Berlin (dapd). Rekordzahlen bei der Deutschen Bahn: Im ersten Halbjahr 2012 transportierte das Unternehmen 40 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahreszeitraum. In diesem Zeitraum registrierte die Bahn 1,4 Milliarden Fahrgäste, berichtet die Zeitung „Bild am Sonntag“ aus Aufsichtsratskreisen. Bahnchef Rüdiger Grube könne diese Woche bei der Präsentation der Halbjahreszahlen noch weitere Erfolge vermelden: Auch Umsatz und Gewinn stiegen auf Rekordniveau. Gleichzeitig sollen sich auch Kundenzufriedenheit und Pünktlichkeit verbessert haben. Sorgen bereiten der Bahn den Informationen nach Diebstähle von Kabeln und anderen Edelmetallen aus den Gleisanlagen. Die dadurch bedingten Streckensperrungen führten zu Umleitungen, Zugausfällen, Verspätungen und hohen Kosten. Gemeinsam mit der Bundespolizei habe die Bahn den Schutz der Gleisanlagen verschärft. Außerdem fordere die Bahn von erwischten Metalldieben Schadenersatz für die Zugausfälle in Millionenhöhe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Schlagwort: bahn
Hakeleien zwischen Bahn und neuem Konkurrenten HKX
Köln (dapd). Vor dem Start des neuen Bahnkonkurrenten Hamburg-Köln-Express (HKX) liefern sich der Newcomer und das frühere Staatsunternehmen einen Schlagabtausch. HKX-Chefin Eva Kreienkamp warf der Bahn im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd vor, den Start der privaten Bahn-Fernverbindung von Hamburg nach Köln verzögert zu haben. „Der Infrastrukturanbieter hat uns die Trassen leider nicht zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung gestellt“, sagte sie mit Blick auf die Bahn als Eigentümer des Schienennetzes. Die Bahn wies die Äußerungen zurück. „Die entsprechenden Trassen wurden vielmehr von der DB Netz AG fristgemäß und ohne Beanstandung durch die Bundesnetzagentur zur Verfügung gestellt“, teilte die Bahn mit. Trassen der Bahn AG seien für alle Betreiber offen. Wettbewerber könnten sich entsprechend der Verfügbarkeit und der fristgerechten Beantragung diskriminierungsfrei nutzen. Auf dem Netz der Deutschen Bahn verkehrten über 380 Eisenbahnunternehmen. Nach Angaben von HKX sollte der neue Fernzug eigentlich bereits ab August 2010 zwischen Köln und Hamburg-Altona verkehren. Der HKX ist die zweite privat betriebene Bahn-Fernverbindung in Deutschland. Er startet am kommenden Montag (6.35 Uhr) in Hamburg zur Jungfernfahrt. Preiskampf mit der Bahn angekündigt HKX-Geschäftsführerin Kreienkamp kündigte an, die Bahn mir einer aggressiven Niedrigpreisstrategie anzugreifen. „Wir wollen die Deutsche Bahn im Preis-Leistungs-Verhältnis und im Service schlagen“, sagte sie. Mit Preisen ab 5 Cent pro Kilometer wolle man attraktiver als der deutlich teurere Mitbewerber sein. Die zurzeit erhältlichen Tickets für 20 Euro auf der Strecke von Hamburg nach Köln seien aber nur ein Eröffnungsangebot. Langfristig werde HKX den Preis der Nachfrage anpassen. „Wir wollen aber günstiger bleiben als die Deutsche Bahn“, sagte Kreienkamp weiter. Der realistische Preis solle bei maximal 60 Euro pro Strecke liegen. Zudem solle jeder Reisende ohne Aufpreis einen festen Sitzplatz und Service am Platz bekommen. Umsatz von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr erwartet Die Nutzung gemieteter Rheingold-Waggons der siebziger Jahre für die Verbindung begründete Kreienkamp mit hohen Anschaffungskosten für neue Züge. Im kommenden Jahr will HKX mit 18 Wagen, die früher in Österreich fuhren und modernisiert werden, auf der Strecke verkehren. Die Investoren rund um den vorwiegend im amerikanischen Schienengüterverkehr aktiven Hauptinvestor Railroad Development Corporation (RDC) steckten bislang rund 16 Millionen Euro in das Projekt. In diesem Jahr erwartet Kreienkamp einen Umsatz von bis zu drei Millionen Euro. „Wir rechnen zu Beginn mit 40- bis 50-prozentiger Auslastung der Züge. Mittelfristig wollen wir auf 70 bis 80 Prozent Auslastung kommen“, sagte sie. An wann das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben muss, sagte die aus der Finanzbranche stammende Managerin nicht: „Es gibt viele Unwägbarkeiten. Alle Businesspläne sind bislang über den Haufen geworfen worden. Deswegen starten wir jetzt und schauen, dass HKX profitabel wird.“ Die Privatbahn stelle mehr den unternehmerischen Mut als den Businessplan in den Vordergrund. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gerichtstermin um Lärmschutzklage endet mit Vergleich
Leipzig/Oldenburg (dapd). Im Rechtsstreit um Lärmschutz an der ausgebauten Bahnstrecke Oldenburg-Wilhelmshaven ist vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein Vergleich mit einigen Klägern erzielt worden. Die kommunalen Kläger aus Oldenburg nahmen ein Vergleichsangebot der Deutschen Bahn an, wie der Sprecher der Stadt Oldenburg, Andreas van Hooven, am Donnerstag auf dapd-Anfrage sagte. Eine Entscheidung von privaten Klägern, die nicht in Leipzig erschienen waren, stand zunächst weiter aus. Der Vergleich mit Stadtverwaltung, Sozialstiftung und Wohnbaugesellschaft GSG aus Oldenburg sieht vor, dass die Bahn 1.500 betroffene Häuser im Stadtgebiet bis Ende des Jahres 2013 zunächst mit Lärmschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenstern ausstattet und dafür sechs Millionen Euro bereitstellt. Später sollen aktive Lärmschutzmaßnahmen, etwa Schallschutzwände, folgen. Der Vergleich könne bis 6. August widerrufen werden, teilte das Gericht mit. Die Bahn habe auch den Klägern, die dem Vergleich bislang nicht zugestimmt haben, eine Lärmsanierung durch passiven Lärmschutz zugesichert. Wenn sie bis 6. August zustimmen, werde das Unternehmen zudem deren Gerichtskosten übernehmen, kündigte die Bahn an. Die privaten Kläger hatten zuletzt Tempolimits, Nachtfahrverbote und zinslose Lärmschutz-Kredite für alle Anwohner entlang der Bahnstrecke gefordert. Der Ausbau der Bahnstrecke dient vor allem dem neuen Tiefwasserhafen JadeWeserPort, der Ende September in Wilhelmshaven eröffnet werden soll. Bis zu 80 Güterzüge sollen künftig täglich durch das Oldenburger Stadtgebiet rollen, um Güter zum Hafen oder ins Binnenland zu transportieren. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Stahlunternehmen drohen hohe Strafen für Schienenkartell
München (dapd). Das Bundeskartellamt will nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ im Juli einen Bußgeldbescheid gegen ThyssenKrupp und andere Stahlunternehmen erlassen. Sieben Unternehmen aus fünf Ländern sollen ein Kartell gebildet und die Preise für Schienenstahl abgesprochen haben. Bei den Geldstrafen soll es sich um hohe Millionenbeträge handeln, schreibt das Blatt (Samstagausgabe). Hauptabnehmer war die Deutsche Bahn, die als Hauptgeschädigter gilt. Sie rechnet mit einem Schaden von bis zu einer halben Milliarde Euro. Schienen wurden auch in die Schweiz und nach Österreich verkauft. Das Kartellamt will nun den Teil des Verfahrens abschließen, der die Lieferungen an die Deutsche Bahn betrifft. Die Wettbewerbsbehörde und die Kartell-Mitglieder verhandeln schon seit einiger Zeit über eine Vereinbarung, die entsprechende Bußgelder beinhaltet. Die Gespräche könnten sehr bald zu einem Ergebnis führen, heißt es laut Zeitung bei Verfahrens-Beteiligten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)