreich seine Quote seit Jahresbeginn erhöhen konnte, büßte das Unternehmen in der Schweiz Marktanteile ein. Die stärksten Umsatzzuwächse verzeichnete der Konzern mit seinen Online-Videoangeboten wie Maxdome und MyVideo sowie Internet-Spielen. Dieser Geschäftsbereich legte um 15,5 Prozent auf 72,1 Millionen Euro zu. Konzernchef Ebeling kündigte an, die Onlineplattformen, Spiele und mobilen Angeboten weiter auszubauen. So kooperiert der Konzern künftig mit dem französischen TV-Sender TF1. Dieser wird die Online-Spiele von ProSiebenSat.1 in sein Angebot integrieren. Umsatztreiber waren auch die internationale Vermarktung von Fernsehformaten wie „Mein Mann kann“ und die britische Produktionstochter Red Arrow. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Preiserhöhung bei Reifen lässt Continental-Gewinn sprudeln
Hannover (dapd). Eine kräftige Preiserhöhung bei Reifen und niedrigere Zinslasten haben das Ergebnis des Autozulieferers Continental kräftig steigen lassen. Der Nettogewinn kletterte um 320 Millionen Euro oder fast 50 Prozent auf rund eine Milliarde Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Hannover bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen mitteilte. Die Absatzkrise in Europa spürt der Zulieferer dagegen bisher wenig. Die Reifensparte steuerte allein 250 Millionen Euro zum Gewinn bei, obwohl die verkaufte Stückzahl unverändert blieb. „Wir haben unsere Preismaßnahmen im Mark durchgesetzt“, sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer der Nachrichtenagentur dapd. Der Weltkonzern aus Hannover steuert damit auf ein weiteres Rekordjahr zu. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um mehr als zehn Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Konzernchef Elmar Degenhart erhöhte die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 32,5 Milliarden nach 30,5 Milliarden Euro im Vorjahr. Damit koppelt sich Conti weitgehend von der Krise vieler Autohersteller vor allem in Europa ab: Bei Fiat, PSA Peugeot Citroen oder Opel bricht der Absatz als Folge der Schuldenkrise dramatisch ein. Conti kann das aber ausgleichen durch deutlich bessere Absätze in den USA und dadurch, dass auch die krisengeschüttelten Hersteller mehr Teile aus der Conti-Produktion einbauen. Außerdem ist Conti stark vertreten bei den sogenannten Premiumherstellern Daimler, BMW oder Audi, die von der Krise nichts spüren. Der größte deutsche Reifenkonzern hatte schon vor der Frühjahrsreisewelle die Preise kräftig angezogen: Die Sommerreifen des Konzerns in Europa wurden drei bis fünf Prozent teurer. Conti beherrscht den Markt mit Marken wie Continental, Semperit oder Uniroyal. Gleichzeitig sinken im laufenden Jahr die Rohstoffkosten, was die Gewinne zusätzlich antreibt. Die Zinsbelastung ist niedriger, weil Schulden abbezahlt wurden und in einem großen laufenden Kredit die Zinsen gesenkt wurden. Schäfer ist zuversichtlich, dass der Zulieferer im Herbst die Rückkehr in den Börsenindex DAX der 30 größten deutschen Börsenwerte schafft. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lufthansa auf Erholungskurs
Frankfurt/Main (dapd). Die Lufthansa hat im zweiten Quartal wieder Gewinn gemacht, kämpft aber weiterhin mit einer Vielzahl von Problemen. Dank guter Ergebnisse der Servicegesellschaften und Erfolge des Sanierungskurses blieb ein Gewinn von 229 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der Umsatz stieg von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Die Börse reagierte erfreut: Die Lufthansa-Aktie verzeichnete gegen Mittag einen Gewinn von knapp drei Prozent. Der operative Gewinn zwischen April und Juni betrug den Angaben zufolge 361 Millionen Euro. Das reichte allerdings noch nicht aus, um die Verluste aus dem ersten Quartal auszugleichen, zwischen Januar und Juni blieb ein operativer Verlust von 20 Millionen Euro. Unter dem Strich steht die Lufthansa mit einem Konzernergebnis von minus 168 Millionen Euro nach dem ersten Halbjahr noch immer tief in den roten Zahlen. Im Gesamtjahr strebe der Konzern aber nach wie vor einen operativen Gewinn in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe an, erklärte der neue Finanzvorstand Simone Menne. Sie präsentierte erstmals einen Zwischenbericht. „2012 ist wieder ein sehr herausforderndes Jahr“, sagte Menne. Sie zeigte sich aber zugleich zuversichtlich, die Probleme mit dem Einsparprogramm Score in den Griff zu bekommen. Damit will die Lufthansa die Kosten dauerhaft um 1,5 Milliarden Euro senken. Die Restrukturierungskosten bezifferte Menne mit 100 bis 200 Millionen Euro, weitere Schritte könnten den Betrag aber noch erhöhen. Als große Belastungen bezeichnete der Konzern den scharfen Wettbewerb von Billigfliegern und von Konkurrenten aus dem Nahen Osten, die hohen Treibstoffkosten, die Luftverkehrssteuer in Deutschland und Österreich sowie die Entgelte für europäische Emissionshandelszertifikate. Allein die Treibstoffkosten hätten im ersten Halbjahr 2012 um mehr als 600 Millionen Euro höher gelegen als im Vorjahreszeitraum, sagte Menne. Der etwas geringere Verbrauch konnte da wenig ausrichten, er brachte eine Ersparnis von 23 Millionen Euro. Die Lufthansa sucht Menne zufolge nach einem Standort für eine neue Gesellschaft, in der die Billigtochter Germanwings und Direktverbindungen zwischen Zielen außerhalb der großen Drehkreuze zusammengeführt werden sollen. Sie bestätigte einen Bericht der „Financial Times Deutschland“, wonach auch Berlin infrage komme. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht. „Es werden alle Standorte untersucht“, sagte Menne. Anders als in dem Zeitungsbericht gäben aber nicht Staatshilfen den Ausschlag, sondern allgemeine Standortfaktoren wie die Höhe der Mieten. Die einzelnen Unternehmensteile des Lufthansa-Konzerns entwickelten sich höchst unterschiedlich. Gewinn machte die Fluggesellschaft vor allem am Boden, also mit den Servicegesellschaften. Die Lufthansa Passage, in der die Marken Lufthansa, Austrian Airlines (AUA) und Swiss gebündelt sind, verzeichnete einen operativen Verlust von 179 Millionen Euro. Sehr unterschiedlich liefen aber auch die Airlines: Swiss machte zwar weniger Gewinn, blieb aber mit einem Plus von 48 Millionen Euro klar in den schwarzen Zahlen. Der harte Sanierungskurs der AUA zahlte sich aus: Die stark gedrückten Personalkosten führten erstmals seit längerem zu einem leichten operativen Gewinn von 26 Millionen Euro. Die Lufthansa Airline, also der größte und namensgebende Unternehmensteil, machte einen operativen Verlust von 300 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Adidas schließt erstes Halbjahr mit Gewinnsprung ab
Herzogenaurach/London (dapd). Höhere Margen und eine geringere Zinsbelastung haben Adidas im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnsprung beschert. Das Konzernergebnis nach Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf 455 Millionen Euro, wie Europas führender Sportartikelhersteller am Donnerstag auf einer Telefonkonferenz von den Olympischen Spielen in London mitteilte. Der Konzernumsatz erhöhte sich währungsbereinigt um elf Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. „Ich bin sehr glücklich über unsere exzellente Performance“, sagte der Adidas-Vorstandsvorsitzende Herbert Hainer und schraubte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr leicht nach oben: Erwartet wird nun ein Anstieg des Konzerngewinns nach Steuern um 15 bis 17 Prozent auf 770 bis 785 Millionen Euro. Bisher waren 12 bis 17 Prozent geplant. Der Umsatz soll nach wie vor währungsbereinigt um etwa zehn Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zulegen. Anders als etwa der Mitbewerber Puma, der erst vor wenigen Tagen wegen Schwierigkeiten im Europa-Geschäft eine Gewinnwarnung für 2012 herausgegeben hatte, habe sich Adidas von jeher als Sportausrüster ausgerichtet, erklärte Hainer. Diese Industrie sei weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen. „Denn Sport inspiriert die Menschen. Sie sind daher auch in schlechten Zeiten eher bereit, sich entsprechende Produkte zu kaufen“, betonte er. Bestes Beispiel hierfür sei Spanien: In dem krisengebeutelten Land seien während der Fußball-Europameisterschaft 900.000 Trikots der spanischen Nationalmannschaft verkauft worden – für rund 75 Euro. Im ersten Halbjahr konnte Adidas den Angaben zufolge seinen Umsatz in allen Regionen steigern. Wachstumstreiber waren vor allem die Marke Adidas – auch in den Bereichen Laufen, Basketball und Outdoor – sowie die Golfmarke TaylorMade-Adidas. Dank hoher Zuwächse in Großbritannien, Deutschland und Spanien stiegen selbst im krisengeplagten Westeuropa die Erlöse um sechs Prozent. Hierzu trugen auch die Fußball-EM und die Olympischen Spiele bei. Diese entpuppen sich laut Hainer bisher aus kommerzieller Sicht als die für Adidas erfolgreichsten Spiele aller Zeiten. „Der Umsatz mit Lizenzprodukten stieg im Vergleich zu Peking um 250 Prozent auf 100 Millionen Euro“, sagte der Adidas-Chef. Enttäuscht zeigte sich Hainer von der Entwicklung der US-Tochter Reebok. Hier ging der Umsatz im ersten Halbjahr um 16 Prozent zurück. Neben den im April bekannt gegebenen kriminellen Machenschaften von zwei ehemaligen Managern von Reebok India, die den Konzern voraussichtlich mit einmalig 70 Millionen Euro belasten werden, führt Hainer den Rückgang vor allem auf fehlende Produktinnovationen im laufenden Jahr zurück. 2012 werde von der Fußball-EM und Olympia dominiert. Da spiele Reebok als reine Fitnessmarke kaum eine Rolle, erklärte er und betonte: „Ich glaube an Reebok“. Zahlreiche neue Produkte in der Pipeline sollen im nächsten Jahr für frischen Wind bei der US-Tochter sorgen. Die im DAX notierte Adidas-Aktie gab trotz der guten Zahlen bis zum Mittag um knapp ein Prozent nach. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
ProSiebenSat.1 verlängert mit Paramount und strebt Rekordgewinn an
Unterföhring (dapd). Nach einer Umsatzsteigerung im zweiten Quartal strebt die ProSiebenSat.1 Media AG im Jahr 2012 ein Rekordergebnis an. Der Konzern erhöhte die Erlöse von April bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 723,3 Millionen Euro, wie ProSiebenSat.1 am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um 2,0 Prozent auf 243,5 Millionen Euro zu. Die Anleger waren von den Zahlen dennoch enttäuscht. Der Aktienkurs fiel nach der Veröffentlichung um drei Prozent auf 16,65 Euro. Die Profitabilität des Konzerns verschlechterte sich aufgrund gestiegener Kosten. Die operative Marge sank entsprechend von 34,5 auf 33,7 Prozent. Die Netto-Verschuldung erhöhte sich seit Anfang des Jahres von 1,8 auf 2,0 Milliarden Euro. Der TV-Konzern verlängerte unterdessen seinen Lizenzvertrag mit dem Hollywoodstudio Paramount Pictures, der ihm neben Klassikern wie „Indiana Jones“ und „Beverly Hills Cop“ auch die Ausstrahlungsrechte von künftigen Filmen wie „Top Gun 2“ und „World War Z“ sichert. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Ebeling sagte, das Filmpaket stärke „unsere Wettbewerbskraft nachhaltig“. Der Umsatz im Kerngeschäft mit den deutschsprachigen Fernsehsendern ging im zweiten Quartal leicht um 1,3 Millionen auf 471,0 Millionen Euro zurück. Der Konzern verwies auf die Fußball-Europameisterschaft, die auf ARD und ZDF übertragen wurde. Der Marktanteil unter den 14- bis 49-jährigen Zuschauern der Sender ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und Sixx ging von 29,2 Prozent im zweiten Quartal 2011 auf 27,6 Prozent zurück. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag die Quote bei 28,1 Prozent. Die RTL-Gruppe kam auf 27,5 Prozent. Die Erlöse im internationalen Fernsehgeschäft konnte ProSiebenSat.1 dagegen um 6,4 Prozent auf 162,3 Millionen Euro erhöhen. Insbesondere in Norwegen und Schweden seien die Werbeeinnahmen gestiegen. Auch im Digitalgeschäft stiegen die Erlöse. Vor allem mit Online-Videos und -Spielen erhöhte ProSiebenSat.1 seine Umsätze im Digital-Segment um 15,5 Prozent auf 72,1 Millionen Euro. Konzernchef Ebeling kündigte an, die Digitalisierung des Unternehmens mit Onlineplattformen, Spielen und mobilen Angeboten weiter auszubauen. ProSiebenSat.1 bestätigte die Ziele für 2012. Der TV-Konzern will sein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen aus dem Vorjahr in Höhe von 850 Millionen Euro übertreffen. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlecker-Pleite bremst Beiersdorfs Deutschland-Geschäft
Hamburg (dapd). Die Schlecker-Pleite hat dem Körperpflegekonzern Beiersdorf die Geschäfte im Heimatmarkt verhagelt: Der Umsatz mit Produkten wie Nivea oder 8×4-Deos fiel im ersten Halbjahr im Inland um 2,2 Prozent. Hintergrund: Als die Restbestände der insolventen Drogeriekette Schlecker verramscht wurden, deckten sich viele Kunden kräftig ein, wie Beiersdorf am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im übrigen Europa b elastete die Schuldenkrise den Nivea-Absatz. Dagegen boomt das Geschäft in Schwellenländern wie Russland oder Brasilien. Weltweit steigerte Beiersdorf so den Umsatz im ersten Halbjahr um 5,5 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Der Nettogewinn des Unternehmens mit Marken wie Nivea, Florena und Eucerin lag wegen deutlich höherer Steuerlasten mit 248 Millionen dagegen um 10 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Die Zahlen zeigten, „dass wir auch unter schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitabel wachsen können“, sagte der seit April amtierende Vorstandsvorsitzende Stefan Heidenreich. Er erhöhte die Prognose für den operativen Gewinn leicht. 2011 hatte Beiersdorf zahlreiche umsatzschwache Artikel aus dem Angebot genommen. Das Unternehmen konzentriert sich nun auf Hautpflege und seine führenden Marken. Dabei wurden auch Arbeitsplätze gestrichen. Auch die Klebstofftochter Tesa steuerte starke Ergebnisse bei: Der Umsatz legte um 6,5 Prozent auf 501 Millionen Euro. Der operative Gewinn stieg um mehr als zehn Prozent auf 63 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Post trotzt der Wirtschaftskrise
Bonn (dapd). Die Deutsche Post trotzt den weltweiten Wirtschaftsturbulenzen. Dank des florierenden Asiengeschäfts und des E-Commerce-Booms steigerte der Bonner Logistikriese auch im zweiten Quartal seine Umsätze deutlich und hob sogar seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. „Unsere Geschäfte laufen weiterhin erfreulich“, sagte Konzernchef Frank Appel am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen in Bonn. Verantwortlich dafür ist nach Angaben von Finanzvorstand Larry Rosen vor allem das gut ausgebaute Netzwerk des Konzerns in Asien. Im Gegensatz zur Konkurrenz könne die Post hier auch vom starken Anstieg des innerasiatischen Handels profitieren, sagte der Manager. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland erhält der Konzern Rückenwind vom boomenden Internethandel, der für zweistellige Zuwächse im Paketgeschäft sorgt und damit die Einbußen im klassischen Brief-Geschäft mehr als ausgleicht. Zwischen April und Juni steigerte die Post dadurch ihren Umsatz um 7,3 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro. „Auch für den Rest des Jahres gehen wir von einer anhaltenden Steigerung unseres Geschäfts aus“, sagte Rosen. Der Manager bekräftigte gleichzeitig auch die ehrgeizigen mittelfristigen Wachstumsprognosen des Konzerns. Das operative Ergebnis (Ebit) des Konzerns sank allerdings im zweiten Quartal um 3,4 Prozent auf 543 Millionen Euro. Der Konzerngewinn verringerte sich sogar um 27,7 Prozent auf 201 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren Umsatzsteuer-Nachzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe. Doch soll dies keine gravierenden Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben – ebenso wenig wie der Insolvenzantrag des Großkunden Neckermann. Im Gegenteil: Der Konzern rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 2,6 bis 2,7 Milliarden Euro – rund 100 Millionen Euro mehr als bislang. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)