Einlagensicherung: So sicher sind Sparguthaben

Einlagensicherung: So sicher sind Sparguthaben Hamburg (dapd). Mit rund zwei Billionen Euro sind die Spareinlagen der Deutschen so hoch wie nie zuvor. Angesichts der Eurokrise fürchten aber immer mehr Bürger um die Sicherheit ihres Geldes. Laut einer Umfrage von Infratest Dimap macht sich jeder Zweite Sorgen um die Sicherheit seiner Ersparnisse. Das ist nach Ansicht von Experten jedoch unbegründet, da die Sicherungssysteme der Banken als zuverlässig gelten. „Spargelder sind in Deutschland extrem gut abgesichert“, sagt Hermann-Josef Tenhagen vom Magazin „Finanztest“ der Stiftung Warentest. Seit 2011 sind Einlagen in Deutschland grundsätzlich bis 100.000 Euro pro Sparer gesetzlich geschützt. Die Absicherung gilt beispielsweise für Tages- und Festgelder, Sparbücher und Sparbriefe. Im Fall einer Bankpleite erfolgt die Rückzahlung der Einlagen innerhalb von maximal 30 Arbeitstagen nach einer schriftlichen Meldung des Kunden. Keine Einlagensicherung bei Wertpapieren Voraussetzung ist, dass das Geld in Euro oder der Währung eines anderen EU-Mitgliedstaats angelegt ist, für Einlagen in anderen Fremdwährungen gilt die Absicherung nicht. Ausgenommen von den Sicherungssystemen sind auch Wertpapiere wie Aktien, Investmentfonds oder Zertifikate. Aber das ist auch nicht erforderlich, weil sie von den Banken lediglich in den Depots verwahrt werden und immer Eigentum des Kunden bleiben. Sollte eine Bank tatsächlich insolvent werden, können Kunden jederzeit die Herausgabe ihrer Wertpapiere verlangen. Sparkassen sowie Raiffeisen- und Volksbanken sind von der gesetzlichen Einlagensicherung ausgenommen, da sie eigene Sicherungssysteme bieten, die vom Gesetzgeber als gleichwertig angesehen werden. Die Institutssicherung soll verhindern, dass ein Mitgliedsinstitut überhaupt zahlungsunfähig wird. Dadurch sind die Kundengelder praktisch in unbegrenzter Höhe geschützt. Und bislang gab es bei Sparkassen und Volksbanken auch keine Pleiten. Als Sicherungseinrichtung für Privatbanken fungiert der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands Deutscher Banken (BdB). Bei den angeschlossenen Instituten sind Kundengelder in Millionenhöhe geschützt. Nach einer Marktübersicht des Finanzportals Biallo sind beispielsweise bei der Comdirect 117 Millionen Euro pro Kunde abgesichert, bei Cortal Consors sind es 45 Millionen Euro, bei der ING-Diba 1,49 Milliarden Euro und bei der Santander Bank 774 Millionen Euro. Bei der Bank of Scotland, die erst kürzlich dem BdB beigetreten ist, sind es 250.000 Euro je Anleger. 30 Entschädigungsfälle bei Privatbanken Der Einlagensicherung des BdB gehören nicht nur viele deutsche Institute an, sondern auch zahlreiche Direktbanken und Zweigniederlassungen ausländischer Banken. Seit der Gründung 1976 sprang der Sicherungsfonds des BdB in mehr als 30 Fällen ein, beispielsweise 2008 bei der Pleite der Weserbank. Skeptische Kunden können ihr Geld auch auf mehrere Institute verteilen. Das biete sich vor allem an, wenn man mehr als den geschützten Betrag mit Konto- und Sparguthaben zusammenbekomme, sagt Frank-Christian Pauli, Finanzexperte beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. „Es kommen natürlich auch andere Anlageformen infrage, wobei man sich jedoch nicht von der aktuellen Verunsicherung leiten lassen darf, denn Angst ist der schlechteste Ratgeber“, sagt Pauli. Politische Garantieerklärung hat Gewicht Bleibt die Frage, wie viel die Garantie der Bundesregierung für die Einlagen deutscher Sparer wert ist. Nach Ansicht von „Finanztest“-Experte Tenhagen hat diese Erklärung durchaus Gewicht, auch wenn sie im Ernstfall nicht einklagbar sei. Und im Ernstfall könnten Sparer auf die Garantie hoffen. „Der Staat würde jedoch sicher alles tun, um Massenabhebungen und damit einen Zusammenbruch des Bankensystems zu verhindern“, sagt Tenhagen. Eine Situation wie in Zypern, wo Bankkunden mit einem Teil des eigenen Vermögens für zahlungsunfähige Banken haften, hält Max Herbst von der unabhängigen Finanzberatung FMH für unwahrscheinlich: „Die Gegebenheiten in Zypern unterscheiden sich deutlich von denen in Deutschland.“ Ohnehin hafteten Steuerzahler hierzulande selbst für ihre Banken, wie etwa die Fälle der Hypo Real Estate und der Commerzbank zeigten und sicherten ihre Einlagen somit indirekt selbst ab. „Das bedeutet zwar nicht, dass eine direkte Beteiligung an einer Bankenrettung unmöglich wäre, sie ist aber weit weniger wahrscheinlich“, betont Herbst. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

ICE-Züge sollen mit drahtlosem Internet ausgestattet werden

ICE-Züge sollen mit drahtlosem Internet ausgestattet werden Berlin (dapd). Die Bahn will ihren Fahrgästen künftig mehr Informationen und Unterhaltung in den Zügen anbieten. „Wir wollen das Angebot in Sachen Internet und Unterhaltung im Zug ausbauen“, sagte der Marketing-Vorstand der Sparte Fernverkehr, Manuel Rehkopf, dem „Tagesspiegel“ (Sonntagausgabe). Bis Ende 2014 sollen fast alle ICE-Züge mit drahtlosem Internet ausgerüstet sein. Daneben prüft die Bahn nach Informationen der Zeitung die Entwicklung eines Unterhaltungs-Portals in den Zügen. Es solle nicht fest eingebaut sein wie im Flugzeug, sondern auf den Notebooks oder Tablet-Computern der Fahrgäste laufen. Auf einer personalisierten Seite könne sich jeder Fahrgast über Zugverbindungen, Verspätungen und Umsteigemöglichkeiten informieren. Wer aussteigen muss, bekomme rechtzeitig einen Hinweis. Auf der drahtlosen Plattform sollen dem Bericht zufolge auch Videospiele und Filme angeboten werden. Der Probebetrieb für das Portal könne Ende 2014 beginnen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

BASF-Mitarbeiter sollen intern auf Titel verzichten

BASF-Mitarbeiter sollen intern auf Titel verzichten Frankfurt/Main (dapd). Der Umgangston im Chemiekonzern BASF soll lockerer werden. Der Vorstandsvorsitzende Kurt Bock riet seinen Mitarbeitern, intern auf Doktortitel und Rangbezeichnungen wie „Vice President“ zu verzichten, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet. Der promovierte Betriebswirt Bock sagte demnach in seiner Videobotschaft, dies sei zeitgemäßer und entspreche dem Stil und den Gepflogenheiten in einem internationalen Unternehmen. Bock habe zudem von seiner Zeit in Amerika berichtet, wo er stets als „Kurt“ begrüßt worden sei. Nach Unternehmensangaben gilt die Empfehlung des Chefs für den Umgang innerhalb des Konzerns. Auf den Visitenkarten dürften die vielen promovierten BASF-Chemiker den Doktor-Titel behalten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bring‘ deinen eigenen Virus mit

Bring' deinen eigenen Virus mit Berlin (dapd). Mit nur einem Handstreich ist der Dieb in den Besitz von Daten von etwa 100.000 Patienten gekommen. Ende vergangenen Jahres stahl der Unbekannte in den USA ein Laptop aus einem Auto. Auf dem Gerät des Mitarbeiters eines Pharmaunternehmens waren die sensiblen Daten von Patienten gespeichert, wie Natalja Kasperskaja vom IT-Sicherheitsdienstleister Kaspersky erzählt. Fälle wie dieser häuften sich im vergangenen Jahr und könnten 2013 weiter zunehmen, sagen Experten. Immer öfter kommen kleine Geräte in Unternehmen zum Einsatz, die immer größere Mengen Daten speichern können. Aber oft sind sie schlecht geschützt. In vielen Unternehmen arbeiten Beschäftigte mit einem Smartphone oder Tablet-Computer von unterwegs. Viele Nutzer nehmen dazu das eigene Gerät, weil es leichter zu handhaben ist. „Bring your own device“ oder kurz „BYOD“ (Bring‘ dein eigenes Gerät mit) heißt der Trend, der bereits im vergangenen Jahr einsetzte. Die Leistungsfähigkeit etwa der Handys genügt meist den Anforderungen im Unternehmen – nicht jedoch die Sicherheit. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gelten mobile Geräte inzwischen als „bedeutsamste Gefahrenquelle“ für Unternehmen im Bereich elektronischer Kriminalität. Zwei Drittel der befragten Unternehmer erwarten zudem eine Zunahme der Bedrohungen aus dem Internet. Datenschutzbeauftragter warnt vor BYOD Auch der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix warnt im kürzlich vorgestellten Jahresbericht 2012 vor leichtfertigem Umgang mit dem eigenen Gerät in der Firma. Technische und rechtliche Details seien noch zu klären. So gelte es, Unternehmensdaten effektiv vor dem Zugriff Dritter zu schützen. Das müsse für den Fall eines Diebstahls oder Verlusts des Geräts gewährleistet sein. Aber auch vor Schadsoftware wie etwa einem Trojaner müssten die Daten gesichert sein. Zudem müsse sichergestellt werden, dass das Unternehmen keinen Zugriff auf private Daten bekomme. Die gängigen Betriebssysteme für Handys und Tablet-Computer seien für private Nutzer entworfen, erklärt Toralv Dirro von McAfee. Viele beschäftigten sich zudem nicht ausreichend mit dem Thema Sicherheit und Datenschutz – obwohl sie sensible Daten ihres Unternehmens gespeichert haben. Von einer Infektion mit einem elektronischen Schädling ist dann oft die gesamte Firma betroffen. Auch könnten dadurch Zehntausende Kunden- oder, wie im Fall des Pharma-Mitarbeiters, Patientendaten verloren gehen oder in die Hände Unbefugter gelangen. Gerade das am meisten verbreitete mobile Betriebssystem Android biete zahlreiche Einfallstore für Schadsoftware, sagt Dirro. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Angriffe „explodiert“. Auch 2013 würden es mehr werden. Android prüfe nicht wie etwa Apple eine neue App auf Herz und Nieren. Zudem können Android-Apps von verschiedenen, teils unseriösen Seiten geladen werden. Dadurch seien schädlichen Mini-Programmen Tür und Tor geöffnet. Aber auch Apple-Produkte sind laut Dirro gefährdet. Viele Nutzer knackten den Schutzschild auf den begehrten Produkten, um günstigere oder vom US-Unternehmen verbotene Programme zu laden. Dennoch seien bislang vor allem Desktop-Computer von Angriffen durch Schadsoftware bedroht. Allerdings würden immer mehr Daten auf den Handys gespeichert, erklärt Dirro. Zudem kämen immer neue Programme auf das Telefon. So würden immer mehr Menschen ihre Bankgeschäfte oder Einkäufe mobil erledigen – Datendiebe kommen dadurch zum Beispiel an wertvolle Kreditkartennummern. Das mache den Einsatz von Schad- und Spähprogrammen dort lukrativ. Rechtliches Problem beim Einsatz des Privathandys Der IT-Sicherheitsexperte warnt daher vor dem Einsatz von privaten Geräten im Unternehmen. „Besser wäre ein Firmenhandy“, sagt er. Das könnte vom Unternehmen besser geschützt werden. Ein umfassender Schutz und eine Synchronisation seien schwierig, wenn Angestellte ihre Geräte mit jeweils unterschiedlichen Betriebssystemen mitbringen. Außerdem gebe es ein gravierendes rechtliches Problem: Auf dem privaten Telefon seien eben auch private Daten. Die Techniker des Arbeitgebers dürften daher eigentlich nicht komplett auf das Gerät zugreifen. Andererseits könne das Gerät nicht zur Reparatur in ein externes Geschäft gebracht werden, weil die dortigen Techniker dann Zugriff auf möglicherweise sensible Firmendaten bekämen. Richtlinien für den Umgang mit Firmengeräten können zudem nicht einfach auf private Geräte übertragen werden. Der Berliner Datenschutzbeauftragte rät daher, dass „BYOD“ in der öffentlichen Verwaltung die Ausnahme bleiben sollte. Zudem werde das Phänomen weiter beobachtet. (Jahresbericht Datenschutzbeauftragter http://url.dapd.de/hUw46K ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bundesweit erster Prozess nach Dioxin-Skandal

Bundesweit erster Prozess nach Dioxin-Skandal Osnabrück (dapd). Im Dioxin-Skandal aus dem Jahr 2011 steht der erste Prozess an: Am 10. April müssen sich zwei ehemalige geschäftsführende Vorstände der Landwirtschaftlichen Bezugsgenossenschaft Damme vor dem Amtsgericht Vechta verantworten, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ in ihrer Samstagausgabe berichtet. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg wirft den Männern Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futterrecht und eine Verletzung der Unterrichtungspflicht vor. Der Prozess im niedersächsischen Vechta ist bundesweit das erste Verfahren im Zuge des Dioxin-Skandals. Die Genossenschaft aus dem Landkreis Vechta soll im Jahr 2010 Dioxin belastetes Futterfett von dem Unternehmen Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein erhalten und weiterverarbeitet haben. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Verantwortlichen aus Damme spätestens seit dem 23. Dezember dieses Jahres Kenntnis einer Belastung der verarbeiteten Fette. Als Anfang 2011 der Dioxin-Skandal hochkochte, hätten sie ihre Futtermittel gegenüber Kunden dennoch als unbedenklich bezeichnet. In Niedersachsen mussten im Januar 2011 wegen des Dioxin-Skandals 4.500 Agrarbetriebe vorübergehend gesperrt werden. Als Reaktion auf den Dioxin-Skandal hatte die Bundesregierung ein Gesetz auf den Weg gebracht, wonach Futtermittelhersteller künftig Versicherungen gegen Schäden durch verseuchtes Futter abschließen müssen. Der Bundesrat stimmte dem Gesetz am 22. März zu. Das Umweltgift Dioxin wirkt krebserregend. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Bahn investiert in Bahnhöfe und Brücken

Bahn investiert in Bahnhöfe und Brücken München (dapd). Die Deutsche Bahn will in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 500 Millionen Euro zusätzlich in die Modernisierung von Bahnhöfen und Eisenbahnbrücken stecken. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Samstagausgabe berichtet, stammt das Geld aus Mitteln, die ihr eigentlich für den Neu- und Ausbau von Strecken zur Verfügung gestellt worden waren, die aber nicht rechtzeitig verbaut wurden. Daher wolle Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) das Geld umschichten, um Bahnhöfe sicherer und barrierefrei zu gestalten, sowie um Eisenbahnbrücken zu sanieren. „Bahnhöfe sind das Aushängeschild der Bahn und die Visitenkarte der Städte“, sagte Ramsauer dem Blatt. Welche Brücken und Bahnhöfe genau modernisiert werden sollten, legen Ministerium und Bahn derzeit noch fest. Die Ausschüsse des Bundestags sowie der Bundesrechnungshof müssen der neuen Verwendung der Mittel noch zustimmen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Forderung nach Abschaffung der Flugticketsteuer

Forderung nach Abschaffung der Flugticketsteuer Berlin (dapd). Politiker von Union und FDP wollen die Anfang 2011 eingeführte Steuer auf Flugtickets wieder abschaffen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer (CDU), sagte der „Bild“-Zeitung (Samstagausgabe), Ziele müsse sein, „dass die Abgabe Ende 2013 in der jetzigen Form nicht fortgeführt wird.“ Die Steuer bremse den Wettbewerb, benachteilige die deutsche Luftverkehrsbranche und belaste die Fluggäste. Darüber müsse nach der Bundestagswahl gesprochen werden. Der FDP-Haushaltsexperte Jürgen Koppelin verlangte: „Dieses Bürokratiemonster gehört zum 1. Juli abgeschafft.“ Mit der Steuer habe sich die Bundesregierung „selbst ein Kuckucksei ins Nest gelegt“. Die Abgabe beträgt zwischen 7,50 und gut 42 Euro pro Fluggast. Sie wird immer dann erhoben, wenn ein Passagier von einem inländischen Flughafen abfliegt. Bereits im vergangenen Jahr hatte es in der Koalition Streit wegen der Steuer gegeben. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und die FDP hatten Korrekturen verlangt, das Finanzministerium lehnte dies ab. dapd (Politik/Wirtschaft)

Bundesagentur erwartet Zuwandereransturm aus Bulgarien und Rumänien

Bundesagentur erwartet Zuwandereransturm aus Bulgarien und Rumänien Düsseldorf (dapd). Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit einem starken Zustrom an Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien, für die ab 2014 die volle Arbeitnehmer-Freizügigkeit in der EU gilt. „Wir erwarten aus Bulgarien und Rumänien eine Netto-Zuwanderung von 100.000 bis 180.000 Arbeitskräften pro Jahr auf den deutschen Arbeitsmarkt“, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe.) Weise geht aber nicht davon aus, dass Armutsflüchtlinge und Schwarzarbeiter die Zuwanderung dominieren werden. Ähnliche Befürchtungen habe es auch gegeben, als EU-Länder wie Polen die Arbeitnehmer-Freizügigkeit erhielten. „Sie haben sich nicht bestätigt“, sagte Weise. Netto kämen pro Jahr 100.000 Arbeitskräfte aus Ländern wie Polen, Ungarn und den baltischen Ländern nach Deutschland. Die Menschen seien überwiegend gut qualifiziert. Zugenommen hat laut Weise auch die Zahl der Zuwanderer aus Euro-Krisenländern. „Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland aus Spanien, Italien, Portugal und Griechenland hat sich um rund 33.000 auf 462.000 erhöht“, sagte Weise. Nach seinen Worten braucht der deutsche Arbeitsmarkt auf Dauer eine Nettozuwanderung von mindestens 200.000 Arbeitskräften pro Jahr, um den Fachkräftebedarf decken zu können. dapd (Politik/Wirtschaft)

Regierung will Bußen für Bilanz-Schusseleien senken

Regierung will Bußen für Bilanz-Schusseleien senken München (dapd). Die Bundesregierung zeigt Milde gegenüber Bilanz-Nachlässigkeiten kleiner Unternehmen. Wie der „Münchner Merkur“ am Freitag vorab berichtete, soll eine Kleinstkapitalgesellschaft, die ihre Zahlen zu spät einreicht, nur noch maximal 500 Euro statt wie bisher mindestens 2.500 Euro Ordnungsgeld zahlen. Bei kleinen Gesellschaften sinke das Bußgeld auf 1.000 Euro. Bundesjustizministerium Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) will eine entsprechende Korrektur des Handelsgesetzbuchs noch im April durchs Kabinett bringen. Der Zeitung zufolge hat sich bei kleinen Firmen und den Kammern Ärger über das Bundesamt für Justiz aufgestaut. Es gehe offenbar rigoros gegen Firmen vor, die ihre Bilanzen nicht oder zu spät im Bundesanzeiger veröffentlichen. Für kleine Firmen soll den Ministeriumsplänen zufolge auch der gerichtliche Rechtschutz gestärkt werden – per Rechtsbeschwerde zum Oberlandesgericht. Grundsätzlich hält Leutheusser-Schnarrenberger aber an der Offenlegungspflicht fest. Sie „dient dem Wohl der Allgemeinheit“ sagte ein Ministeriumssprecher, man habe eine Offenlegungsquote von über 90 Prozent erreicht. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Amazon kauft Netzwerk für Buchempfehlungen

Amazon kauft Netzwerk für Buchempfehlungen Seattle (dapd). Der weltgrößte Onlineeinzelhändler Amazon will seinen Kunden noch mehr Orientierung beim Bücherkauf bieten und hat dafür das auf Leserrezensionen spezialisierte Netzwerk Goodreads übernommen. Goodreads habe 16 Millionen Mitglieder, die im Internet Buchempfehlungen austauschten, erklärte Amazon in der Nacht zum Freitag in Seattle. Einen Kaufpreis für das Netzwerk mit Sitz in San Francisco nannte Amazon nicht. Das Geschäft soll im zweiten Quartal abgeschlossen werden. Goodreads soll Amazon beim Verkauf sowohl von gedruckten Büchern als auch beim Absatz von digitalen Büchern auf den Kindle-Tablets helfen. Das Unternehmen war 2007 von Otis Chandler und seiner Frau Elisabeth gegründet worden. Goodreads will laut der eigenen Website Menschen dabei helfen, „die Bücher zu finden und zu teilen, die sie lieben“. Die Zahl der Buchbesprechungen wird mit aktuell 23 Millionen angegeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)