Berlin (dapd). Städte und Gemeinden rechnen damit, dass der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab August nicht überall erfüllt werden kann. Dadurch aufkommende Klagen von Eltern und mögliche Schadenersatzansprüche wollen die Kommunen zwischen Bund und Ländern aufteilen. Besonders in großen Städten mit einem sehr hohen Betreuunsgsbedarf von 40 bis 50 Prozent werde es eng, hieß es am Dienstag. Wenn Städte daher zum Schadenersatz verurteilt werden sollten, „sehen wir vor allem die Länder, aber auch den Bund gefordert, sich an solchen Kosten zu beteiligen. Denn sie sind Urheber des Rechtsanspruchs und tragen eine politische Mitverantwortung, solange der Anspruch noch nicht voll erfüllt ist“, forderte Stephan Articus für den Deutschen Städtetag in Berlin. Er bemängelte mit Blick auf das Gesetz „leichtfertige Versprechungen“. Sowohl Bund und Länder haben sich seiner Auffassung nach bei der Festlegung des Rechtsanspruchs im zeitlichen Horizont und der Anzahl der Plätze verschätzt. Mit einer allgemeinen Klagewelle rechnet er jedoch nicht. Für den Deutschen Städte- und Gemeindebund forderte Gerd Landsberg erneut einen Krippengipfel, wenn der Bedarf an Plätzen im März offenbar sei. Er betonte: „Wir wollen keine Rechtsstreitigkeiten mit den Eltern, sondern wir wollen eine bessere Kinderbetreuung.“ Allerdings müssten Eltern auch bereit sein, Plätze bei Tagesmüttern zu akzeptieren oder weitere Wege für einen Kita-Platz in Kauf zu nehmen. Nach Angaben der Kommunen stieg die Zahl der betreuten Kinder in Kindertagesstätten und in der Tagespflege zwischen Frühjahr 2006 und 2012 um mehr als 270.000 auf fast 560.000. Der Rechtsanspruch auf staatliche Betreuung gilt ab dem ersten August 2013 für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. dapd (Politik/Politik)
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Treibhausgasausstoß 2011 um knapp drei Prozent gesunken
Berlin (dapd). Deutschland hat 2011 weniger klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen. Gegenüber dem Jahr zuvor nahm der Ausstoß um 2,9 Prozent ab, was einem Rückgang von 27 Millionen Tonnen Kohlendioxid entspricht. Hauptgrund war das milde Wetter, wie das Bundesumweltministerium am Dienstag in Berlin unter Berufung auf Daten des Umweltbundesamts (UBA) mitteilte. Obwohl die Ziele des Kyoto-Protokolls damit voraussichtlich deutlich erfüllt werden, mahnte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) weiterhin entschlossenes Handeln an. Im Kyoto-Protokoll, dessen erste Verpflichtungsperiode Ende 2012 auslief, hatte Deutschland eine Senkung des Treibhausgasausstoß um 21 Prozent gegenüber 1990 zugesagt. Bis Ende 2011 waren die Emissionen nun den Zahlen zufolge sogar um 27 Prozent gesunken. Altmaier lobte die Entwicklung, betonte aber zugleich: „Die weitere Entwicklung ist aber kein Selbstläufer. Die Trendentwicklung zeigt, dass das Klimaziel der Bundesregierung von minus 40 Prozent bis zum Jahr 2020 zusätzliches Handeln erfordert.“ Als Grund für den Rückgang führte das Ministerium vor allem die milde Witterung an, die insbesondere einen Rückgang der Emissionen in privaten Haushalten zur Folge gehabt habe. Verglichen mit 2005 habe der europäische Emissionshandel vergleichsweise wenig zur CO2-Minderung beigetragen: Die Kohlendioxid-Emissionen von Unternehmen der Industrie und Energiewirtschaft konnten seither insgesamt nur um etwa fünf Prozent gemindert werden, wohingegen die Emissionen der übrigen Sektoren seitdem um zehn Prozent sanken. Dies liege an dem krisenbedingten Preisverfall bei den Emissionszertifikaten, rügte das Ministerium. Kritik am europäischen Emissionshandel Auch der Chef des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, kritisierte, dass der Preisverfall beim Emissionshandel notwendige Investitionen in klimafreundlichen Technologien verhindern. „Daher sollte Deutschland in der EU darauf hinwirken, das EU-Emissionshandelsbudget anzupassen, damit der Energiesektor und Industrie mehr in den Klimaschutz investieren“, betonte Flasbarth. Flasbarth bezog sich damit auf einen Vorschlag der EU-Kommission, der vorsieht, 900 Millionen Emissionszertifikate später als bislang geplant zu versteigern. Altmaier unterstützt diesen Plan ebenfalls, Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) lehnt ihn hingegen ab. Die Energiewende hatte 2011 dagegen kaum Auswirkungen auf den Treibhausgasausstoß. Befürchtet worden war, dass nach dem Abschalten von acht Atomkraftwerken mehr Energie aus fossilen Energieträgern gewonnen werden musste. Nach Angaben der AG Energiebilanzen sank zwar der Anteil der Atomenergie an der gesamten Stromerzeugung von 22,4 Prozent im Jahr 2010 auf 17,7 Prozent im Jahr 2011. Der Anteil der klimaschädlichen Braunkohle stieg jedoch nur geringfügig von 23,2 auf 24,6 Prozent, der Anteil der Steinkohle an der Energieerzeugung sank sogar von 18,6 auf 18,5 Prozent. dapd (Politik/Politik)
Reiselust der Deutschen ist ungebrochen
Stuttgart (dapd). Das Reisen lassen sich die Deutschen nicht nehmen. Sie werden einer Studie zufolge im laufenden Jahr wieder mehr Geld für Reisen ausgeben. „Steigende Einkommen der Haushalte und gute Gewinne der Unternehmen sollten 2013 für mehr Privat- und Geschäftsreisen sorgen“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Dienstag. Für 2013 rechnen die Ökonomen mit einem Plus der deutschen Ausgaben für Auslandsreisen von vier Prozent auf mehr als 66 Milliarden Euro. „Reisen bleibt den Deutschen lieb und teuer“, sagte Studienautorin Jutta Kayser-Tilosen bei der Vorstellung der Ergebnisse in Stuttgart. Bereits 2012 hatten die Deutschen mehr Geld für Reisen ausgegeben als im Vorjahr. Nach vorläufigen Berechnungen der Bank waren es 63,8 Milliarden Euro und damit 3,5 Prozent mehr als 2011. Damit wuchsen die Ausgaben der Reisenden aus Deutschland das dritte Jahr in Folge, dennoch war Deutschland nicht mehr wie in den Vorjahren Reiseweltmeister, sondern wurde den Angaben zufolge von China und den USA überholt. Die Bewohner der Volksrepublik gaben im vergangenen Jahr 25 Prozent mehr aus und schoben sich mit Gesamtausgaben von schätzungsweise 90 Milliarden US-Dollar (etwa 67,3 Milliarden Euro) an Deutschland und den USA vorbei auf Platz eins. „China wird sich aufgrund des steigenden Wohlstandes die Position des Reiseweltmeisters auf Jahre gesichert haben“, sagte Kayser-Tilosen. Die Erwartungen der Commerzbank-Ökonomen decken sich tendenziell mit denen des Tourismusexperten Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Auch er erwartet einen weiteren Zuwachs der Auslandsreisen von Deutschen, wie er bei der Eröffnung der Reisemesse CMT in Stuttgart vergangene Woche sagte. Der Urlaubsindikator der FUR für 2013 sei so hoch wie nie. Er setzt sich aus Angaben von über 7.500 Befragten zu ihrer finanziellen Situation, der Lust und der Zeit zu Reisen sowie ihren Gedanken über eine Reise zusammen. Forscher uneins über Reiseausgaben Allerdings sieht er die Deutschen im Jahr 2012 weitaus ausgabenfreudiger als Kayser-Tilosen. Statt der erwarteten 63,5 Milliarden Euro der Commerzbank, schätzte er die Ausgaben auf 66,3 Milliarden Euro, was Platz zwei hinter China bedeuten würde. Kayser-Tilosen sagte, das hohe Niveau könne sie sich nicht erklären. Beliebt blieb laut Kayser-Tilosen bei den deutschen Reisenden weiterhin das Heimatland. Knapp ein Drittel ihrer Reiseausgaben entfielen auf das eigene Land. Zum Vergleich: Das nächstbeliebte Reiseziel Spanien kommt gerade einmal auf zehn Prozent. Auch die Reiseausgaben ausländischer Touristen in Deutschland legten 2012 zu und werden nach Erwartungen von Kayser-Tilosen 2013 weiter wachsen. Sie würden im laufenden Jahr auf 31,2 Milliarden Euro steigen, nach 29,4 Milliarden Euro 2012. Deutschland war 2012 damit das sechstbeliebteste Reiseland weltweit. Jeder dritte eingenommene Euro entfalle auf Geschäftsreisen, sagte die Expertin. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Emdener Siag Nordseewerke stehen angeblich vor dem Aus
Hannover (dapd-nrd). Die Siag Nordseewerke in Emden stehen offenbar vor dem Aus. Der letzte potenzielle Investor habe das Interesse an dem insolventen Windkraftanlagenhersteller verloren, berichtete die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Mitglieder der Landesregierung. Der Stahlkonzern DSD habe ein Finanzierungsangebot der Norddeutschen Landesbank abgelehnt. Damit droht den rund 700 Beschäftigten der Verlust ihres Arbeitsplatzes. In der früheren Werft werden seit zweieinhalb Jahren Türme, Fundamente und Umspannwerke für Windparks auf hoher See gefertigt. Am 17. November hatte das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Jetzt auch 2013 Übergangsjahr für Daimler
Detroit (dapd). Der Daimler-Konzern kommt bei der Aufholjagd auf die erfolgreicheren Konkurrenten BMW und Audi nicht recht voran. Nach 2012 erklärte der Konzern nun auch 2013 zum „Übergangsjahr“, in dem weitere Fundamente für künftiges Wachstum gelegt werden sollen. „Bisher haben wir nicht von zwei Übergangsjahren gesprochen, jetzt tun wir es“, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche am Montag auf der US-Automesse in Detroit. Er erwarte, der Mercedes-Absatz werde in der zweiten Jahreshälfte Fahrt aufnehmen. Zetsche will Mercedes bis 2020 wieder zur führenden Marke der Auto-Oberklasse machen. Der Traditionshersteller liegt sei Jahren hinter BMW und Audi und fiel 2012 weiter zurück: Der BMW-Absatz stieg 2012 um 11,6 Prozent auf 1,54 Millionen Fahrzeuge. Dahinter platzierte sich Audi mit einem Plus von fast 12 Prozent auf 1,46 Millionen. Die Marke Mercedes-Benz wuchs um 4,7 Prozent auf 1,32 Millionen. Zetsche erhofft sich nun einen Absatzschub von den neuen Generationen der E- und S-Klasse, sowie aus China, wo Daimler den Vertrieb völlig neu organisiert hat. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Audi-Chef Stadler rechnet mit weiterem Wachstumsjahr
Detroit (dapd). Der Autohersteller Audi rechnet für 2013 nach einem Absatzrekord im vergangenen Jahr mit weiterem Wachstum. „Wir werden auf jeden Fall weiter wachsen“, kündigte Vorstandschef Rupert Stadler am Montag auf der Autoshow in Detroit an. Nach knapp 1,46 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr lehnte er aber eine genaue Vorhersage ab. „Wir werden die 1,5 Millionen vor 2015 packen“, sagte Stadler nur. Audi rechnet damit, dass der europäische Markt 2013 weiter leicht zurückgeht. Die Premiummarken und damit Audi würden vor allem in China, Russland oder Indien wachsen, weil dort eine kaufkräftige Mittelschicht entstehe. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Luftfahrtbranche startet Werbekampagne zu gesunkenem Energieverbrauch
Frankfurt/Main (dapd). Die deutsche Luftfahrtbranche hat eine großangelegte Werbekampagne zu ihrem gesunkenen Energieverbrauch gestartet. Auf 100 Kilometer brauche die Luftfahrt im Durchschnitt weniger als vier Liter Treibstoff pro Passagier, sagte der Präsident des Bundesverbands der Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, am Montag zum Auftakt der Kampagne auf dem Flughafen Frankfurt am Main. „Seit 1990 haben wir unseren durchschnittlichen Verbrauch um 37 Prozent gesenkt“, fügte er hinzu. Die Fluggesellschaften wollten die Energieeffizienz weiter verbessern. Schließlich verursache der Treibstoff heute ein Drittel der Betriebskosten. Die Werbekampagne mit dem Slogan „Vier bringen sie weiter“ ist den Angaben zufolge die erste gemeinsame aller deutschen Flughäfen und Luftfahrtgesellschaften. Geplant sind 900 Plakate auf den Flughäfen, ein Videospot, der auch im Bordprogramm der Airlines laufen soll, das Auslegen von 600.000 Flyern sowie Anzeigen und Onlinebanner. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rösler schöpft Hoffnung kurz vor der Wahl in Niedersachsen
Berlin (dapd). Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler rechnet fest damit, dass seine Partei nach der Wahl in Niedersachsen am Sonntag wieder in den Landtag einzieht. Die Liberalen hätten noch eine Reihe von Großveranstaltungen vor sich, „das wird den Erfolg auch bringen“, zeigte er sich am Montag nach Beratungen des Parteipräsidiums in Berlin überzeugt. Jüngste Umfragen sähen gut aus für seine Partei. Demnach können die Liberalen auf fünf Prozent der Stimmen hoffen. Die FDP setze auf Haushaltskonsolidierung als Kernthema und die Zweitstimme. Er gehe davon aus, dass ein Wahlerfolg in Niedersachsen auch der Bundespartei einen Schub für die anstehenden Wahlkämpfe geben werde. Fragen nach seiner politischen Zukunft ließ Rösler unbeantwortet. Die FDP konzentriere sich voll auf den Wahlkampf bis Sonntagabend, sagte der Parteivorsitzende lediglich mehrfach. Ein mögliches Drehbuch für Sonntagabend und Montag sowie interne Forderungen nach einem Vorziehen des für Mai geplanten Parteitages hätten im Präsidium keine Rolle gespielt. Rösler attackierte zugleich die SPD. Spitzenkandidat Stephan Weil habe sich nicht distanziert von einer möglichen Zusammenarbeit mit der Linkspartei, sowohl in Bezug auf eine Koalition als auch auf eine Duldung. Nur die FDP garantiere hingegen die Fortsetzung der erfolgreichen Koalition aus CDU und FDP im Land. dapd (Politik/Politik)
Tablet-Boom lässt weltweite PC-Verkäufe einbrechen
Stamford (dapd). Das wichtige Weihnachtsgeschäft hat für die PC-Hersteller deutliche Einbußen gebracht. So schrumpften die Computer-Verkäufe im vierten Quartal weltweit auf Jahressicht um 4,9 Prozent auf noch knapp 90,4 Millionen Geräte, wie der IT-Marktforscher Gartner am Montag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr weltweit noch 352,7 Millionen Rechner ausgeliefert und damit 3,5 Prozent weniger als 2011. „Tablet-Computer haben die Situation für PCs dramatisch verändert – nicht so sehr, weil sie sie ‚kannibalisieren‘, sondern weil Nutzer eher neue Tablets kaufen, als alte Rechner zu ersetzen“, sagte Gartner-Analyst Mikako Kitagawa. Besonders hart traf der Rückgang demnach den US-Anbieter Dell, der über ein Fünftel weniger Rechner verkaufte. Der chinesische Hersteller Lenovo steigerte seine Auslieferungen dagegen trotz des schrumpfenden Markts um mehr als acht Prozent. Marktführer blieb Hewlett-Packard (HP). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Der Inlandtourismus boomt
Wiesbaden (dapd). Hotels und Pensionen in Deutschland haben im vergangenen Jahr einen neuen Rekord bei der Zahl der Übernachtungen verbucht. Sie lag laut Schätzung des Statistischen Bundesamts bei rund 406 Millionen, wie die Behörde am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das sei der höchste Wert seit Einführung der Statistik im Jahr 1992. Im November 2012 stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahresmonat demnach um drei Prozent auf 25,8 Millionen. 21,4 Millionen Übernachtungen entfielen auf inländische Gäste (plus drei Prozent) und 4,4 Millionen auf Besucher aus dem Ausland (plus sechs Prozent). dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)