Kiel (dapd). Die achte Nationale Maritime Konferenz in Kiel hat die tiefe Krise der Branche aufgezeigt. „Für den Schiffsbau ist es die schwerste Krise der Nachkriegszeit“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Meyer Werft, Bernard Meyer, am Dienstag. Rund 800 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Forschung und von Gewerkschaften hatten zwei Tage lang über die Probleme der Branche beraten. Deutsche Werften und Reedereien kämpfen seit Jahren mit zurückgehenden Aufträgen, Überkapazitäten und Finanzierungsproblemen. Auch der Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die alle die große Bedeutung der maritimen Branche für die deutsche Volkswirtschaft betonten, konnte an der Krisenstimmung nichts ändern. Laut Bundesregierung macht die maritime Wirtschaft pro Jahr einen Umsatz von 54 Milliarden Euro und beschäftigt rund 400.000 Menschen. Einen schnellen Ausweg aus der Krise wird es nicht geben, lautet das Fazit der Konferenz. Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren sich sicher, dass Reedereien und Schiffsbauer noch bis wenigstens 2015 mit schlechter Auftragslage und Finanzierungsproblemen zu kämpfen haben werden. Nach Angaben der Bundesregierung beträgt die weltweite Überkapazität von Werften 50 Prozent, der Preis für den Neubau von Schiffen liege auf dem Niveau von vor zehn Jahren. Im vergangenen Jahr hatte die Commerzbank angekündigt, sich aus strategischen Gründen aus der Schiffsfinanzierung zurückzuziehen. Auch die HSH Nordbank musste ihr Engagement auf Druck der EU-Kommission, die die staatlichen Rettungsgelder für die krisengeplagte Bank genehmigt hatte, drastisch reduzieren. Dadurch verlor der deutsche Schiffsbau zwei seiner wichtigsten Finanzierungsquellen. Zwtl.: Streit über Nord-Ostsee-Kanal überschattet Konferenz Überschattet wurde die Konferenz von Reibereien zwischen dem Gastgeberland Schleswig-Holstein und dem Bund wegen des schlechten Zustands des Nord-Ostsee-Kanals. Im März hatte die Bundeswasserstraße für große Schiffe zeitweise wegen defekter Schleusen schließen müssen. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) nannte es ein „Versagen der gesamten politischen Klasse“. Verkehrsminister Ramsauer verteidigte sich am Dienstag in seiner Rede gegen Vorwürfe, er tue zu wenig für die Instandhaltung des Nord-Ostsee-Kanals. „Ich bin der falsche Buhmann in dieser Frage“, sagte der CSU-Politiker. Er verwies auf die klamme Haushaltslage. und betonte, es gebe einen „verlässlichen Fahrplan“ für die notwendigen Arbeiten. Der Minister präsentierte eine Kostenübersicht für die Baumaßnahmen an Schleusen, Brücken und die Tieferlegung des Kanals. Laut Ministerium werde dies bis zum Jahr 2025 dauern und rund 1,3 Milliarden Euro kosten. Unmut gab es auf der Konferenz auch über einen anderen Politiker, obwohl er gar nicht da war: Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU). Der hatte zuletzt mit seinen Ökostromplänen für Verunsicherung in der Offshore-Branche gesorgt. Um den Anstieg der Strompreise zu begrenzen, will Altmaier Ökostrom deutlich weniger fördern, als von den Unternehmen erwartet wird. Eigentlich wollte der Minister am Dienstag auf der Konferenz sprechen. Er hatte seine Teilnahme aber kurzfristig abgesagt, um in Berlin an einem Bund-Länder-Gespräch zum Endlagersuchgesetz für Atommüll teilzunehmen, wie eine Sprecherin seines Ministeriums sagte. Der Minister ließ sich in Kiel von seiner Parlamentarischen Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU) vertreten. „Ich hätte mir vom Minister eine Klarstellung erhofft, aber nun hat er ja abgesagt“, sagte ein verärgerter Konferenzteilnehmer. Er warf dem CDU-Politiker Wahlkampf auf Kosten Tausender Arbeitsplätze vor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: Wirtschaft
Freistaat will sich indirekt am Kauf der GBW-Wohnungen beteiligen
Würzburg (dapd). Der Freistaat Bayern will sich indirekt am Kauf der BayernLB-Immobilientochter GBW beteiligen. Das erklärte Finanzminister Markus Söder (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Würzburg. Demnach soll die Landesstiftung in das Konsortium um den Augsburger Immobilienkonzern Patrizia einsteigen, das den Zuschlag für die 32.000 GBW-Wohnungen erhalten hat. Die Höhe der Beteiligung solle bei 50 Millionen Euro liegen. Söder sprach von einem sicheren Investment für den Freistaat, das auch zusätzlichen Mieterschutz bedeute, denn „dann sind wir noch am Tisch“. Im Gegensatz zu einem direkten Verkauf der GBW-Anteile der BayernLB an den Freistaat bestünden bei der Beteiligung über die Landesstiftung keine rechtlichen Bedenken, sagte Söder. Die Staatsregierung will dem Stiftungsrat den Vorschlag kommende Woche vorlegen. Die BayernLB hatte am Montag bekanntgegeben, dass ein Konsortium unter Führung der Patrizia die GBW-Wohnungen erhält. Die Gruppe habe mit knapp 2,5 Milliarden Euro das beste Angebot abgegeben. Söder versuchte erneut, die Ängste der Mieter zu zerstreuen: „Das Immobilienunternehmen aus Augsburg gewährleistet ein Höchstmaß an Sicherheit für die Mieter.“ Das Konsortium lege sich im Kaufvertrag fest, Kündigungsschutzrechte und den Schutz vor Luxusmodernisierungen mit jedem Mieter einzelvertraglich zu regeln. „Unwahr und schäbig“ SPD-Spitzenkandidat Christian Ude befürchtet, dass die Wohnungen „zum Spielball der Spekulation werden und die Mieter sich auf lange Sicht Sorgen machen müssen“. Er betonte zudem bei einem Besuch in Brüssel, dass EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia klargestellt habe, dass auch der Freistaat Bayern um die 32.000 Wohnungen hätte mitbieten können. Auf seine Frage habe Almunia geantwortet: „Why not? Bavaria is a Free State.“ Damit sei die „Schutzbehauptung“ Söders, wonach die EU einen staatlichen Kauf verboten habe, als freie Erfindung entlarvt, sagte der Münchner Oberbürgermeister. Söder konterte, im Fall des GBW-Erwerbs durch den Freistaat hätte ein erneutes Beihilfeverfahren der EU gegen die BayernLB gedroht. In EU-Dokumenten stehe das auch „schwarz auf weiß“, erklärte der Minister. Es zähle die rechtlich und schriftlich verbindliche Entscheidung und nicht ein „Kaffeeplausch von Ude und einem Kommissar“. Die Behauptungen des SPD-Spitzenkandidaten seien „unwahr und schäbig“. Söder betonte, auch Ude und die Stadt München hätten die Chance gehabt, die GBW zu kaufen. „Sie haben aber offensichtlich zu wenig geboten“, sagte der Minister. Es bleibe der Eindruck, dass es Ude gar nicht ernsthaft um den Erwerb gegangen sei. Auch Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) sagte: „Das Angebot der Kommunen für die GBW-Wohnungen war ein billiges Wahlkampfmanöver.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Marke Ready to Fuck verstößt gegen die guten Sitten
Karlsruhe (dapd). Die Marke „Ready to Fuck“ wird nicht eingetragen, weil sie gegen die guten Sitten verstößt. Diese Entscheidung hat am Dienstag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe veröffentlicht. Der BGH bestätigte damit die vorangegangene Entscheidung des Bundespatentgerichts. Zur Begründung heißt es, die Bezeichnung „Ready to Fuck“ stelle eine als abstoßend empfundene, vulgäre Aussage dar, die das sittliche Empfinden überwiegender Bevölkerungskreise über Gebühr beeinträchtige. Das Karlsruher Urteil erging ohne öffentliche mündliche Verhandlung im Beschlussverfahren. (Aktenzeichen. Bundesgerichtshof I ZB 89/11) dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Führungskrise beim Spiegel
Hamburg/Berlin (dapd). Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sucht einen neuen Chefredakteur: Wegen unterschiedlicher Auffassungen zur strategischen Ausrichtung müssen die beiden bisherigen Chefredakteure, Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron, mit sofortiger Wirkung gehen. Über die Nachfolge werde in Kürze entschieden, teilte der Verlag am Dienstag in Hamburg mit. Bis auf Weiteres wird die Redaktion von den beiden Stellvertretern Klaus Brinkbäumer und Martin Doerry geleitet. Der Chefredakteur von „Spiegel Online“, Rüdiger Ditz, verantwortet das Nachrichtenangebot im Internet, wie es weiter hieß. Bereits in den vergangenen Tagen war über eine Ablösung der beiden Chefredakteure spekuliert worden. Das „Hamburger Abendblatt“ hatte berichtet, ausschlaggebend seien ein persönliches Zerwürfnis zwischen den beiden und Unstimmigkeiten über die Einführung von Bezahlinhalten im Netz. Seitdem wird in der Medienbranche über mögliche Nachfolger spekuliert. Als Kandidaten werden unter anderen Verleger-Sohn Jakob Augstein, dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner, der Geschäftsführer der „Verlagsgruppe Handelsblatt“, Gabor Steingart und der Innenpolitik-Chef der „Süddeutschen Zeitung“, Heribert Prantl, gehandelt. Der „Spiegel“-Verlag gehört zu 24 Prozent den Erben Augsteins, zu 25,5 Prozent dem Verlag Gruner+Jahr und zu 50,5 Prozent einer Beteiligungsgesellschaft der „Spiegel“-Mitarbeiter. Die Gesellschafter entscheiden über die künftige Chefredaktion. Chefredakteure seit 2008 im Amt Mascolo und Müller von Blumencron hatten die Chefredaktion im Februar 2008 von Stefan Aust übernommen. Drei Jahre später wurde die Doppelbesetzung aufgegeben: Mascolo ist seitdem für den gedruckten „Spiegel“ zuständig, Müller von Blumencron verantwortet alle digitalen Angebote der Marke, einschließlich „Spiegel Online“. Der Geschäftsführer des Spiegel-Verlags, Ove Saffe, würdigte Mascolo und Müller von Blumencron als „zwei exzellente Journalisten, die in den vergangenen Jahren und in verschiedenen Funktionen innerhalb des Hauses Kreativität und Führungsstärke bewiesen haben“. Als Chefredakteure hätten sie maßgeblich dazu beigetragen, den „Spiegel“ als ein weltweit beachtetes kritisches Magazin und „Spiegel Online“ als führendes journalistisches Angebot im deutschsprachigen Internet zu positionieren und weiterzuentwickeln. Laut dem Branchendienst „Meedia“ hielt Müller von Blumencron eine Abschiedsrede vor der Online-Mannschaft und habe dafür Standing Ovations geerntet. Seit mehr als 20 Jahren beim „Spiegel“ Mascolo und Müller von Blumencron arbeiteten seit mehr als 20 Jahren für die Medien der Spiegel-Gruppe. Mascolo kam 1988 zu „Spiegel TV“. 1992 wechselte er zum Nachrichten-Magazin, wo er später stellvertretender Leiter des Berliner Büros und danach Leiter des Deutschland-Ressorts in Hamburg war. Im August 2004 ging er als politischer Korrespondent nach Washington. Ab Juli 2007 leitete er mit Dirk Kurbjuweit das Hauptstadtbüro in Berlin, bevor er im Februar 2008 Chefredakteur wurde. Müller von Blumencron kam 1992 zum Nachrichtenmagazin. 1996 ging er als Wirtschaftskorrespondent nach Washington, ab August 1998 berichtete er aus New York. Im Dezember 2000 wurde er Chefredakteur von „Spiegel Online“, seit Februar 2008 ist er Chefredakteur des „Spiegel“. Mit sinkenden Erlösen gerechnet Die Spiegel-Gruppe beschäftigt nach Unternehmensangaben mehr als 1.200 Mitarbeiter in Vollzeit, die sich auf Redaktionen, Dokumentation, redaktionelle Dienste und Verlagsabteilungen verteilen. Geschäftsführer Saffe hatte Ende November in der „Süddeutschen Zeitung“ angekündigt: „Wir müssen sparen und die Kostenstrukturen so gestalten, dass die Spiegel-Gruppe trotz rückläufiger Umsätze solide Ergebnisse erwirtschaftet.“ Auch einen Stellenabbau schloss er nicht aus. Saffe schätzte, dass der Umsatz der Spiegel-Gruppe 2012 um sechs Prozent auf 307 Millionen Euro zurückgehen werde, das entspreche dem Niveau von 2003. 2012 wurden wöchentlich im Durchschnitt rund 920.000 Exemplare verkauft. Auch für 2013 rechnete Saffe mit weiter sinkenden Erlösen in Werbung und Vertrieb. Der „Spiegel“ erscheint seit Januar 1947. Chefredakteur und Herausgeber war Jahrzehnte lang Rudolf Augstein; der „Spiegel“-Gründer verstarb im Jahr 2002. Von 1994 bis 2008 war Stefan Aust Chefredakteur – sein Vertrag wurde seinerzeit nicht verlängert. Aust wollte sich am Dienstag zu den aktuellen Vorgängen nicht äußern. dapd (Vermischtes/Wirtschaft)
Fitnessstudios haben regen Zulauf
Köln (dapd). Fitness steht bei den Bundesbürgern hoch im Kurs: Jeder zehnte ist regelmäßig Gast in einem der bundesweit rund 7.500 Studios. Damit hat sich die Zahl der Mitglieder mit derzeit acht Millionen seit 1999 verdoppelt, wie Branchenvertreter am Dienstag in Köln zum bevorstehenden Start der weltgrößten Fitness-Messe Fibo berichteten. „Mehr aktiv Trainierende verbucht keine andere Sportart – nicht einmal Fußball“, sagte Fibo-Chef Olaf Tomscheit. Entsprechend boomt die Branche: Über vier Milliarden Euro an jährlichen Mitgliedsbeiträgen geben die Hobbysportler in den Studios aus – Tendenz weiter steigend, denn immer mehr ältere Jahrgänge suchen dort die körperliche Ertüchtigung. So liegt das Durchschnittsalter bereits bei 41,2 Jahren, mehr als die Hälfte der Mitglieder ist über 40. Fast ein Drittel der Trainierenden ist älter als 50 Jahre, 13 Prozent haben die 60 überschritten. Den demografischen Wandel hin zu einer wachsenden Zahl älterer Menschen sieht die Fitnessbranche daher nicht mit Sorge, sondern als wirtschaftliche Chance. „Wir erwarten auch in den kommenden Jahren Zuwächse“, sagte Tomscheit. Die älteren Jahrgänge seien ein „Zukunftsmarkt“, den die Fitnessstudios zunehmend für sich entdeckten. Mehr als 75.000 Besucher erwartet Mit ihrer Fitness-Begeisterung liegen die Bundesbürger im europäischen Vergleich in einem „guten Mittelfeld“, sagte der Universitätsmediziner Dieter Felsenberg von der Berliner Charité. Nach seiner Einschätzung müsste das Thema Fitness aber vor allem in Seniorenheimen sowie als Thema der betrieblichen Gesundheitsvorsorge mehr in den Mittelpunkt rücken: „Bewegung ist ein Thema für das ganze Leben. Die Muskulatur verliert ganz schnell ihre Funktion, wenn sie nicht benutzt wird“, machte er deutlich. Auf der Fibo sind von Donnerstag bis Sonntag rund 670 internationale Aussteller vertreten. Davon stellen 150 spezielle Produkte und Dienstleistungen für den Gesundheitsmarkt vor. Erwartet werden rund 75.000 Interessierte, von denen gut die Hälfte Fachbesucher sind. Nach 22 Jahren am Standort Essen ist die Fibo von diesem Jahr an wieder in Köln präsent, wo sie 1985 ursprünglich als „Messe für Fitness & Bodybuilding“ auch erstmals an den Start gegangen war. Das Gelände in Essen sei für die Veranstaltung schlicht zu klein geworden, begründete Tomscheit den Umzug. ( http://www.fibo.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutsche Autokonzerne starten stark in ungewisses Jahr
München/Wolfsburg (dapd). Die deutschen Autokonzerne sind mit Rekordabsätzen in das Jahr 2013 gestartet. Die Absatzkrise in Westeuropa bekommen sie allerdings immer mehr zu spüren. BMW, Mercedes-Benz und die Marke Volkswagen vermeldeten für die ersten drei Monate Verkaufsbestwerte, ebenso die VW-Töchter Porsche und Audi. Während China und die USA für fast alle Hersteller hohe Zugewinne brachten, zeichnen sich immer mehr Schwierigkeiten in Westeuropa und auf dem Heimatmarkt Deutschland ab. Händler reagieren mit immer höheren Rabatten. Deutlich ausgebremst wurde die Marke Volkswagen jedoch im März. Kunden kauften 532.400 Fahrzeuge der Wolfsburger, das waren 0,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im ersten Quartal konnte VW die Verkäufe aber um 5,2 Prozent auf 1,43 Millionen Fahrzeuge steigern. „Wie erwartet werden die Märkte teils deutlich schwieriger“, kommentierte Vertriebsvorstand Christian Klingler die Zahlen. Während in China und Nordamerika die Verkäufe kräftig zulegten, verzeichnete VW nicht nur auf dem ohnehin kriselnden Automarkt in Westeuropa Rückgänge, sondern auch in Südamerika und Indien. Auf dem Heimatmarkt Deutschland brachen die Verkäufe im ersten Quartal um über 15 Prozent ein. Ähnliche Probleme haben die Töchter Porsche und Audi nicht. Sie steigerten die Auslieferungen über alle Regionen hinweg, wobei Porsche den Absatz im ersten Quartal um mehr als ein Fünftel steigerte. In Deutschland legten die Stuttgarter sogar noch mehr zu. Von ähnlichen Steigerungsraten auf dem Heimatmarkt können die anderen deutschen Hersteller nur träumen. Audi schaffte es immerhin, hierzulande im ersten Quartal mit 59.116 Neuwagen zwei Prozent mehr als im Vorjahr zu verkaufen. Auch Premiumhersteller bekommen Krise in Deutschland zu spüren Doch selbst die Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz brachen hierzulande ein. Damit macht sich die Kundenzurückhaltung in Westeuropa auch auf dem Heimatmarkt immer mehr bemerkbar. Insgesamt konnten die Hersteller die Entwicklung aber noch mit Verkäufen auf den anderen Kontinenten ausgleichen. Die derzeitige Nummer eins unter den Premiumherstellern, BMW, musste auf dem Heimatmarkt Deutschland einen Absatzrückgang von Januar bis März um 3,8 Prozent auf 63.675 Fahrzeuge hinnehmen. Noch schlechter erging es Mercedes-Benz. Die Stuttgarter hatten auf dem Heimatmarkt mit einem Rückgang von sechs Prozent zu kämpfen, womit BMW unter den Premiumherstellern auf dem hiesigen Markt die meisten Fahrzeuge verkaufte. Für die Marke mit dem Stern kam erschwerend hinzu, dass sie die Verluste auf dem Heimatmarkt nicht wie die Konkurrenz in China wettmachen konnte. Im ersten Quartal verbuchte Mercedes-Benz ein Minus von 11,5 Prozent. Das erste Quartal auf dem größten Automarkt der Welt sei von der Neuordnung und anstehenden Modellwechseln geprägt worden, hieß es. Im März ging es allerdings mit Zuwächsen von 5,4 Prozent auch in Fernost wieder bergauf. Unter dem Strich reichten die weltweiten Verkäufe für ein Rekordquartal. China und USA halten Verkaufszahlen oben Den anderen Herstellern beschert China weiterhin Verkaufsbestwerte. Auch Nordamerika erweist sich als stabiler Wachstumsmarkt. In den USA und China verzeichnete BMW im ersten Vierteljahr 2013 die besten Verkäufe in einem Quartal überhaupt. Auch Audi meldete für beide Verkaufsregionen Rekordwerte. Insgesamt erhöhte BMW die Auslieferungen von Januar bis März 2013 um 5,3 Prozent auf 448.200 Fahrzeuge. Vertriebsvorstand Ian Robertson erklärte das Wachstum vor allem mit dem Erfolg der 3er-Reihe. Für 2013 strebt BMW ein weiteres Rekordjahr an. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 1,845 Millionen Autos verkauft. Weiteres Wachstum im Jahresverlauf haben sich auch die anderen deutschen Hersteller auf die Fahnen geschrieben. In Deutschland wissen sich viele aber offenbar nur noch mit hohen Rabatten zu helfen. Der Rabattindex des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen erreichte im März einen neuen Höchststand. „Es herrscht nicht nur Ebbe, sondern Rezession im deutschen Automarkt“, sagte CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer. „Wie schwierig es für die Autobauer ist, Kunden vom Neuwagenkauf zu überzeugen, zeigt die Rabattsituation“, fügte er hinzu. Insgesamt zählte sein Institut 430 Sonderaktionen beim Neuwagenkauf. Im Durchschnitt konnten sich Käufer Preisnachlässe gegenüber dem Listenpreis von 13 Prozent sichern. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Amazon-Mitarbeiter treten für tarifliche Bezahlung in Warnstreik
Bad Hersfeld (dapd). Der Streit über die tarifliche Bezahlung von Mitarbeitern des Online-Einzelhändlers Amazon im Logistikzentrum im hessischen Bad Hersfeld spitzt sich zu. Mit rund 250 Menschen habe sich am Dienstag etwa die Hälfte der Belegschaft zu einer einstündigen Kundgebung vor dem Werk versammelt, sagte Mechthild Middeke von der Gewerkschaft ver.di auf dapd-Anfrage. Mit dem Warnstreik solle der Druck auf die Geschäftsführung des Versandhändlers erhöht werden. Das Unternehmen hatte sich am Montag nach Angaben der Gewerkschaft zum wiederholten Mal gegen eine Aufnahme von Tarifverhandlungen ausgesprochen. Ver.di will erreichen, dass die Beschäftigten nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Derzeit richten sich die Löhne nach den Tarifen in der Logistikbranche. Nach Angaben von Middeke will die Gewerkschaft in den kommenden Wochen eine Urabstimmung über Streiks abhalten. Dann könnte es noch im April zu Arbeitsniederlegungen kommen. In der vergangenen Woche hatten sich bereits die ver.di-Mitglieder im Leipziger Logistikzentrum von Amazon in einer Urabstimmung für Streik ausgesprochen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Unmut über Nichtteilnahme von Altmaier an Maritimer Konferenz
Kiel (dapd). Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat bei Teilnehmern der achten Nationalen Maritimen Konferenz in Kiel mit seiner Absage für Verärgerung gesorgt. Der CDU-Politiker hätte am Dienstag zum Abschluss des zweitägigen Treffens ein Statement abgeben sollen. Er ließ sich in Kiel jedoch von der Parlamentarische Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser (CDU) vertreten und nahm stattdessen in Berlin an einem Bund-Länder-Gespräch zum Endlagersuchgesetz für Atommüll teil, wie eine Sprecherin seines Ministeriums bestätigte. Dies sei ein „interessantes Signal“, sagte ein Konferenzteilnehmer, der für ein Offshore-Unternehmen arbeitet. Der Umweltminister hatte zuletzt mit seinen Ökostromplänen für Verunsicherung in der Branche gesorgt. Um den Anstieg der Strompreise zu begrenzen, will Altmaier Ökostrom deutlich weniger fördern, als von den Unternehmen erwartet wird. „Ich hätte mir vom Minister eine Klarstellung erhofft, aber nun hat er ja abgesagt“, sagte ein verärgerter Konferenzteilnehmer. Er warf dem CDU-Politiker Wahlkampf auf Kosten Tausender Arbeitsplätze vor. Zu der Maritimen Konferenz waren am Montag und Dienstag rund 800 Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Forschung und Gewerkschaften nach Kiel gekommen, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Zahl der Inlandsflüge nimmt leicht ab
Wiesbaden (dapd). Das Passagieraufkommen auf Flügen innerhalb Deutschlands ist 2012 leicht zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Passagiere auf innerdeutschen Flügen um 3,6 Prozent auf gut 23,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2010 und 2011 hatte es jeweils einen leichten Anstieg gegeben. Die Zahl von Passagieren mit Start- oder Zielflughafen im Ausland stieg dagegen im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 77,3 Millionen. Der Flugverkehr mit dem Ausland nahm den Statistikern zufolge damit in den vergangenen zehn Jahren um 65 Prozent zu. Der Luftverkehr zwischen den 27 größten deutschen Flughäfen sei dagegen lediglich um 19 Prozent gestiegen. 2012 entfielen 23 Prozent aller Flugpassagiere auf den innerdeutschen Verkehr, während der Anteil zehn Jahre zuvor noch bei 29 Prozent gelegen hatte. Wichtigster Flughafen im innerdeutschen Verkehr ist den Angaben zufolge München gefolgt von Berlin-Tegel und Frankfurt am Main. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Acht Millionen Deutsche regelmäßig im Fitnessstudio
Köln (dapd). Die Bundesbürger sind Fitness-Fans: Derzeit trainieren rund acht Millionen regelmäßig in einem Fitnessstudio. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 1999, wie Branchenvertreter am Dienstag in Köln zum bevorstehenden Start der Fitness-Messe Fibo berichteten. Insgesamt geben die Hobbysportler den Angaben zufolge in den bundesweit 7.500 Fitnessstudios pro Jahr mehr als vier Milliarden Euro aus. Das Durchschnittsalter der Besucher liegt bei 41,2 Jahren. Auf der Fibo zeigen von Donnerstag bis Sonntag gut 150 internationale Aussteller Produkte und Dienstleistungen rund um körperliche Ertüchtigung. Erwartet werden mehr als 75.000 Besucher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)