Wiesbaden (dapd). Im Windschatten der Energiewende hat sich der Klimaschutz zu einem beträchtlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts hervor. Wie die Statistiker am Dienstag mitteilten, haben deutsche Industriebetriebe und Dienstleistungsunternehmen im Jahr 2010 allein mit Gütern für den Klimaschutz einen Umsatz von rund 42,3 Milliarden Euro erzielt. Der Löwenanteil dieser Umsätze entfiel mit 28,9 Milliarden Euro auf Waren für den Klimaschutz. Zugpferd des Umsatzschubs waren mit 11,7 Milliarden Euro die Produzenten von Photovoltaik-Anlagen. Die Hersteller von Windkraftanlagen tragen 4,4 Milliarden Euro dazu bei. Mit klimaschutzbezogenen Bauleistungen, wie sie zum Beispiel im Zuge der Wärmedämmung von Gebäuden erbracht werden, setzten die Betriebe 10,1 Milliarden Euro um. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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VW drückt alten Golf mit Rabatten in den Markt
Duisburg/Wolfsburg (dapd). Wenige Wochen vor dem Modellwechsel bei der wichtigsten Baureihe Golf hat der Hersteller VW nach einer Expertenstudie die Rabatte für den Wagen deutlich erhöht, damit der Absatz nicht einbricht. Nach Angaben des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Universität Duisburg-Essen bewerben große Händlerketten den VW Golf als Tageszulassung mit 33 Prozent Rabatt. „So intensiv ist VW in der Vergangenheit noch nicht in den Preiskampf eingestiegen“, erklärte Dudenhöffer. Offensichtlich habe Volkswagen große Mengen der sechsten Golf-Modellreihe mit hohen Rabatten an die Händler abgegeben. Laut Dudenhöffer wird der Golf ab 12.880 Euro angeboten, während der niedrigste Listenpreis 16.975 Euro beträgt. Volkswagen stellt kommende Woche die neue Generation des Golf vor. Üblicherweise bricht in der Autoindustrie vor einem Modellwechsel die Nachfrage nach der alten Version ein. Beim Auslaufmodell Golf stieg nach der am Dienstag veröffentlichten Studie der durchschnittliche Nachlass von 20,4 auf 21,1 Prozent an. Allerdings liegen die Rabatte bei anderen Herstellern noch viel höher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
US-Investor verhandelt über Kauf von Douglas
Hagen (dapd). Der US-Investor Advent International greift nach der angeschlagenen Parfümerie-, Schmuck- und Buchhandelskette Douglas. Der Finanzinvestor sei in Gesprächen mit verschiedenen Douglas-Anteilseignern, erfuhr die Nachrichtenagentur dapd am Dienstag aus Frankfurter Finanzkreisen. Allerdings sei der Ausgang der Gespräche noch offen. Die „Financial Times Deutschland“ (Dienstagausgabe) hatte berichtet, Advent werde möglicherweise schon in der kommenden Woche ein Kaufangebot für Douglas abgeben und wolle etwa 38 bis 40 Euro je Douglas-Aktie zahlen. Das würde den Handelskonzern mit bis zu 1,6 Milliarden Euro bewerten. An der Börse gewann die Douglas-Aktie am Vormittag zeitweise mehr als zwölf Prozent an Wert. Sprecher von Douglas und Advent wollten den Bericht nicht kommentieren. Auch der Großaktionär Oetker lehnte eine Stellungnahme ab. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
ADAC: Spritpreise sinken zu Wochenbeginn
München (dapd). Nach den Höchstständen am Wochenende haben die deutschen Tankstellen die Preise wieder etwas gesenkt. Ein Liter Super E10 kostete am Montag im bundesweiten Durchschnitt 1,679 Euro, wie der ADAC am Dienstag in München auf dapd-Anfrage mitteilte. Diesel lag bei 1,533 Euro pro Liter. Das sind jeweils rund zwei Cent weniger als bei den Rekordmarken. Am Sonntag hatte Diesel mit 1,554 Euro pro Liter ein neues Allzeithoch erreicht. Super E10 war am Freitag mit 1,696 Euro so teuer wie noch nie. Am Sonntag kostete E10 1,691 Euro. Für das beliebtere Super E5 verlangen die Tankstellen rund vier Cent mehr. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Scandlines fordert Informationen zum Zustand der neuen Fähren
Lübeck (dapd). Die Reederei Scandlines hat von den in Schwierigkeiten steckenden P+S Werften in Stralsund und Wolgast Informationen über den technischen Zustand der beiden in Bau befindlichen neuen Ostseefähren verlangt. Für Verunsicherung sorgten vor allem Medienberichte, wonach die beiden Neubauten zu schwer für den Betrieb auf der Linie Rostock-Gedser seien, sagte Reedereichef Soeren Poulsgaard am Dienstag in Lübeck. Die Reederei hatte ein für Dienstag vorgeschlagenes Gespräch mit P+S-Geschäftsführer Rüdiger Fuchs unter Hinweis auf ungenügende Informationen über den Bauverlauf abgelehnt. Bislang habe die Werft keine Garantie gegeben, dass die Schiffe den vertraglich vereinbarten technischen Vorgaben entsprächen, sagte Poulsgaard. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mehdorn nennt Luftverkehrssteuer Negativrechnung für den Bund
Berlin (dapd). Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn hat die 2011 eingeführte Luftverkehrssteuer als „Negativrechnung für den Bund“ bezeichnet. Überdies verliere Deutschland damit 9.000 Arbeitsplätze, argumentierte er im Interview der Nachrichtenagentur dapd unter Berufung auf Studien der Branche. Kleinere Flughäfen müssten möglicherweise schließen, und der Wettbewerb werde zulasten von Air Berlin verzerrt. Fast 60 Prozent der Steuer müssten deutsche Airlines tragen, sagte Mehdorn, und der „Hauptwettbewerber in Deutschland“, die Lufthansa also, sei weniger betroffen, weil Umsteiger und Cargo von der Steuer ausgenommen sind. Nach seinen Angaben kostete die Steuer Air Berlin 2011 170 Millionen Euro. Im selben Jahr hätten fast 230 Millionen Euro höhere Treibstoffpreise verkraftet werden müssen. „Da wundern sich Leute, wenn Air Berlin im Jahr 2011 250 Millionen Euro Verlust gemacht hat“, fuhr der frühere Bahnchef fort. In diesem Jahr rechne er wieder mit 110 Millionen Euro Treibstoffmehrkosten und 170 Millionen für die Luftverkehrssteuer. Das sind wieder 300 Millionen Euro Kosten. Dank des Sanierungsprogramms „Shape & Size“ und Effizienzsteigerung könne aber ein Teil kompensiert werden. „Gegen ständig steigende Abgaben anzusparen, kann natürlich auf Dauer keine Lösung sein.“ Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wolle das „aber schlicht nicht sehen“. Zwar sage er immer, Air Berlin sei wichtig für den Wettbewerb, handele aber nicht entsprechend. Folge sei, dass kleine Flughäfen wie Erfurt vielleicht keine Zukunft haben. Schäuble verliere bis zu 9.000 Arbeitsplätze, Lohnsteuereinnahmen und so weiter. „Unterm Strich ist das eine Negativrechnung für den Bund. Abgesehen davon, dass es unfair ist, ist es einfach auch nicht schlau.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lufthansa droht Streik
Frankfurt/Main (dapd-hes). Zum Ende der Hauptreisezeit müssen sich Urlauber auf massive Flugausfälle einstellen. Grund dafür ist der sich abzeichnende Streik des Kabinenpersonals. Am Dienstag scheiterten die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft UFO, wie ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd bestätigte. Wie aus Verhandlungskreisen verlautete, konnten sich die Tarifparteien bei ihren Gesprächen in Frankfurt am Main vor allem bei den strittigen Themen Leiharbeit und Ausgliederung von Beschäftigten nicht einigen. Details zum geplanten Streik der rund 18.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa will die Gewerkschaft um 11.00 Uhr bekanntgeben. Unklar sei noch, ab wann gestreikt wird und ob sich der Arbeitskampf auf alle Standorte der Airline bezieht oder zunächst nur die großen Drehkreuze in Frankfurt und München betroffen sein werden, hieß es aus den Kreisen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Krise in der Eurozone wirkt sich zunehmend auf Verbraucherlaune aus
Nürnberg (dapd). Die Rezession in einigen Ländern der Eurozone schlägt sich zunehmend auf die Stimmung der Verbraucher in Deutschland nieder. Die Wirtschaftsentwicklung werde im August so skeptisch beurteilt wie seit Juni 2009 nicht mehr, geht aus der am Dienstag veröffentlichten Konsumklimastudie des Nürnberger Marktforschers GfK hervor. Unter der pessimistischeren Einschätzung leiden auch die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung, die aber dank des robusten Arbeitsmarktes und der sinkenden Sparneigung trotzdem immer noch auf einem hohen Niveau sind. Für September erwarten die GfK-Forscher eine Stagnation des Konsumklimaindex bei 5,9 Prozent. Für August bestätigten sie den prognostizierten Wert von 5,9 Zählern. Die Deutschen fürchten sich laut GfK-Studie zunehmend vor einem Abgleiten ihrer Wirtschaft in die Rezession und sehen sich in ihrem Pessimismus vom deutlichen Rückgang der Exporte nach Europa und hier vor allem in die Krisenländer Italien, Spanien und Griechenland bestätigt. Entsprechend verlor der Index der Konjunkturerwartung im August zum dritten Mal in Folge und büßte im Vergleich zum Vormonat 13,3 auf minus 18,9 Zähler ein. Er rutschte damit auf den schlechtesten Wert seit Juni 2009 (minus 22,6). Im Vergleich zum Vorjahr gab der Index sogar 32,3 Punkte nach. Die deutlich skeptischere Beurteilung der Wirtschaftsentwicklung wirkt sich auch auf die Einkommenserwartung der Verbraucher aus: Der entsprechende Index verschlechterte sich zum zweiten Mal in Folge im Vergleich zum Vormonat, und zwar um 4,7 auf 31,6 Zähler. Er liegt aber noch vier Punkte über seinem Vorjahreswert. Hier spielen laut GfK-Autor Rolf Bürkl neben der noch immer robusten Entwicklung am Arbeitsmarkt auch die im Vergleich zu den Vorjahren guten Tarifabschlüsse eine wichtige Rolle. Allerdings schüren die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Treibstoffpreise die Angst vor einer Inflation. Ebenfalls leichte Einbußen musste im August die Kauflaune hinnehmen: Der Index der Anschaffungsneigung verlor im Monatsvergleich 2,7 auf 33,1 Punkte und liegt damit leicht unter seinem Vorjahreswert (36,9 Punkte). Der Index profitiert dabei von dem noch immer großen Misstrauen der Verbraucher in Banken und den historisch niedrigen Zinsen. Sie sorgen dafür, dass die Sparneigung weiter zurückgeht und die Menschen ihr Kapital derzeit weiterhin lieber in werthaltige Anschaffungen wie Möbel oder Autos investieren, anstatt zu sparen. Vor allem die niedrige Sparneigung sorgt laut GfK dafür, dass der Privatkonsum eine wichtige Stütze der Binnenkonjunktur bleibt. Für das Gesamtjahr geht die GfK weiterhin von einem Anstieg des Privatkonsums um etwa ein Prozent aus. Die GfK-Studie für September wird am 25. September veröffentlicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Vattenfall sieht Braunkohle als wichtige Brückentechnologie
Berlin (dapd). Der Energiekonzern Vattenfall sieht in der Braunkohle kein Auslaufmodell. Der vor allem im Osten Deutschlands abgebaute Energieträger sei „eine wichtige Brückentechnologie“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Vattenfall Europe, Tuomo Hatakka, der Zeitschrift „Superillu“ laut Vorabbericht vom Dienstag. Braunkohle sei „ein heimischer, preisgünstiger und langfristig verfügbarer Energieträger“. Die Braunkohle-Kraftwerke lieferten „zuverlässig Wärme und Strom, ohne dass es zu Engpässen in den Stromnetzen kommt“, sagte Hatakka. Braunkohle sei subventionsfrei und mit der CCS-Technik auch klimafreundlich, betonte der Manager. Das Verfahren der unterirdischen Kohlendioxid-Verpressung könne viel zum Klimaschutz beitragen. Bei der umstrittenen Methode entweicht das Treibhausgas nicht in die Atmosphäre, sondern wird für den Transport und die unterirdische Speicherung weiterbehandelt. Kritiker befürchten ein Austreten des Kohlendioxids und eine Versalzung des Trinkwassers. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Mehdorn will nach Vorstandsjob nicht wieder ins Board von Air Berlin
Berlin (dapd). Hartmut Mehdorn will nach dem Auslaufen seines Vorstandsamts bei Air Berlin nicht wieder in den Aufsichtsrat der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft zurück. Dass er 2013 seinen Abschied bei der zweitgrößten Fluggesellschaft Deutschlands nehmen würde, „stand von Anfang an fest“, sagte der 70-jährige Manager im Interview der Nachrichtenagentur dapd. Er wehrte sich zugleich gegen Vorwürfe, die Sanierung bei Air Berlin komme nur schleppend voran. Vor einem Jahr, am 1. September 2011, wurde Mehdorn als Nachfolger des Firmengründers Joachim Hunold in das Amt des Vorstandschefs der finanziell klammen Fluggesellschaft berufen. Seitdem besetzte er den Vorstand weitgehend neu, schloss die finanzielle Beteiligung der arabischen Airline Etihad mit 29 Prozent ab und leitete ein umfangreiches Sanierungsprogramm namens „Shape & Size“ in die Wege. Air Berlin ist zurzeit mit rund 500 Millionen Euro verschuldet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)