Audi weniger profitabel

Audi weniger profitabel Ingolstadt (dapd). Der Autohersteller Audi hat im vergangenen Jahr seine Ziele übertroffen, aber an Rentabilität eingebüßt. Absatz und Umsatz erreichten 2012 neue Bestmarken, wie der Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler am Dienstag in Ingolstadt sagte. Allerdings ging die operative Umsatzrendite im Vergleich zum Vorjahr von zwölf auf elf Prozent zurück. Der operative Gewinn der VW-Tochter stieg nur leicht auf 5,4 Milliarden Euro. Der Überschuss fiel von 692 auf 576 Millionen Euro. Wegen des geringeren Ergebnisses fällt die Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter etwas geringer aus als im vergangenen Jahr. Im Schnitt bekommt jeder Tarifbeschäftigte an den deutschen Standorten 8.030 Euro extra. Allerdings waren die 8.251 Euro vor einem Jahr auch der höchste Wert aller Zeiten. Audi hatte im vergangenen Jahr zahlreiche neue Modelle auf den Markt gebracht und außerdem den italienischen Motorradhersteller Ducati übernommen. Der weltweite Absatz stieg um knapp zwölf Prozent auf den neuen Bestwert von 1,46 Millionen Autos. Der Umsatz erhöhte sich um rund elf Prozent auf den Rekord von 48,8 Milliarden Euro. In diesem Jahr will Audi weiter wachsen und auch die Mitarbeiterzahl weiter erhöhen. Allein in Deutschland sind 1.500 Neueinstellungen geplant. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Flughafenbetreiber Fraport steigert Umsatz und Ergebnis

Flughafenbetreiber Fraport steigert Umsatz und Ergebnis Frankfurt/Main (dapd). Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz deutlich gesteigert, aber nur etwas mehr verdient als 2011. Wie der MDAX-Konzern am Dienstag mitteilte, stiegen die Umsatzerlöse um 70,8 Millionen oder drei Prozent auf 2,44 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis (Ebitda) habe um 48,4 Millionen oder sechs Prozent auf 850,7 Millionen Euro zugelegt. Das Konzernergebnis vor Minderheiten sei wegen umfangreicher Investitionsmaßnahmen und damit verbundener Abschreibungs- und Finanzierungskosten nur leicht um 0,8 Millionen oder 0,3 Prozent auf 251,6 Millionen Euro gestiegen. Der Hauptversammlung solle wieder eine Dividende in Höhe von 1,25 Euro pro Aktie vorgeschlagen werden. Insgesamt hätten 99,4 Millionen Passagiere die Airports mit Fraport-Mehrheitsbeteiligung genutzt, teilte der Konzern weiter mit. Das waren 2,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. In Frankfurt sei die Zahl der Fluggäste um 1,9 Prozent auf 57,5 Millionen gestiegen. 2013 rechnet der Konzern den Angaben zufolge mit einem Passagiervolumen auf Vorjahresniveau, einem Anstieg der Umsatzerlöse um bis zu fünf Prozent und einem Anstieg des Ebitda auf rund 870 bis 890 Millionen Euro. Das Konzern-Ergebnis werde im Wesentlichen wegen weiter steigender Abschreibungen und Finanzierungskosten unter Vorjahresniveau liegen. Neben dem Heimatstandort Frankfurt hält Fraport an vier internationalen Airports eine Beteiligungsquote von mindestens 50 Prozent (Antalya/Türkei, Lima/Peru, Varna und Burgas/beide Bulgarien) sowie Minderheitsbeteiligungen und Managementverträge an acht weiteren Flughäfen. Im Februar zählte Fraport an seinem Heimatstandort Frankfurt rund 3,6 Millionen Passagiere, teilte das Unternehmen mit. Dies entspreche einem leichten Zuwachs von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das Frachtaufkommen sei um drei Prozent auf 156.258 Tonnen zurückgegangen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Loewe streicht 180 Stellen und kürzt die Gehälter

Loewe streicht 180 Stellen und kürzt die Gehälter Kronach (dapd). Der tief in den roten Zahlen steckende Fernsehgerätehersteller Loewe baut 180 Arbeitsplätze ab. Unternehmensführung, Betriebsrat und IG Metall hätten sich auf einen Interessenausgleich, einen Sozialplan und einen Sanierungstarifvertrag geeinigt, erklärte Loewe am Montag im oberfränkischen Kronach. Mit rund 130 Mitarbeitern ist der Fertigungsbereich am stärksten vom Stellenabbau betroffen. Neben einvernehmlichen Vertragsauflösungen und Teilzeitvereinbarungen gebe es auch betriebsbedingte Kündigungen. Um den Personalabbau sozialverträglich zu gestalten, gründete Loewe nach eigenen Angaben eine Transfergesellschaft. Diese startet am 1. April und ist auf ein Jahr befristet. Sie bietet Angebote zur Weiterqualifikation und zum Bewerbertraining. Ziel sei es, den gekündigten Mitarbeitern möglichst zeitnah eine neue Stelle zu vermitteln. Loewe reserviert für die Transfergesellschaft einen einstelligen Millionenbetrag. Auch sei die Bundesagentur für Arbeit aktiv eingebunden. Die verbleibenden Mitarbeiter müssen auf bis zu zehn Prozent des Monatsgehalts verzichten. Außerdem wurde die Tariferhöhung auf 2014 verschoben. Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden laut Loewe mit einer Pauschale abgegolten. Der Sanierungstarifvertrag läuft den Angaben zufolge bis Ende 2014 und beinhaltet auch eine Erfolgsbeteiligung bei verbesserter Geschäftslage. 2012 lag das operative Ergebnis bei minus 29 Millionen Euro und damit rund dreimal höher als im Jahr zuvor. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zahl der Lufthansa-Passagiere weiter rückläufig

Zahl der Lufthansa-Passagiere weiter rückläufig Frankfurt/Main (dapd). Die Lufthansa hat auch im Februar Einbußen bei der Zahl der Passagiere und der Fracht verzeichnet. Wie die größte deutsche Fluggesellschaft am Montag mitteilte, sank die Zahl der Fluggäste im Konzern im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 6,6 Millionen. Im Januar hatte der Rückgang allerdings noch 3,6 Prozent betragen. Zum Konzern gehören neben der Lufthansa Passage mit ihren Regionalgesellschaften und Germanwings die Gesellschaften Swiss und Austrian Airlines. Das Frachtaufkommen fiel im Februar um 11,7 Prozent auf 144.000 Tonnen. In den ersten beiden Monaten des Jahres wurde ein Rückgang von 8,4 Prozent auf 282.000 Tonnen verzeichnet. Die Lufthansa, die einen Spar- und Sanierungskurs fährt, wird ihre Geschäftszahlen für 2012 am Donnerstag vorlegen. Mitte Februar hatte der DAX-Konzern mitgeteilt, dass im vergangenen Jahr der operative Gewinn nach vorläufigen Zahlen auf Jahressicht um gut 36 Prozent auf 524 Millionen Euro eingebrochen sei. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Platzeck will Mehdorn am BER weitreichende Freiheiten einräumen

Platzeck will Mehdorn am BER weitreichende Freiheiten einräumen Berlin (dapd). Hartmut Mehdorn hat seinen neuen Job als Chef des Hauptstadtflughafens in Schönefeld aufgenommen. Sein erster Arbeitstag begann am Montag um 7.00 Uhr. Der frühere Deutsche-Bahn- und Air-Berlin-Chef soll das Milliardenprojekt voranbringen, dessen Eröffnung wegen vieler Bau- und Planungsmängel bereits viermal verschoben wurde. „Herr Mehdorn bekommt die Freiheit, die er braucht“, versicherte der Aufsichtsratsvorsitzende, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), im Interview mit „Spiegel Online“. Befragt nach kritischen Äußerungen des Managers über die Pannen am Flughafen in der Vergangenheit sagte Platzeck: „Wir alle kennen seine Ecken und Kanten.“ Er fügte hinzu: „Wir wollen in produktiver Reibung miteinander arbeiten.“ Der Aufsichtsrat hatte den Manager am Freitag überraschend zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) berufen. Mehdorn wurde für drei Jahre verpflichtet. Er folgt auf Rainer Schwarz, der im Januar seinen Hut nehmen musste. Keine Interessenkonflikte befürchtet Wegen der zahlreichen Probleme hatte Mehdorn in seiner Funktion als Air-Berlin-Chef die Flughafengesellschaft auf Schadenersatz verklagt. Interessenkonflikte befürchtet Platzeck dadurch jedoch nicht. Mehdorn verlasse den Aufsichtsrat der Fluggesellschaft. Zugleich werde er sich aus diesen Streitfragen heraushalten. Auch im Streit über das Nachtflugverbot hatte Mehdorn eine eindeutige Haltung vertreten, er lehnte eine Ausdehnung der Regelung ab. Platzeck will sich dadurch aber offenbar nicht beirren lassen. „Wir haben in Brandenburg bei nur fünf Gegenstimmen einen Landtagsbeschluss, der im Kern Verhandlungen für mehr Nachtruhe fordert. Das ist jetzt mein Auftrag“, betonte der SPD-Politiker. Das Brandenburger Parlament hatte am 27. Februar auf Druck der rot-roten Koalition ein erfolgreiches Volksbegehren gegen planmäßige Nachtflüge angenommen. Bislang ist ein Flugverbot von 0.00 bis 5.00 Uhr vorgesehen. Bürgerinitiativen fordern dagegen eine Ausdehnung auf die sogenannten Randzeiten zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht sowie 5.00 und 6.00 Uhr. Brüderle als populistisch kritisiert Unterdessen wies der brandenburgische SPD-Generalsekretär Klaus Ness die Forderung von FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle nach einem Stopp der Finanzhilfen für den Hauptstadtflughafen als populistisch zurück. „Mein Eindruck ist, dass der Fast-Drei-Prozent-Partei das Wasser bis zum Halse steht, so dass sie ihren ökonomischen Sachverstand völlig über Bord wirft“, sagte Ness der Nachrichtenagentur dapd. Brüderle hatte am Wochenende auf dem FDP-Bundesparteitag gefordert, dem neuen Flughafen weitere Bundeshilfen zu entziehen. „Ich bin mittlerweile für einen Finanzierungsstopp“, sagte Brüderle mit Blick auf immer weiter steigende Baukosten. Ness kritisierte den FDP-Politiker für diese Aussage scharf. „Ich würde Herrn Brüderle eher raten, sich um seinen Generalsekretär Patrick Döring zu kümmern, der im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn sitzt und gerade erhebliche Mehrkosten für ‚Stuttgart 21‘ beschlossen hat.“ Hier werde versucht, auf populistische Weise Beifall einzuheimsen, statt Sachverstand walten zu lassen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde wirbt auf Messe in den USA

Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde wirbt auf Messe in den USA Rostock/Miami (dapd-lmv). Die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock will auf der am Montag (11. März) in Miami startenden Messe „Cruise Shipping Miami“ für den Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde als Reiseziel werben. Außerdem wollen fünf weitere Aussteller aus der Hansestadt nach Florida reisen, wie ein Sprecher der Hafen-Entwicklungsgesellschaft sagte. Zudem wollen auch die deutschen Häfen Bremerhaven, Hamburg, Kiel, Lübeck und Wismar auf der weltgrößten Kreuzfahrtmesse für sich die Werbetrommel rühren. Die „Cruise Shipping Miami“ findet bis 14. März statt. Bereits seit 1994 ist die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock regelmäßig auf der Messe vertreten. (Informationen zur Messe unter: http://www.cruiseshippingevents.com/de/miami) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Politischer Streit um den Hauptstadtflughafen BER dauert an

Politischer Streit um den Hauptstadtflughafen BER dauert an Berlin (dapd-bln). Der brandenburgische SPD-Generalsekretär Klaus Ness hat die Forderung von Rainer Brüderle (FDP) nach einem Stopp der Finanzhilfen für den neuen Hauptstadtflughafen in Schönefeld als populistisch zurückgewiesen. „Mein Eindruck ist, dass der Fast-Drei-Prozent-Partei das Wasser bis zum Halse steht, so dass sie ihren ökonomischen Sachverstand völlig über Board wirft“, sagte Ness der Nachrichtenagentur dapd. Brüderle hatte auf dem FDP-Bundesparteitag am Wochenende gefordert, dem neuen Flughafen BER weitere Bundeshilfen zu entziehen. „Ich bin mittlerweile für einen Finanzierungsstopp“, sagte Brüderle mit Blick auf immer weiter steigende Baukosten. Ness kritisierte den FDP-Politiker für diese Aussage scharf: „Ich würde Herrn Brüderle eher raten, sich um seinen Generalsekretär Patrick Döring zu kümmern, der im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn sitzt und gerade erhebliche Mehrkosten für Stuttgart 21 beschlossen hat.“ Hier werde versucht, auf populistische Weise Beifall einzuheimsen, statt Sachverstand walten zu lassen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Zum Dienstbeginn warten auf neuen Airportchef viele Probleme

Zum Dienstbeginn warten auf neuen Airportchef viele Probleme Berlin/Schönefeld (dapd). Eine Mammutaufgabe für Hartmut Mehdorn: In seiner ersten Arbeitswoche warten zahlreiche Probleme auf den designierten Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg. Die märkische Linke forderte den 70-Jährigen bereits vor seinem ersten offiziellen Arbeitstag am Montag (11. März) dazu auf, rasche Erfolge zu liefern. In einer Dokumentation des Westdeutsche Rundfunks (WDR) wurden indes schwere Vorwürfe gegen die Flughafengesellschaft laut. Das Management soll demnach vor Besuchen von Politikern auf der Baustelle Sonderreinigungen mit Kosten von jeweils mindestens 40.000 Euro veranlasst haben, wie der WDR am Sonntag vorab mitteilte. In der Dokumentation „Pleiten, Pech und Peinlichkeiten“, die das Erste am Montagabend ausstrahlen will, berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter aus dem BER-Planungsstab von den Reinigungsaktionen. In Strategierunden habe man überlegt, welchen Weg man den Politikern am besten zeigen könne: „Wir haben das immer Walt-Disney-Pfad genannt“, sagte der Insider. Man habe auch Türen versperrt, „damit man auf keinen Fall in Räume schaut, wo Kabel von der Decken hängen, wo es noch nach Rohbau aussieht.“ Die Aktionen auf der Baustelle habe eine Reinigungsfirma über Nacht mit 50 bis 60 Mitarbeitern bewältigt. Die Aktionen hätten 40.000 bis 50.000 Euro gekostet. Flughafensprecher Ralf Kunkel wies die Vorwürfe zurück. „Auf einer Baustelle gelten Sicherheitsbestimmungen“, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd. Dementsprechend müssten Sicherheitsvorkehrungen für Besuchergruppen getroffen werden. Nichts anderes sei geschehen. Zur Höhe der Kosten für solche Maßnahmen wollte er keine Angaben machen. „Das sind Projektkosten, zu denen äußern wir uns grundsätzlich nicht.“ Der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten), sagte allerdings auf dapd-Anfrage, er habe bei seinem ersten Besuch auf der Baustelle den Eindruck gehabt, ein geschöntes Bild präsentiert zu bekommen. „Wir sind einen eng abgesteckten Pfad abgelaufen. In anderen Bereichen war es deutlich schmutziger, es lag Staub auf dem Boden, Lichtschalteranlagen waren noch nicht eingebaut.“ Die Piraten hatten die Baustelle im Juli 2012 besucht. Schon damals habe seine Fraktion kritisiert, auf eine „Kaffeefahrt“ geschickt worden zu sein. Der Abgeordnete übte scharfe Kritik am Vorgehen der Manager. „Das Kontrollbedürfnis der Flughafengesellschaft gegenüber uns Abgeordneten ist erstaunlich“, betonte er. „Ich habe als Parlamentarier ein Recht darauf, dass ich ungeschönt erfahre, was auf dieser Baustelle passiert.“ Natürlich sei die regelmäßige Reinigung der Gebäude wichtig, um sie vor Verfall zu schützen. „Dass man aber eher auf PR als auf Ehrlichkeit setzt, ist nicht hinnehmbar.“ Ab Montag muss nun Hartmut Mehdorn den krisengeschüttelten Hauptstadtflughafen auf Vordermann bringen. Der Aufsichtsrat hatte den Manager am Freitag als Vorsitzenden der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) bestimmt. Mehdorn wurde für drei Jahre verpflichtet. Er folgt auf Rainer Schwarz, der im Januar seinen Hut nehmen musste, nachdem die Eröffnung des Airports bereits zum vierten Mal verschoben worden war. Der Fraktionsvorsitzende der brandenburgischen Linkspartei, Christian Görke, nahm den Ex-Bahnchef umgehend in die Pflicht: „Ich erwarte, dass sich Hartmut Mehdorn umgehend einen Gesamtüberblick über die BER-Probleme verschafft und zeitnah Lösungsvorschläge auf den Tisch legt“, forderte er. „Die Schallschutzvorgaben für den Tag und die Ausweitung der Nachtruhe sind dabei umzusetzen – so wie vom Landtag mit deutlicher Mehrheit beschlossen“, forderte Görke. Bislang ist ein Flugverbot von 0.00 bis 5.00 Uhr vorgesehen. Das brandenburgische Parlament hatte jedoch am 27. Februar mit großer Mehrheit ein Volksbegehren angenommen. Darin wird das Land aufgefordert, mit Berlin darüber zu verhandeln, dass es am BER keine planmäßigen Nachtflüge gibt. Platzeck hatte daraufhin versprochen, sich für mehr Nachtruhe am neuen Airport einzusetzen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) reagierte allerdings am Wochenende mit deutlicher Kritik. In einem Interview mit der „Märkischen Oderzeitung“ sprach er von einem „offenen Dissens“ mit Brandenburg. Platzeck habe „deutlich formuliert“, was das Land Brandenburg erwarte, sagte Wowereit. Die beiden anderen Gesellschafter hätten die bisherige Linie nicht verlassen. Die wenigen Flüge in den Randzeiten seien nötig, um den Flughafen zu einem „Drehkreuz“ zu machen. „Herr Mehdorn kommt aus dem Metier. Die Airlines sind entsetzt über die Position Brandenburgs. Sie darf sich nicht durchsetzen.“ dapd (Wirtschaft/Politik)

Düsseldorfer Flughafen wird wieder bestreikt

Düsseldorfer Flughafen wird wieder bestreikt Düsseldorf (dapd). Reisende am Düsseldorfer Flughafen müssen sich am Montag wieder auf Behinderungen einstellen. Von 4.00 Uhr morgens bis Mitternacht wird das Sicherheitspersonal erneut streiken, wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Sonntag in Düsseldorf mitteilte. Im festgefahrenen Tarifstreit der Luftsicherheitsassistenten mit dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft (BDSW) will die Gewerkschaft damit den Druck weiter erhöhen. Wie viele Flüge im Zuge der Arbeitsniederlegung gestrichen werden, ist noch unklar. Flugreisende müssen sich aber auf jeden Fall auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Nach Angaben des Flughafens stehen für Montag fast 600 Starts und Landungen auf dem Plan. Es wird mit 53.200 Passagieren gerechnet. Um die Sicherheitskontrollen zu beschleunigen, sollen Flugreisende weitestgehend auf Handgepäck verzichten. Das Sicherheitspersonal an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen streikt seit Wochen. Zuletzt kam es am Freitag zu einem ganztägigen Ausstand am Köln/Bonner Flughafen. Etwa 70 Starts und Landungen mussten gestrichen werden. Ver.di fordert für die 34.000 Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe in Nordrhein-Westfalen Lohnerhöhungen zwischen 2,50 und 3,64 Euro pro Stunde. „Solange kein neues Angebot auf dem Tisch liegt, haben wir nur die Wahl, maximalen Druck zu erzeugen“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Die Ausweitung der Streiks sei die Antwort der Beschäftigten auf die starre Haltung der Arbeitgeber. Die Gewerkschaft erwarte einen Tarifabschluss vor den Osterferien. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)

Neuer Anlauf zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften geplant

Neuer Anlauf zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften geplant Berlin (dapd). Die Frage der Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften wird zur Belastungsprobe für die Regierungskoalition. Spitzenpolitiker der FDP forderten auf dem Bundesparteitag am Wochenende in Berlin Gegner der Gleichstellung in der Union zum Einlenken auf. Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, rief die Abgeordneten der Liberalen dazu auf, einer Abstimmung im Bundestag fern zu bleiben, um die Gleichstellung beim Adoptionsrecht gegen Stimmen der Union durchzusetzen. Spitzenpolitiker der Liberalen hatten sich zuvor klar für eine Gleichstellung ausgesprochen. Auf dem Bundesparteitag der FDP forderten Parteichef Rösler und Fraktionschef Rainer Brüderle die Union auf, ihren Widerstand gegen die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe aufzugeben. Der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) warf der Union vor, mit ihrer Haltung die Autorität des Bundesverfassungsgerichts zu untergraben. Dabei drohte er indirekt sogar mit dem Bruch der schwarz-gelben Koalition in Berlin. „Ich warne jeden Konservativen davor, mich vor die Entscheidung Koalition oder Grundgesetz zu stellen“, schrieb er in einem Gastbeitrag für das „Darmstädter Echo“. Beck sagte der Tageszeitung „taz“ (Montagsausgabe), die FDP könne „schon am diesen Donnerstag auf die Worte Taten folgen lassen, wenn wir die Gleichstellung beim Adoptionsrecht im Bundestag zur Abstimmung stellen“. Dafür müsste die FDP gar nicht gegen ihren Koalitionspartner stimmen, sondern könne der Abstimmung fernbleiben. Ein parlamentarische Initiative wird offenbar auch in der CDU diskutiert. Um eine Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe zu erreichen, erwägen laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ einige CDU-Parlamentarier einen Gruppenantrag. Dabei würden sie gemeinsam mit Kollegen aus anderen Fraktionen für eine Ausweitung des Ehegattensplittings auf Lebenspartnerschaften plädieren – und sich gegen die eigene Fraktion stellen. „Ein parteiübergreifender Gruppenantrag wäre eine Option“, sagte der CDU-Abgeordnete Stefan Kaufmann dem Magazin. Die Union bleibt beim Thema Gleichstellung tief gespalten. Die Union als Volkspartei habe die Aufgabe, „der stillen Mehrheit eine Stimme zu geben gegen eine schrille Minderheit“, sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt der „Welt am Sonntag“. Ehe und Familie dürften „nicht nivelliert und entwertet“ werden. „Wer die Ehe mit gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften komplett gleichstellen und gleichzeitig das Ehegattensplitting abschaffen will, betreibt unter dem falschen Etikett der Gleichstellung in Wahrheit Familienfeindlichkeit.“ Die Wahlen 2013 könnten nur gewonnen werden, wenn die Union konservative Positionen ins Zentrum stelle. Der CDU-Politiker Jens Spahn nannte die Aussage Dobrindts über eine „schrille Minderheit“ eine „intellektuelle Beleidigung“. „Diese Wortwahl bestärkt mich darin, dass die Abstimmung zur Gleichstellung von Lebenspartnerschaften freigegeben werden sollte“, sagte er der Zeitung „Die Welt“. Auch FDP-Generalsekretär Peter Döring griff Dobrindt an: „Diese Aussagen sind eine Beleidigung für alle Betroffenen und für alle toleranten Bürger dieses Landes“, sagte er „Spiegel Online“. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lässt inzwischen Modelle durchrechnen, die den Splitting-Vorteil auf Familien mit Kindern ausdehnen. Keiner solle dabei schlechter stehen als heute und die Lösung dennoch für den Fiskus verkraftbar sein – dafür müssten Kindergeld und Kinderfreibetrag entfallen, heißt es im „Spiegel“. Allerdings könnte es wegen der Komplexität des Themas Jahre dauern, bis eine neue Lösung im Gesetzblatt stehe. dapd (Politik/Politik)