Berlin (dapd). Bei Deutschlands zweitgrößter Fluglinie Air Berlin hat die Suche nach einem Nachfolger für Vorstandschef Hartmut Mehdorn begonnen. Der Aufsichtsrat der Fluggesellschaft stellte sich zwar am Freitag hinter den Topmanager. Das gesamte Gremium „unterstützt Hartmut Mehdorn und das Air Berlin Management Team“, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Hans-Joachim Körber, in Berlin. Gleichzeitig bestätigte Körber aber die Suche nach einem Nachfolger für Mehdorn. Der Prozess, einen Nachfolger zu finden, laufe, erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrats. Dieses geschehe allerdings „aufgrund des wie geplant im Jahr 2013 auslaufenden Vertrages von Hartmut Mehdorn“. Air Berlin hatte am Donnerstag Berichte dementiert, wonach der Air-Berlin-Großaktionär Etihad die Ablösung von Mehdorn gefordert haben sollte. Die Airline aus Abu Dhabi ist mit einem Anteil von 29 Prozent größter Aktionär von Air Berlin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: Wirtschaft
Bericht: Hanwha-Konzern kauft Solarfirma Q-Cells
Hamburg (dapd). Das insolvente Solarunternehmen Q-Cells aus Bitterfeld wird einem Zeitungsbericht zufolge an den südkoreanischen Mischkonzern Hanwha verkauft. Noch im Laufe des Freitags wolle Hanwha den Kaufvertrag unterschreiben, berichtet die „Financial Times Deutschland“ (Online-Ausgabe) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Über den Inhalt des Vertrages sei Stillschweigen vereinbart worden. Dem Verkauf müssten die Gläubiger des Unternehmens und das Kartellamt noch zustimmen. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters Henning Schorisch wollte den Zeitungsbericht auf Anfrage nicht kommentieren. Es gelte weiter die Aussage, dass der Insolvenzverwalter mit Investoren über Q-Cells verhandele, sagte er. Q-Cells hatte im April einen Insolvenzantrag gestellt. Dem Bericht zufolge will Hanwha rund 1.200 der weltweit 1.500 Mitarbeiter übernehmen. Der Produktionsstandort in Bitterfeld-Wolfen solle größtenteils erhalten bleiben. Personelle Einschnitte seien aber insbesondere in der deutschen Verwaltung geplant. Details dazu seien in den kommenden Tagen zu erwarten. Die Q-Cells-Produktion in Malaysia, wo Solarmodule deutlich günstiger gebaut werden als in Deutschland, bleibe komplett erhalten, hieß es weiter. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Wettbewerb im Mobilfunkmarkt nimmt zu
Bonn (dapd). Der Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird immer härter. Im ersten Halbjahr 2012 konnten die beiden kleinsten deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus und Telefonica/O2 ihre Marktanteile spürbar steigern, wie Bundesnetzagentur am Freitag in Bonn mitteilte. Ihr Wachstum ging vor allem zulasten von Marktführer Vodafone, dessen Marktanteil im ersten Halbjahr von 33 auf 31,5 Prozent schrumpfte. Auch die Deutsche Telekom verkürzte den Abstand zur Nummer eins und liegt jetzt bei 31,2 Prozent. Insgesamt zählte die Netzagentur in Deutschland knapp 114 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Im Durchschnitt besitzt damit jeder Einwohner rund 1,4 SIM-Karten. Marktführer Vodafone kommt auf 35,8 Millionen Anschlüsse, die Deutsche Telekom auf 35,5 Millionen, die E-Plus-Familie auf 23,5 Millionen und O2 auf 18,8 Millionen Teilnehmer. E-Plus kommt damit auf einen Marktanteil von fast 21 Prozent und O2 auf fast 17 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Kurzarbeit auch im Opel-Werk Eisenach
Eisenach (dapd). Die Absatzkrise beim Autohersteller Opel trifft nun voraussichtlich auch die Beschäftigten im thüringischen Eisenach. Sollte eine Vereinbarung zur Kurzarbeit zwischen Konzern und Arbeitnehmervertretern kommende Woche unterzeichnet werden, könnten im September bis zu zehn Schichten ausfallen, sagte der Eisenacher Betriebsratschef Harald Lieske am Freitag. Dies treffe dann Früh- oder Spätschicht. Für die folgenden Monate seien die Auswirkungen indes noch unklar. Allerdings laufe dann auch die Produktion des neuen Kleinwagens Adam an, die überlebenswichtig sei, sagte Lieske. In Eisenach wird derzeit von den rund 1.600 Beschäftigten vor allem der Kleinwagen Corsa hergestellt. Dessen Absatz leidet jedoch unter der Krise in Südeuropa. Pro Schicht werden laut Lieske etwa 200 Corsa produziert. Am Donnerstag hatte Opel mitgeteilt, bis Jahresende 9.300 Mitarbeiter in Rüsselsheim und Kaiserslautern für 20 Tage in Kurzarbeit zu schicken. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Metalldiebe verursachen Millionenschäden bei RWE
Essen (dapd). Die wachsende Zahl von Metalldiebstählen sorgt für Millionenschäden bei Deutschlands zweitgrößtem Energieversorger RWE. Nun will der Stromkonzern den Dieben mit „künstlicher DNA“ das Handwerk legen. Der RWE-Sicherheitschef Michael Schmidt sagte am Freitag: „Was wir erleben, ist professionell betriebene Bandenkriminalität, und dagegen wehren wir uns jetzt.“ Allein 2011 zählte der Konzern fast 500 Metalldiebstähle. Der Schaden gehe in die Millionen, betonte der Konzern. Besonders betroffen seien das Ruhrgebiet und die rheinische Braunkohleregion. Die „künstliche DNA“ soll – einmal auf das Metall aufgebracht – die Identifizierung von gestohlenem Material erleichtern und so den Verkauf von Diebesgut erschweren. Zurzeit prüft der Konzern die Methode in einem Feldtest bei der Kraftwerkstochter RWE Power. Bei ihren Bemühungen zur Eindämmung des Diebstahls arbeiten die großen Infrastrukturbetreiber RWE, Deutsche Bahn und Deutsche Telekom auch mit dem Verband Deutscher Metallhändler zusammen. Die Deutsche Bahn setzt bereits seit dem vergangenen Jahr auf die „künstliche DNA“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Hopp glaubt wieder an SAP
Walldorf/Hamburg (dapd). Der Mitgründer von Europas größtem Softwarekonzern SAP, Dietmar Hopp, hat wieder volles Vertrauen in das Unternehmen. „Unter der neuen Führung hat sich SAP wieder auf die Werte besonnen, die sie stark gemacht haben: Kundenorientierung, Respekt vor den Leistungen der Mitarbeiter und Innovationsfreudigkeit“, sagte Hopp dem „Manager Magazin“ mit Blick auf die Doppelspitze Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott. Das sei noch in der Krise 2008/09 anders gewesen. „Die damalige Führung hat zu sehr dem Margendenken gehuldigt“, kritisierte er. Die Dietmar-Hopp-Stiftung, die nach wie vor Großaktionär bei SAP ist, habe sich damals von einem Großteil ihrer Aktien getrennt. „Damals war ich in großer Sorge um den langfristigen Bestand der Stiftung, deren Einkommen nur aus SAP-Dividenden bestand“, begründete er den Schritt. Heute sehe er keinen Grund mehr, Aktien zu verkaufen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bauwirtschaft hofft auf das zweite Halbjahr
Wiesbaden (dapd). Nach stagnierenden Umsätzen im ersten Halbjahr blickt die deutsche Bauwirtschaft wieder positiver in die Zukunft. Infolge einer guten Auftragslage erwartet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie 2012 einen Umsatzanstieg von nominal vier Prozent. Im Juni lagen die Erlöse nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 8,5 Milliarden Euro um 6,4 Prozent über dem Vorjahreswert. „Damit wurden die Rückgänge in den Vormonaten vollständig ausgeglichen“, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. Das Volumen aller Aufträge der Bauwirtschaft erhöhte sich den Statistikern zufolge von Januar bis Juni gegenüber dem ersten Halbjahr 2011 preisbereinigt um 5,5 Prozent. Von Januar bis Juni beschäftigte das Bauhauptgewerbe im Schnitt 0,4 Prozent weniger Arbeitskräfte als im ersten Halbjahr 2011. Triebfeder der Branche bleibt der Wohnungsbau, der im ersten Halbjahr mit einem Plus von 31,4 Prozent bei den Aufträgen und von 12,6 Prozent beim Umsatz weiter boomte. Die Bauindustrie führt den Boom auf die Suche nach sicheren Geldanlagen zurück: „Das Interesse der Investoren an einer soliden Kapitalanlage scheint ungebrochen“, erklärte der Verband. Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen stieg nach Verbandsangaben im Juni deutlich. Für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erteilten die Bauämter demnach 32,5 Prozent mehr Genehmigungen als ein Jahr zuvor. Die Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser überstiegen das Vorjahresniveau um 15,1 Prozent. Auf das ganze Halbjahr gesehen sank die Zahl der Genehmigungen für Eigenheime aber um fünf Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Bankenpräsident: Griechen-Austritt beim Euro nicht ausgeschlossen
Berlin (dapd). Bankenpräsident Andreas Schmitz hält einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nicht für ausgeschlossen. „Ein Austritt Griechenlands würde die Probleme Griechenlands allerdings nicht per se lösen“, sagte er am Freitag der Nachrichtenagentur dapd. „Der Vorteil einer eigenen Währung bestünde jedoch darin, dass sich das Land schneller ein eigenes wettbewerbsfähiges Fundament schaffen könnte.“ Ein Verbleib im Euro ohne nennenswerte Strukturreformen würde dazu führen, dass Griechenland über Jahrzehnte Subventionsempfänger der Eurozone bleibe. Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras besucht am (heutigen) Freitag Berlin und lehnt einen Euro-Austritt vehement ab. Schmitz fügte aber hinzu: „Sollte Griechenland aus der Eurozone ausscheiden, geht das nicht ohne substanzielle Hilfen der Europäischen Gemeinschaft. Das ist unstreitig. Es ist ein Irrglaube zu meinen, Griechenland würde dann kein Geld mehr kosten.“ Dauerhafte Subventionen seien aber nicht vorstellbar. „Insofern wären auch bei einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion Strukturreformen in Griechenland nötig.“ Die deutschen Banken wollten bei Griechenland auf alle Möglichkeiten vorbereitet sein, sagte Schmitz weiter. „Jeder ordentliche Kaufmann versucht, die Zukunft in gewissen Szenarien zu erfassen. Und wenn ein bestimmter Fall eintritt, will er entsprechend vorbereitet sein.“ Das gelte auch für Griechenland. „Das Thema begleitet uns schon seit über zwei Jahren. Natürlich fragen sich die Banken, die Unternehmen und alle, die mit dem Land in Berührung sind, was kann es bedeuten, wenn Griechenland aus der Eurozone ausscheidet.“ Das schließe die Frage ein, was dies für die europäische Wirtschaft und Länder wie Irland und Portugal bedeute. Mit Blick auf die Schwierigkeiten Athens bei der Besteuerung reicher Griechen sagte Schmitz: „Aber eines der Probleme ist, dass deren Geld mit ihrem Vermögensverwalter im Ausland sitzt.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Finanzentscheidung für Hauptstadtflughafen im September
Berlin (dapd). Der Bund plant derzeit keine Kapitalerhöhung für den finanziell angeschlagene Berliner Großflughafen. „Finanzierungsfragen“ sollen erst auf der nächsten Aufsichtsratssitzung im September geklärt werden, sagte eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Freitag in Berlin. Ähnlich äußerte sich das Bundesfinanzministerium. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, die Gesellschafter Bund, Berlin und Brandenburg wollten dem neuen Hauptstadtflughafen mit einer Kapitalerhöhung von rund einer halben Milliarde Euro aus der Klemme helfen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
VW trotzt der Autoabsatzkrise in Europa
Wolfsburg (dapd). Der Volkswagen-Konzern trotzt der Autoabsatzkrise in Europa und legt beim Verkauf von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen weiter zu. Wie der Automobilhersteller am Freitag mitteilte, verkauften die Marken des Konzerns im Juli weltweit insgesamt 734.600 Fahrzeuge und damit 10,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Ende Juli lieferte der Konzern weltweit 5,19 Millionen Autos aus, was einem Plus von rund neun Prozent entspricht. Damit behält VW sein erklärtes Ziel, bis 2018 zehn Millionen Autos jährlich zu verkaufen, weiter im Blick. „Insgesamt sind wir gut in das zweite Halbjahr gestartet“, sagte VW-Vertriebsvorstand Christian Klingler in Wolfsburg. Zugpferd des Wachstums bleibe das Geschäft in den USA und Asien. Das spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider: Allein auf dem für das Unternehmen wichtigsten Einzelmarkt China verkaufte der Konzern in den ersten sieben Monaten des Jahres nach eigenen Angaben 1,51 Millionen Fahrzeuge. Ungebremster Beliebtheit erfreuen sich bei chinesischen Autokäufern Modelle der VW-Tochter Audi. In der Volksrepublik wurden bis einschließlich Juli gut eine Viertelmillion Fahrzeuge der Marke ausgeliefert. Das entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent. Auf dem Heimatkontinent bleibt die Lage laut Klingler aufgrund der anhaltenden Absatzkrise in Westeuropa dagegen „deutlich angespannt“. Doch auch hier lieferte VW in den ersten sieben Monaten des Jahres nach eigenen Angaben 2,23 Millionen Fahrzeuge aus und erzielte damit ein Absatzplus von 1,6 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)