Berlin (dapd). Linksfraktionschef Gregor Gysi kritisiert die Ergebnisse des Brüsseler EU-Gipfels. Es gehe immer nur um die Rettung von Banken und Hedgefonds, „bloß dass es jetzt direkter geht“, sagte Gysi am Freitag dem Nachrichtensender n-tv. Damit seien solche Hilfen keine offiziellen Staatsschulden. Die Länder könnten die Euro-Kriterien dann leichter erfüllen, „um sich eine Troika zu ersparen“, betonte Gysi mit Blick auf Griechenland und die Expertengruppe aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Nach Einschätzung von Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als rote Linien definierte Positionen räumen müssen. Allerdings seien die Beschlüsse richtig, weil es keine Lösung der Euro-Krise gebe, ohne dass der Zinsdruck auf Spanien und Italien gemindert werde. Trittin fügte bei n-tv mit Blick auf Merkel hinzu: „Sie musste sich jetzt bewegen – uns freut das.“ Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich in Brüssel unter anderem auf eine direkte Bankenhilfe und den erleichterten Zugriff auf den Euro-Rettungsschirm für Krisenstaaten verständigt. dapd (Politik/Politik)
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Daimler-Tochter Fuso und Nissan kooperieren bei Leicht-Lkw
Stuttgart (dapd). Der Stuttgarter Automobilkonzern Daimler und die Renault-Nissan-Allianz weiten ihre Kooperation auf die Nutzfahrzeugsparte aus. Die japanische Daimler-Nutzfahrzeugtochter Fuso einigte sich mit Nissan auf einen Vertrag zur gegenseitigen Belieferung von Leicht-Lkw, wie Daimler am Freitag mitteilte. So wollten beide Unternehmen die Entwicklungs- und die Herstellungskosten durch hohe Stückzahlen senken, hieß es. Zudem sollen Effizienz und Produktivität auf beiden Seiten gesteigert werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass Nissan den Leicht-Lkw Fuso Canter für den japanischen Nutzfahrzeugmarkt erhält. Im Gegenzug stellt Nissan Fuso den Leicht-Lkw Atlas F24 zur Verfügung. Über Umfang und Zeitplan wollten sich beide Seiten zu einem späteren Zeitpunkt verständigen. „Mit dem Abkommen nutzen wir Synergien, die sich im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen der Daimler AG und Renault-Nissan anbieten“, sagte Fuso-Präsident Albert Kirchmann. Damit werde „ein noch attraktiveres Angebot für unsere Kunden“ geschaffen. Daimler hält fast 90 Prozent an der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation. 2011 verkaufte Daimler Trucks unter der Marke Fuso insgesamt 147.700 Fahrzeuge. Mit der seit 1999 bestehenden Renault-NissanAllianz kooperiert der DAX-Konzern seit 2010. Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche ist zufrieden mit der Zusammenarbeit. „Das entwickelt sich viel schneller als erwartet“, sagte er beispielsweise auf der Automesse in Detroit im Januar. Die Vereinbarung sieht unter anderem die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform für die Modelle Smart und Twingo vor. Die Kleinwagen sollen 2014 auf den Markt kommen. Zudem produzieren die Konzerne gemeinsam Motoren. Geplant ist, dass ab 2014 im Nissan-Werk im US-amerikanischen Decherd Mercedes-Benz-Vierzylinder-Motoren für die Marken Infiniti und Mercedes-Benz gebaut werden. In der neuen A-Klasse wird auch ein von Renault gebauter und von Daimler-Ingenieuren weiterentwickelter 4-Zylinder-Motor kommen. Im Bereich Elektroauto will Daimler zudem Batterien an Renault liefern und erhält dafür Elektromotoren. Angedacht ist auch eine Kooperation bei der Brennstoffzellentechnik. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
EU-Gipfel beflügelt DAX
Frankfurt/Main (dapd). Die überraschend deutliche Ausweitung der Finanzhilfen für kriselnde Euro-Staaten treibt die Kurse an den Börsen kräftig in die Höhe. Der DAX gewann am Freitag innerhalb der ersten 20 Minuten nach Handelsstart 2,6 Prozent auf 6.308 Punkte. Zuvor hatten bereits die Kurse in Asien kräftig angezogen. Der Nikkei legte 1,5 Prozent auf 9.007 Zähler zu. Der Euro verbesserte sich seit Donnerstagnachmittag um rund anderthalb Cent, konnte aber die kurzzeitig übersprungene Marke von 1,26 Dollar nicht halten. Gegen 9.20 Uhr stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2581 Dollar. Auch die deutschen Nebenwerte profitierten von der Entlastung, die das Geld der Euro-Partner den Krisenländern bringen soll. Der MDAX gewann 2,1 Prozent auf 10.147 Zähler. Der TecDAX stieg um 1,4 Prozent auf 735 Punkte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Gamescom-Veranstalter kündigen 300 Computerspiele-Premieren an
Köln (dapd-nrw). Mehr als 370 Unternehmen werde sich in diesem Jahr auf der Computerspiele-Messe Gamescom in Köln präsentieren. „Auf der auf 140.000 Quadratmeter vergrößerten Ausstellungsfläche erwarten wir rund 300 Premieren und Spieleneuheiten über alle Genres“, sagte die Geschäftsführerin der Koelnmesse, Katharina Hamma, am Donnerstag. Ein besonderer Schwerpunkt liegt 2012 auf dem wachsenden Spielemarkt für mobile Endgeräte wie Smartphones. Das Thema erweitere erstmals das Ausstellungsangebot, hieß es. Auch dem Spielen im Internet werde mit einer größeren Halle Rechnung getragen. Partnerland in diesem Jahr ist mit Südkorea, einer der weltweit größten Spielemärkte. Die Messe startet am 15. August für Fachbesucher. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Von der Leyen fordert von Unternehmen Ziele für Frauenförderung
Berlin (dapd). Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen fordert von den DAX-30-Unternehmen mehr Engagement bei der Frauenförderung. „Wenn die Konzerne es ernst meinen, dann legen sie auch konkrete Ziele für Vorstände und Aufsichtsräte auf den Tisch“, sagte die CDU-Politikerin der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagausgabe). Vertreter der 30 wichtigsten börsennotierten Unternehmen treffen am Donnerstagnachmittag mit Familienministerin Kristina Schröder (CDU) in Berlin zusammen, um über die Fortschritte beim Frauenanteil in Führungspositionen zu sprechen. Dazu hatten sich die Konzerne im vergangenen Oktober Zielvorgaben gesetzt. Ein Fortschrittsbericht soll nun zeigen, inwieweit diese bereits erreicht wurden. Die Zusammensetzung von Aufsichtsräten steht auf dem Treffen nicht auf der Agenda. Schröder, Ko-Gastgeberin des Gipfels, betonte indes, dass es auch auf diesem Gebiet schon Fortschritte gegeben habe. „24 der DAX-30-Unternehmen haben sich inzwischen selbst eine Quote für den Aufsichtsrat gegeben. Davon vier eine Quote unter 20 Prozent, zehn haben sich auf 20 bis 25 Prozent und weitere zehn auf 30 und mehr Prozent festgelegt“, sagte sie der „Welt“. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
DAX fehlt vor EU-Gipfel der Schwung
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt ist am Donnerstag mit einem zaghaften Plus in den Handel gestartet. Vor dem EU-Gipfel in Brüssel fehlten die Impulse, um dem Markt einen Ausschlag in die eine oder andere Richtung zu geben. Der Leitindex DAX lag wenige Minuten nach Auftakt mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 6.236 Punkten. Der MDAX verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 10.075 Zähler. Der TecDAX stieg um 0,1 Prozent auf 730 Punkte. Der Euro pendelte um die Marke von 1,25 Dollar. Die Vorgaben aus den USA und Asien waren freundlich. Der Dow-Jones-Index hatte mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 17.627 Punkte geschlossen, der Nikkei gewann 1,6 Prozent auf 8.874 Zähler. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Rentenbeitragssatz könnte 2013 deutlich sinken
Bamberg (dapd). Der Beitragssatz zur Rentenversicherung könnte Anfang kommenden Jahres deutlich sinken. Die Rentenversicherung Bund sieht Spielräume für eine Senkung des Rentenversicherungsbeitrags auf 19,0 Prozent. Der Beitragssatz könne bis 2016 auf diesem Niveau verbleiben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Alexander Gunkel, am Mittwoch auf der Bundesvertreterversammlung in Bamberg. Bisher war die Bundesregierung von 19,2 Prozent ausgegangen. Zu Jahresbeginn 2012 war er von 19,9 auf 19,6 Prozent gesenkt worden. In die Prognose sei die von der Bundesregierung geplante Kürzung des allgemeinen Bundeszuschusses um 4,75 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren bereits eingerechnet worden, sagte Gunkel. Nach seinen Angaben schloss die Rentenversicherung 2011 mit einem Einnahmeüberschuss von rund 4,8 Milliarden Euro ab. Zum Ende dieses Jahres werde mit einem Überschuss in Höhe von rund 4,4 Milliarden Euro gerechnet. Die Nachhaltigkeitsrücklage werde danach zum Jahresende 2012 auf rund 28,8 Milliarden Euro ansteigen, was rund 1,66 Monatsausgaben entspricht. Der DGB warnte jedoch vor einer Beitragssenkung. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte in Bamberg, die Senkung auf 19,0 Prozent wäre „ein unverantwortliches Wahlkampfgeschenk auf Pump“. Sie appellierte an die Bundesregierung, stattdessen eine „Demografiereserve“ aufzubauen, um die Rente der jüngeren Generationen zu sichern. dapd (Politik/Wirtschaft)
Arbeitskräftenachfrage auf Stand von Juli 2011 gefallen
Nürnberg (dapd). Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Juni auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr gesunken. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) gab im Vergleich zum Vormonat 6 auf 165 Punkte nach und liegt damit auf dem Niveau von Juli 2011, wie die Behörde am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Er ist damit bereits zum dritten Mal in diesem Jahr zurückgegangen. Im Juni 2011 hatte der Index bei 169 Zählern gelegen. Die Unternehmen zeigten sich angesichts der Eintrübung der Konjunkturprognosen offensichtlich vorsichtiger, was weitere Neueinstellungen angehe, erklärte die Bundesagentur. Außerdem sei die Zählperiode in diesem Monat etwas kürzer ausgefallen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
DAX startet freundlich
Frankfurt/Main (dapd). Den Sorgen um den Euro zum Trotz ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch mit leichten Gewinnen in den Tag gestartet. Der DAX legte bis 9.05 Uhr 0,3 Prozent auf 6.155 Punkte zu. Der MDAX gewann 0,2 Prozent auf 9.984 Zähler. Der TecDAX verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 720 Punkte. Der Euro notierte ohne größere Veränderungen bei 1,2481 Dollar. Die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt aus den USA und Asien waren freundlich. Der Dow-Jones-Index hatte 0,3 Prozent auf 12.535 Punkte zugelegt. Der Nikkei gewann 0,8 Prozent auf 8.730 Zähler. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Linke bezeichnet Fiskalpakt als wirtschaftliches Harakiri
Hamburg (dapd). Nach Ansicht der Linkspartei kann Deutschland die mit dem Fiskalpakt verbundenen Sparmaßnahmen kaum schultern. Selbst die Bundesrepublik könne den Sparpakt nicht einhalten, sagte der Parteivorsitzende Bernd Riexinger dem „Hamburger Abendblatt“ laut Vorabbericht. „Wenn der Fiskalpakt kommt, dann muss Deutschland auf einen Schlag 50 Milliarden einsparen, um die Vorgaben für den Schuldenabbau zu erfüllen“, sagte er. „Das ist wirtschaftliches und soziales Harakiri.“ Riexinger forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, der Bevölkerung zu sagen, woher die 50 Milliarden kommen sollen. „Ich sage voraus, dass am Ende die einfachen Leute für die Banken zahlen sollen“, sagte Riexinger. Die einzige Alternative zum Sozialabbau sei die drastische Erhöhung der Steuern für Superreiche. Nötig seien eine Fünf-Prozent-Steuer auf Millionenvermögen und ein Spitzensteuersatz deutlich über 70 Prozent. dapd (Politik/Politik)