Douglas-Aktionäre vor Squeeze-Out

Douglas-Aktionäre vor Squeeze-Out Frankfurt/Main (dapd). Der Weg für ein Herausdrängen der verbleibenden freien Aktionäre (Squeeze-out) bei der Parfümerie- und Schmuckhandelskette Douglas ist frei. Nach dem Ablauf einer weiteren Annahmefrist für ihr Übernahmeangebot haben sich die Gründerfamilie Kreke und der US-Finanzinvestor Advent insgesamt 96,11 Prozent der Anteile gesichert, wie sie am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilten. Damit sei die erforderliche Beteiligungshöhe erreicht, um einen Antrag auf Ausschluss der übrigen Aktionäre stellen zu können, erklärte der Finanzinvestor. Advent-Geschäftsführer Ranjan Sen sagte: „Advent International wird nun gemeinsam mit der Familie Kreke die daraus resultierenden Optionen prüfen.“ Douglas-Chef Jörn Kreke betonte, Ziel sei es, mit einer stabilen Eigentümerstruktur die Erfolgsgeschichte der Gruppe fortzuschreiben. Advent und die Familie Kreke haben damit künftig nicht nur bei Deutschlands größter Parfümeriekette das Sagen, sondern auch bei den anderen Douglas-Sparten: der Buchhandelskette Thalia, dem Schmuckhändler Christ, der Süßwarenkette Hussel und den Modehäusern von AppelrathCüpper. Die neuen Eigentümer wollen vor allem das Wachstum der Douglas-Parfümerien und der Christ-Juweliergeschäfte im In- und Ausland vorantreiben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Ostländer haben bei erneuerbaren Energien die Nase vorn

Ostländer haben bei erneuerbaren Energien die Nase vorn Berlin (dapd). In den ostdeutschen Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt haben erneuerbare Energien im bundesweiten Vergleich den mit Abstand höchsten Anteil an der Stromerzeugung. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Berlin und Bremen sowie das Saarland und Nordrhein-Westfalen. Dies zeigt laut einer Mitteilung vom Montag eine neue Datenbank der Agentur für Erneuerbare Energien. Die Vergleichsdaten zur Stromerzeugung stammen aus dem Jahr 2010. Danach kam Mecklenburg-Vorpommern auf einen Anteil von 44,8 Prozent bei Strom aus Sonne, Wind und Wasser. Thüringen lag bei 36,8 Prozent, Sachsen-Anhalt bei 32,9 Prozent. In Berlin, Bremen, dem Saarland sowie Nordrhein-Westfalen lag der Anteil lediglich zwischen zwei und fünf Prozent. (Länder-Übersichtskarte: http://url.dapd.de/t9MQtl ) dapd (Politik/Wirtschaft)

Thierse wirft deutschen Konzernen Versagen bei Großprojekten vor

Thierse wirft deutschen Konzernen Versagen bei Großprojekten vor Berlin (dapd). Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat zum Jahreswechsel deutschen Konzernen Versagen bei Großprojekten wie dem Berliner Flughafen oder dem Bahnhofsbau Stuttgart 21 vorgeworfen. „Ich lasse es nicht zu, dass immer nur mit dem Finger auf die Politik gezeigt wird“, sagte Thierse der „Berliner Morgenpost“ (Silvesterausgabe). „Beim Großflughafen sind es die Firmen Bosch und Siemens, die die Brandschutzanlage nicht zum Laufen kriegen.“ Ebenso stelle sich die Lage bei Stuttgart 21 dar, wo die Deutsche Bahn verantwortlich sei. Bei der Elbphilharmonie in Hamburg habe wiederum der größte deutsche Baukonzern Hochtief den „Schlammassel“ verursacht. Die Politiker könnten bei derart großen Projekten zwar die Aufsicht führen, doch seien sie „auf eine peinlich brutale Weise abhängig von den Informationen, die ihnen gegeben werden“. Er wünsche sich, dass die tatsächlich Verantwortlichen benannt und nicht Politiker als „Ersatzschuldige“ an den Pranger gestellt werden, sagte Thierse. dapd (Politik/Politik)

Mangelhafte Finanzprodukte kosten Verbraucher Milliarden

Mangelhafte Finanzprodukte kosten Verbraucher Milliarden Berlin (dapd). Mangelhafte Finanzprodukte und zu wenig Aufklärung kommen die Verbraucher offenbar teuer zu stehen. Alleine bei der privaten Altersvorsorge entstehe ein jährlicher Schaden in Höhe von mindestens 50 Milliarden Euro, schreibt der Bamberger Finanzwissenschaftler Andreas Oehler in einer im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion erarbeiteten Studie, über die mehrere Medien am Donnerstag berichteten. Allein mindestens 16 Milliarden Euro Schaden entstehen demnach bei Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen. 75 Prozent aller 30-jährigen Policen würden vorzeitig gekündigt und immerhin noch 55 Prozent der auf 20 Jahre abgeschlossenen Verträge, heißt es laut den Medienberichten in der Studie weiter. Fehlende und nicht genutzte Sondertilgungen bei privaten Immobilien führten zu einer Milliarde Euro Schaden, der Verlust bei Riester-Renten durch „überteuerte Produkte, ungeeignete Produktwahl, entgangene Zulagen“ werde auf mindestens eine weitere Milliarde Euro veranschlagt. Zwtl.: Forderung nach verbraucherorientierter Regulierung Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen, Nicole Maisch, sagte der „Berliner Zeitung“, verantwortlich für die Verluste sei die Bundesregierung, die „weiter interessengeleitete Geschenke an die Finanzbranche verteilt und vor einer effizienten, verbraucherorientierten Regulierung aller Vertriebsformen und aller Produkte zurückschreckt“. Im Hessischen Rundfunk sagte Maisch: „Wir brauchen an der Seite der Verbraucher einen Finanzmarktwächter, also eine Aufsicht, die systematisch im Verbraucherinteresse die Märkte beobachtet, die Beratung von Verbrauchern auswertet und die auch das Recht hat, die Finanzdienstleistungsaufsicht anzurufen.“ Dieser Finanzmarktwächter könne bei den Verbraucherzentralen angesiedelt werden. „Hier brauchen wir einen bissigen Akteur, der an der Seite der Verbraucher agiert“, sagte Maisch. Versicherungsbranche erstaunt Bei den zuständigen Bundesministerien – Finanzen, Verbraucherschutz und Arbeit – hieß es am Donnerstag übereinstimmend, die Studie liege noch nicht vor und könne deshalb nicht bewertet werden. Die Riester-Rente als staatlich geförderte Altersvorsorge unterliege allerdings genauerer Beobachtung. Das Bundesfinanzministerium habe im Herbst zudem eine Reform der zusätzlichen Altersvorsorge auf den Weg gebracht. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums ergänzte, das im November 2012 verabschiedete Gesetz zur Stärkung der deutschen Finanzaufsicht berücksichtige auch Belange des Verbraucherschutzes. Ziel dieses Gesetzes sei es, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in die Lage zu versetzen, Hinweise von Verbrauchern und Erkenntnisse von Verbraucherschutzorganisationen noch stärker zu berücksichtigen. Dazu sehe das Gesetz die Einführung eines Verbraucherbeirats und die Regelung eines Beschwerdeverfahrens vor. Mehr Mitwirkung der Verbraucherverbände Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erklärte, die Zahlen zu den Verlusten aufgrund gekündigter Policen seien falsch. „Der Untersuchung liegen so viele offenkundig falsche Annahmen zugrunde, dass ihre erneute Veröffentlichung wirklich erstaunen muss“, sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des GDV. In zentralen Punkten sei die jetzt veröffentlichte Studie ebenfalls nicht haltbar. So unterstelle Oehler eine zu hohe Stornoquote, und der pro vorzeitig gekündigtem Vertrag unterstellte durchschnittliche Verlust von 4.200 Euro sei „absolut unrealistisch“. Nach Auffassung des baden-württembergischen Verbraucherministers Alexander Bonde (Grüne) belegt die Studie seine bereits im Mai dieses Jahres geäußerte Einschätzung, dass die bisherigen Maßnahmen der schwarz-gelben Bundesregierung zur Finanzmarktaufsicht ins Leere laufen. „Die deutsche Finanzaufsicht bleibt aus Sicht der Verbraucherinnen und Verbraucher ein zahnloser Tiger, wenn den Verbraucherverbänden weiterhin ein gesetzlich verankertes Mitwirkungsrecht bei der Finanzmarktaufsicht vorenthalten wird“, erklärte Bonde am Donnerstag. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

CSU verlangt Einführung von Direktwahlkreisen bei der Europawahl

CSU verlangt Einführung von Direktwahlkreisen bei der Europawahl Berlin (dapd). Die CSU fordert die Einführung von Direktwahlkreisen bei Europawahlen. In der Beschlussvorlage für die Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth, die der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) vorliegt, heißt es: „Wir streben bereits zur Europawahl 2014 die Einrichtung von Wahlkreisen an, damit die Bürger ihre Abgeordneten auswählen können.“ Anders als bei Landtags- und Bundestagswahlen gibt es in Deutschland bei der Europawahl bisher keine solchen Wahlkreise. Alle 99 deutschen Abgeordneten werden über Parteilisten bestimmt. Die CSU beklagt in der Beschlussvorlage „eine zunehmende Entfremdung“ der Bürger von der EU und deren Institutionen. Schuld daran ist nach Ansicht der Landesgruppe neben einem „Übermaß an Regulierung“ auch der Mangel an politischen Einflussmöglichkeiten auf europäische Entscheidungen. Deshalb müsse jetzt die „demokratische Legitimation der EU gestärkt und Bürgerferne reduziert werden“. dapd (Politik/Politik)

Verbraucher verlieren offenbar Milliarden bei Altersvorsorge

Verbraucher verlieren offenbar Milliarden bei Altersvorsorge Dortmund (dapd). Verbrauchern entsteht nach einem Zeitungsbericht bei der privaten Altersvorsorge ein jährlicher Schaden von mindestens 50 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bamberger Finanzwissenschaftlers Andreas Oehler im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion, aus dem die „Ruhr Nachrichten“ zitieren. Die Schäden kämen demnach durch mangelhafte Finanzprodukte und nicht ausreichende Verbraucheraufklärung zustande. Mindestens 16 Milliarden Euro Schaden entstünden allein bei Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen. 75 Prozent aller 30-jährigen Policen werden laut der Studie vorzeitig gekündigt. Zu Beginn der Laufzeit würden die Abschluss- und Vertriebskosten abgezogen und der Sparanteil wachse erst langsam, deshalb entstünden „hohe finanzielle Risiken“ bei der vorzeitigen Kündigung. Fehlende und nicht genutzte Sondertilgungen bei privaten Immobilien führten zu einer Milliarde Euro Schaden, der Verlust bei Riester-Renten durch „überteuerte Produkte, ungeeignete Produktwahl, entgangene Zulagen“ werde auf mindestens eine Milliarde veranschlagt. Oehler beruft sich in seiner Studie unter anderem auf Zahlen von Stiftung Warentest. dapd (Politik/Politik)

Höhn: Familien zahlen 100 Euro mehr für Strom

Höhn: Familien zahlen 100 Euro mehr für Strom Berlin (dapd). Die Grünen-Umweltpolitikerin Bärbel Höhn fordert eine gerechtere Verteilung der Kosten für Zukunftsinvestitionen wie die Energiewende. „Der Anstieg bei den Strompreisen zum Jahreswechsel ist historisch“, sagte Höhn der Nachrichtenagentur dapd. Eine Familie müsse rund 100 Euro im Jahr mehr zahlen. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag machte für diese Entwicklung hauptsächlich CDU und FDP verantwortlich. „So dürfen die privaten Haushalte für Golfplätze, McDonald’s oder Versicherungskonzerne Teile der Stromrechnung mitbezahlen.“ Das summiere sich im nächsten Jahr auf mehr als sieben Milliarden Euro. Mittlerweile gebe es rund acht verschiedene Ausnahmen, bei denen die Verbraucher für die Wirtschaft die Kosten übernähmen, sagte Höhn. „Das geht so nicht weiter – wir brauchen eine gerechtere Verteilung bei den Zukunftsinvestitionen.“ Die auf den Strompreis aufgeschlagene Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien steigt für das kommende Jahr um fast 50 Prozent auf den Rekordwert von 5,277 Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen mit hohem Stromverbrauch können von der Umlage befreit werden, wenn sonst ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet ist. dapd (Politik/Politik)

Steinbrück kritisiert deutsche Rüstungsexporte

Steinbrück kritisiert deutsche Rüstungsexporte Berlin (dapd). SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat die Rüstungspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. „Es ist skandalös und hoch gefährlich, dass Deutschland zum drittgrößten Waffenexporteur geworden ist“, sagte Steinbrück der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagausgabe). „Wir exportieren auch in Spannungsgebiete und Regionen, die die Menschenrechte nicht achten.“ Im Falle eines Wahlsiegs würde er bei den Rüstungsexporten anders agieren. „Eine rot-grüne Regierung unter meiner Führung würde den Hebel bei Waffenexporten umlegen“, betonte Steinbrück. dapd (Politik/Politik)

Keine gemeinsamen Auftritte von CDU und FDP im Wahlkampf

Keine gemeinsamen Auftritte von CDU und FDP im Wahlkampf Düsseldorf/Hannover (dapd). Im niedersächsischen Wahlkampf sollen keine Doppelauftritte von Spitzenpolitikern aus CDU und FDP stattfinden. „Es gibt diese Termine nicht“, sagte ein Kampagnensprecher der CDU in Hannover auf dapd-Anfrage. Die „Rheinische Post“ (Freitagausgabe) hatte dagegen von solchen Auftritten berichtet. Demnach sollen sich CDU-Chefin Angela Merkel und Niedersachsens CDU-Regierungschef David McAllister verständigt haben, dass unter anderem Merkel mit FDP-Chef Philipp Rösler gemeinsam auftritt. Die CDU liegt bei Umfragen zur Landtagswahl in Niedersachsen zwar klar vorne, allerdings wird eine Fortführung der schwarz-gelben Regierungskoalition wegen der schwächelnden FDP schwierig. Umfragen sehen die Liberalen derzeit nur bei etwa drei Prozent. dapd (Politik/Politik)

Umstrittene TÜV-Pläne der EU sind vom Tisch

Umstrittene TÜV-Pläne der EU sind vom Tisch Berlin (dapd). Die umstrittenen Pläne der EU-Kommission zur Verkürzung der TÜV-Fristen bei älteren Autos sind vom Tisch. Der europäische Verkehrsministerrat in Brüssel milderte die Pläne ab, so dass die deutsche Praxis im Wesentlichen weiter gelten kann. Dies teilte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Donnerstag mit. Für die Hauptuntersuchung sollen in ganz Europa folgende Fristen gelten: Die erste Untersuchung steht spätestens vier Jahre nach der Erstzulassung an. In Deutschland kann es demnach bei der derzeitigen Drei-Jahres-Frist bleiben. Danach folgen Untersuchungen im Abstand von mindestens zwei Jahren. „Jährliche TÜV-Untersuchungen sind damit vom Tisch“, sagte Ramsauer und bescheinigte sich selbst einen „wesentlichen Verhandlungserfolg“. Ramsauer betonte, die deutschen Regelungen hätten sich bewährt. „Die ursprünglichen Pläne aus Brüssel hätten für viele Autofahrer nicht mehr Verkehrssicherheit, sondern lediglich mehr Bürokratie und höhere Kosten bedeutet.“ Dem ersten Vorschlag der Kommission zufolge sollten Autos und Motorräder ab sieben Jahren jährlich zur TÜV-Hauptuntersuchung vorgeführt werden. Eine jährliche technische Kontrolle hätte nach ADAC-Angaben mehr als die Hälfte der rund 43 Millionen deutschen Pkw betroffen. Bei einer durchschnittlichen Prüfgebühr von etwa 60 Euro hätten sich nach Berechnungen des Clubs Mehrkosten von über 630 Millionen Euro pro Jahr ergeben. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)