Berlin (dapd). Ob Urlaubs- oder Geschäftsreise: Fliegen ist für viele nur ein notwendiges Übel. Enge Kabine, knapper Sitzabstand, schlechte Luft, Probleme mit dem Gepäck und kein Internet – das ist längst nicht alles, was Passagiere nervt. Doch ganze Teams von Ingenieuren, Grafikern, Designern, Kaufleuten und Zukunftsforschern tüfteln daran, dass Fliegen eines Tages tatsächlich ein himmlisches Vergnügen wird. Was darunter zu verstehen ist, präsentiert der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) auf der ILA Berlin Air Show 2012 (11. bis 16. September). „Deutsche Unternehmen haben eine umfassende Kompetenz für die Gestaltung von Kabinen- und Frachträumen“, sagt BDLI-Sprecher Christopher Bach. „Auf der ILA kann sich jeder Besucher davon einen Eindruck verschaffen.“ Mit verändertem Design, neuer Lichttechnik, modernen Toiletten und verändertem Unterhaltungsprogramm hat in den neuesten Flugzeugen wie der Boeing 787 (Dreamliner) oder dem Airbus A 380 die Zukunft längst begonnen. Doch die Vorstellungen der Tüftler gehen weiter. Zu den Impulsgebern gehört Airbus. Die dortige Abteilung Innovation und Design lässt mit ihren „Visionen vom Fliegen 2050“ ahnen, was künftige Passagiere erwartet. „An erster Stelle steht die Frage: Was will der Mensch?“, sagt Abteilungschef Ingo Wuggetzer. Dazu gehört zunehmend der Wunsch, nach einem Flug sogar gesünder anzukommen als der Passagier eingestiegen ist. So kann zum Beispiel ein Massagesitz für Wohlbefinden an Bord sorgen. In einem Gebäude des Airbus-Werks in Hamburg-Finkenwerder mit Blick auf die Elbe basteln rund 80 Mitarbeiter an künftigen Flugzeugkabinen. Was dabei herauskommt, lässt bereits ein Riesenfoto im Chefbüro ahnen: „Concept Cabin“ heißt das transparente Modell des Innenraums eines Langstreckenflugzeugs mit durchsichtigen Wänden und einer Struktur, die an ein Spinnennetz erinnert. Vor allem bequem soll es für die Passagiere sein. „Das beginnt schon beim Betreten des Flugzeugs. Schnelles Einsteigen – und entspannt zum gebuchten Platz gehen“, sagt Wuggetzer. „Das Gepäck wird gleich beim Betreten der Maschine abgegeben.“ Bei der Planung müsse auch das zunehmende Alter der Fluggäste berücksichtigt werden. Alles müsse leicht bedienbar sein. Statt Stress soll Fliegen zum Erlebnis werden. Dafür sind Sensoren in den Sitzen gedacht, die die Körpertemperatur messen sollen. Die Planer denken an Aroma-Therapie, holographische Bilder auf digitalen Wänden, virtuelle Einkaufs- und Golfspiel-Möglichkeiten mit 3-D- und Rundum-Projektion – aber auch an Nachhaltigkeit. Um die Hälfte leichter sollen die Flugzeuge der Zukunft sein – und damit deutlich Sprit sparen. Das wird sich äußerlich in der Konstruktion der aerodynamisch geprägten Jets mit weit hinten liegenden Tragflächen zeigen. „Möglichst viele Passagiere mit möglichst wenig Energie transportieren“, nennt Wuggetzer als Ziel. Die Fluggesellschaften richten sich schon seit längerem auf die veränderten Bedürfnisse der Gäste ein. „Der Trend zu ‚always online‘ – immer online – macht auch vor Flugreisen nicht halt“, sagt Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty. Dahaer setzt die Firma auf Breitband-Internet und will an Bord auch Live-TV bieten. Auch Air Berlin setzt auf mehr Komfort. „Fast unsere gesamte Langstreckenflotte ist bereits mit neuen Sitzen ausgestattet. Sie bieten an jedem Platz einen Monitor, auf dem die Gäste ihr persönliches Unterhaltungsprogramm aussuchen können“, sagt Air-Berlin-Sprecherin Kathrin Zirkel. Einzelwünsche stehen überall hoch im Kurs. „Wir bieten damit dem Gast das an, was er möchte und wofür er bereit ist, auch zu zahlen“, sagt der Chef der irischen Gesellschaft Air Lingus, Christoph Müller. Gegen Aufpreis sei schon jetzt alles erweiterbar. Beispielsweise kann der Passagier einen bestimmten Sitzplatz im Voraus reservieren, einen Lounge-Zugang erwerben oder einen flexiblen und umbuchbaren Tarif wählen. Das ist für Geschäftsleute sehr wichtig. Dieses Modell, das in unterschiedlicher Ausprägung auch andere Firmen anbieten, wird sich auch nach Ansicht von Ingo Wuggetzer in den kommenden Jahren noch deutlich ausweiten: „Alles wird viel, viel modularer, individueller und flexibler sein.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: Wirtschaft
Google fürchtet schweren Schaden für den Standort Deutschland
Berlin (dapd). Im Zusammenhang mit dem geplanten Leistungsschutzrecht für Presseverlage hat das Internetunternehmen Google vor schwerwiegenden Folgen gewarnt. „Dieser systemfremde und weltweit beispiellose Eingriff in die Architektur des Internets würde dem Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland schweren Schaden zufügen“, schrieb der Google-Sprecher für Nordeuropa, Kay Oberbeck, am Dienstag in einem Gastbeitrag für die Nachrichtenagentur dapd in Berlin. „Solch ein Gesetz schützt niemanden und schadet allen – Nutzern, Verlagen, Suchmaschinen und der deutschen Wirtschaft.“ Google leite pro Minute 100.000 Klicks auf Verlagsseiten weiter, die diese für sich nutzen können, betonte Oberbeck. Außerdem habe das Unternehmen im Jahr 2011 mehr als sieben Milliarden US-Dollar an diese Partner ausgeschüttet. „Es ist absurd, dass nun ausgerechnet Suchmaschinen Adressaten des Gesetzes sein sollen“, meinte Oberbeck. Die Verleger fordern hingegen seit vielen Jahren sogenannte Leistungsschutzrechte, damit nicht alle kostenlos die im Internet veröffentlichten Artikel nutzen können. Inzwischen hat das Bundesjustizministerium einen Gesetzentwurf vorgelegt. Damit sollen insbesondere Suchmaschinenbetreiber dazu verpflichtet werden, für ausführliche Links samt einem Anriss des verknüpften Textes zu zahlen. Google-Sprecher Oberbeck meinte dazu: „Sollten diese Mini-Texte künftig kostenpflichtig werden, würde deren Nutzung für jeden wirtschaftlich Tätigen zum Risiko. Das träfe Blogger, Medien, Start-Ups und jedes Unternehmen mit eigener Internetseite – und letztlich jeden einzelnen Internetnutzer.“ Bundesweit seien vier Millionen Arbeitsplätze in Deutschland vom Internet abhängig. Das Netz lebe von Milliarden von Menschen und Unternehmen, die sich miteinander vernetzen. Kernstück dessen seien Links und kurze Textausrisse, die den Kontext zu einem Link liefern. In der vergangenen Woche hatte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, in einem dapd-Gastbeitrag das Leistungsschutzrecht verteidigt. Er trat Befürchtungen entgegen, dass Privatpersonen für die normale Internetnutzung Gebühren zahlen sollten. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Insolvente Solarmodul-Firma Sovello kündigt allen 1.000 Mitarbeitern
Bitterfeld-Wolfen (dapd). Der insolvente Solarmodul-Hersteller Sovello will die Produktion Ende dieses Monats vorerst komplett stilllegen. „Allen 1.000 Beschäftigten wird gekündigt“, sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Die finanzielle Lage des Unternehmens macht diesen Schritt leider erforderlich.“ Für den (heutigen) Dienstag ist am Firmensitz in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt eine Belegschaftsversammlung einberufen worden. Auch nach der Betriebsstilllegung will der Verwalter die Investorensuche fortsetzen. „Der Verkaufsprozess läuft“, sagte Flöther. Trotz Kündigung werden offenbar über 100 Mitarbeiter nicht freigestellt, schreibt das Blatt. Sie sollen den Vertrieb aufrecht und die Anlagen produktionsbereit halten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Apple ist wertvollstes Unternehmen aller Zeiten
New York (dapd). Der Computerkonzern Apple ist seit Montag das weltweit wertvollste Unternehmen aller Zeiten. Die Apple-Aktien trieben den Börsenwert an der New Yorker Börse auf 621 Milliarden Dollar (rund 503 Milliarden Euro). Apple ist damit nun um 53 Prozent wertvoller als die Nummer zwei, Exxon Mobil. Weltweit wertvollstes Unternehmen ist Apple bereits seit Ende vergangenen Jahres. Den bisherigen Rekord für Marktkapitalisierung stellte Microsoft Ende 1999 auf. In den Tagen des Internetbooms war Microsoft inflationsbereinigt etwa 850 Milliarden Dollar (knapp 689 Milliarden Euro) wert. Jetzt liegt sein Wert bei 257 Milliarden Dollar (etwa 208 Milliarden Euro). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Verbraucherschützer verklagen Apple und Google für App-Stores
Berlin (dapd). Viele Anbieter von Zusatzprogrammen für Smartphones und Tablet-Computer – den sogenannten Apps – verstoßen nach Ansicht von Verbraucherschützern gegen deutsches Recht. Weil unter anderem die Vertragsbedingungen von Apples iTunes und Googles Play-Angebot zu lang seien und den Nutzer teilweise benachteiligten, hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) nach eigenen Angaben Klagen gegen die beiden US-Konzerne eingereicht. Insgesamt seien zehn Anbieter für ihre Angebote abgemahnt worden, teilte der vzbv am Montag in Berlin mit. Bisher hätten nur Microsoft und Nokia vollständig Unterlassungserklärungen abgegeben und die Mängel abgestellt. Die Verbraucherschützer hatten je 25 Klauseln in den Nutzungsbedingungen von iTunes und Google Play beanstandet. Daneben rügten sie Samsung, Microsoft und Nokia. So waren die Bedingungen für iTunes laut vzbv bei kleiner Schriftgröße insgesamt 21 Seiten lang und fast ohne Nummerierung abgefasst. Inhaltlich kritisierten die Verbraucherschützer vor allem den mangelnden Datenschutz vieler App-Stores: So würden teils persönliche Informationen von den Anbietern erfasst und verarbeitet, ohne dass der Nutzer dem zuvor zugestimmt habe. Zudem seien die Klauseln häufig unverständlich formuliert und schränkten Widerrufs-, Kündigungs- und Gewährleistungsrechte der Verbraucher ein. Daneben fehlte den Angaben zufolge in den Angeboten von Microsoft, Google und Nokia ein Impressum, so dass Nutzer keine Informationen und Kontaktdaten zu den Anbietern fanden. Die Unternehmen hätten diesen Mangel nach der Abmahnung aber behoben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Benzinpreis auf höchstem Stand aller Zeiten
München/Hamburg (dapd). Benzin ist so teuer wie noch nie. Ein Liter Super E10 kostete nach ADAC-Berechnungen am vergangenen Samstag 1,692 Euro je Liter. Damit wurde der bisherige Rekordstand vom 18. April dieses Jahres um fast zwei Cent übertroffen, wie der ADAC am Montag mitteilte. Diesel lag mit 1,536 Euro nur 0,3 Cent unter dem Allzeithoch vom 22. März dieses Jahres. Die Mineralölindustrie, die im Gegensatz zum ADAC die freien Tankstellen nicht berücksichtigt, meldete am Montag für Diesel sogar 1,56 Euro je Liter. Öko-Benzin Super E10 kostete demnach 1,72 Euro und Super E5 1,76 Euro je Liter. Trotz des teureren Preises ist E5 noch immer viel beliebter als E10, wie ein Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) in Berlin erläuterte. E5 kam im Juli auf einen Anteil von 85,7 Prozent des Benzinabsatzes, E10 nur auf 14,3 Prozent. Allerdings war der E10-Absatz im April, als die bisherigen Rekordpreise erreicht wurden, auf 15,3 Prozent gestiegen. Eine Sprecherin der Mineralölindustrie begründete das derzeit hohe Preisniveau mit dem anhaltend hohen Ölpreis. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Montag über 114 Dollar. Noch Anfang Juli waren es erst 89 Dollar. Seitdem hat sich aber die Sorge über eine Implosion des Euro bei den Anlegern etwas gelegt. Außerdem haben die Weltbörsen einen kräftigen Schub erlebt, der Dax etwa stieg von 5.970 Punkten im Juni auf über 7.000 Punkte. Steigende Aktienkurse ziehen seit Jahren oft höhere Ölpreise nach sich, denn eine bessere Konjunktur heizt die Ölnachfrage an. Dazu kommt der schwache Eurokurs: Öl und Ölprodukte werden weltweit in Dollar gehandelt. Wenn der Euro gegen den Dollar fällt – wie es dieses Jahr wegen der Schuldenkrise kräftig passiert ist – wird Benzin für deutsche Kunden teurer. Der Euro verlor seit dem Frühjahr bis zu zehn Prozent an Wert. Zuletzt waren die Benzinpreise im Frühjahr deutlich gestiegen. Damals war Rohöl zwar noch deutlich teurer. Allerdings war der Euro zu der Zeit auch noch wesentlich stärker. Ein Trost für die Autofahrer: Der schwache Euro macht deutsche Waren auf dem Weltmarkt billiger und sichert so Arbeitsplätze in der Heimat. ADAC hält Preise für überteuert Die hohen Benzinpreise treffen auch die Urlaubsheimkehrer spürbar: In großen Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen oder Sachsen laufen noch die Sommerferien. Die letzte Rückreisewelle steht noch aus. Das Schulferienende im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen war laut ADAC auch mit ein Grund für das Rekordhoch am vergangenen Wochenende. Dennoch hält der Autoclub die Preise für überteuert. Der ADAC rät Autofahrern, die Spritpreise zu vergleichen und nicht unbedingt am Wochenende zu tanken. So sei der Sprit montags und dienstags meist günstiger als freitags und samstags. Außerdem senken die Tankstellenbetreiber oft zum Abend hin die Preise, während sie sie morgens wieder anheben, sagte eine Sprecherin. Wer ins Ausland fährt, kann dort häufig ebenfalls preiswerter tanken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Stralsunder Werft aus dem Tritt
Schwerin (dapd). Die beiden P+S Werften Stralsund und Wolgast sind pleite. Vor allem der Stralsunder Schiffbaubetrieb sei „aus dem Tritt“, sagte Werftenchef Rüdiger Fuchs am Montag in Schwerin. Er will am Mittwoch Insolvenzantrag stellen, nachdem die Landesregierung eine Aufstockung der Werftenbeihilfe ausgeschlossen hatte. Es habe zu viele Neukonstruktionen gegeben, die Produktion sei ohne ausreichende Planung und Arbeitsvorbereitung gestartet, erklärte Fuchs. Die Peene-Werft Wolgast dagegen sei wegen ihres „im Kern tragfähigen Geschäftsmodells“ für einen Investor gerüstet. Die Werften waren unter anderem wegen Bauverzögerungen bei mehreren Schiffen in finanzielle Schwierigkeiten geraten. So sollten zwei Fährschiffe für die Reederei Scandlines bereits vor Monaten abgeliefert werden. Die Stralsunder Werft habe seit April 2011 kein Schiff mehr ausgeliefert, alle Liefertermine hätten verschoben werden müssen, sagte Fuchs. Es könne dennoch eine Zukunft für die Werft geben, wenn sie in einen „leistbaren Takt“ gebracht werden. Bis Ende des zweiten Halbjahres 2013 sollen nun die in Auftrag gegebenen Fähren sowie eisgängige Frachtschiffe für Royal Arctic ausgeliefert werden. Weitere Schiffe sollen geprüft werden, bevor sie in die Produktion gingen. Dazu gebe es einen genauen Plan von Schiffsneubauten und Neukonstruktionen. Peene-Werft soll innerhalb eines Jahres verkauft werden Die Peene-Werft Wolgast soll möglichst innerhalb eines Jahres an einen Investor verkauft werden. Der Schiffbaubetrieb besitze hervorragende Kompetenzen für Reparatur und Umbau von Militär- und Behördenschiffe sowie für deren Neubau, sagte Fuchs, der erst vor kurzem zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen wurde. Die Werft besitze auch die industriellen Voraussetzungen um beispielsweise Mega-Yachten umzubauen. Die etwa 2.000 Beschäftigten der Werft sollen am Dienstag über die derzeitige Lage der Werften informiert werden. Die Schiffbauer wie auch Zulieferer hatten bereits einem Sanierungsprogramm zugestimmt. Zur Liquiditätssicherung floss bislang etwa die Hälfte der vom Land zugesicherten 152 Millionen Euro. Eine Aufstockung hatte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) am Montag nach einer Krisensitzung der Landesregierung ausgeschlossen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Sportwagen-Manufaktur Melkus gibt auf
Dresden (dapd). Sechs Jahre nach der Gründung der Dresdner Firma Melkus Sportwagen ist das ehrgeizige Projekt vorerst gescheitert. Die Idee des Firmengründers Sepp Melkus, nach dem legendären DDR-Sportwagen Melkus RS1000 das Nachfolgemodell RS2000 erfolgreich auf dem Weltmarkt zu platzieren, habe bisher nicht umgesetzt werden können, teilte die Firma mit. Beim Amtsgericht Dresden sei daher am Montag ein Insolvenzantrag gestellt worden. Ein zeitnaher Vertriebserfolg mit den geplanten Stückzahlen werde ausbleiben, hieß es zur Begründung. Trotz des großen Interesses an dem Sportwagen mit den Flügeltüren lasse sich die Marke international nur langsam etablieren. Die Kosten seien dauerhaft nicht zu decken. Allerdings solle versucht werden, neue Investoren für das Projekt zu finden, um die Firma doch noch weiterführen zu können. Die Geschichte der Automarke Melkus begann 1955. Damals gründete Heinz Melkus eine Fahrschule in Dresden und begann mit dem Bau einer Rennwagen-Serie. Der 1969 angefertigte RS1000 galt als einziger Sportwagen der DDR. 2006 gründete Sepp Melkus die Melkus Sportwagen KG und baute das Nachfolgemodell RS2000. Später wurde die Firma in eine GmbH umgewandelt, für die jetzt der Insolvenzantrag gestellt wurde. Der Sportwagen war unter anderem in der Rennserie „Touring Car Championship“ des Deutschen Motorsport Verbandes gestartet. Als Rennwagen diente eine Rennversion des RS2000. Das Modell wurde seit 2009 von den Dresdner Sportwagenherstellern produziert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Neuwagen in Deutschland stärker motorisiert als je zuvor
München/Hamburg (dapd). Obwohl der Sprit immer teurer wird, leisten sich die Deutschen stärke Motoren in ihren Autos. So habe die durchschnittliche Leistung von Neuwagen in diesem Jahr einen neuen Höchstwert erreicht, berichtete das „Handelsblatt“ vorab unter Berufung auf eine Studie des Center of Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen. Demnach hatte ein in Deutschland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres verkaufter Neuwagen im Schnitt 138 PS. Im Vorjahr waren es 135 PS. Für die Leistungssteigerung seien vor allem die wachsende Beliebtheit von Geländewagen sowie steigende Verkäufe von Dieselautos verantwortlich, hieß es weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bundesfinanzministerium sieht Anleihekäufe durch EZB skeptisch
Berlin (dapd). Die Kontroverse um den Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist neu entbrannt. Am Montag äußerte sich das Bundesfinanzministerium skeptisch zu Ankäufen mit dem Ziel, Anleihezinsen von Krisenstaaten unter einem Schwellenwert zu halten. „Rein abstrakt gesprochen ist solch ein Instrument sicher sehr problembelastet“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Martin Kotthaus, in Berlin. Der „Spiegel“ hatte berichtet, die EZB wolle Anleihen der Länder stets an einem bestimmten Zinsniveau aufkaufen. Ein Sprecher der EZB wies den Bericht als irreführend und verfrüht zurück. Es sei absolut irreführend über Entscheidungen zu berichten, die noch nicht getroffen seien und ebenso Einzelmeinungen wiederzugeben, die noch nicht EZB-Rat diskutiert worden seien, sagte der Sprecher. Der EZB-Rat werde eindeutig innerhalb seines Mandates agieren. Es sei falsch über die Form künftige Interventionen der Zentralbank zu spekulieren. Der „Spiegel“ hatte von Erwägungen der EZB berichtet, für jedes Krisenland Zinsschwellen für Interventionen festzulegen. Danach würden die EZB immer dann Papiere von Krisenländern kaufen, wenn der Abstand zwischen deren Zinsen und den Zinsen deutscher Staatspapiere einen Schwellenwert zu überschreiten droht. Bundesbank meldet erneut Kritik an Unterdessen verschärfte die Bundesbank die Kritik an Käufen von Staatsanleihen aus Krisenländern durch die EZB. „Die Bundesbank hält an ihrer Auffassung fest, dass insbesondere Staatsanleihenkäufe des Eurosystems kritisch zu bewerten und nicht zuletzt mit erheblichen stabilitätspolitischen Risiken verbunden sind“, schrieb sie in ihrem neuen Monatsbericht. Zur Rolle der EZB bei der Rettung des Euro fand die deutsche Notenbank ebenfalls klare Worte. „Entscheidungen über eine möglicherweise noch deutlich umfassendere Vergemeinschaftung von Solvenzrisiken sollten bei der Finanzpolitik beziehungsweise den Regierungen und Parlamenten angesiedelt sein und nicht über die Notenbankbilanzen erfolgen“, erklärte sie. Der deutsche EZB-Direktor Jörg Asmussen verteidigte dagegen die Käufe von Staatsanleihen durch die Zentralbank. Das neue Ankaufprogramm sei besser konzipiert als seine Vorläufer und mit dem Auftrag der Notenbank vereinbar. „Wir agieren innerhalb unseres Mandates, das vorrangig darauf ausgerichtet ist, Preisstabilität auf mittlere Sicht für den gesamten Euroraum zu garantieren“, betonte er. Nur eine Währung, an deren Fortbestehen es keinen Zweifel gebe, könne stabil sein. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vor gut zwei Wochen den Kauf weiterer Staatsanleihen kriselnder Euroländer durch die europäische Notenbank in Aussicht gestellt. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte im EZB-Rat anschließend gegen Draghis Pläne gestimmt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)