Berlin (dapd). Erstmals hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin eröffnet. Die Kanzlerin würdigte am Dienstagabend die Branchenschau der internationalen Reiseindustrie als „Tor zur Welt“ und erinnerte an die Anfänge der Messe im Jahr 1966 mit nur neun Ausstellern aus vier Ländern und Deutschland. Heute präsentieren sich auf der „Leitmesse der Touristikbranche“ mehr als 10.000 Aussteller aus 188 Ländern, sagte Merkel. In Anspielung auf den Jules-Verne-Roman „In 80 Tagen um die Welt“ fügte die Kanzlerin hinzu, Besucher der ITB könnten die Reise heute in 80 Minuten schaffen. Merkel wünschte allen Teilnehmerländern, dass sie auf der ITB gute Verträge abschließen und in der Folge viele Touristen anlocken können. Denn der Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Diesjähriges Partnerland der ITB ist Indonesien. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono, der gemeinsam mit Merkel zur Eröffnung der Reisemesse gekommen war, warb um Touristen insbesondere aus Deutschland und Europa. Im vergangenen Jahr seien acht Millionen internationale Besucher nach Indonesien gekommen. Diese Zahl solle auf zehn Millionen gesteigert werden. Dabei solle auch die Präsenz seines Landes auf der ITB helfen. Auch Deutschland sei ein gastfreundliches Land, und alle Regionen in Deutschland freuten sich über Besucher, sagte Merkel. Berlin habe dabei noch Probleme mit der An- und Abreise, machte die Kanzlerin einen Seitenhieb auf die bereits mehrfach verschobene Eröffnung des Hauptstadtflughafens in Schönefeld. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte zuvor gesagt, er hätte es gern gesehen, wenn die Besucher der ITB schon auf dem neuen Flughafen gelandet wären. Es werde aber „hart daran gearbeitet“, dass dies bald möglich werde. Wowereit erinnerte daran, dass es „gemeinsame Aufgabe“ sei, das Projekt zu Ende zu bringen. Deutsche Tourismuswirtschaft verhalten optimistisch Die deutsche Tourismuswirtschaft ist nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2012 mit erstmals mehr als 400 Millionen Übernachtungen in der Bundesrepublik für das laufende Jahr verhalten optimistisch. Die Branche mit rund 2,9 Millionen Beschäftigten hoffe auf ein Wachstum „zwischen einem und zwei Prozent“, hatte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, auf der Eröffnungspressekonferenz gesagt. Sollte sich die konjunkturelle Schwäche zunehmend auf den Arbeitsmarkt und die Binnennachfrage auswirken, würde dies auch die Reisewirtschaft beeinflussen, schränkte der ehemalige TUI-Vorstandsvorsitzende ein. Um die positive Entwicklung in diesem Jahr fortsetzen zu können, mahnte Frenzel von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen an. Als Belastungen, die der Branche die Substanz entzögen und den Wettbewerb verzerrten, nannte er die von Kommunen eingeführte Bettensteuer, die Luftverkehrssteuer und den europäischen Luftverkehrs-Emissionshandel. Auf der ITB präsentieren sich in diesem Jahr rund 600 Aussteller weniger als 2012. Messe-Chef Christian Göke hatte jedoch darauf verwiesen, dass die 26 Messehallen komplett belegt seien und viele Aussteller „in die Höhe“ gingen. Es habe noch nie so viele doppelstöckige Messestände gegeben wie in diesem Jahr. Die Reisemesse ist von Mittwoch bis Freitag dem Fachpublikum vorbehalten, am Wochenende öffnet sie auch für Privatbesucher. Erstmals können Gäste dann Reisen direkt bei Ausstellern buchen. Der Deutsche ReiseVerband hatte das Angebot kritisiert, da er Konkurrenz für Reisebüros in der Region befürchtet. Messe und DRV verständigten sich darauf, nach der ITB nochmals über das Thema zu beraten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Wirbel um Facebook-Eintrag Seehofers
München (dapd-bay). CSU-Chef Horst Seehofer hat mit einer Bemerkung auf seiner Facebook-Seite für erheblichen Wirbel gesorgt. Dabei ging es um den überraschenden Verzicht des Beraters des bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude für Integrationspolitik, Mahmoud Al-Khatib, auf seine Landtags-Kandidatur in Seehofers Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen. Dieser Schritt war am Sonntag mit dem Hinweis auf „familiäre und berufliche Gründe“ verkündet worden. Daraufhin schrieb Seehofer zunächst bei Facebook: „Ich habe in meinem Stimmkreis noch gar nicht mit dem Wahlkampf begonnen und mein Gegenkandidat hat trotzdem schon aufgegeben. Das soll mir erstmal einer nachmachen.“ Al-Khatib antwortete am Dienstag – ebenfalls auf Seehofers Facebook-Seite: „Meine hochschwangere Frau durchlebt eine sehr komplizierte Schwangerschaft mit zum Teil lebensbedrohlichen Begleiterscheinungen. Sie braucht mich JETZT und nicht erst nach der Wahl!!! Daher auch der Entschluss, mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.“ Al-Khatib fügte hinzu: „Ich bitte inständig darum, dies zu respektieren. Wer sind Sie noch mal, Herr Seehofer? Vorsitzender der CHRISTLICH Sozialen Union? Sie sollten sich schämen… “ Seehofer: „Meine Gedanken sind bei Ihrer Frau.“ Der CSU-Chef reagierte auf diese Sätze und schrieb: „Sehr geehrter Herr Al-Khatib, das tut mir aufrichtig leid! Ich habe mit großer Betroffenheit durch Ihr Posting von den Beweggründen Ihres Rückzuges und vom Gesundheitszustand Ihrer hochschwangeren Frau erfahren.“ Seehofer versicherte: „Selbstverständlich hätte es von mir nie eine Bemerkung gegeben, wenn dies auch nur ansatzweise bekannt gewesen wäre. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen alles Gute. Meine Gedanken sind bei Ihrer Frau.“ Die Antwort von Al-Khatib kam wenig später: „Sehr geehrter Herr Seehofer, ich danke Ihnen für Ihre Nachricht und nehme Ihre Entschuldigung selbstverständlich an. Dennoch sollte die Berechtigung eines solchen Kommentars nicht vom Bekanntsein der familiären Gründe abhängig sein.“ Für ihn sei jedoch „diese Angelegenheit hiermit beendet“. Al-Khatib fügte hinzu: „Ich werde Ihr Bedauern meiner Frau ausrichten.“ dapd (Politik/Politik)
Özdemir: Bundesregierung setzte Bahn-Aufsichtsrat unter Druck
Stuttgart (dapd). Der Bahn-Aufsichtsrat ist bei seiner Entscheidung zum Weiterbau von „Stuttgart 21“ nach Ansicht des Grünen-Chefs Cem Özdemir unter Druck gesetzt worden. „Offensichtlich wurde die Entscheidung des Aufsichtsrates der Bahn durch politischen Druck der Regierung Merkel erzwungen“, sagte Özdemir am Dienstag in Stuttgart. Das sei die altbekannte Politik des „Augen zu und durch“, mit der Großprojekte um jeden Preis und auf Kosten der Steuerzahler durchgeboxt würden. Özdemir ist der Meinung, dass sich die Mitglieder des Aufsichtsrates mit ihrer Entscheidung auf sehr dünnes Eis begeben. Sie würden Mittel freigeben, obwohl überhaupt kein belastbarer Finanzierungsplan für die Mehrkosten vorliege. „Das kann auch eine haftungsrechtliche Prüfung gegen die Aufsichtsräte bedeuten, falls hier auf Kosten der Steuerzahler gegen die Sorgfaltspflichten verstoßen wurde“, sagte der Grünen-Politiker. dapd (Wirtschaft/Politik)
Dunkle Wolken über RWE
Essen (dapd). Düstere Zukunftsperspektiven für RWE: Deutschlands zweitgrößter Energieversorger rechnet ab dem kommenden Jahr mit einem „deutlichen Rückgang des Ergebnisniveaus“. Denn in der konventionellen Stromerzeugung verdient der Energieriese durch den Boom der erneuerbaren Energien immer weniger Geld. „Wir erleben zurzeit den vielleicht tiefgreifendsten Umbruch dieser Branche – und das europaweit“, sagte RWE-Chef Peter Terium am Dienstag bei der Präsentation der Konzernbilanz 2012 in Essen. Die Erosion des traditionellen Geschäftsmodells erfordere von RWE gewaltige Veränderungen „Wir müssen drastisch sparen“, sagte der Manager. In den nächsten drei Jahren will der Konzern 5.000 der verbliebenen 70.000 Stellen abbauen. Weitere 2.400 stehen auf dem Prüfstand. Geld in die Kasse bringen soll auch der Verkauf der ertragsstarken Öl- und Gasfördertochter RWE Dea. Angesichts des durch die Erschließung neuer riesiger Schiefergasvorkommen in den USA stark gestiegenen Gasangebots auf dem Weltmarkt habe die eigene Förderung für RWE nicht mehr die gleiche strategische Bedeutung wie früher, betonte Terium. Außerdem bedeute der Rückzug aus diesem Geschäft eine erhebliche Entlastung des Investitionsvolumens. Auch das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien soll angesichts knapper Kassen gedrosselt werden. Zwar investiert die Ökotochter RWE Innogy in diesem Jahr noch einmal rund eine Milliarde Euro in den Ausbau der Erneuerbaren. Bereits in den Folgejahren 2014 und 2015 soll das Investitionsvolumen aber auf jeweils 500 Millionen Euro halbiert werden. Schuldenberg von 33 Milliarden Euro drückt Terium betonte, auf dem Konzern laste ein Schuldenberg von 33 Milliarden Euro. „Wir können nicht mehr aus dem Vollen schöpfen.“ In Zukunft werde der Konzern deshalb konsequent finanzielle Risiken aus Großprojekten wie den Neubau von Kernkraftwerken meiden. Auch Großkraftwerke auf Basis von Kohle und Gas werde der Konzern auf absehbare Zeit nicht mehr bauen. Eine Ausnahme könne es – Wirtschaftlichkeit vorausgesetzt – bei Braunkohle geben. Im vergangen Jahr profitierte der Konzern vom Wegfall der Sonderbelastungen aus dem Kernenergieausstieg und den Erfolgen seines Effizienzsteigerungsprogramms. Dadurch lag das betriebliche Ergebnis mit 6,4 Milliarden Euro um rund zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis, aus dem Sondereffekte herausgerechnet werden, blieb nahezu unverändert bei rund 2,5 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 53,2 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern noch damit, die erheblichen Ertragseinbußen in der konventionellen Stromerzeugung durch erwartete hohe Kompensationszahlungen aus dem Gasliefervertrag mit der russischen Gazprom abfedern zu können. Das nachhaltige Nettoergebnis soll deshalb mit rund 2,4 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau liegen. Beim betrieblichen Ergebnis erwartet der Konzern allerdings bereits einen Rückgang um rund 500 Millionen Euro auf 5,9 Milliarden Euro. An der Börse gewann die Aktie nach der Ankündigung der Dea-Verkaufspläne zeitweise fast fünf Prozent an Wert, büßte aber einen großen Teil des Zugewinns bis zum Nachmittag wieder ein. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Computermesse Cebit öffnet für das Publikum
Hannover (dapd). Mit einem gut zweistündigen Rundgang von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Hightech-Schau Cebit am Dienstag ihre Tore geöffnet. Bis Samstag (9. März) zeigen etwa 4.100 Unternehmen in Hannover Neuheiten aus der Informations- und Kommunikationstechnik – vor allem rund um das Schwerpunktthema „Shareconomy“. Merkel wurde begleitet vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Polen ist in diesem Jahr Partnerland der Messe und mit mehr als 150 Ausstellern vertreten. Wie in den vergangenen Jahren wird auf der Cebit erneut mit mehr als 300.000 Besuchern gerechnet. Die Messe verzeichnet allerdings etwa 100 Aussteller weniger als im Vorjahr. Merkel zeigte sich am Dienstag von den vielen Start-up-Unternehmen auf der Schau beeindruckt. Durch Zusammenarbeit mit etablierten Firmen könnten Ideen schnell entwickelt werden. „Insofern verspricht diese Cebit eine sehr interessante Messe zu sein“, sagte sie. Tusk zeigte sich derweil von den schnellen Veränderungen im Technologie-Sektor überrascht. Aber nicht alles sei anders geworden: „Ich freue mich sehr, dass eines unverändert bleibt, nämlich die Gastfreundschaft, die wir hier genießen.“ Im Fokus der Schau steht unter der Überschrift „Shareconomy“ das Teilen von Gütern, Dienstleistungen und Daten. Damit greife die Cebit den „aktuell wichtigsten Trend der Branche“ auf und zeige Nutzern wie Unternehmen die Vorteile der neuen IT-Welt, sagte der für die Cebit verantwortliche Vorstand der Deutschen Messe, Frank Pörschmann. Branche blickt optimistisch auf 2013 Microsoft-Deutschlandchef Christian Illek zeigte sich im dapd-Interview vor dem Messestart von den Möglichkeiten der „Shareconomy“ überzeugt. „Das Geschäft wird sich verändern“, sagte er. Dennoch gebe es ein Geschäftsmodell für Unternehmen: „Es wird eine Bezahl- und eine Kostenlos-Welt geben. Eine komplette Kannibalisierung der bisherigen Software durch Umsonst-Anwendungen wird es nicht geben“, sagte Illek. In Zukunft werde aber niemand mehr mit den alten Lösungen die gleichen Umsätze erreichen können wie bisher, räumte er ein. Insgesamt gibt sich die Branche für das laufende Jahr zuversichtlich. Die Erlöse mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik würden 2013 um 1,4 Prozent auf 153 Milliarden Euro zulegen, teilte der Branchenverband Bitkom vor dem Messestart mit. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) sagt der Branche derweil ein überdurchschnittliches Wachstum im Vergleich zur Gesamtwirtschaft voraus. Dabei sehen die vom Verband befragten Experten unter anderem bei IT-Sicherheit, Cloud-Computing und intelligente Stromnetze besondere Wachstumschancen. Auch auf dem Arbeitsmarkt sieht es für IT-Profis gut aus. Nach Angaben des VDI kommen derzeit auf jeden arbeitslosen Informatiker in Deutschland 3,7 zu besetzende Stellen. Insgesamt seien im Dezember fast 20.500 Jobs für Softwarespezialisten offen gewesen, im Gesamtjahr habe der Wert ständig über 20.000 gelegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nivea treibt Beiersdorf zu höherem Gewinn
Hamburg (dapd). Die Konzentration auf seine erfolgreichen Markenprodukte wie Nivea und Eucerin zahlt sich für den Konsumgüterhersteller Beiersdorf aus. Nachdem das Unternehmen bestimmte Ladenhüter nicht mehr produziert, steigt der Gewinn. Unter dem Strich verdiente das Hamburger Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr 477 Millionen Euro, wie es am Dienstag mitteilte. Die Beiersdorf-Aktie gehörte zu den größten Gewinnern im DAX. Bis zum Mittag stieg sie um 3,5 Prozent auf 69,12 Euro. Der Konzern steigerte seine Umsätze um mehr als sieben Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren die Kernmarken. Nivea legte weltweit um mehr als sechs Prozent zu. Die Klebstofftochter Tesa wuchs um 3,6 Prozent. „Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2012 zufrieden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Heidenreich. Beiersdorf will in diesem Jahr stärker wachsen als der Markt. Neben der Stärkung der eigenen Marken setzt der Konzern auf die Entwicklung innovativer Produkte und stärkere Präsenz in den Wachstumsmärkten. Während der Konsumgüterhersteller auf dem Heimatkontinent Europa seine Umsätze nur minimal steigerte, konnte das Unternehmen in den anderen Regionen der Welt zweistellig zulegen. Für 2012 will der von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierte Konsumgüterhersteller eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie ausschütten. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Weniger offene Stellen im vierten Quartal
Nürnberg (dapd). Die Krise im Euroraum hat die Zahl der offenen Stellen im vierten Quartal 2012 deutlich zurückgehen lassen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 90.000 oder acht Prozent auf 1,037 Millionen, wie das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag nach der Befragung von 13.000 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche mitteilte. Der Rückgang sei vor allem auf die Entwicklung in Westdeutschland zurückzuführen: Hier habe sich das Stellenangebot auf dem ersten Arbeitsmarkt verglichen mit dem Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 863.000 verringert, während es in Ostdeutschland um vier Prozent auf 175.000 zugelegt habe und damit wieder auf dem Niveau von 2007 liege. In der Entwicklung in den alten Bundesländern schlägt sich nach den Worten von IAB-Forscherin Anja Kettner die anhaltende Verunsicherung der stärker exportorientierten westdeutschen Wirtschaft nieder – bedingt durch die europäische Staatsschuldenkrise und die insgesamt schwache internationale Wirtschaftslage. Mehr Jobs in kleinen Betrieben Mehr Personal gesucht wurde den Angaben nach in Kleinstbetrieben mit weniger als zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: Hier stieg die Zahl der Jobangebote um 18 Prozent auf 409.000. Mittelgroße und große Betriebe suchten indes deutlich weniger neue Mitarbeiter als vor einem Jahr. Im bundesweiten Durchschnitt zeigten sich laut IAB deutliche Rückgänge beim Stellenangebot im Verarbeitenden Gewerbe, insbesondere im Bereich Chemie, Kunststoff, Glas und Baustoffe mit minus 45 Prozent sowie Metalle und Metallerzeugnisse (minus 36 Prozent). Dem standen mehr offene Stellen im Gastgewerbe (plus 23 Prozent), in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (plus 25 Prozent) und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 26 Prozent) gegenüber. Hierzu zählen Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatungen, Wirtschaftsprüfer, Architektur- und Ingenieurbüros sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Tourismuswirtschaft erwartet bis zu zwei Prozent Wachstum
Berlin (dapd). Die deutsche Tourismuswirtschaft ist für das laufende Jahr verhalten optimistisch. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen falle die Prognose für 2013 „ein wenig zurückhaltend“ aus, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel, am Dienstag zum Auftakt der Reisemesse ITB in Berlin. Die Branche hoffe auf ein Wachstum „zwischen einem und zwei Prozent“. Die Reiselust der Bundesbürger sei nach wie vor vorhanden, wie aktuelle Umfragen zeigten. Sollte sich die konjunkturelle Schwäche zunehmend auf den Arbeitsmarkt und die Binnennachfrage auswirken, würde dies jedoch auch die Tourismuswirtschaft beeinflussen, sagte der ehemalige TUI-Vorstandsvorsitzende. Auch wirkten sich branchenspezifische Sonderabgaben auf das touristische Wachstum aus. So hätten Deutschlands Flughäfen in den vergangenen beiden Jahren ohne Luftverkehrssteuer mehrere Millionen Passagiere zusätzlich verzeichnet. Die ITB als weltgrößte Fachmesse der Reisebranche mit 10.086 Ausstellern aus 188 Ländern sollte am Abend erstmals von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offiziell eröffnet werden. Von Mittwoch bis Freitag ist die Messe dem Fachpublikum vorbehalten, am Wochenende öffnet sie auch für Privatbesucher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Nivea-Hersteller Beiersdorf profitiert vom Konzernumbau
Hamburg (dapd). Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat im vergangenen Jahr dank des eingeleiteten Konzernumbaus deutlich mehr Geld verdient. Unter dem Strich steigerte das Hamburger Traditionsunternehmen 2012 seinen Gewinn im Jahresvergleich um etwa ein Zehntel auf 477 Millionen Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (Ebit) ohne Sondereffekte legte auf 735 Millionen Euro zu nach 646 Millionen Euro im Vorjahr. Der organische Umsatz ohne Zukäufe stieg um 4,7 Prozent auf gut sechs Milliarden Euro. Für 2012 will der von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrollierte Konsumgüterhersteller, dem neben Nivea auch Marken wie Eucerin, Hansaplast und Tesa gehören, eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie ausschütten. 2013 will Beiersdorf beim Umsatz stärker zulegen als der Markt und die Umsatzrendite weiter verbessern. Den Konzernumbau mit der Konzentration auf Kernmarken will der neue Vorstandsvorsitzende Stefan Heidenreich fortsetzen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Leutheusser-Schnarrenberger wirbt für Gleichstellung der Homo-Ehe
Berlin (dapd). Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) ruft die CDU auf, sich in der Frage der Gleichstellung homosexueller Paare der Realität zu stellen. „Es gibt immer mehr eingetragene Lebenspartnerschaften. Über 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürger halten das für ganz normal“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger am Dienstag auf NDR Info. Niemand dürfe davor die Augen verschließen. Die CDU-Spitze hatte am Montag den Parteitagsbeschluss vom Dezember bekräftigt, wonach eingetragene Lebenspartner nicht wie Eheleute in den Genuss des Ehegattensplitting kommen sollen. Lediglich das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Adoptionsrecht soll umgesetzt werden. dapd (Politik/Politik)