Bonn (dapd). Das Bundeskartellamt hat eine Geldbuße in Höhe von 8,2 Millionen Euro gegen den Werkzeughersteller TTS Tooltechnic verhängt, weil er Preiswettbewerb bei seinen Produkten verhindert haben soll. Die Wettbewerbshüter warfen dem Hersteller hochwertiger Elektrowerkzeuge am Montag vor, bei den von ihm belieferten Fachhändlern durch Drohungen die strikte Einhaltung der „unverbindlichen Preisempfehlungen“ für die eigenen Geräte durchgesetzt zu haben. Nach den Ermittlungen des Kartellamts mussten die Händler mit schlechteren Konditionen oder sogar der Kündigung des Vertrags rechnen, wenn sie die TTS-Geräte billiger verkauften als vorgesehen. Fachhändler hatten sich bei den Wettbewerbshütern über die Praxis von TTS beschwert. Kartellamtspräsident Andreas Mundt sagte, gerade bei Produkten mit erheblicher Marktbedeutung schädige eine solche „vertikale Preisbindung“ Verbraucher und Gewerbetreibende. „Auch im Sinne einer wirksamen Abschreckung ist daher in solchen Fällen die Verhängung eines angemessenen Bußgeldes geboten“, sagte Mundt. Das Verfahren sei einvernehmlich beendet worden, teilten beide Seiten mit. Das mittelständische Unternehmen kündigte die Einführung eines neuen Compliance-Programms an. Bestandteil davon seien die Entwicklung klarer Unternehmensrichtlinien, die Durchführung von Mitarbeiterschulungen und die Prüfung sämtlicher vertraglicher Grundlagen und Vertriebsmodelle der einzelnen Landesgesellschaften. TTS vertreibt unter den Marken Festool und Protool hochwertige Elektrowerkzeuge für Schreiner, Maler, Autolackierer und Privatkunden. Der Verkauf erfolgt ausschließlich über den Fachhandel. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Schwacher Euro treibt Benzinpreis auf Rekordhöhe
München/Hamburg (dapd). Rohöl teurer, Euro billiger: Die deutschen Autofahrer werden von zwei Kostentreibern gleichzeitig in die Zange genommen und müssen deshalb jetzt die höchsten Spritpreise aller Zeiten bezahlen. Ein Liter der wichtigsten Sorte Super E5 kostete 1,76 Euro, wie eine Sprecherin der Mineralölindustrie am Montag mitteilte. Das bei vielen Autofahrern unbeliebte Öko-Benzin Super E10 lag bei 1,72 Euro pro Liter. Diesel kam auf 1,56 Euro. Die Sprecherin begründete das hohe Preisniveau mit dem anhaltend hohen Ölpreis. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montag über 114 Dollar. Noch Anfang Juli waren es erst 89 Dollar. Seitdem hat sich aber die Sorge über eine Implosion des Euro bei den Anlegern etwa gelegt. Außerdem haben die Weltbörsen einen kräftigen Schub erlebt, der Dax etwa stieg von 5.970 Punkten im Juni auf über 7.000. Steigende Aktienkurse ziehen seit Jahren oft höhere Ölpreise nach sich, denn eine bessere Konjunktur würde die Ölnachfrage anheizen. Dazu kommt der schwache Eurokurs: Öl und Ölprodukte werden weltweit in Dollar gehandelt. Wenn der Euro gegen den Dollar fällt – wie es dieses Jahr wegen der Schuldenkrise kräftig passiert ist – wird Benzin für deutsche Kunden teurer. Der Euro verlor seit dem Frühjahr bis zu zehn Prozent an Wert. Zuletzt waren die Benzinpreise im Frühjahr deutlich gestiegen. Damals war Rohöl zwar noch deutlich teurer. Allerdings war der Euro zu der Zeit auch noch wesentlich stärker. Ein Trost für die Autofahrer: Der schwache Euro macht deutsche Waren auf dem Weltmarkt billiger und sichert so Arbeitsplätze in der Heimat. Die hohen Benzinpreise treffen auch die Urlaubsheimkehrer spürbar: In großen Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen oder Sachsen laufen noch die Sommerferien. Die letzte Rückreisewelle steht noch aus. Mit den Zahlen bestätigte die Mineralölindustrie Angaben des ADAC: Nach einer Erhebung des Autoclubs kostete E10 schon am Samstag im bundesweiten Schnitt 1,69 Euro. Diesel verteuerte sich auf 1,54 Euro am Samstag. Die Zahlen von Club und Ölindustrie weichen immer leicht voneinander ab, weil der ADAC auch die billigen freien Tankstellen in den Durchschnittspreis einrechnet. Der ADAC erinnert bei der Suche nach Ursachen der Rekordpreise neben Rohöl und Euro auch an das Schulferienende im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dennoch hält der ADAC die Preise für überteuert. Montags und dienstags werde Sprit sicher günstiger. Außerdem seien meistens die Preise abends billiger als morgens, sagte ein Sprecher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben nur Restgeschäft mit Iran
Frankfurt/New York (dapd). Die Deutsche Bank hat nach eigenem Bekunden nur ein kleines Restgeschäft in Ländern wie Iran, Nordkorea und Sudan. Das größte deutsche Geldhaus habe im Jahr 2007 soweit wie möglich alle Geschäftsbeziehungen mit geächteten Ländern gekündigt und wickle nur noch sehr wenige zugesagte langfristige Projektfinanzierungen ab, sagte ein Konzernsprecher am Montag in Reaktion auf eine Meldung über Ermittlungen von US-Behörden gegen die Bank. Am Freitag hatte die „New York Times“ unter Berufung auf Fahnder von Untersuchungen gegen die Deutsche Bank und weitere Geldinstitute berichtet, weil diese bis 2008 durch ein Schlupfloch Milliarden für sanktionierte Regimes durch ihre US-Töchter geschleust haben sollen. Die Ermittlungen stünden aber noch am Anfang. Zu einer möglichen Untersuchung wollte sich der Deutsche-Bank-Sprecher nicht äußern. Zuletzt hatte die britische Bank Standard Chartered ähnliche Vorwürfe mit einem Vergleich über 340 Millionen Dollar (275,4 Millionen Euro) beigelegt. (Bericht der „New York Times“: http://url.dapd.de/KBjnk1 ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Asmussen wirbt für Verbleib Griechenlands im Euro
Frankfurt/Main (dapd). Ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro würde nach Auffassung von EZB-Direktor Jörg Asmussen die deutsche Wirtschaft erheblich treffen. „Es wäre mit Wachstumseinbußen und höherer Arbeitslosigkeit verbunden und sehr teuer – in Griechenland, in ganz Europa und auch in Deutschland“, sagte der Direktor der Europäischen Zentralbank der „Frankfurter Rundschau“. Zwar sei ein Ausscheiden Griechenlands beherrschbar. Aber es „wäre nicht so geordnet, wie manche es sich vorstellen“, fügte er hinzu. Die Ansteckungsgefahr für andere Länder sei bei einem Ausscheiden Griechenlands weiter da, auch wenn Europa mittlerweile durch den Rettungsfonds ESFS und hoffentlich bald durch den Rettungsschirm ESM besser gerüstet sei. „Meine Präferenz ist klar, Griechenland soll in der Währungsunion bleiben“, sagte der EZB-Direktor. Asmussen drückte zudem sein Erstaunen darüber aus, mit welcher Leichtfertigkeit manche über einen Austritt spekulierten und mit welcher Geringschätzigkeit über andere Europäer gesprochen werde. „Das Spielen mit nationalen Klischees von allen Seiten, in Deutschland über Griechenland und umgekehrt, ist der Komplexität der Lage nicht angemessen“, warnte er. Der EZB-Direktor verteidigte die Käufe von Staatsanleihen durch die Zentralbank. Das neue Ankaufprogramm sei besser konzipiert als seine Vorläufer und mit dem Auftrag der Notenbank vereinbar. „Wir agieren innerhalb unseres Mandates, das vorrangig darauf ausgerichtet ist, Preisstabilität auf mittlere Sicht für den gesamten Euroraum zu garantieren“, betonte er. Nur eine Währung, an deren Fortbestehen es keinen Zweifel gebe, könne stabil sein. Unterdessen sprachen sich Politiker der Union und der Linken gegen neue Griechenlandhilfen aus. Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU) forderte das krisengeschüttelte Land auf, die Vereinbarungen mit seinen Geldgebern einzuhalten. Wenn die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds zu dem Ergebnis komme, dass Griechenland die Auflagen nicht erfülle, „dann kann es keine weitere Hilfe geben“, sagte er der Tageszeitung „Die Welt“. Dann sei Griechenland zahlungsunfähig und müsse die Währungsunion verlassen. Das sei aber beherrschbar. Auch die stellvertretende Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht forderte Griechenland auf, weitere Finanzierungslücken selbst zu schließen. „Der griechische Staat kann seine Liquidität einfach über eine einmalige 50-prozentige Solidarabgabe auf die Vermögen der griechischen Millionäre sichern“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Eine weitere Milliardenspritze der EU fließe nur an die Banken. Stattdessen solle Griechenland Vermögen über eine Million Euro einfrieren, die Daten mit Steuersünderlisten abgleichen und bei Treffern das Geld für den Staatsschuldenabbau verwenden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Ministerium rechnet mit schwächerer Wirtschaftsentwicklung
Berlin (dapd). Das Bundesfinanzministerium schließt für den weiteren Jahresverlauf ein schwächeres Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik nicht mehr aus. „Das Gesamtbild der Konjunkturindikatoren deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf in ruhigeres Fahrwasser geraten könnte“, heißt es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht des Ministeriums. Die rückläufige Nachfrage aus dem Euroraum belaste zunehmend die deutsche Wirtschaft. Die wirtschaftliche Schwäche in einigen Ländern des Euroraums schlage sich inzwischen spürbar in den deutschen Außenhandelszahlen nieder. Daher erwarten die Konjunkturexperten des Ministeriums „eine gewisse Abschwächung der Exportdynamik“. Ungünstiger werden inzwischen auch die Aussichten für die industrielle Produktion beurteilt. Die Indikatoren signalisierten für die nächsten Monate „eine gedämpfte industrielle Dynamik“. (Monatsbericht im Internet: http://url.dapd.de/bqZULL ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Super E10 erreicht Rekordpreis
München (dapd). Benzin ist am Wochenende so teuer gewesen wie noch nie. Super E10 kostete am Samstag im bundesweiten Schnitt 1,692 Euro je Liter, wie der ADAC am Montag in München mitteilte. Bereits am Freitag lag der Preis mit 1,678 Euro über dem bisherigen Rekordwert vom 18. April dieses Jahres, als Super E10 1,674 Euro kostete. Am Sonntag mussten Autofahrer noch 1,689 Euro für den Liter zahlen. Diesel verteuerte sich am Wochenende auch deutlich. Mit 1,536 Euro am Samstag erreichte der Kraftstoff jedoch noch nicht den bisherigen Rekordwert. Am Sonntag war Diesel mit 1,530 Euro nur geringfügig billiger. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nacht- und Wochenendarbeit in Deutschland nimmt zu
Wiesbaden (dapd). Die Arbeitnehmer in Deutschland sind heute häufiger in der Nacht und an Wochenenden tätig als Mitte der 90er Jahre. Ein Viertel der Beschäftigten (24,5 Prozent) arbeitete 2011 auch samstags, 1996 waren es 18,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Der Anteil der Menschen, die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum von 6,8 auf 9,6 Prozent. Im Durchschnitt arbeiteten Vollzeitbeschäftigte im vergangenen Jahr 40,7 Stunden pro Woche. Damit lag der Wert leicht über dem Durchschnitt der EU-Länder von 40,4 Stunden. Am niedrigsten war die Arbeitszeit EU-weit in Dänemark mit 37,7 Stunden sowie in Irland und Norwegen mit jeweils 38,4 Stunden. Die höchste Wochenarbeitszeit gab es in Großbritannien mit 42,2 Stunden und in Österreich mit 41,8 Stunden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
VW-Betriebsratschef gegen weitere Übernahmen
Düsseldorf (dapd). Nach der Übernahme von Ducati, MAN und Porsche hat sich der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh gegen weitere Zukäufe in absehbarer Zeit ausgesprochen. „Wir sind jetzt zwölf Marken und müssen den Konzern erst einmal stabilisieren“, sagte der Chef der Arbeitnehmervertretung beim größten Autobauer Europas dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Das gelte besonders für den staatlichen Autobauer Proton aus Malaysia, an dem Volkswagen Branchenkreisen zufolge interessiert sein soll. Die Niedersachsen verkaufen in Wachstumsländern wie Thailand oder Malaysia deutlich weniger als der japanische Weltmarktführer Toyota. „So wichtig weitere Vertriebs- und damit Produktionsstätten in Südostasien sind: Für einen Kauf von Proton in Malaysia gibt es keine Unterstützung der Arbeitnehmerseite“, sagte Osterloh. Malaysia sei nicht wie Ducati in Norditalien wenige Hundert Kilometer von Audi in Ingolstadt entfernt. Volkswagens Premiumtochter Audi hatte im April den Motorradproduzenten Ducati gekauft. Bereits Ende 2011 hatte VW den Münchener Lkw-Hersteller MAN übernommen. Zuletzt integrierte der Konzern den Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Flughafenchef hat Vertrauen der Wirtschaft verspielt
Berlin/Schönefeld (dapd-bln). Der nächste Termin zur Eröffnung des Hauptstadtflughafens in Schönfeld muss aus Sicht der Wirtschaft verlässlich sein. Es dürfe jetzt kein neuer Termin aus der Hüfte geschossen werden, der nicht zu halten sei, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK), Eric Schweitzer, der Nachrichtenagentur dapd.
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SAP erwägt Fortsetzung der Einkaufstour
München (dapd). Nach den jüngsten Milliarden-Übernahmen schließt der Software-Konzern SAP weitere Griffe in die Kriegskasse nicht aus. „Weitere Übernahmen sind möglich“, sagte Co-Vorstandssprecher Jim Hagemann Snabe der „Süddeutschen Zeitung“.