Herzogenaurach (dapd). Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler AG hat 2012 seinen Wachstumskurs fortgesetzt, aber weniger verdient. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im Vergleich zum Vorjahr von 1,7 Milliarden auf 1,4 Milliarden Euro, wie Schaeffler am Donnerstag am Firmensitz in Herzogenaurach mitteilte. Finanzvorstand Klaus Rosenfeld erklärte den Rückgang vor allem mit höheren „Investitionen in die Zukunft“, insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung. Das Konzernergebnis nach Abzug der Minderheitsaktionäre sank von 889 Millionen auf 872 Millionen Euro. Darin enthalten ist den Angaben zufolge ein anteiliges Ergebnis aus der Beteiligung an der Continental AG in Höhe von 554 Millionen Euro, nach 324 Millionen Euro im Jahr 2011. Dagegen legte der Umsatz um vier Prozent auf 11,1 Milliarden Euro zu, was vor allem auf das überdurchschnittlich gute Abschneiden des Geschäftsbereichs „Automotive“ zurückzuführen ist. Hier kletterte das Volumen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 7,7 Milliarden Euro und damit auf ein Rekordhoch. Der Schaeffler-Vorstandsvorsitzende Jürgen Geißinger erklärte dies mit der hohen Innovationskraft des Unternehmens, das 2012 insgesamt 1.854 Patente neu angemeldet habe. Dadurch seien auch im Automobilbereich zahlreiche Produkte außer Konkurrenz auf den Markt gebracht worden, die den Preisdruck in der Branche gedämpft hätten. Gewachsen ist der Bereich „Automotive“ vor allem in Nordamerika und im Raum Asien/Pazifik, aber auch in Deutschland. Im restlichen Europa war ein Rückgang zu verzeichnen. Im zweiten Unternehmensbereich „Industrie“ ging der Umsatz um zwei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Hier stand einem Wachstum um mehr als zehn Prozent in Nordamerika und Osteuropa ein Rückgang in allen anderen Regionen gegenüber. 2.000 neue Arbeitsplätze angekündigt Gleichzeitig baute Schaeffler seine Verbindlichkeiten weiter ab: Die Netto-Finanzverschuldung des Konzerns sank von 7,1 Milliarden auf rund 6,8 Milliarden Euro, der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 129 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro. „Alles in allem war 2012 ein erfolgreiches Jahr“, sagte Geißinger und kündigte für 2013 ein weiteres Umsatzwachstum um vier Prozent sowie eine Ebit-Marge von rund 13 Prozent an. Außerdem sollen weiterhin etwa fünf Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert werden. Schaeffler will zudem weltweit 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen, davon 300 in Deutschland und den überwiegenden Rest in China, Indien und Nordamerika. Zum 31. Dezember 2012 belief sich die Mitarbeiterzahl im Konzern auf 76.099, das waren 2.068 mehr als 2011. In Deutschland waren 29.778 Menschen beschäftigt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Modekette H&M will schwaches Geschäft mit mehr Läden ankurbeln
Stockholm (dapd). Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) erhöht nach zuletzt schleppenden Geschäften und einem Gewinnrückgang das Tempo ihrer Expansion. Im laufenden Geschäftsjahr 2012/2013 will der Anbieter preisgünstiger Mode nun etwa 350 Läden eröffnen statt der bislang geplanten 325, wie H&M am Donnerstag in Stockholm mitteilte. Ende Februar hatte die Kette weltweit 2.818 Läden. 2013 werde ein herausforderndes Jahr, sagte Vorstandschef Karl-Johan Persson. Die Umsätze im ersten Geschäftsquartal von Dezember bis Februar seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Wegen der schwachen Konjunktur und auch des schlechten Wetters stieg der Quartalsumsatz von H&M auf Jahressicht lediglich um zwei Prozent auf 28,39 Milliarden Kronen (rund 3,4 Milliarden Euro). Unter dem Strich verdienten die Schweden knapp 2,46 Milliarden Kronen und damit ein Zehntel weniger als ein Jahr zuvor. Bei der Expansion im Geschäftsjahr 2012/2013 will H&M erstmals auch nach Chile, Estland, Litauen, Serbien und Indonesien vorstoßen. 2014 soll Australien folgen. Neben dem Start der neuen Frauenmarke „& Other Stories“ im März setzt die Modekette bei der Kollektion auf eine erweiterte Sportlinie, die Anfang 2014 in die Läden kommen soll. H&M will mit der verstärkten Expansion auch Boden gutmachen auf den spanischen Weltmarktführer Inditex. Inditex kommt mit seinen acht Marken, darunter Zara, auf etwa 6.000 Filialen. Die Spanier hatten auch bei den Verkäufen zuletzt besser abgeschnitten als der schwedische Konkurrent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Fahrgastrekord bei der Deutschen Bahn
Berlin (dapd). Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr so viele Fahrgäste wie noch nie befördert und ein deutlich höheres Ergebnis als 2011 eingefahren. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, stieg die Zahl der Reisenden in Deutschland um 49 Millionen auf 1,97 Milliarden. Der Umsatz habe sich gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Milliarden Euro oder 3,7 Prozent auf 39,3 Milliarden Euro erhöht. Das bereinigte operative Ergebnis sei um 399 Millionen Euro oder 17,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gestiegen. Bei der Frachttochter DB Schenker Rail Deutschland sei trotz eines schwierigen konjunkturellen Umfelds die Trendwende geschafft worden. Wie die Bahn weiter mitteilte, stiegen die Netto-Investitionen um 35,7 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Die Netto-Finanzschulden seien um 226 Millionen auf 16,4 Milliarden Euro gesenkt worden. Allein in Deutschland seien im vergangenen Jahr rund 11.000 neue Mitarbeiter eingestellt worden. Bahnchef Rüdiger Grube sagte, die Zahlen zeigten, dass die Bahn „auf einem richtigen und erfolgreichen Weg“ sei. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Lanxess erwartet 2013 weniger Gewinn
Düsseldorf (dapd). Der Chemiekonzern Lanxess rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinnrückgang. Angesichts einer geringen Nachfrage aus der Reifen- und Automobilbranche in Europa werde das Unternehmen beim operativen Ergebnis (Ebitda vor Sondereinflüssen) voraussichtlich nicht wieder die Bestmarke des Geschäftsjahres 2012 erreichen, teilte der Konzern am Donnerstag bei der Präsentation der Jahresbilanz 2012 mit. Konzernchef Axel Heitmann berichtete, die in der zweiten Jahreshälfte 2012 zu beobachtende niedrige Nachfrage, habe sich auch im neuen Geschäftsjahr in den meisten Geschäftsfeldern von Lanxess fortgesetzt. Das operative Ergebnis werde deshalb im ersten Quartal voraussichtlich nur halb so hoch ausfallen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2012 war für Lanxess Heitmann zufolge das bisher beste Jahr in der Wachstumsgeschichte des Konzerns. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um vier Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Das Ebitda vor Sondereinflüssen verbesserte sich um sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis stieg um zwei Prozent auf 514 Millionen Euro. Vor allem in Asien und Nordamerika liefen die Geschäfte gut. Der Hauptversammlung am 23. Mai wird deshalb eine Erhöhung der Dividende um fast 18 Prozent auf 1,00 Euro je Aktie vorgeschlagen. Lanxess erwartet, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr 2013 an Dynamik gewinnt. Das Geschäftsjahr 2013 könne sich dann doch noch zu einem weiteren guten Jahr entwickeln kann, sagte Heitmann. „Die Zeiten mögen im Moment stürmischer sein – dank unserer strategischen Aufstellung mit dem Fokus auf die Wachstumsmärkte und der Ausrichtung auf Megatrends sind wir aber unverändert optimistisch“, betonte der Manager. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Baumarktkette Hornbach leidet unter schlechter Konjunktur
Bornheim (dapd). Die Rezession und die Konjunkturflaute in Europa haben die Geschäfte des Baumarktkonzerns Hornbach deutlich gedämpft. Im Geschäftsjahr 2012/2013 bis Ende Februar legte der Umsatz nur geringfügig um 0,8 Prozent auf 3,23 Milliarden Euro zu, wie Hornbach am Donnerstag in Bornheim mitteilte. Dabei wuchs der Umsatz der Bau- und Gartenmärkte um 0,6 Prozent auf 3,02 Milliarden Euro. Mit Baustoffen machte Hornbach 207 Millionen Euro Umsatz und damit 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Als Grund für die schwachen Umsätze nannte Hornbach „die wegen der Schuldenkrise in weiten Teilen Europas lahmende Konjunktur“. Das schleppende Geschäft machte sich auch beim Ergebnis bemerkbar. Nach vorläufigen Zahlen fiel das Betriebsergebnis für den Konzern auf rund 145 Millionen Euro nach 169 Millionen Euro im Vorjahr, erklärte Hornbach. Bei der Baumarkt-Tochter sank das operative Ergebnis binnen Jahresfrist von 128 Millionen Euro auf voraussichtlich 100 Millionen Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Verbraucherschützer fordern Richtlinie für Elektrogeräte-Reparaturen
Osnabrück (dapd). Bei der Vermeidung „eingebauter Schwachstellen“ in Elektrogeräten sieht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die EU in der Pflicht. „Sie muss die Reparier- und Nachrüstbarkeit von Produkten in der Ökodesign-Richtlinie verankern“, forderte die vzbv-Expertin Hyewon Seo in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Sie reagierte damit auf eine Studie, nach der Hersteller von Elektrogeräten immer häufiger Fehler in die Produkte einbauen. Auch nicht austauschbare Akkus wurden moniert. An die Verbraucher appellierte Seo, durch ihre Kaufentscheidung Einfluss auf die Produzenten zu nehmen. „Vor dem Kauf sollten die Konsumenten sich nicht nur am Preis orientieren, sondern sich fragen, ob sie das neue Produkt tatsächlich brauchen und ob es das Kriterium der Langlebigkeit erfüllt.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Neptun-Werft übergibt zehn Flusskreuzfahrtschiffe
Warnemünde (dapd). Mit einer Massenschiffstaufe hat am Mittwoch die Warnemünder Neptun-Werft zehn neue Flusskreuzfahrtschiffe an die Schweizer Reederei „Viking River Cruises“ übergeben. Nach Angaben von Geschäftsführer Jochen Busch wurden in Amsterdam drei und in Warnemünde sechs der in Rostock hergestellten Passagierschiffe getauft. Ein weiteres Schiff befindet sich bereits auf einer Reise. Der Taufakt in den Niederlanden wurde auf eine Videoleinwand am Werftkai in Warnemünde übertragen. Die 135 Meter langen Kreuzer mit einem Tiefgang von nur 1,5 Metern können jeweils bis zu 200 Passagiere an Bord nehmen. Sie sollen vor allem für Reisen mit amerikanischen Touristen auf Rhein, Main und Donau zum Einsatz kommen. Die Neptun-Werft werde noch in diesem Jahr acht zusätzliche Flusskreuzer an den Schweizer Kunden liefern, sagte Busch. Für 2014 seien sieben weitere Schiffe geordert worden. Hinzu komme ein Neubau für den Rostocker Flusskreuzfahrt-Spezialisten Arosa. Damit sei die 500 Mitarbeiter zählende Werft bis zum Frühjahr 2014 ausgelastet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Aigner zufrieden mit den Eckpfeilern der EU-Agrarreform
Berlin (dapd). Bundeslandwirtschaftsministerium Ilse Aigner (CSU) ist „rundum zufrieden“ mit dem Kompromiss zur EU-Agrarreform. „Trotz knapper Kassen konnten wir massive Einschnitte abwenden und Planungssicherheit schaffen“, sagte Aigner am Mittwoch in Berlin. Die EU-Fördermittel seien für eine siebenjährige Periode festgeschrieben worden und sicherten in Deutschland vor allem die Existenz der vielen bäuerlichen Familienbetriebe. Die EU-Landwirtschaftsminister hatten sich am Dienstagabend in Brüssel nach mehrmonatigen Verhandlungen darauf verständigt, wie die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013 in Grundzügen weiterentwickelt werden soll. Auf der Basis dieses Beschlusses soll mit dem Europäischen Parlament weiter verhandelt werden. Bis Juni wird eine Einigung angestrebt. Die neuen Regeln sollen ab 2015 gelten. Für 2014 sind bereits Übergangsregelungen fest eingeplant. Kern der Reform ist das sogenannte Greening – Umweltleistungen, von denen die gesamte Gesellschaft profitiert. Statt auf pauschale Flächenstilllegungen, wie sie die EU-Kommission zunächst gefordert hatte, habe man sich jetzt auf eine schonende, umweltfreundliche Bewirtschaftung der ökologischen Vorrangflächen geeinigt, sagte die Ministerin. „Die fünf Prozent ökologische Vorrangfläche können nun zum Beispiel von Eiweißfutterpflanzen genutzt werden“, sagte Aigner. Sie bedauerte, dass sie deutsche Forderungen nicht in allen Bereichen durchsetzen konnte. So hatte die Ministerin eine entschlossene Abkehr von der Produktionsförderung verlangt, die Deutschland mit der Umstellung auf regional einheitliche Flächenprämien bereits vollzogen hat. Doch auch die von vielen Mitgliedstaaten geforderte Rückkehr zur Marktsteuerung habe sich „glücklicherweise nicht durchgesetzt“, sagte Aigner. Marktsteuerung hätte die Erhöhung der staatlich fixierten Interventionspreise über ein Sicherheitsnetz hinaus bedeutet und zur Einführung einer staatlichen Lagerhaltung geführt. Dies hätte wieder zu „Butterbergen“ oder „Milchseen“ wie in der Vergangenheit führen können. Denn Landwirte hätten ihre Produktion nicht am Markt ausgerichtet, sondern an den Interventionspreisen. Sie hätte sich an einigen Stellen mutigere Schritte vorstellen können, meinte Aigner: „Unterm Strich lässt sich sagen: ein wegweisender, ein guter Beschluss, der Europas Landwirtschaft und Europas Landschaften prägen wird.“ Durch die zusätzlichen Anstrengungen der Bauern würden jetzt der Umwelt- und der Artenschutz stärker verankert. Jessel plädiert für ökologische Landnutzung Landwirte spielen nach Auffassung des Bundesamtes für Naturschutz eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung des Artenverlusts. Die „ökologischen Leitplanken einer nachhaltigen Landnutzung“ müssten deshalb in Deutschland präzisiert und verbindlich vorgeschrieben werden, forderte Präsidentin Beate Jessel in Berlin. „Denn vor dem Hintergrund, dass die Land- und Forstwirtschaft zusammen über 80 Prozent der Fläche in Deutschland beansprucht, haben die gegenwärtigen Landnutzungen den größten Einfluss auf den Zustand der Natur“, sagte sie. Die bisherige Rechtsetzung habe das Schutzgut Natur aber nicht ausreichend gesichert, kritisierte die Präsidentin. Deshalb müssten Naturschutzaspekte in die sogenannte gute fachliche Praxis der Land- und Forstwirtschaft sowie im Wald- und Jagdrecht stärker und wirksamer integriert werden. Die Landnutzung dürfe nicht allein auf Ertrag abgestellt werden. dapd (Politik/Politik)
Leoni kündigt für 2013 Investitionen in Rekordhöhe an
Nürnberg (dapd). Mit dem höchsten Investitionsvolumen in seiner Geschichte will der Nürnberger Automobilzulieferer und Anbieter von Kabelsystemen Leoni in diesem Jahr die Basis für einen kräftigen Wachstumsschub 2014 legen. Das Budget von 190 Millionen Euro, das keine Zukäufe vorsieht, solle dazu dienen, das Geschäft vor allem in den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China sowie in Korea voranzutreiben, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Probst am Mittwoch in Nürnberg. Schließlich verlagere sich das Wachstum zunehmend weg von Europa, hin zu diesen Ländern und den NAFTA-Staaten USA und Mexiko. Das laufende Jahr bezeichnete Probst als Übergangsjahr, in dem kein Wachstum zu erwarten sei. Er prognostizierte für den Umsatz einen leichten Rückgang auf 3,7 Milliarden Euro, nachdem 2012 – auch aufgrund des erstmals voll konsolidierten südkoreanischen Bordnetzherstellers Daekyeung mit einem Umsatz von 120,5 Millionen Euro – ein Rekordvolumen von 3,81 Milliarden Euro angefallen war. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwartet er eine deutliche Abnahme auf etwa 170 Millionen Euro, von 235,8 Millionen Euro 2012. Die Zahlen für 2012 hatte Leoni bereits vor einem Monat auf Basis vorläufiger Berechnungen bekanntgegeben. Hohe Wachstumsraten in BRIC- und NAFTA-Staaten Zwar sei im vergangenen Jahr der größte Teil des Umsatzes trotz eines Rückgangs um vier Prozent auf rund 1,0 Milliarden Euro noch in Deutschland erzielt worden, erklärte Finanzvorstand Dieter Bellé. Allerdings wiesen die BRIC-Länder inklusive Südkorea mit einem Anstieg um 30 Prozent auf 589 Millionen Euro und die NAFTA-Staaten mit einem Plus von 24 Prozent auf 522 Millionen Euro kräftige Wachstumsraten auf. „Dieser Trend wird unserer Ansicht nach in den nächsten Jahren anhalten“, sagte Bellé. Für 2014 kündigte Leoni einen wieder deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis an, 2016 sollen die Erlöse auf rund fünf Milliarden Euro steigen. Diese Entwicklung wird sich nach Probsts Worten auch in der Mitarbeiterzahl widerspiegeln: Derzeit sind in Deutschland etwa 4.200 Menschen bei Leoni beschäftigt, bis Ende des Jahres sollen es 4.300 sein. Weltweit lag die Zahl der Beschäftigten zum 31. Dezember 2012 bei 59.393, bis 2016 sind 70.000 bis 75.000 realistisch – auch durch weitere Akquisitionen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Dramatischer Gewinneinbruch bei Metro
Düsseldorf (dapd). Deutschlands größter Handelskonzern Metro hat 2012 zwar einen Umsatz von 76 Milliarden Euro gemacht. Doch Geld verdiente er dabei kaum. Der Gewinn brach im vergangenen Jahr um fast 90 Prozent auf 101 Millionen Euro ein. Der Anteil der Metro-Aktionäre am Nettogewinn schrumpfte sogar auf drei Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 631 Millionen Euro. Schuld am Gewinneinbruch waren nach Konzernangaben neben der Konjunkturkrise in weiten Teilen Europas Wertberichtigungen im Zusammenhang mit Firmenverkäufen und Restrukturierungsaufwendungen. Sie belasteten das Konzernergebnis mit rund 585 Millionen Euro. Konzernchef Olaf Koch betonte: „2012 war für die Metro Group das Jahr der Neuausrichtung.“ Der Konzern habe zahlreiche strategische und strukturelle Veränderungen auf den Weg gebracht. „Dies hat Geld gekostet und war auch an vielen Stellen schmerzhaft – aber wir verändern uns deutlich zum Positiven“, sagte Koch. Wichtig für den Konzern seien etwa der Ausbau der Online-Aktivitäten bei den Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn, die Stärkung der Eigenmarken und die aggressivere Preispolitik. Damit seien erste Voraussetzungen für langfristiges Wachstum geschaffen worden. Bei den lange Zeit schwächelnden Elektronikmarktketten Media Markt und Saturn zeigt die im vergangenen Jahr eingeleitete Niedrigpreisstrategie Koch zufolge inzwischen erste Erfolge. Das vierte Quartal habe den Durchbruch gebracht. Seitdem erziele die Tochter auf dem hart umkämpften deutschen Markt wieder deutliche Umsatzzuwächse. Metro-Aktie verliert deutlich Auch im lange Zeit vernachlässigten Internetgeschäft holt die Sparte auf. Rund vier Prozent der Media-Saturn-Verkäufe entfallen inzwischen auf den Online-Handel. Bis Ende 2015 soll der E-Commerce-Anteil Koch zufolge auf zehn Prozent steigen. Große Pläne hat der Manager auch mit dem 2011 übernommenen reinen Online-Händler Redcoon. „Wir wollen daraus ein Unternehmen mit Milliardenumsatz machen“, sagte Koch. Auch bei der deutschen Supermarktkette Real hat Koch ehrgeizige Pläne. „Wir werden in die Zukunft des SB-Warenhauses investieren“, kündigte er an. Mit aggressivem Marketing und dem Ausbau des Online-Geschäfts wolle der Konzern der Tochter neue Wachstumschancen eröffnen. Real sei „ein Kernbestandteil der Metro-Gruppe“, ging Koch auf Distanz zu Verkaufsüberlegungen in der Vergangenheit. Bei der umsatz- und ertragsstärksten Konzernsparte, dem Großhandelsgeschäft, will der Konzern nachjustieren. Eine größere Kundenorientierung und die Expansion in Boomregionen wie Russland, die Türkei und China sollen hier für Wachstum sorgen. 2012 liefen die Geschäfte allerdings durchwachsen. Hohen Wachstumsraten in Osteuropa und Asien standen deutliche Umsatzeinbußen in Deutschland und Westeuropa gegenüber. Koch sagte, sein Ziel sei nicht eine kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsmodell. Der Ausblick in die nahe Zukunft fiel denn auch zurückhaltend aus. In dem auf neun Monate verkürzten Rumpfgeschäftsjahr 2013 rechnet der Konzern nur mit einem moderaten Wachstum und einem Nettoergebnis „nahe Null“. Dabei macht sich allerdings auch bemerkbar, dass das für den Gewinn im Handel traditionell entscheidende Weihnachtsgeschäft in der Bilanz fehlt. An der Börse verlor die Metro-Aktie bis zum Mittwochmittag mehr als 1,5 Prozent an Wert. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)