Hamburg (dapd). Die Bundesregierung will Europa angesichts der Schuldenkrise auf ein neues Fundament stellen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Samstag vorab und beruft sich dabei auf Äußerungen des europapolitischen Beraters von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Nikolaus Meyer-Landrut, in Brüssel. Danach sollen die EU-Staats- und Regierungschefs noch in diesem Jahr einen Konvent beschließen, der einen neuen EU-Vertrag ausarbeitet. Ein Termin für den Auftakt der Verhandlungen solle beim EU-Gipfel im Dezember festgelegt werden. Merkel drängt schon seit längerer Zeit darauf, den europäischen Fiskalpakt für mehr Haushaltsdisziplin um eine politische Union zu ergänzen. Dadurch könnte beispielsweise der Europäische Gerichtshof das Recht erhalten, die Haushalte der Mitgliedsländer zu überwachen und Defizitsünder zu bestrafen. In den meisten Mitgliedstaaten stoße der deutsche Vorstoß auf wenig Gegenliebe, berichtet der „Spiegel“. dapd (Politik/Politik)
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Wettbewerb im Mobilfunkmarkt nimmt zu
Bonn (dapd). Der Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird immer härter. Im ersten Halbjahr 2012 konnten die beiden kleinsten deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus und Telefonica/O2 ihre Marktanteile spürbar steigern, wie Bundesnetzagentur am Freitag in Bonn mitteilte. Ihr Wachstum ging vor allem zulasten von Marktführer Vodafone, dessen Marktanteil im ersten Halbjahr von 33 auf 31,5 Prozent schrumpfte. Auch die Deutsche Telekom verkürzte den Abstand zur Nummer eins und liegt jetzt bei 31,2 Prozent. Insgesamt zählte die Netzagentur in Deutschland knapp 114 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Im Durchschnitt besitzt damit jeder Einwohner rund 1,4 SIM-Karten. Marktführer Vodafone kommt auf 35,8 Millionen Anschlüsse, die Deutsche Telekom auf 35,5 Millionen, die E-Plus-Familie auf 23,5 Millionen und O2 auf 18,8 Millionen Teilnehmer. E-Plus kommt damit auf einen Marktanteil von fast 21 Prozent und O2 auf fast 17 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gestrenge Forderungen an Samaras
Berlin (dapd). Kein Empfang mit offenen Armen: Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras scheint in Deutschland auf zugeknöpfte Gastgeber zu treffen. Europaparlamentspräsident Martin Schulz (SPD) pochte vor Samaras‘ Besuch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Reformen in Griechenland. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sprach sich gegen schnelle Zugeständnisse an Athen aus. Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) lehnte zusätzliche Hilfen ab. Linksparteivize Sahra Wagenknecht forderte eine europäische Schuldenkonferenz. Samaras hatte angekündigt, er wolle in Berlin dafür werben, seiner Regierung mehr Zeit zum Erreichen der vereinbarten Ziele zu geben. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) lehnten dies ab. Schulz sagte, er erwarte, dass Samaras‘ Regierung Reformen anpacke. „Wir können über eine zeitliche Streckung der Auflagen für Griechenland sprechen, wenn die Troika echte Reformanstrengungen attestiert. Nur dann“, sagte Schulz der „Passauer Neuen Presse“. Allerdings sei es völlig verfehlt, an Griechenland ein Exempel statuieren oder das Land aus der Euro-Zone hinauswerfen zu wollen. Der Bericht der Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds über Griechenland wird für September erwartet. Scholz sagte dem „Hamburger Abendblatt“, es sei Aufgabe der EU, darüber zu urteilen, ob Griechenland sich auf den vereinbarten Weg gemacht habe und welche Handlungsspielräume auf diesem Pfad bestünden. Bode kündigte das Veto seines Landes im Bundesrat gegen zusätzliche Zahlungen an Griechenland an. „Ein weiteres Hilfspaket wird Niedersachsen im Bundesrat nicht billigen“, sagte er dem Blatt. In Niedersachsen stünden 55 Steuerbeamte bereit, nach Griechenland zu gehen und um dort beim Aufbau einer funktionierenden Finanzverwaltung zu helfen. Wagenknecht sagte der Düsseldorfer „Rheinischen Post“: „Wir brauchen eine europäische Schuldenkonferenz, auf der ohne Tabus multilateral über eine Gesamtlösung der Schuldenkrise geredet wird.“ Bilaterale Gespräche brächten auf Dauer nichts. „Wir schlagen eine einmalige fünfzigprozentige Vermögensabgabe der griechischen Millionäre und eine teilweise Zweckbindung der Hilfen für Anti-Armuts-Programme vor“, sagte sie. Steuerzahlerbundspräsident Rainer Holznagel forderte: „Angela Merkel muss klare Kante zeigen.“ Bisher habe jedes Entgegenkommen zu weiteren Nachforderungen der Griechen geführt, denen zulasten des deutschen Steuerzahlers entsprochen worden sei. Samaras‘ Versprechen, Griechenland werde die Notkredite von mehr als 100 Milliarden Euro zurückzahlen, beurteilte Holznagel skeptisch. „Bislang hat es keine der griechischen Regierungen geschafft, ihre zahlreichen Chancen zu nutzen. Auch Samaras hat sich noch nicht mit Ruhm bekleckert“, sagte er. Die „Financial Times Deutschland“ (Freitagausgabe) berichtete vorab, im Bundesfinanzministerium berechne eine etwa zehnköpfige Arbeitsgruppe unter Leitung von Staatssekretär Thomas Steffen finanzielle Folgen eines möglichen griechischen Austritts aus der Euro-Zone. Auch überlege sie, wie sich ein Dominoeffekt auf die anderen Euro-Staaten verhindern lasse. Beteiligt seien Experten aus den Abteilungen Finanzmarkt, Europa, Haushalt und Grundsatzfragen. Schäubles Sprecher sagte der Zeitung, es sei richtig, dass sich eine Regierung auf alle Szenarien vorbereite, auch auf unwahrscheinliche. dapd (Politik/Politik)
Neue Techniken sollen Energiewende ermöglichen
Argenthal/Berlin (dapd). Ein gutes Jahr nach Verkündung der Energiewende bemühen sich Forschung und Industrie verstärkt um neue Techniken zur Übertragung und Speicherung von Strom. Der Energiekonzern RWE zog am Donnerstag auf einer Leitung bei Argenthal im Hunsrück ein sogenanntes Hochtemperatur-Leiterseil auf, das Strom aus Windkraft aus der Region heraus in die Netze transportieren kann. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) erklärte derweil Energiespeicher zur Voraussetzung für die Energiewende. Gerade mit Blick auf den notwendigen Ausgleich der schwankenden Netzeinspeisung aus Solar- und Windenergieanlagen komme den Energiespeichern eine wichtige Rolle zu, sagte Rösler bei einem Besuch des Stuttgarter Standortes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Bundeswirtschaftsministerium hat 2011 gemeinsam mit dem Umwelt- und dem Forschungsministerium die Förderinitiative „Energiespeicher“ gestartet und dafür Fördermittel bis zu 200 Millionen Euro bereitgestellt. Hochtemperatur-Seil kann Windenergie schnell abtransportieren Das Hochtemperatur-Leiterseil setzt dagegen an einer anderen Stelle an. Es soll helfen, die Kapazität im bestehenden Stromverteilnetz zu erhöhen, ohne dass eine neue Trasse gebaut werden muss. Bei dem Projekt komme die neue Technik das erste Mal in Deutschland im Realbetrieb zum Einsatz, erklärte der zuständige RWE-Vorstand, Joachim Schneider. Das Seil kann demnach auf einer Strecke von zwölf Kilometern zwischen Simmern und Rheinböllen wegen seines Kerns aus Karbon auf 175 Grad erhitzt werden, ohne zu stark durchzuhängen. Herkömmliche Leitungen sind hingegen nur für Temperaturen bis 80 Grad ausgerichtet. Mit der neuen Technik könne doppelt so viel Strom transportiert und auch auf den kurzfristigen Anstieg der Energie durch Windkraft reagiert werden, sagte Scheider. Unterdessen wehrten sich die energieintensiven Industrien gegen Vorwürfe, sie würden beim Strompreis unberechtigterweise bevorzugt. „Steigende Preise für Privatkunden gehen nicht auf die Entlastung für die energieintensiven Industrien, sondern auf unkontrolliertes Wachstum der erneuerbaren Energien, vor allem der Photovoltaik, zurück“, sagte der Sprecher der Energieintensiven Industrien Deutschland (EID), Martin Kneer. Er forderte eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). „Wir wollen nicht den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen“, sagte Kneer, der auch Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle ist. Zum EID haben sich sechs Branchen zusammengeschlossen, die zusammen 875.000 Beschäftigte zählen. Der Zusammenschluss hat errechnet, dass von der Umlage in Höhe von 3,6 Cent pro Kilowattstunde rund 0,6 Cent auf Entlastungen der Industrie entfallen. Umwelthilfe droht Regierung mit Beschwerde in Brüssel Derweil warf die Deutsche Umwelthilfe (DUH) der Bundesregierung vor, versteckte Beihilfen von mehr als 20 Milliarden Euro für energieintensive Industrien zu planen. Die Fortschreibung des sogenannten Spitzenausgleichs, einer Kompensation für hohe Ökosteuerzahlungen, sei nur auf dem Papier an relevante Verbesserungen bei der Energieeffizienz gekoppelt. Trete die Regelung ab 2013 in Kraft, werde die Umwelthilfe Beschwerde bei der EU einlegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Opel setzt auf Kurzarbeit als Ausweg aus der Krise
Rüsselsheim (dapd). Die Autoabsatzkrise in Südeuropa zwingt den Autohersteller Opel zur Einführung von Kurzarbeit. Eine entsprechende Vereinbarung sei im Einvernehmen mit dem Betriebsrat und der IG Metall getroffen worden, teilte das Tochterunternehmen des US-Konzerns General Motors (GM) am Donnerstag mit. Die Maßnahme gelte für 20 Tage bis Jahresende, kündigte das Unternehmen weiter an. Sie betreffe rund die Hälfte der 13.800 Mitarbeiter am Stammsitz Rüsselsheim sowie weitere 2.300 Beschäftigte im Motoren- und Komponentenwerk Kaiserslautern. Die rund 7.000 Beschäftigten im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum seien davon nicht betroffen, betonte der Automobilhersteller. Ob in der Fertigung nur einzelnen Schichten gestrichen oder komplette Kurzarbeitstage eingeführt würden, an denen die Bänder komplett stillstehen, sei noch nicht entschieden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag auf dapd-Anfrage. „Das wird sicher abhängig davon sein, weil die Auslastung ist“, fügte sie hinzu. Doch daran hapert es zurzeit gewaltig. Im Juli war der Opel-Absatz laut KBA-Statistik deutschlandweit erneut um knapp 19 Prozent auf 16.760 Fahrzeuge eingebrochen. Das ist nicht genug, um die deutschen Werke auch nur annähernd auszulasten. Nach Medienberichten war das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim zuletzt nur zu 65 Prozent ausgelastet. Um mit Gewinn arbeiten zu können, nennen Automobilexperten jedoch einen Auslastungsgrad von mindestens 80 Prozent. Dass Opel unter diesen Bedingungen nicht profitabel arbeiten kann, liegt auf der Hand – und spiegelt sich auch in der Bilanz wider: Die GM-Tochter schreibt seit Jahren tiefrote Zahlen. Allein im ersten Halbjahr 2012 summierte sich der Verlust bei Opel auf 500 Millionen Euro. Der Europa-Absatz brach in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent ein. Diese schlechten Zahlen werden nun zur Begründung der Kurzarbeit herangezogen. Angesichts des „drastischen Absatzrückgangs“ in Europa sei dieses Instrument jetzt „die richtige Maßnahme zur Überbrückung dieser Marktschwäche“, erklärte Opel-Personalvorstand Holger Kimmes. Mit Kurzarbeit gegen Millionenverluste Mit dem Rückgriff auf diesen Kniff stehen die Rüsselsheimer nicht alleine da. Auch der direkte Konkurrent Ford leidet unter der Absatzkrise und macht in Europa Millionenverluste. Deswegen hatte Ford bereits im Mai und Juni insgesamt sieben Tage Kurzarbeit für rund 4.000 Mitarbeiter in seinem Kölner Werk angemeldet. Auch im September könnte dort an drei bis vier Tagen kurzgearbeitet werden, obwohl der Absatzrückgang im ersten Halbjahr 2012 mit einem EU-weiten Minus von 10,4 Prozent im direkten Vergleich noch moderat ausfiel. „Im Moment ist nichts weiter in diese Richtung geplant“, sagte eine Ford-Sprecherin am Donnerstag der Nachrichtenagentur dapd. „Aber natürlich beobachten wir die Entwicklung in den Märkten genau. Wo nötig passen wir unser Volumen an“, fügte sie hinzu. Eine Produktionsdrosselung im weiteren Jahresverlauf sei aber eher unwahrscheinlich. Opel dagegen steht erst am Anfang der Kurzarbeit. Trotz dieser Ankündigung, die ausgerechnet am Tag des 150. Firmenjubiläums die Runde in den Opel-Werken machte, zeigten sich Arbeitnehmervertreter optimistisch, dass die Kurzarbeit hilft, ihren Arbeitgeber wieder auf Kurs zu bringen. „Die Einführung der Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze“, betonte Gesamtbetriebsratchef Wolfgang Schäfer-Klug. Diese Hoffnung teilt sein Amtsvorgänger offenbar nicht. „Es bleibt nicht mehr viel Zeit“, warnte der ehemalige Betriebsratschef Klaus Franz auf „heute.de“. Zugleich forderte er, dass er Mutterkonzern GM Opel erlaube, weltweit Autos zu verkaufen. „Alle Unternehmen, die in Europa eingesperrt sind, werden langfristig in der Krise bleiben“, sagte Franz. „Opel muss globalisiert werden“, forderte er. Ob er damit in der US-amerikanischen GM-Zentrale Gehör findet, erscheint mit Blick auf die jüngsten Signale aus Detroit allerdings fraglich. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Energieintensive Industrie sieht sich nicht als Strompreistreiber
Berlin (dapd). Die energieintensiven Industrien wollen sich in der Debatte über steigende Strompreise nicht den Schwarzen Peter zuschieben lassen. „Steigende Preise für Privatkunden gehen nicht auf die Entlastung für die energieintensiven Industrien, sondern auf unkontrolliertes Wachstum der erneuerbaren Energien, vor allem der Photovoltaik, zurück“, sagte der Sprecher der Energieintensiven Industrien Deutschland (EID), Martin Kneer, am Donnerstag in Berlin. Er forderte eine grundlegende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Debatte über Kosten der Energiewende konzentriere sich zu Unrecht zunehmend auf große industrielle von der EEG-Umlage entlastete Stromverbraucher. „Wir wollen nicht den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen“, sagte Kneer, der auch Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Metalle ist. Zum EID haben sich sechs Branchen zusammengeschlossen, die zusammen 875.000 Beschäftigte zählen. Der Zusammenschluss hat errechnet, dass von der Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien in Höhe von 3,6 Cent pro Kilowattstunde rund 0,6 Cent auf Entlastungen der Industrie entfallen. Weil große industrielle Stromverbraucher über eine Härtefallregelung von der Umlage befreit sind, fällt sie für private Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen danach um 0,6 Cent pro Kilowattstunde höher aus. Ein durchschnittlicher Haushalt zahle derzeit pro Jahr 20 Euro für Entlastung der energieintensiven Industrie, sagte Kneer. EEG-Umlage könnte auf fünf Cent pro Kilowattstunde steigen Der Zusammenschluss legte zugleich ein Papier vor, dass zusätzlich zur Härtefallregelung auch die Befreiung von der Industrie selbst produzierten Stroms von der Umlage berücksichtigt. Danach trägt ein durchschnittlicher Haushalt mit 31 Euro pro Jahr zur Entlastung der Industrie von Stromkosten bei. Diese Summe könne kommendes Jahr auf 43 Euro steigen, hieß es. Der Industriezusammenschluss erwartet dabei, dass sich auch die EEG-Umlage 2013 auf über fünf Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird. Die Industrie sieht die Härtefallregelung als „Ausgleich für Nachteile im europäischen Wettbewerb“. Bei Zahlung der EEG-Umlage hätten deutsche Großverbraucher mit rund zehn Cent pro Kilowattstunde die nach Zypern und Italien höchsten Strompreise im Europa, sagte Kneer. Auch von der Umlage befreite Unternehmen hätten noch etwas höhere Stromkosten als französische Konkurrenten. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums sind derzeit 730 energieintensive Unternehmen ganz oder teilweise von der EEG-Umlage befreit. Diese Zahl wird kommendes Jahr durch eine Absenkung der Voraussetzungen der Befreiung erheblich steigen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
IFA geht auf Rekord-Fläche in die 52. Auflage
Berlin (dapd-bln). Es wird voll auf dem Berliner Messegelände: Die Elektronik- und Hausgerätemesse IFA geht nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr erneut ausgebucht und mit einer Rekord-Ausstellungsfläche an den Start. Auf der Schau unter dem Funkturm präsentieren sich die Aussteller von Freitag kommender Woche an auf 142.200 Quadratmetern, wie Messe-Berlin-Geschäftsführer Christian Göke am Donnerstag in Berlin sagte. Damit wachse die IFA um 2.000 Quadratmeter. Wie viele Aussteller die Fläche belegen werden, sagte Göke dagegen noch nicht. Die Zahl soll erst kurz vor Beginn der Schau folgen. Im dapd-Interview hatte Göke bereits angekündigt, dass die IFA hier „wahrscheinlich auch“ auf Rekordkurs liege. Industrie rechnet mit gutem Geschäft Auch die auf der IFA vertretenen Branchen rechnen für dieses Jahr mit Wachstum. So erwartet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), neben der Messe Berlin der zweite Ausrichter der IFA, für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von mehr als vier Prozent bei der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie drei Prozent bei den Haushaltsgeräten. Mit einem jährlichen Ordervolumen von mehr als 3,7 Milliarden Euro sei die Messe das wichtigste Ereignis für Handel und Industrie, sagte gfu-Aufsichtsrat Hans-Joachim Kamp. „Wir sind jetzt die weltweit bedeutendste Consumer-Electronics-Messe“, sagte auch Messe-Manager Göke der dapd. Die IFA habe Konkurrenz-Schauen wie die CES in Las Vegas „in allen wesentlichen Kennzahlen seit mittlerweile fast drei Jahren überholt“. Die IFA-Trends: Vernetzen und Sparen Den Trend der diesjährigen IFA bestimmen intelligente Geräte und deren Vernetzung. Fernseher, Smartphones, Tablet-Computer, aber auch Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsauger – alle Geräte im Haus sollen künftig am Internet hängen und miteinander kommunizieren. Bei allen auf der IFA gezeigten Produkten spiele zudem die Energieeffizienz eine herausragende Rolle, sagte Kamp. Insgesamt dürften die Aussteller in diesem Jahr aber vor allem am Feinschliff der großen Branchentrends arbeiten. Bahnbrechende Neuerungen erwarten Beobachter dagegen kaum. Beim Publikum kommen die Produktneuheiten dennoch an: So sollen etwa in diesem Jahr bereits knapp die Hälfte aller verkauften Fernseher internetfähige Smart-TVs sein, erwartet der IT-Branchenverband Bitkom. Alleine das wären fast fünf Millionen Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Aigner, Altmaier und Rösler ringen um neues Windenergie-Gesetz
Berlin (dapd). Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) fordert Änderungen an dem geplanten Gesetz zum Ausbau der Windenergie auf offener See. Die Belange der Verbraucher müssten stärker berücksichtigt werden, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Ministeriums in Berlin. Zugleich betonte er jedoch, es handele sich um einen „üblichen Vorgang“, dass sich die Ressorts über einen Gesetzentwurf abstimmten. Das Bundeswirtschaftsministerium wies Aigners Vorbehalte zurück. Am 29. August will sich das Kabinett nach jetziger Planung mit dem Gesetzentwurf befassen. Laut „Süddeutscher Zeitung“ moniert Aigner konkret die vom Wirtschafts- und Umweltministerium geplanten neuen Haftungsregeln für Investoren sowie die Regelungen zur Beteiligung der Verbraucher an Kosten. Dem Blatt zufolge sind vielen Unternehmen die Risiken beim Bau von Seekabeln, mit denen die Windparks auf dem Meer angeschlossen werden, bisher zu hoch. Der Gesetzentwurf sehe nun etwa die Einführung einer Vollkasko-Versicherung für Investoren vor, die von den Stromkunden finanziert werden soll. Der Sprecher Aigners betonte, die Entwicklung der Energiepreise sei für die Bürger ein wichtiges Thema: „Ohne Zustimmung und Wohlwollen der Verbraucher wird eine Energiewende nur schwer gelingen.“ Zugleich wies er Mutmaßungen als „frei erfunden“ zurück, wonach die CSU-Politikerin Aigner in dieser Frage von bayerischen Interessen geleitet sei. Opposition attackiert Das Bundeswirtschaftsministerium pocht derweil auf den vorliegenden Gesetzentwurf: „Die Kritik ist nicht nachvollziehbar“, sagte eine Sprecherin von Minister Philipp Rösler (FDP). Ein großes Hemmnis für den Netzausbau bei der Windenergie auf See sei bisher die Haftung gewesen. „Mit der Verständigung auf diese Haftungsregeln wurde das zentrale Problem beseitigt.“ Jetzt gelte es, schnell Rechtssicherheit zu schaffen. Zudem betonte sie, die Energiewende sei „gemeinsam von allen Partnern der Koalition beschlossen worden. Alle sind sich einig darüber, sie schnell umzusetzen und sie zu einem erfolgreichen Projekt zu machen.“ Die Opposition nahm die koalitionsinterne Debatte zum Anlass, die Energiepolitik der Koalition grundsätzlich zu kritisieren. „Die Bundesregierung beweist wieder einmal, dass sie wichtige Fragen der Energiewende nicht lösen kann“, sagte der Energieexperte der Grünen, Oliver Krischer, in Berlin. „Statt gemeinsam den Netzanschluss von Windparks auf hoher See voranzutreiben, gibt es regierungsinterne Konflikte, Kompetenzgerangel und den fehlenden Willen zu einer Lösung zu kommen.“ Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ulrich Kelber, forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, Rösler die Zuständigkeit für die Energiepolitik zu entziehen. „Überall dort, wo das Bundeswirtschaftsministerium unmittelbare Arbeit zu erledigen hätte, geht es nicht voran“, sagte Kelber. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
VW-Absatz wächst im Juli um rund 12 Prozent
Wolfsburg (dapd-nrd). Die Marke Volkswagen hat im Juli den weltweiten Absatz um 11,9 Prozent auf 468.300 Fahrzeuge gesteigert. Von Januar bis Juli kommt der Autohersteller aus Wolfsburg damit nach Angaben vom Mittwoch auf 3,26 Millionen Stück, ein Wachstum von 10,4 Prozent. Allerdings spüren auch die erfolgsverwöhnten Niedersachsen erste Bremsspuren: In Westeuropa sanken die Verkäufe bis Ende Juli um 5,0 Prozent auf 528.200 Autos. Kräftiges Wachstum meldet VW dagegen aus China mit einem Wachstum von 15 Prozent auf 1,14 Millionen Stück und aus Nordamerika mit einem Plus von 23 Prozent auf 346.700 Stück. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Markt für Unterhaltungselektronik soll diesem Jahr wieder wachsen
Berlin (dapd). Gut eine Woche vor Beginn der Elektronik- und Hausgerätemesse IFA (31.8. bis 5.9.) in Berlin gibt sich die Branche optimistisch für das Geschäft. So soll der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik nach zwei Jahren schrumpfender Umsätze 2012 wieder wachsen, erwartet der Branchenverband Bitkom. Insgesamt werden die Erlöse laut einer am Mittwoch vorgelegten Prognose um 2,3 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zulegen. Wichtigstes Segment und Wachstumstreiber seien dabei die Flachbildfernseher. „Wir erwarten, dass erstmals seit Erfindung des Fernsehens mehr als zehn Millionen Geräte im Jahr in Deutschland verkauft werden“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. Damit erhalte rund jeder vierte Haushalt ein neues TV-Gerät. Konkret soll der Absatz von Flachbildfernsehern laut Bitkom in diesem Jahr um 7,7 Prozent zulegen und damit auf 10,2 Millionen Stück steigen. Weil die Geräte zugleich im Schnitt günstiger werden, soll der Umsatz um 6,1 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro steigen. Weiterhin stark zulegen dürfte auch das Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern. So werde der Umsatz mit den Oberklasse-Handys 2012 zwar erneut langsamer wachsen als zuvor – aber noch immer um 46 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro steigen. Bei den Tablets soll der Erlös um 13 Prozent auf nun 1,1 Milliarden Euro klettern. „Wir sprechen bei Tablet-PCs nicht mehr von einem Phänomen oder Trend – sie sind Realität“, gab sich Haupter vom endgültigen Durchbruch der tragbaren Rechner mit berührungsempfindlichen Bildschirmen überzeugt. Mit ebenfalls höheren Erlösen rechnet der Branchenverband bei Digitalkameras – obwohl die Verkaufszahlen den Erwartungen zufolge sinken werden. „Der Anspruch der Konsumenten an Digitalkameras steigt“, sagte Haupter. Während gut ausgestattete Smartphones die einfacheren Modelle zunehmend ersetzten, würden mehr höherwertige und damit teurere Kameras gekauft. Als großen Trend der kommenden Jahre sieht Haupter die Vernetzung aller Geräte miteinander. „Die Digitalisierung ist weitgehend abgeschlossen“, sagte er. Bis 2015 würden vernetzte Geräte deshalb zum Massenmarkt, bis 2020 sollen dann praktisch alle Stromverbraucher auch am Internet hängen. Mit schrumpfenden Umsätzen in diesem Jahr rechnet der Verband deshalb nur bei Set-Top-Boxen für Fernseher und Spielekonsolen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)