München (dapd). Der Medienkonzern Burda hat die Mehrheit am Online-Kontaktnetzwerk Xing übernommen. Der Münchener Verlag stockte über seine Tochter Burda Digital seinen Anteil um 20,8 Prozent auf und hält nun 59,2 Prozent der Xing-Aktien, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Burda hatte den Aktionären im Oktober 44 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, nun seien Burda 1,156 Millionen Anteilsscheine angeboten worden. Das Übernahmeangebot war nötig geworden, nachdem der Verlag seinen Anteil auf mehr als 30 Prozent ausgebaut hatte. Der Xing-Vorstand hatte das Angebot als zu niedrig abgelehnt. Dennoch reichte es für Burda nun für eine Mehrheit. Die Hubert Burda Media („Bunte“, „Focus“, „Playboy“) will jenseits des klassischen Verlagsgeschäfts wachsen und war schon seit November 2009 Hauptaktionär des Hamburger Netzwerks für berufliche Kontakte. Zunächst hielt Burda nur ein Viertel der im TecDAX notierten Xing-Aktien. Xing wurde 2003 gegründet und ist seit 2006 an der Börse notiert. 2011 erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz von gut 66 Millionen Euro ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 22,2 Millionen Euro. Weltweit hat Xing nach Firmenangaben mehr als zwölf Millionen Nutzer. Damit stehen die Hamburger im Schatten von Konkurrenten wie der US-Firma LinkedIn, die es auf 175 Millionen Mitglieder bringt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Die Stewardessen können sich nicht alles leisten
Berlin (dapd). Der Arbeitsökonom Michael Burda rechnet angesichts der sich auftürmenden Folgekosten mit einem relativ schnellen Ende der Streiks an den deutschen Flughäfen: „Das könnte sehr kostspielig für die Lufthansa werden“, sagte der Professor von der Berliner Humboldt Universität im Videointerview mit der Nachrichtenagentur dapd. Auch andere Airlines hätten vermutlich unter den Folgen des Flugbegleiterstreiks finanziell zu leiden. „Das wird nicht dort aufhören. Ich denke, diese Kosten im Hintergrund werden wahrscheinlich zu einem raschen Ergebnis führen“, sagte Burda. Dass die Fronten im Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft UFO und der Lufthansa momentan verhärtet sind, ist für Burda nicht verwunderlich. „Die Stewardessen haben unmittelbar in diesem Moment einen Menge Marktmacht und versuchen das jetzt auszunutzen“, sagte der US-Amerikaner. Andererseits hätten die Gewerkschaften ein „enges Korsett“ im Arbeitskampf. „Sie können sich nicht alles leisten“, warnte Burda. „Sonst schwindet der gesellschaftliche Konsens.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Makroökonom kritisiert Kollegen-Aufruf als fast nationalistisch
Frankfurt/Main (dapd). Der Berliner Makroökonom Michael Burda hat nationale Untertöne des Aufrufs zahlreicher Wirtschaftswissenschaftler gegen eine europäische Schuldenunion kritisiert. „Er war zu emotional, ich würde fast sagen: nationalistisch“, sagte Burda der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ über den von 250 Ökonomen unterzeichneten Aufruf. Dieser habe „etwas von den 30er Jahren“. Wegen der Integration der Finanzmärkte tangiere ein Bankenzusammenbruch in einem Land heute alle europäischen Staaten. Wenn es im Nachbarhaus brenne, müsse man zum Schlauch greifen und löschen. Über neue Verhaltensregeln könne man erst danach reden, sagte Burda weiter. Der Ökonom von der Berliner Humboldt-Universität sprach sich für eine europäische Bankenunion aus. Diese sei schon mit der Einführung des Euro notwendig gewesen. Die verspätete Einführung führe dazu, „dass es zu Transfers kommt“, sagte er. Zum Teil würden Schulden sozialisiert. Deutschland dürfe die Taschen dabei nicht ganz öffnen, sondern müsse Bedingungen stellen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)