Hamburg (dapd). Nach der Drogeriekette dm hat einem Zeitungsbericht zufolge auch Rivale Rossmann ein Auge auf Filialen der Schlecker-Tochter Ihr Platz geworfen. Wie die „Financial Times Deutschland“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Anmeldung beim Bundeskartellamt berichtete, will Rossmann 120 der verbliebenen 490 Ihr-Platz-Drogerien übernehmen. Unklar blieb zunächst, an welchen Standorten Rossmann interessiert ist. Das Unternehmen war am Dienstagabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Kette dm hatte ihr Interesse an 80 Ihr-Platz-Filialen bekundet. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
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Aufsichtsratschef der Axa Deutschland warnt vor stärkeren Einschnitten
Köln (dapd). Beim Versicherer Axa Deutschland könnten mehr Stellen wegfallen als geplant. Das Sparprogramm, in dessen Rahmen 1.600 Vollzeitstellen abgebaut werden sollten, basiere auf normalen Marktbedingungen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Jacques de Vaucleroy dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Dieser Plan werde jedoch von dem aktuellen Niedrigzinsumfeld gefährdet. „Früher konnten Versicherer sich darauf verlassen, dass höhere Erträge aus ihren Kapitalanlagen Spielraum schufen. Das funktioniert im Moment nicht mehr“, sagte Vaucleroy. Er wolle jedoch einen sozialverträglichen Weg wählen: „Betriebsbedingte Kündigungen wollen wir auf jeden Fall vermeiden.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Morgan-Stanley-Chef Notheis offenbar ausgeschieden
Stuttgart (dapd). Der Vorstandschef der Morgan Stanley Bank Deutschland, Dirk Notheis, wird offenbar nicht auf seinen Posten zurückkehren. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ (Mittwochausgabe) nach eigenen Angaben aus zuverlässiger Quelle erfuhr, ist Notheis bereits vor einigen Tagen endgültig aus dem Vorstand ausgeschieden. Die Bank gab auf dapd-Anfrage zunächst keine Stellungnahme ab. Notheis hatte den Aufsichtsrat Ende Juni darüber informiert, dass er eine „Auszeit“ nehme. Damit reagierte er auf Kritik an seiner Rolle beim EnBW-Deal des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (beide CDU). Wegen des Milliardengeschäfts ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft gegen Mappus und Notheis. dapd (Politik/Politik)
Die Ministerin, die Petersilie und der Tomatenfisch
Berlin (dapd). New York und Kuba haben es vorgemacht, Berlin macht es nach: In der Hauptstadt gibt es inzwischen mehr als 60 Gemeinschaftsgärten und Dutzende alternative Landwirtschaftsprojekte. Am Dienstag besuchte Bundesagrarministerin Ilse Aigner zwei dieser „Urban Farming“-Projekte: ein Gemeinschaftsgarten mit mehr als 700 Freizeitgärtnern auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof und eine Kombination aus Tomatenanbau und Buntbarschen auf dem Gelände der alten Malzfabrik in Schöneberg. „Urban Farming ist eine beeindruckende Idee“, sagt die CSU-Politikerin. „Die Menschen bekommen wieder einen Bezug zur Landwirtschaft – sie sehen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie viel Arbeit und Energie drinsteckt.“ Mittlerweile glaubten doch viele Kinder, dass Karotten auf Bäumen wachsen. Auf ihrer „Klassenfahrt“ mit einem Tross Journalisten macht die Ministerin zunächst auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof Station. 2008 wurde der innerstädtische Airport geschlossen. Auf den 303 Hektar großen Freiflächen, die seit Mai 2010 für die Öffentlichkeit zugänglich sind, soll die „Tempelhofer Freiheit“ verwirklicht werden. Dazu gehört auch das Gartenprojekt Allmende Kontor mit mehr als 300 Hochbeeten, auf denen neben Obst und Gemüse auch Unkräuter in allen Farben sprießen. Für Severin Halder, einem von 13 Verantwortlichen für das Projekt, ist neben der ehemaligen Landebahn ein „Wissensspeicher und Lernort“ entstanden. Das Hirschgeweih aus Plastik an einem Hochbeet und die Salatpflanzen, die aus grauen Plastik-Wasserrohren spießen, sind sicher nicht die Art Garten, die Aigner zu Hause am Tegernsee hat. Dort wachsen ihr „die Kirschen fast ins Fenster rein“, berichtet die Ministerin. In Tempelhof zupft sie einen Stängel Petersilie und sagt in die Kameras, das Projekt sei ein gutes Beispiel dafür, wie man Brachflächen in der Stadt wieder sinnvoll nutzen kann. „Wo früher Flugzeuge landeten, wachsen heute Tomaten, Gurken und Zucchini.“ Mit den fast 70.000 Kleingärten, die Berlin zur deutschen Schrebergarten-Metropole machen, haben die Holzverschläge auf dem Flughafen so gut wie nichts gemeinsam. Aber hier treffen sich Leute aus aller Herren Länder und bauen das an, was sie wollen – essbar oder eben nicht. Die Gemeinschaft zählt, nicht der Ertrag. Nicht auf Selbstversorgung und Weiterbildung wie Allmende Kontor, sondern auf urbane Landwirtschaft in großem Stil zielt das Start-up-Unternehmen „Efficient City Farming“. Es will die Hauptstädter mit dem „Tomatenfisch“ versorgen. Derzeit steht auf dem Gelände der alten Malzfabrik in Schöneberg ein Schaucontainer mit 200 Buntbarschen und 100 Gemüsepflanzen wie Tomaten und Gurken. Sven Würzt vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei erklärt Aigner die Grundidee des Projekts: Die Fische liefern den Dünger, die Tomaten stehen – natürlich räumlich getrennt von den Fischen – in deren Wasser. Für Pflanzen schädliche Stoffwechselprodukte werden zuvor in einer überdimensionalen Filteranlage in den Pflanzennährstoff Nitrat umgewandelt. Derzeit können die Berliner noch für 20 Euro eine Fischpatenschaft übernehmen. Sobald das Tier etwa 300 Gramm schwer ist, kann der Barsch (Tilapia) frisch von Grill verzehrt oder zu Hause in der Pfanne gebraten werden. Es gibt nur ein großes Aquarium. Doch bald soll eine rund 1.000 Quadratmeter große Stadtfarm entstehen. In der alten Mälzerei werden nach dem Umbau die Fische in die alten Riesenbottiche einziehen. Auf einem der Fabrikdächer soll auf 7.000 Quadratmeter Gemüse sprießen. Aigner hat für diese Zukunftsmusik durchaus offene Ohren. „Das hier ist eine Ergänzung zur herkömmlichen Produktion“, sagt die Agrarministerin auf dem Dach der alten Mälzerei. In den nächsten 40 Jahren muss nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO die Agrarproduktion um 60 Prozent gesteigert werden, um die wachsende Weltbevölkerung zu versorgen. „Dazu ist es einerseits wichtig, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren“, weist Aigner auf eines ihrer Lieblingsthemen hin. Aber gleichzeitig müsse gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern jeder Hektar Land genutzt werden. „Deshalb sind innovative Lösungen besonders zur Versorgung von Großstädten wichtig“ – und eine solche Lösung könnte der „Tomatenfisch“ sein. (Die Projekte im Internet: www.allmende-kontor.de und www.ecf-center.de ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Durst der Chinesen treibt die weltweite Bierproduktion an
München (dapd). Der Bierdurst der Chinesen nimmt weiter zu und treibt die weltweite Bierproduktion auf Rekordniveau. Sie stieg im vergangenen Jahr um 60 Millionen auf 1,9 Milliarden Hektoliter, wie der Hopfen-Weltmarktführer Barth am Dienstag in München mitteilte. Mit einer Erhöhung um 40 Millionen auf 490 Millionen Hektoliter festigte China seine Position als größtes Bierland der Welt. Es folgten die USA, Brasilien und Russland. Deutschland belegte nur Rang fünf: Hier sank der Bierausstoß leicht auf etwa 95 Millionen Liter. Der zunehmende Anteil der Volksrepublik an der weltweiten Bierproduktion macht den Hopfenbauern zu schaffen: „Chinesische Biere sind nah am Wasser gebaut“, sagte Geschäftsführer Stephan Barth. Es seien leichte Biere mit geringer Hopfengabe. 2011 sei deshalb zwar so viel Bier gebraut worden wie nie zuvor, zugleich sei aber der Hopfenanteil pro Hektoliter auf den bislang niedrigsten Stand gesunken. Weltweit sei eine Überversorgung beim Hopfen erkennbar, Bauern sollten daher nicht unter Vertrag stehende Flächen roden, riet Barth. Hoffnungen bereiten der Branche indes neu entdeckte Hopfensorten, die Bier auf natürliche Weise nach Zitrone, Orange oder Passionsfrucht schmecken lassen. Die fruchtigen „Flavour Hops“ seien bislang aber noch ein sehr kleines Marktsegment, sagte Barth. Die Hopfenbauern profitierten zudem von der zunehmenden Zahl der Kleinbrauereien, die für ihre Biere sehr viel mehr Hopfen verwendeten. Von den 1.989 Brauereien in den USA zählten inzwischen 1.938 zur Kategorie kleiner Privatbrauereien. Die Hälfte des Weltbiermarkts wird dem Barth-Bericht zufolge allerdings von fünf Braukonzernen beherrscht: AB-InBev, SAB-Miller, Heineken, Carlsberg und der China Resource Brewery. Die drei größten deutschen Brauereigruppen – Radeberger, Oettinger und Bitburger – kamen zusammen nur auf einen Anteil von 1,6 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Selbstzweifel zur Unzeit
Berlin (dapd). Gerne sieht sich die Bundesregierung als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und grünem Wirtschaften. Kaum ein Tag verging auf der Nachhaltigkeitskonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro, an dem Bundesumweltminister Peter Altmaier nicht auf Veranstaltungen für die deutsche Energiewende warb, die er beharrlich auch auf Englisch so nennt. Auch die Kanzlerin spricht gerne von der deutschen Vorreiterrolle, zuletzt am Wochenende in ihrem Video-Podcast. Doch auf einmal schleichen sich Zweifel ein. International ist das ein fatales Signal. Just vor Beginn des Petersberger Klimadialogs erhob Altmaier Zweifel am Gelingen der Energiewende und räumte Fehler ein. Der neue Umweltminister ging so weit, dass er sogar sein politisches Schicksal mit dem Projekt verknüpfte. „An der Antwort auf die Frage, ob es mir gelingt, die Energiewende flott zu machen, wird sich entscheiden, ob ich ein guter und erfolgreicher Umweltminister bin“, sagte er im Interview der „Bild am Sonntag“. Der Petersberger Klimadialog geht zurück auf eine Initiative Merkels. Ziel war es, nach dem gescheiterten Weltklimagipfel von Kopenhagen Ende 2009 mit einem kleinen Kreis von Schlüsselstaaten die Verhandlungen über ein weltweites Abkommen wieder in Schwung zu bekommen. Es sollte um Informationsaustausch und Vertrauensbildung gehen. Für die Opposition ist die Äußerung Altmaiers daher ein gefundenes Fressen. Salbungsvoll rieb sie der Bundesregierung nach dem Wochenende vermeintliche oder wahre Versäumnisse in Sachen Energiewende unter die Nase. Der Tenor: Die Regierung soll erstmal ihre Hausaufgaben machen, bevor sie sich auf Veranstaltungen wie dem Petersberger Klimadialog als Vorreiter präsentiert. Richtig ist, dass es Probleme bei der Umsetzung der Energiewende gibt. Zwar wächst der Ökostromanteil stetig, insbesondere der Ausbau des Stromnetzes hinkt dieser Entwicklung jedoch hinterher. Mit den deutschen Stromleitungen könnte man 40 Mal den Äquator umwickeln, allerdings sind die Leitungen in erster Linie dazu ausgelegt, den Strom von Süden nach Norden zu transportieren. Probleme bereitet vor allem die Netzanbindung der Offshore-Windanlagen, die zurzeit mit Milliardenaufwand vor der deutschen Küste errichtet werden. Zugleich wächst die Sorge, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien die Strompreise nach oben treiben könnte. Kaum Fortschritte gibt es indes bei den Bemühungen um mehr Energieeffizienz. Altmaier ist in der komfortablen Situation, dass er die Fehler auch benennen kann. Ihm, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist, sind die Probleme der Energiewende kaum anzulasten. Eher schon seiner Chefin Angela Merkel, die sich bis zum Rauswurf von Altmaiers Vorgänger Norbert Röttgen nicht mehr näher mit dem Thema beschäftigte. Auch sie räumte am Montag Schwächen bei der Energiewende ein. Die Einhaltung der Versprechen Umweltfreundlichkeit, Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit sei „kein ganz leichter Pfad“, sagte sie auf dem Klimadialog. Es sei richtig, „dass unser Umweltminister das sehr gut durchdenkt“. Dass die Bundesregierung auf einmal tief stapelt, mag dem kommenden Bundestagswahlkampf geschuldet sein. Nicht erst dann will sich Schwarz-Gelb dem Vorwurf aussetzen, wichtige Probleme wie etwa die Bezahlbarkeit von Strom verschlafen zu haben. Allerdings sind viele Versäumnisse wie etwa der Stillstand bei der Energieeffizienz hausgemacht. So gelingt es der Bundesregierung nicht, einen Kompromiss bei der Gebäudesanierung zu erzielen. Und bei den Verhandlungen über die EU-Energieeffizienzrichtlinie blockierten sich Wirtschafts- und Umweltministerium mit unterschiedlichen Forderungen gegenseitig. International kann das Tiefstapeln der Regierung verhängnisvolle Folgen haben. Die Energiewende hat Aufsehen erregt, das Gelingen des Projekts hat daher auch Auswirkungen auf die Umwelt- und Energiepolitik anderer Länder und damit auch auf die internationalen Klimaverhandlungen. Zwar ist es richtig, Probleme offen zu benennen. Wenn Deutschland seine Vorreiterrolle nicht verspielen will, ist die Bundesregierung allerdings gut beraten, die Probleme auch anzupacken und zu lösen. Merkel und Altmaier haben es bei den Klimaverhandlungen am Montag selbst gesagt: Die Zeit drängt. dapd (Politik/Politik)
Explosion auf deutschem Containerschiff auf hoher See
Buxtehude/München (dapd). Schwerer Unfall auf dem Atlantik: Bei einer Explosion auf dem deutschen Containerschiff „MSC Flaminia“ ist ein Seemann ums Leben gekommen. Er wurde zunächst schwer verletzt auf ein anderes Schiff gebracht, starb aber kurz darauf, wie die Reederei NSB am Montag in Buxtehude mitteilte. Ein weiterer Seemann werde vermisst. Derzeit treibe das Schiff ohne Besatzung im Atlantik. Bis Dienstagabend sollten Schlepper den Havaristen erreichen, hieß es übereinstimmend bei NSB und der Münchner Fondsgesellschaft Conti als Schiffseigner. Wie genau es zu der Explosion kam, war zunächst unklar. Sowohl Conti als auch NSB verwiesen auf dapd-Anfrage auf die für Dienstagabend erwartete Ankunft der Löschschlepper. Erst dann könnten Ursache und Ausmaß der Schäden abgeschätzt werden. So sei etwa unklar, ob es auf dem 2001 in Dienst gestellten Schiff noch brenne, hieß es bei Conti. Auch die Schadenshöhe kann dem Schiffseigner zufolge noch nicht abgeschätzt werden. Die Versicherung sei eingeschaltet, hieß es. Conti finanzierte die „MSC Flaminia“ über einen geschlossenen Schiffsfonds, in dem ausschließlich dieser Containerfrachter geführt wird. Zusätzliche Kosten für die Anteilseigner des Fonds seien nicht zu erwarten, sagte ein Conti-Sprecher mit Hinweis auf die Versicherung. Am Samstag war in einer Ladeluke des Schiffes Feuer ausgebrochen. Während der Löschversuche kam es zu der Explosion. Die „MSC Flaminia“ war auf dem Rückweg von Amerika nach Europa. An Bord befanden sich 23 Besatzungsmitglieder, darunter fünf Deutsche, sowie zwei Passagiere. Drei Besatzungsmitglieder wurden laut NSB verletzt, einer von ihnen schwer. Sie wurden den Angaben zufolge an Bord des Containerschiffs „MSC Stella“ gebracht und von dort per Hubschrauber in eine Klinik auf den Azoren geflogen. Der Schwerverletzte liegt auf der Intensivstation. Die Identität des Toten war zunächst unklar. Nach dem Unfall wurden die unverletzten Besatzungsmitglieder und Passagiere von dem Öltanker „DS Crown“ aufgenommen, der sich in der Nähe befunden hatte. Das Schiff nahm Kurs in Richtung Falmouth (Großbritannien). (Informationen zur „MSC Flaminia“: http://url.dapd.de/qILugK ) dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
SPD lobt Sorgfalt in Karlsruhe
Berlin (dapd). Die SPD hat davor gewarnt, bei der Euro-Rettung „Druck“ auf das Bundesverfassungsgericht auszuüben. „Es ist richtig, dass das Gericht bei einer so elementaren Frage Sorgfalt vor Eile gehen lässt“, sagte der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann am Montag in Berlin. Nicht die Karlsruher Verfassungsrichter hätten zu verantworten, dass der geplante Start für den ständigen Rettungsschirm ESM bereits verstrichen ist. Mit Blick auf die Kanzlerin fügte der SPD-Politiker hinzu: „Es war Angela Merkel, die monatelang nicht mit der Opposition über ESM und Fiskalpakt verhandeln wollte, obwohl sie längst wusste, dass sie unsere Stimmen für das Erreichen der erforderlichen Zweidrittelmehrheit im Bundestag brauchte.“ Das Bundesverfassungsgericht will am 12. September sein Urteil über die Euro-Rettungsmaßnahmen verkünden. Dabei geht es um die Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, die das Inkrafttreten des ESM und des europäischen Fiskalpaktes verhindern wollen. dapd (Politik/Politik)
DAX startet kaum verändert
Frankfurt/Main (dapd). Der deutsche Aktienmarkt tritt zum Beginn der neuen Handelswoche auf der Stelle. Nach dem deutlichen Kursplus vom Freitag notierte der Leitindex DAX am Montag kurz nach Handelsstart 0,1 Prozent fester bei 6.562 Punkten. Zum Wochenausklang hatte der DAX am Freitag noch um 2,2 Prozent auf 6.557 Zähler zugelegt. Bei den Nebenwerten fiel der MDAX zunächst um fast 0,4 Prozent auf 10.579 Punkte. Der TecDAX behauptete sich knapp bei 752 Zählern. Der Euro zeigte sich etwas schwächer. Am Morgen bezahlten Devisenhändler 1,2223 Dollar für die Gemeinschaftswährung. Gewinner im frühen DAX-Handel waren Metro mit einem Plus von fast zwei Prozent auf 20,81 Euro. Infineon legten 1,1 Prozent auf 5,29 Euro zu, Deutsche Post gewannen 0,9 Prozent auf 14,47 Euro. Dagegen büßten Adidas 1,1 Prozent auf 57,24 Euro ein. Deutsche Telekom verloren 0,9 Prozent auf neun Euro. Volkswagen notierten zunächst 0,7 Prozent schwächer bei 136,20 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Empörung in der Schweiz über möglichem Kauf von Steuerdaten-CD
Frankfurt/Main (dapd). Politiker und Wirtschaftsvertreter in der Schweiz haben empört auf Berichte über den Kauf einer weiteren CD mit Daten deutscher Steuersünder durch Nordrhein-Westfalen reagiert. Unter Verweis auf das von beiden Staaten 2011 unterzeichnete Abgeltungssteuerabkommen erklärte Mario Tuor, Sprecher des Schweizer Staatssekretariats für internationale Finanzfragen, in der Zürcher „Sonntagszeitung“: „Beide Vertragspartner sind an das Abkommen gebunden, solange der Ratifizierungsprozess läuft.“ In dem Abkommen hatten sich beide Seiten darauf verständigt, auf den Ankauf gestohlener Daten zu verzichten. Aus Sicht Tuors wäre ein CD-Kauf demnach illegal und käme einem Vertragsbruch gleich. Wie die Schweiz in einem solchen Fall reagieren würde, sagte Tuor nicht. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) kritisierte den Kauf von Steuerdaten-CDs im Kampf gegen Steuerhinterzieher kritisiert. „Zufällige CD-Käufe können immer nur eine Behelfskrücke sein, sie bieten keinen umfassenden Ansatz zur befriedigenden Besteuerung“, sagte Schäuble der „Bild“-Zeitung (Montagausgabe). Bereits im September 2011 hatte Schäuble ein entsprechendes Abkommen mit der Schweiz unterzeichnet, allerdings muss es noch vom Bundesrat gebilligt werden. Mehrere Länder, darunter Nordrhein-Westfalen, kritisieren die Vereinbarung als nicht weitreichend genug. Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) sagte der „Sonntagszeitung“, das Steuerabkommen sei noch nicht in Kraft getreten. „Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns nicht jetzt schon so verhalten, als ob das Abkommen bereits gelten würde“, zitierte ihn das Blatt. Der Fiskus sei auf Erkenntnisse aus dem Ankauf von CDs angewiesen, um Steuerhinterziehung auf die Spur zu kommen. Das Geld werde für Schulen, Straßen und Kindergärten gebraucht. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ hat Nordrhein-Westfalen für 3,5 Millionen Euro erneut eine Steuer-CD aus der Schweiz erworben. Darauf seien die Namen und Kontoverbindungen von etwa 1.000 vermögenden Deutschen gespeichert. Die Daten stammten von der Züricher Dependance der Privatbank Coutts, einer Tochter der britischen Royal Bank of Scotland. © 2012 AP. All rights reserved (Politik/Politik)