Jenoptik treibt Internationalisierung voran

Jenoptik treibt Internationalisierung voran Jena (dapd). Der Optoelektronikkonzern Jenoptik sieht sich dank Internationalisierung, neuer Schlüsselkunden im Systemgeschäft sowie der positiven Entwicklung wichtiger Zielbranchen zur Halbzeit des Geschäftsjahres auf Kurs. Wie das Unternehmen aus Thüringen am Donnerstag mitteilte, kletterten die Erlöse zwischen Januar und Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um knapp elf Prozent auf fast 284 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich um mehr als acht Prozent auf 26 Millionen Euro. Nach Steuern verblieben mit fast 19 Millionen rund 30 Prozent mehr. Wie es weiter hieß, reduzierte sich der Auftragseingang jedoch um fast ein Fünftel auf rund 282 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen allerdings einen Großauftrag für den Schützenpanzer Puma an Land gezogen. Die Orders seien jedoch in Umsatzhöhe und damit auf „einem komfortablen Niveau“, hieß es. Vor allem aus den Regionen außerhalb Europas gingen deutlich mehr Aufträge ein. Insgesamt standen Ende Juni Bestellungen in Höhe von 450 Millionen Euro in den Büchern. Für das Gesamtjahr rechnet Jenoptik weiter mit einem fünf bis zehn Prozent höheren Umsatz und einem Ebit zwischen 50 Millionen und 55 Millionen Euro. „Wir sehen Schritt für Schritt, wie die konsequente Umsetzung unserer Strategie zu Erfolgen führt“, sagte Jenoptik-Chef Michael Mertin. Zwar sei die weitere konjunkturelle Entwicklung von hohen Unsicherheiten belastet. Doch ein Abflauen der guten Geschäftslage sehe der Konzern derzeit nicht. Auch in den kommenden Jahren will das Unternehmen weiter profitabel wachsen und ein Umsatzwachstum von rund zehn Prozent erreichen. Dabei halte Jenoptik auch die Augen nach Zukäufen offen. Doch sollten die Akquisitionen ein nachhaltiges und profitables Wachstum bringen und nicht allein Größe, sagte Mertin. Wichtig sei zudem „mit eigenen Strukturen vor Ort beim Kunden präsent zu sein“. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 3.154 Mitarbeiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

OECD stellt weitere Abkühlung der Wirtschaft in Aussicht

OECD stellt weitere Abkühlung der Wirtschaft in Aussicht Paris/Wiesbaden (dapd). Die Zeichen für die Konjunktur in Deutschland und der Welt stehen weiter auf Abkühlung. So wird sich die wirtschaftliche Entwicklung nach Einschätzung der Industrieländerorganisation OECD weltweit weiter verlangsamen. Darauf deutet der am Donnerstag in Paris verbreitete OECD-Frühindikator für Juni hin. Zugleich setzte die deutsche Industrie im Juni deutlich weniger um als im Vormonat. Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit geht für Deutschland – ebenso wie für Frankreich und die Eurozone insgesamt – von einem weiterhin schwachen Wachstum der Wirtschaftsaktivität unterhalb des Durchschnitts aus. Die Ökonomen wiesen für Deutschland im Juni einen auf Monatssicht um knapp 0,2 Punkte niedrigeren Wert von 99,3 Zählern aus. Im Vergleich zum Vorjahr gab das Konjunkturbarometer um 2,3 Punkte nach. Für die Eurozone erreichte der Frühindikator im Juni mit 99,4 Zählern einen um 0,1 Punkte niedrigen Stand als im Vormonat. Ein Wert von 100 Zählern markiert den langjährigen Durchschnitt des Wirtschaftswachstums. Die ersten Auswirkungen der Abkühlung spürte die deutsche Industrie im Juni. So sanken die Umsätze des verarbeitenden Gewerbes im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dabei litt mit einem saison- und kalenderbereinigten Minus von 2,6 Prozent besonders das Geschäft mit den Europartnern. Über das gesamte erste Halbjahr betrachtet lagen die bereinigten Umsätze der Industrie den Angaben zufolge um 0,7 Prozent über denen des Vorjahres. Getragen wurde das Plus dabei sowohl von Zuwächsen im In- wie im Ausland. Dennoch erlahmt offenbar auch außerhalb Europas die Konjunktur. So geht die OECD von einem Verlust an Wachstumskraft in den USA und Japan aus. Auch in China, Indien und Russland deuteten die Zeichen auf eine Verlangsamung der Entwicklung hin, hieß es. Bereits am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die deutschen Ausfuhren durch geringere Nachfrage aus der Eurozone im Juni auf Monatssicht um 1,5 Prozent fielen. Dank stark gestiegener Exporte in Drittländer außerhalb Europas stand laut Statistikbehörde für das erste Halbjahr aber unter dem Strich dennoch ein Plus von 4,8 Prozent auf 550,4 Milliarden Euro. Der Außenhandelsverband BGA rechnete für das Gesamtjahr deshalb mit einem Exportwachstum von vier Prozent im Vergleich zum Rekord von 2011. Damals hatten Deutschlands Exporteure Waren im Wert von 1,06 Billionen Euro ins Ausland verkauft. (OECD-Frühindikator für Juni: http://url.dapd.de/GCOrSm Statistik zu Industrie-Umsätzen: http://url.dapd.de/28AJz0 Statistik zum Außenhandel: http://url.dapd.de/UwKCjz ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Flughafengesellschaft kann keine neuen Kredite aufnehmen

Flughafengesellschaft kann keine neuen Kredite aufnehmen Potsdam (dapd-bln). Am neuen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg in Schönefeld droht womöglich neuer Ärger. Offenbar wird die Flughafengesellschaft FBB derzeit nicht als kreditwürdig betrachtet, wie aus einer am Donnerstag bekannt gewordenen Antwort der brandenburgischen Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Ludwig Burkardt hervorgeht. „In der gegebenen Ertrags- und Kostenstruktur ist die FBB nicht in der Lage, zusätzliche Kredite zu aufzunehmen und zu bedienen“, heißt es dort. Burkardt sagte der Nachrichtenagentur dapd, seinen Informationen zufolge reiche der FBB das Geld noch bis November. Wenn der Flughafen dann zusätzliche Steuergelder benötige, müsse dies von der Europäischen Union genehmigt werden. Er könne sich vorstellen, dass die EU dann eine Privatisierung des Airports zur Bedingung mache. Schätzungen zufolge wird der Flughafen-Neubau mindestens 4,2 Milliarden Euro statt der ursprünglich geplanten 2,8 Milliarden Euro kosten. Die Eröffnung im Juni 2012 war kurzfristig verschoben worden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Rhön-Klinikum verdient deutlich weniger

Rhön-Klinikum verdient deutlich weniger Bad Neustadt/Saale (dapd). Die gescheiterte Übernahme durch den Fresenius-Konzern hat das Geschäft des Krankenhausbetreibers Rhön-Klinikum im ersten Halbjahr erheblich belastet. Zwar stiegen die Erlöse des fränkischen Unternehmens dank Zukäufen um sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, wie Rhön-Klinikum am Donnerstag in Bad Neustadt an der Saale mitteilte. Vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdiente der Konzern mit 76,8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber knapp ein Viertel weniger. „Hier schlagen auch negative Einmaleffekte zu Buche“, sagte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pföhler. So habe das Ergebnis nach der gescheiterten Übernahme durch den Gesundheitskonzern Fresenius unter anderem unter einmaligen Beratungskosten gelitten. Zudem lasteten die Restrukturierung der Universitätsklinik Gießen-Marburg und die zuletzt erzielten Tarifabschlüsse im Krankenhaussektor auf der Bilanz. Unter dem Strich verdiente Rhön-Klinikum in den ersten sechs Monaten des Jahres 50,1 Millionen Euro – über 40 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011. Allerdings hatte der Konzern nach eigenen Angaben damals auch von niedrigeren Zinsen und einem positiven Steuereffekt profitiert. Für das zweite Halbjahr seien die Erwartungen „vorsichtig optimistisch“, teilte das Unternehmen mit. Allerdings seien die Folgen der geplatzten Übernahme nach wie vor nicht absehbar. Fresenius hatte geplant, Rhön-Klinikum mit seiner eigenen Krankenhaustochter Helios zum größten privaten Klinikkonzern in Europa zu verschmelzen. Dafür hatte der DAX-Konzern insgesamt 3,1 Milliarden Euro geboten und damit auch die Unterstützung des Rhön-Aufsichtsrats gewonnen. Kurz vor Ende der Annahmefrist hatte sich jedoch der Rivale Asklepios knapp über fünf Prozent an Rhön-Klinikum gesichert und den Zusammenschluss so blockiert. An der Börse büßte die im MDAX notierte Rhön-Aktie am Donnerstag in einem allgemein schwachen Umfeld rund 0,3 Prozent ein und notierte gegen 10.20 Uhr bei 17,51 Euro. (Rhön-Klinikum Halbjahresbericht: http://url.dapd.de/vyTXX7 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Solarfirmen kämpfen weiter gegen die Krise

Solarfirmen kämpfen weiter gegen die Krise Niestetal/Sulzemoos (dapd). Deutschlands Solarfirmen stemmen sich weiter gegen die Branchenkrise. Während Phoenix Solar die Verluste im ersten Halbjahr dabei lediglich eindämmen konnte, schrieb SMA Solar trotz eines Gewinneinbruchs noch schwarze Zahlen. Jedoch sackte der Überschuss für Januar bis Juni auf Jahressicht um fast ein Fünftel auf 59,4 Millionen Euro ab, wie SMA Solar am Donnerstag im hessischen Niestetal mitteilte. Das operative Ergebnis von SMA Solar fiel in gleicher Größenordnung auf 83,7 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte dagegen in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent auf 833,7 Millionen Euro. Im ersten Quartal hatte der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen wegen einer vorgezogenen Nachfrage auch den Gewinn noch deutlich gesteigert. Für das Gesamtjahr hob die im TecDAX notierte SMA Solar die unteren Zielmarken ihrer zurückhaltenden Prognose leicht an. Erwartet wird nun ein Umsatz von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis zwischen 100 und 150 Millionen Euro. SMA Solar steht weit besser da als viele andere Solarfirmen hierzulande. Wegen Preisverfalls durch Billigkonkurrenz aus China sowie Förderkürzungen waren Unternehmen wie Solar Millennium, Solon oder Q-Cells in die Insolvenz gegangen. Beim angeschlagenen bayerischen Unternehmen Phoenix Solar brach im ersten Halbjahr der Umsatz laut Firmenangaben auf Jahressicht um gut 40 Prozent auf 84,4 Millionen Euro ein. Der operative Verlust verringerte sich auf 14,1 Millionen Euro, nach einem Minus von 26,3 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Nach Steuern stand ein Verlust von 16,5 Millionen Euro zu Buche, das waren 4,6 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor. Der Großhändler für Solaranlagen und Projektentwickler für Kraftwerke erwartet für 2012 einen Umsatz von bis zu 240 Millionen Euro sowie einen operativen Verlust zwischen 25 und 19 Millionen Euro. Das Unternehmen aus Sulzemoos hatte sich erst kürzlich neue Kredite bis zum Frühjahr 2014 gesichert und einen Umbau eingeleitet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Schlecker-Frauen machen Drogeriefilialen zu Dorfläden

Schlecker-Frauen machen Drogeriefilialen zu Dorfläden Stuttgart (dapd). Dorfladen statt Drogerie: Etwa 35 ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen wollen einige Läden in einem Genossenschaftsmodell weiterführen. „Wir haben in Baden-Württemberg eine ganze Reihe von Standorten identifiziert, die für eine Fortführung infrage kommen“, sagte der ver.di-Landesfachbereichsleiter Handel, Bernhard Franke, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. Schon in den nächsten Wochen soll es mit den ersten fünf Läden losgehen. „Es muss relativ schnell gehen, weil sich die Kundenströme ändern können, wenn die Filialen über viele Monate leer stehen“, sagte Franke. Zudem sollten die Frauen so schnell wie möglich wieder in Lohn und Brot kommen. Infrage kämen zum einen Filialen, die noch unter dem Namen Schlecker einen hohen Umsatz hatten. „Alleine in Baden-Württemberg gibt es über 100 Standorte, die einen Jahresumsatz von über 500.000 Euro gemacht haben“, sagte Franke. Die zweite Möglichkeit seien kleinere Standorte, die Dorfladencharakter haben und eine Stellung als Alleinversorger im ländlichen Raum einnehmen sollen. Am genauen Konzept werde noch gearbeitet. Es gehe aber vom klassischen Drogeriemarktkonzept weg und eher Richtung Mini-Supermärkte. Unterstützung haben sich ver.di und die Frauen dabei von Unternehmensberater Wolfgang Gröll geholt, der auf Dorfläden spezialisiert ist. Den „Stuttgarter Nachrichten“ sagte Gröll über seine Vorstellungen vom Angebot, man müsse sich das wie ein menschliches Skelett vorstellen. „Alle Menschen tragen zwar das gleiche Knochengerüst in sich und trotzdem sieht jeder Mensch anders aus.“ Das heiße, dass jeder Dorfladen Produkte anbieten werde, die vor Ort gebraucht werden und zum Teil aus der Region kommen. Ver.di, die evangelische Betriebsseelsorge und die Linke unterstützen die Frauen finanziell und übernehmen die Kosten für die Standortanalysen, die alleine jeweils 3.000 Euro kosteten. Ein durchschnittlicher Laden brauche zudem Ware im Wert von 50.000 Euro, sagte Franke. Unterstützung erhofft er sich auch vom Land. „Wir wollen auf das Wirtschaftsministerium zugehen und um Unterstützung bitten“, kündigte er an. Auch einzelne Gemeinden haben schon Hilfe angeboten. „Ich wäre bereit, die Schlecker-Verkäuferinnen für zwei bis drei Jahre bei der Stadt anzustellen“, sagte der Bürgermeister von Eppelheim bei Heidelberg, Dieter Mörlein, den „Stuttgarter Nachrichten“. Notfalls könne er sich sogar vorstellen, vorerst die Ladenmiete für die ehemalige Schlecker-Filiale im Zentrum von Eppelheim zu übernehmen. Die Drogeriemarktkette mit einstmals über 8.000 Filialen meldete im Januar Insolvenz an. Ein Investor ließ sich nicht finden. In der Folge verloren deutschlandweit über 27.000 Beschäftigte, überwiegend Frauen, ihren Job. Bei der Bundesagentur für Arbeit haben sich nach Auskunft eines Sprechers bislang knapp 16.000 ehemalige Beschäftigte arbeitslos gemeldet. 4.600 von ihnen seien in einen neuen Job vermittelt worden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Im Streit um Media-Saturn wendet sich das Blatt zugunsten von Metro

Im Streit um Media-Saturn wendet sich das Blatt zugunsten von Metro München (dapd). Das Oberlandesgericht München hat im Streit um das Sagen beim Elektronikhändler Media-Saturn zugunsten der Metro AG entschieden. So durfte der Handelskonzern einen Beirat einsetzen, der wichtige unternehmerische Entscheidungen für Media Markt und Saturn mit einfacher Mehrheit, also ohne Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals, treffen kann. Die Berufungsklage von Kellerhals‘ Gesellschaft Convergenta Invest wies das Gericht am Donnerstag zurück. Ähnlich hatte zuvor auch das von Metro eingesetzte Schiedsgericht in nicht öffentlicher Sitzung entschieden, wie der Handelskonzern mitteilte. Metro-Chef Olaf Koch begrüßte die Gerichtsentscheidungen. Sie brächten „die notwendige Klarheit in Bezug auf die Steuerung der Media-Saturn Holding und machen den Weg frei für effiziente und schnelle Entscheidungsprozesse“, sagte Koch. „Auf der Basis der Beschlüsse können strategische und operative Schritte nun deutlich schneller und konsequenter umgesetzt werden.“ Metro-Chefjustiziar Donatus Kaufmann sprach von einem Erfolg auf ganzer Linie. Entscheidungen wie Budgetplanungen, Finanzierungen und der Erwerb von Unternehmen könnten nun mit einfacher Mehrheit im Beirat beschlossen werden. Der Metro-Aktienkurs stieg nach Bekanntwerden des Urteils gegen den DAX-Trend deutlich an. Auch wenn das Gericht keine Revision zuließ, gibt sich die Gegenseite noch nicht geschlagen. Kellerhals‘ Anwalt Luidger Röckrath sagte nach dem Urteil des Oberlandesgerichts: „Metro ist keinen Millimeter weitergekommen.“ Kellerhals habe „weiter seine Minderheitsrechte“. Wesentliche Entscheidungen wie die Bestellung oder Abberufung des Geschäftsführers der Holding könnten weiterhin nur in der Gesellschafterversammlung mit mindestens 80 Prozent Zustimmung getroffen werden. Kellerhals hält über Convergenta Invest 21,62 Prozent an der Media-Saturn Holding. Die Metro, die 75,4 Prozent der Anteile besitzt, will die Sperrminorität seit längerer Zeit aushebeln und richtete deshalb im März 2011 gegen den Willen des Media-Markt-Gründers den Beirat ein. Dagegen klagte Kellerhals und bekam vor dem Landgericht Ingolstadt in erster Instanz teilweise recht. Ob Kellerhals gegen die Entscheidungen des Oberlandesgerichts und des Schiedsgerichts weiter vorgehen will, konnte der Anwalt noch nicht sagen. „Bisher haben wir nur den Tenor des Urteils gehört“, sagte Röckrath. „Wir werden die Gründe abwarten.“ Ein Sprecher der Convergenta Invest sagte, die Metro könne auch nach den jüngsten Urteilen „nicht gegen den Willen der Gründungsgesellschafter durchregieren“. Eine kompliziertere Steuerung der Media-Saturn Holding GmbH und die Rechtsunsicherheit drohe das Unternehmen zu lähmen. „Der Konflikt, den die Metro ohne Not Anfang 2011 ausgelöst hat und der dem gemeinsamen Unternehmen schadet, kann und wird mit juristischen Mitteln nie gelöst werden.“ (Aktenzeichen: Oberlandesgericht München 23 U 4173/11) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bei wichtigster TUI-Tochter fällt der Gewinn

Bei wichtigster TUI-Tochter fällt der Gewinn London/Hannover (dapd-nrd). Die wichtigste TUI-Tochter hat wegen des frühen Ostertermins und des schwachen Eurokurses einen Gewinnrückgang von 16 Prozent auf 74 Millionen britische Pfund (94 Millionen Euro) eingefahren. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres fiel der Umsatz außerdem um 2 Prozent auf 3,7 Milliarden Pfund, wie TUI Travel am Donnerstag in London mitteilte. Der Reiseveranstalter bleibt aber positiv gestimmt für das Gesamtjahr, weil im laufenden Sommergeschäft die Nachfrage trotz Wirtschaftskrise stark sei. Probleme hat TUI Travel weiter in Frankreich. Als Ursache für den Rückgang von Umsatz und Gewinn nannte TUI Travel unter anderem den frühen Ostertermin, der das Osterreisegeschäft bereits in das vorige Quartal fallen ließ. Außerdem belastet der gefallene Eurokurs die Zahlen. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres meldet TUI Travel ein Umsatzwachstum von 2 Prozent auf 9,1 Milliarden Pfund. Der operative Verlust stieg um 20 Millionen Pfund auf 240 Millionen Pfund. Der Verlust ist nicht unüblich, weil im Tourismusgeschäft die Gewinne im Sommer gemacht werden, während im Winter und Frühjahr Verluste wegen Vorleistungen für das Sommergeschäft anfallen. TUI Travel gehört zu 55 Prozent der TUI-Muttergesellschaft, den Rest halten Fonds und andere Investoren. In dem britischen Unternehmen sind alle Reiseveranstalter des TUI-Konzerns zusammengefasst. Für den laufenden Sommer meldete TUI Travel in den meisten Regionen bessere Buchungen als im Vorjahr: Im wichtigsten Markt Deutschland wurde bisher 5 Prozent mehr Umsatz erzielt, in England 4 Prozent mehr und in Skandinavien 8 Prozent mehr. Grund sind höhere Preise und ein höherer Anteil an Luxusreisen, während die reinen Gästezahlen deutlich schwächer stiegen. In Frankreich kommt TUI Travel dagegen nur schwer aus der Krise: Der Absatz für den Sommer fiel um 4 Prozent, die Gästezahl sogar um 6 Prozent. Frankreich steckt in einer Wirtschaftskrise, außerdem haben sich die beliebten Zielgebiete der Franzosen in Nordafrika noch immer nicht vom Einbruch nach den Revolutionen Anfang 2011 erholt. Eine Belastung ist die Beteiligung der TUI an der defizitären Fluggesellschaft Air Berlin: TUI Travel schrieb 10 Millionen Pfund auf die Beteiligung ab. Der Konzern ist mit 4,4 Prozent Anteilen der viertgrößte Aktionär bei Air Berlin. Die Muttergesellschaft TUI meldet ihre Ergebnisse für das Quartal nächste Woche. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Aufatmen bei der Commerzbank

Aufatmen bei der Commerzbank Frankfurt/Main (dapd). Trotz Krise hat die Commerzbank ihre Kapitalsorgen überwunden und einen Quartalsgewinn erzielt. Zwischen April und Juni sei unter dem Strich ein Gewinn von 275 Millionen Euro geblieben, teilte das zweitgrößte deutsche Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Im Vorjahreszeitraum hatte die Commerzbank 24 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Sorgenfrei ist die Bank damit aber noch längst nicht: Die Erträge gingen zurück, auch wegen des niedrigen Zinsniveaus. Einsparungen konnten den Rückgang den Angaben zufolge aber teilweise wettmachen. Die von der europäischen Bankenaufsicht EBA ermittelte Kapitallücke von 5,3 Milliarden Euro konnte die Commerzbank demnach schließen. Statt des ursprünglich angestrebten Puffers von mindestens einer Milliarde Euro habe die Bank Ende Juni das Ziel sogar übertroffen und 2,8 Milliarden Euro mehr Eigenkapital aufgebaut als nötig. „Wir haben uns in den vergangenen sechs Monaten darauf konzentriert, die Kapitalbasis der Bank weiter deutlich zu stärken und Risiken zu reduzieren“, erklärte Vorstandschef Martin Blessing. Mit Erfüllung der EBA-Kapitalanforderungen sei die Bank „gut für die weiterhin schwierigen Marktbedingungen gewappnet“. Unterdessen bestätigte eine Commerzbank-Sprecherin, dass das Institut vorsorglich alle Grundnahrungsmittel aus dem Rohstoff-Fonds ComStage ETF CB Commodity EW Index TR herausgenommen habe. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hatte diesen Schritt zuvor bekanntgemacht und als wichtigen Schritt beim Ausstieg aus der Spekulation mit Nahrungsmitteln gelobt. Die Commerzbank-Sprecherin erklärte, ihr Haus habe bereits im November 2011 beschlossen, keine neuen börsennotierten Produkte auf Basis von Grundnahrungsmitteln aufzulegen. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode begrüßte die Entscheidung: „Am Handeln der Commerzbank sollten sich andere Häuser ein Beispiel nehmen – allen voran die Deutsche Bank“, sagte er. Foodwatch bemängelt seit geraumer Zeit, dass Spekulationen auf die Preise von Nahrungsmitteln den Hunger in Entwicklungsländern massiv verschärfen. Die neue Doppelspitze der Deutschen Bank habe entgegen der Ankündigung ihres ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann aber bisher nichts Konkretes unternommen, erklärte Foodwatch. Diesen Vorwurf wollte ein Deutsche-Bank-Sprecher am Donnerstag nicht kommentieren. Das Institut stehe mit Foodwatch in Kontakt und habe bereits früher angekündigt, in diesem Jahr keine neuen börsennotierten Produkte auf Nahrungsmittel aufzulegen, sagte der Sprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Weiteres Gerichtsverfahren gegen Porsche in den USA rückt näher

Weiteres Gerichtsverfahren gegen Porsche in den USA rückt näher Stuttgart/New York (dapd). Porsche sieht sich im Rechtsstreit um die missglückte Übernahme von Volkswagen einem neuen Prozess gegenüber: Ein New Yorker Gericht hat den Antrag der Porsche Automobil Holding auf Abweisung einer Klage von 26 Hedgefonds abgelehnt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit rückt ein Hauptverfahren immer näher. Porsche kündigte allerdings an, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Die Investoren machen einen Schaden von 1,4 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) geltend. Sie werfen Porsche Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung vor, weil das Unternehmen seine wahren Absichten bei der versuchten VW-Übernahme 2008 verschleiert habe. Porsche verhob sich und musste seinerseits von VW gerettet werden. Inzwischen ist die Autosparte komplett von den Wolfsburgern übernommen worden. Das New Yorker Bundesgericht hatte bereits in einem Verfahren 2010 Klagen mehrerer Investoren wegen Wertpapierbetrugs abgewiesen. Das Berufungsverfahren ist weiterhin anhängig, zusätzlich gingen die 26 Hedgefonds vor den New York State Supreme Court. Porsche hält die Klagen für unzulässig und unbegründet. Zudem sieht das Unternehmen das New Yorker Gericht als nicht zuständig an. Stattdessen sollten die Ansprüche in Deutschland vorgebracht werden. Hierzulande klagen ebenfalls mehrere Investoren gegen Porsche, darunter auch einige der 26 in New York beteiligten Hedgefonds. Das Landgericht Braunschweig behandelte im Juni in vier getrennten Verfahren Schadenersatzklagen in einer Gesamthöhe von über vier Milliarden Euro gegen Porsche, VW und eine Bank. Ein Urteil wegen sittenwidriger Geschäfte wäre „ein schwieriger Akt“, sagte da allerdings der Vorsitzende Richter. Ein Urteil wird für den 19. September erwartet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)